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Inside The Cage Classics #208: WWF Unforgiven 2000 – Four Way um den Titel

Kolumne

Artikeldaten
Veröffentlicht am:
26.09.2017, 12:31 Uhr
Kategorie:
Serie:
Inside The Cage Classics (Alle Folgen der Serie auf einen Blick)
Das Jahr 2000 – für viele eines der besten Jahre in der Geschichte der WWF begibt sich auf den Schlussspurt. Im September stand erneut Unforgiven auf dem Plan und es gab in der Tat einige offene Fehden, die noch nicht ganz verziehen waren. Was genau alles passierte, darauf werfen Deathrow666 und Eddie einen Blick!



Der Titel ist wieder von Vieren begehrt

Deathrow666: Dieses Mal wurde der WWF Titel unter 4 Leuten ausgefochten The Rock, The Undertaker, Chris Benoit und Kane. Das Match selbst wurde sehr verbissen geführt und hatte einige nette Spots drinnen. Es wurde im und außerhalb des Rings gekämpft. Da es ja in so einem Match weder Auszählen, noch DQ gibt konnte sich der Ref – zumindest bis er selbst wieder zu Boden ging – um das Geschehen im Ring kümmern und ignorierte fast gänzlich den Außenbereich. Jeder legte sich mit jedem an und es gab keine Bündnisse. Das Match wurde auch hart geführt, da auch Stühle eingesetzt wurden. Gegen Ende wurden auch fleissig Finisher ausgeteilt. Letztendlcih konnte Rock mit einem Cover an Benoit das Match für sich entscheiden, nachdem Kane den Taker aus dem Ring zog. Mit knapp 17 Minuten war es das zweitlängste Match des Abends und schloss meines Erachtens den PPV sehr gut ab.

Eddie: Kane und der Undertaker waren involviert, als The Rock sich den Titel holen konnte beim King of the Ring, doch genau in diesem Match sind die Beiden auch direkt aneinander geraten. Benoit war noch bei Fully Loaded in einem sehr guten Match gegen The Rock im Ring, und so sind es nun alle drei auf einmal, die "The Great One" herausfordern. Witzig, wie noch vor dem Ringgong gefühlte 100 Referees im Ring standen, nur um mit selbigen die Halle zu verlassen. Kurios irgendwie. Im Finish wiederholt man dann das False Finish von Fully Loaded. Auch dort war Benoit bereits Champion, nur um Mick Foley erneut auf den Plan zu rufen, der erklärt, dass Undertakers Bein auf dem Seil war. Relativ cool auch von Jim Ross und Jerry Lawler umgesetzt, deren Equipment schon im Co-Main Event zerstört wurde, sodass beide nichts gesehen haben. Noch zwei Minuten vor dem False Finish haben sie auf diesen Fakt hingewiesen, ziemlich smart gemacht. Nach dem Restart war es ein durchgängig großes Chaos, in dem The Rock beinahe den Titel mit dem Crippler Crossface verteidigt hätte. Es regnet sämtliche Finisher der Leute, die Brüder bekommen sich erneut in die Haare, was Benoit fast zum Sieg verholfen hätte. Hingegen hilft dieser Disput The Rock zum Sieg, da Kane den Undertaker an einem Save hindert. Richtig schönes Match mit großer Dramatik am Ende. So macht Sports Entertainment Spaß!


Die Liebesstory findet ein Ende 

Deathrow666: Das Liebesdreieck zwischen Kurt Angle, Triple H und Stephanie McMahon sollte hier sein Ende finden. Es wurde No-DQ Match angesetzt und als Draufgabe gab es noch einen Special-Referee in Form von Mick Foley. Auch dieses Match wurde hart geführt. Es dauerte auch eine Zeit bis beide im Ring waren, denn die Anfangsphase fand ausserhalb statt. Im Zuge des Matches wollte Trips auch einen Pedigree durch den Kommentatorentisch zeigen, doch Kurt verpasste ihm einen Low Blow und beförderte Trips seinerseits durch – mal wieder – das spanische Pult. Angle konzentrierte sich auf die verletzten Rippen von Trips. Steph beobachtete das Geschehen von ausserhalb des Rings. Trips zog sich im Match eine Verletzung beim Mund zu und blutete leicht. Steph dürfte doch mehr für Trips gewesen sein, denn bei den Attacken gegen Trips flehte sie eher – als Hunter dann gegen Ende einen einarmigen Pedigree zeigte applaudierte sie. Sie kam dann in den Ring und HHH sagte zu ihr sie müsse sich entscheiden. Sie sah etwas ratlos aus, verpasste Angle dann aber einen – etwas missglückten – Low Blow – dies nutzte Hunter zum Pedigree – diesmal beidarmig und voll durchgezogen – und konnte so das Match für sich entscheiden. Danach gab es noch einen Kuss und damit war diese Fehde nun auch Vergangenheit. 

Eddie: Die Story zwischen diesen Beiden bzw. Dreien ist einfach nur super erzählt von Anfang bis Ende. Ein Valet/Eine Ehefrau mit einzubeziehen ist zwar in der Regel häufig Schema F, da es sich hier aber zusätzlich auch noch um Steph handelt, bringt schon etwas mehr Feuer mit in die Sache rein. Noch beim SummerSlam im Three Way Match, wo die Fronten nicht wirklich geklärt werden konnten, gibt es also hier das Singles Match, das Mick Foley im Laufe des PPVs zum No DQ Match macht. Und im Match selbst greift man die ganze Fehde super auf, inklusive den verletzten Rippen von Hunter. Statt wie sonst auf den Ankle Lock hinzuarbeiten, fokussiert sich Angle auf die Körpermitte. Und Steph am Ringrand macht ihre Sache ebenfalls hervorragend! Hunter hier als Sieger hervorgehen zu lassen ist, auch wenn ich Angle sehr mag, sehr richtig gewesen, um ihn nicht auf das Abstellgleis zu stellen. Angle kann mit einer Niederlage gegen einen der Attitude-Three durchaus leben und wird ja noch richtig stark werden im nächsten Jahr. Alles richtig gemacht hier und das Match selbst kann auch sehr unterhalten.

Der Tag Team Titel im Käfig

Deathrow666: Der Tag Team Titel wurde im Steel Cage ausgefochten – diesmal aber nur mit Beteiligung von 2 Teams – nämlich den Hardy Boyz und Edge & Christian. Eine sehr gute Zusammenstellung zweier harmonierender Teams. Im Käfig konnte das noch mehr punkten. Im Verlauf wurde wieder einmal der Referee zu Boden gebracht. So konnte sich Jeff den Käfigschlüssel holen. Dann brachte er einen Stuhl ins Geschehen was ihm mit der Käfigtüre – angetrieben von den Champs – gedankt wurde. Ausserhalb des Käfigs stellte er dann eine Leiter auf und konnte so wieder in den Ring, was er mit einem Moonsault auch tat. Lita beteiligte sich indem sie Christian hinderte den Ring zu verlassen. Die Hardys stellten Edge den Stuhl näher vor, was reichte um den Sieg davon zu tragen. Die beiden Teams zeigten hier sehr schön dass sie auch in einem Käfig nicht auf ihre Werkzeuge verzichten wollten und bauten dies sehr gut ein – auch wieder ein sehr gutes Match meiner Meinung.

Eddie: Ich könnte mir aus der Dreierkonstellation der Hardy Boyz, Edge & Christian sowie den Dudley Boyz jeden Tag ein Match anschauen, egal in welcher Form. Dass es hier nun ein Steel Cage Match zwischen den zuerst genannten Teams ist, macht es natürlich noch besser. Die Umsetzung der zwei Sieg-Möglichkeiten war super gemacht. Jeff wird relativ schnell unfreiwillig aus dem Käfig befördert und Edge und Christian haben das gegen Matt ausgenutzt. Im Verlauf des Kampfes kommt Jeff zurück, Lita darf dabei natürlich auch nicht fehlen und zeigt eine absolut waghalsige Hurracanrana von der Leiter auf den Hallenboden und die Hardy Boyz können unter grandiosen Ovationen die Tag Team Titel gewinnen. MOTN für mich.

Der Rest 

Deathrow666: Right to Censor hatten es im Opener mit den Dudley Boys und der APA zu tun. Ein netter Opener, der gut eingesetzt wurde um die Leute anzuheizen. Es waren einige schöne Aktionen beider Teams zu sehen und letztendlich konnte Steven Richards mit dem Stevie Kick Buh Buh Ray zu Boden bringen und erfolgreich covern. Die Freude war allerdings nur von kurzer Dauer da RTC recht schnell gemeinsam fertig gemacht wurden und Stevie zum krönenden Abschluss noch durch einen Tisch durfte.
Tazz und Jerry Lawler machten sich ihre Angelegenheit in einem Leatherstrap Match aus. Das Match wurde abwechselnd von beiden dominiert, bis Lawler 3 Piledriver in Folge zeigen konnte. Tazz wollte aber nicht unten bleiben sondern knockte in seinem benommenen Zustand den Referee um. Dies nutzte Raven um in den Ring zu schlittern und den Elvenflow DDT zu zeigen. Tazz coverte und der Referee erwachte und zog das Cover durch. 
Das Hardcore Titel Match hatte ein 10 Minuten Time Limit und wurde mit folgenden Leuten bestritten: Steve Blackman, Al Snow, Test, Funaki, Perry Saturn und Crash Holly. Es galt die Regel, dass derjenige der den letzten Pin zeigt bevor das Time Limit zu Ende ist der Champ ist. Das Match war logischerweise sehr chaotisch. Cover gab es weniger als ich erwartete. Crash pinnte Blackman – Saturn pinnte Crash – Blackman pinnte Saturn. Die letzten 30 Sekunden wurde kein Cover mehr gezählt, da auch hier der Referee down war. Somit behielt Blackman den Titel.
Chris Jericho durfte gegen X-Pac ran. Eigentlich sind beide gute Techniker die schnelle und gute Aktionen zeigen können. Hier packten sie allerdings nur ihr 08/15 Programm aus. Letztendlich konnte Jericho den X-Factor vom Top Rope kontern und die Walls of Jericho ansetzen, was X-Pac zur Aufgabe zwang. X-Pac konnte sich mit der Niederlage aber nicht anfreunden und setzte die Nunchaks gegen Jericho ein. 
Der Intercontinental Titel wurde zwischen Eddie Guerrero und Rikishi ausgefochten. Natürlich war auch Chyna wieder an der Seite von Eddie. Rikishi dominierte das Match großteils und konnte fast den Sieg nach dem Ass Drop vom Rope einfahren. Doch Chyna unterbrach das Cover. Rikishi war dementsprechend sauer und stellte Chyna zur Rede. Im Ring verpasste er Chyna einen Side Kick und das veranlasste den Referee Rikishi zu disqualifizieren. Dann zeigte er noch gegen Chyna den Ass Drop und verliess die Halle.
Rund um die Veranstaltung gab es noch die Story wer Stone Cold Steve Austin bei den vergangenen Survivor Series überfahren hatte. Shane McMahon kam vor dem Main Event in die Halle und verkündete stolz dass er einen Videobeweis hätte wer SCSA überfahren hat. Er zeigte allerdings nur einen Clip wo Blackman Ken Shamrock angefahren hatte. Blackman kam heraus und wollte Shane zur Rede stellen. Der gab natürlich Fersengeld. SCSA kam dann auch noch dazu und hinderte Blackman daran Shane zu bekommen. Dann gab es noch den Stunner für Blackman – Bier mit Shane und 3 Stunner für Shane.

Eddie: Das Eight Man Tag Team Match zu Beginn ist ganz ok. Mit der APA und den Dudley Boyz macht man quasi nichts falsch als Anheizer, überraschend dabei ist allerdings der erneute Sieg für Right To Censor, für die man damals wohl irgendeinen Plan hatte. Wann der genau über Board geworfen wurde weiß ich nicht, aber zum Glück war er irgendwann vom Tisch. Die Szenen nach dem Match bringen trotz des Sieges der Heels noch einen Feelgood-Moment für die Fans mit sich und bringt diese weiter in Fahrt.
Das Leather Strap Match ist natürlich nichts wirklich gutes, da braucht man gar nicht zu diskutieren, doch das Finish mit Raven ist großartig. Zumindest wenn man wie ich ein Fan vom Raben ist. Fand das sehr schön, ihn hier debütieren zu sehen.
Das Hardcore Title Match ist im Vergleich zum Vorjahr vom Singles-Popcorn-Match zum "wir fangen alle auf, für die wir keine Story haben"-Multi-Men-Popcorn Match geworden. Keiner der Leute die dabei antreten sind schlecht, so hat man tatsächlich amüsante zehn Minuten, die durchaus Spaß machen.
Mit Y2J und X-Pac kann man nichts falsch machen, auch dann nicht, wenn beide eben nur ihr Standardprogramm abrufen, denn selbst das ist immer noch richtig gut. Beide kennen sich in der Zwischenzeit und kontern vieles aus und nutzen sogar die Moves ihres jeweiligen Gegners. Hat mir richtig gut gefallen und nach den ersten drei Kämpfen sticht das schon ganz deutlich hervor.
Rikishi war noch nie mein Favorit, wird er auch nie sein. Eddie dagegen durchaus, doch die Kombination aus diesen Beiden überzeugt mich dann doch eher nicht so ganz. War ganz solide die Kiste und am Ende mit den Aktionen gegen Chyna bekommt Rikishi die nötige Heat ab, die er im Verlaufe des Jahres auch noch brauchen wird.
Dass Austin zurück ist, war während des gesamten PPV auch sehr gut eingebaut und freut mich tierisch.


Fazit

Deathrow666: Der Event hat mir richtig gut gefallen – es gab wenige Schwachpunkte. Auch die Stories wurden gut fortgeführt bzw beendet. Auch die Tag Team Division war noch gut bestückt. Das positive Jahr der WWF geht weiter. Hier gebe ich gerne 7 Punkte. 

Eddie: Ich stimme hier Deathrow ganz klar zu. Richtig schöner Event und wenn man bedenkt wie gut durch die Bank das Jahr 2000 war, und wie großartig das Jahr 2001 werden wird, dann freu ich mich schon so unfassbar auf die nächsten Wochen mit ITC Classic! Ich glaube die WCW hätte tatsächlich einen zweiten Coup nach Goldberg haben können, die WWF hätte dieses Jahr deutlich gewonnen, 7 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung