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Inside The Cage Classics #203: ECW Heat Wave 2000 – Dreamer bekommt sein Titelmatch

Kolumne

Artikeldaten
Veröffentlicht am:
22.08.2017, 18:48 Uhr
Kategorie:
Serie:
Inside The Cage Classics (Alle Folgen der Serie auf einen Blick)
Verfasser:
Wenn man die Anzahl an verbleibenden ECW PPVs so ansieht, dann überkommt einen ja schon beinahe ein sentimentales Gefühl. Heat Wave 2000 ist der fünftletzte in der Geschichte der ECW mit den allseits bekannten Problemchen und dennoch auch den genau richtigen Akzenten, die die Liga ausmachen. Eddie hat sich den Sommerevent einmal für euch angesehen.



Das Titelgeschehen

Eddie: Ich fang mit dem kürzesten Teil der Championships an. Nachdem Lance Storm zur WCW gewechselt ist, bleibt der Tag Team Championship weiterhin vakant. Erst einen Monat später hat man die Zeit – oder endlich die Idee – gefunden, ein Turnier darum im TV auszustrahlen und neue Champions zu küren. Dass man diese Titel beim PPV erneut quasi überhaupt nicht mitbekommt finde ich da schon sehr befremdlich.
Rhino ist weiterhin der World Television Champion und muss sich erneut mit dem Sandman messen, nachdem sein Sieg über diesen bei Hardcore Heaven mal wieder über eine Ablenkung und eine Attacke auf dessen Frau Lori Fullington ging. Erneut will der Sandman Rache, was er zur Mitte der Show in einer Backstage Promo auch noch einmal klar macht. Das Manbeast attackierte dabei allerdings den Sandman bereits und wollte Lori mit dem Kopf in eine Kloschüssel stecken. Kannste dir nicht ausdenken, musst du gesehen haben um das zu glauben. Das Match selbst ist später relativ kurz aber sehr intensiv, was auch gar nicht anders hätte sein dürfen. Da merkt man im Ring auch die Geschichten außerhalb des Rings und man hat das Gefühl, dass beide gerne die Karriere des anderen beenden möchten. Alles im Rahmen eines normalen Hardcore Matches wohlgemerkt, nicht zu viel an Waffen dabei aber das fand ich hier so wie es war genau richtig. Vorerst ist hier zwischen den Beiden auch das letzte Wort gesprochen. Rhino bekam es im Nachgang vor allem mit RVD zu tun, der seinen TV Titel zurück haben wollte. Sandman verlor also die Fehde gegen das Network, die im Nachgang nur am Rande etwas weitergeführt wurde, allerdings mehr abseits des Rings. Erst im nächsten Jahr werden beide erneut aufeinandertreffen.
Im Main Event kam es nun endlich zum Aufeinandertreffen zwischen ECW World Champion Justin Credible und Tommy Dreamer. Dreamer sollte ja bekanntlich bereits bei Hardcore Heaven im Titelmatch stehen, was Credible aber zu verhindern wusste. Während des PPVs gab es eine durchaus intensive Promo vom "Innovator of Violence", die schön auf den Main Event hinführt. Das Video vor dem Kampf war ebenfalls sehr gut als Einstimmung und auch wenn Credible nicht mein #1 Pick wäre, so ist er mit seiner Aufgabe doch sehr gewachsen und die ECW beweist damit immerhin Eier, wenn sie jemandem den Titel geben, den man nicht so auf dem Schirm hat. Das Match selbst leidet etwas unter der Stipulation. Bereits vor dem Erreichen des Stacheldrahtes versuchen die beiden einen Pin einzufahren, wozu dann die Stipulation? Natürlich will man diesen auch irgendwie vermeiden, also alles verständlich aber auch verwirrend. Ansonsten fand ich das total klasse mit sensationeller Stimmung und den heißesten Nearfalls in langer Zeit wenn Tommy nah am Sieg war.

Bedeutende(re) Kämpfe und das Network

Eddie: Ich bin hier ehrlich, ein besserer Titel ist mir einfach nicht eingefallen, da das ganze hier eigentlich neben den Titelkämpfe alles unter "dem Rest" hätte laufen können. Aber zum einen geht die Story um das Network durchaus interessant weiter und im Co-Main Event gibt es mit Rob Van Dam und Scotty Anton das längste Match des Abends, bei dem viel gutes passiert. Gefühlt übertreibt man es etwas in der Länge des Matches, da – jetzt kommt eine Überraschung *Sarkasmus off* - es überhaupt keine Story im Match gibt. RVD mal wieder mit einem seiner "ich zeig alles, was ich kann"-Kämpfe, die per se ja durchaus beeindruckend sind, nur hält meine Aufmerksamkeit bei so etwas häufig nicht komplett, wenn es einfach keinen roten Faden gibt. Erst am Ende versucht Anton ein wenig Beinbearbeitung für den Sharpshooter. Natürlich verkauft RVD das ganze überhaupt nicht. In Summe ist das ganze schon ganz okay und wo sonst hätte man auf der anderen Seite auch die Zeit sonst dazu packen sollen.
Dass Steve Corino vor seinem Match gegen Jerry Lynn keine Promo hält enttäuscht mich ja schon etwas muss ich sagen. Was die beiden aber danach zeigen ist mein persönliches Match of the Night. Corino mal wieder mit der Crimson Mask nach einem DDT auf den Hallenboden. Wäre er mit dem Network nicht als Heel unterwegs, würde man ja behaupten wollen er ist ein nie aufgebender Young Lion, der sich beweisen muss. Dass er keiner der guten ist, beweist dann auch der Eingriff von Jack Victory erneut, den mag man ja nicht ganz umsonst mit zum Ring gebracht haben. Das Match kam gefühlt etwas zusammengewürfelt zusammen, da man von der ECW Seite jemanden gesucht hatte, der Sandman im Kampf gegen das Network unterstützen könne. Mit Lynn hatte man diese Lösung gefunden und im Verlauf des Jahres wird sich das noch als sehr gute Idee herausstellen. Da kommen noch sehr gute Kämpfe auf uns zu.

Was sonst noch passierte

Eddie: Was waren das für komische erste Minuten. Zum einen die Einspieler am Strand und dann das ganze Geschehen im Ring mit Cyrus und Joel Gertner im Ring, ganz merkwürdig. Im Opener darf dann Sal E. Graziano einen der Fan Favourites in Balls Mahoney squashen, nachdem er einige Stuhlschläge no sellt. Die Fans waren dennoch froh Balls gesehen zu haben. In einem durchaus passablen Six Man Tag Team Match ging es danach weiter zwischen Danny Doring, Kid Kash und Roadkill, die sich gegen CW Anderson, Simon Diamond und Swinger durchsetzen konnten. Schöne Action aber auch nichts, was man gesehen haben sollte. Da ich gerade einen ECW PPV schaue, natürlich gibt es auch die New Jack Musik, denn dieser kommt auf Krücken zum Ring – nur um von den Baldies attackiert zu werden. Zeit also für deren Match gegen Chris Chetti und Super Nova. Witzig genug, dass Angel und DeVito zwar für einen verletzten New Jack eine Gefahr darstellen, gegen das normale Tag Team aber schon in fünf Minuten untergehen. ECW! Bevor es dann zu den drei Hauptkämpfen kommt gibt es mal wieder großartige Cruiserweight Action inklusive Rückkehrer Psicosis, Mikey Whipwreck (welcher nicht im Match hätte sein sollen und nach nicht einmal zwei Minuten auch wieder weg ist), sowie den beiden Hauptakteuren Tajiri und Little Guido. Mit solch einer Paarung macht man in der ECW einfach nichts falsch, schöne Cruiserweight Action bevor es richtig zur Sache geht.

Fazit

Eddie: Kein PPV, den man gesehen haben muss. Als ECW Fan hat man das vermutlich gesehen und wenn man diese nicht verfolgt (hat) verpasst man gefühlt auch nichts. Gäbe es eine Network Best Of DVD mit deren Story, dann wäre das durchaus eine Kaufempfehlung, da ich das schon richtig gut finde. Vermutlich einfach weil ich großer Corino Fan bin. Für diesen PPV gebe ich solide 5 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung