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Inside The Cage Classics #201: WWF King of the Ring 2000 – Und monatlich wechselt der Titel

Kolumne

Artikeldaten
Veröffentlicht am:
08.08.2017, 13:09 Uhr
Kategorie:
Serie:
Inside The Cage Classics (Alle Folgen der Serie auf einen Blick)
Verfasser:
Zu Judgement Day 2000 lautete die Einleitung noch: Das Jahr 2000 – das Jahr, in dem die WWF alles richtig macht. Alles? Nunja, da kam der King of the Ring um die Ecke und meinte nur: "Hold my beer". Nachdem die Einleitung mit einem schlechten Scherz beginnt, ist die Marschrichtung bereits klar, doch Eddie und Gastschreiber Deathrow666 haben sich den Event in Ruhe angesehen:



Das King of the Ring Turnier – aka "wir müssen das jetzt einfach durchziehen"

Eddie: Was anderes kann sich die WWF damals eigentlich nicht gedacht haben, denn das, was aus dem einst großartigen PPV im Kalender geworden ist – mit dem Niedergang 1997 und dem ersten Tod 1998 nur um für 1999 reanimiert zu werden. Nun denn, im Jahr 2000 gab es erneut eine Wiedergeburt des Turniers, ohne jegliche Idee dafür. Die Teilnehmer waren Rikishi, Chris Benoit, Eddie Guerrero, Val Venis, Crash Holly, Bull Buchanan, Kurt Angle und Chris Jericho. Mit ausnahmer einer Person – Spoiler – diese gewinnt später – war einfach keiner Main Event Material und einem Sieg nahe. Dieser war damals Kurt Angle.
Das größte Problem im Turnier: Man konzentriert sich zu sehr auf die Storylines, als auf ein gutes Turnier. Angefangen von einem Benoit, dessen aggressive Seite man weiter over bringen wollte und der sich mit einem Stuhlschlag gegen Rikishi disqualifizieren lies. Man muss dazu noch sagen, dass der Samoaner noch bei SmackDown zuvor den Kanadier um den Intercontinental Title erleichtern konnte. Rache wird eben kalt serviert. Dennoch ist das ein merkwürdiger Einstieg ins Turnier. Auch im zweiten Match ist es die Storyline um den Charmeur Eddie Guerrero, der sich von den Geschehnissen um Chyna und Trish Stratus im Finish zu sehr ablenken lies und so den einst gepushten Val Venis den Sieg erleichtert. Das dritte Match war eine einzige Beleidigung. Crash Holly kommt ins Halbfinale. Mit einem Sieg über Bull Buchanan. Mehr muss ich nicht sagen. Bisher absolut grausames Wrestling. Dann gibt es mit dem letzten Viertelfinale endlich das eigentliche Finale, denn irgendwie war es fast klar, dass nachdem Chris Benoit raus ist, Chris Jericho und Kurt Angle den Sieg unter sich ausmachen. 30 Minuten waren bereits vorbei, bevor es gut wird.
Der Olympiasieger konnte sich am Ende durchsetzen, als Stephanie McMahon gegen Chris Jericho eingriff. Hier also der Sieg von ihm gegen Jericho auf der PPV Bühne, während die Y2J – Stephanie Story weitergeht.
Beide Halbfinals sind in unter acht Minuten abgehandelt. Reicht das als Beschreibung der Qualität dazu? Rikishi konnte hierbei Val Venis besiegen. Beide hatten in den Wochen zuvor bei SmackDown miteinander zu tun. Kurt Angle brauchte sogar etwas länger gegen Crash Holly. Finale also Rikishi vs. Kurt Angle.
Und das geht nicht einmal sechs Minuten. Mir fällt zu diesem Zeitpunkt der Show tatsächlich nichts mehr dazu ein. Das Match hatte von der Qualität mehr auch gar nicht verdient, das ist das traurigste daran. Die Krönungszeremonie darf auch nicht mehr beim PPV sein, die kommt am Folgetag bei RAW. Ich hoffe ihr hört bis zu euch mich mit meinen Augen rollen..

Deathrow666: Erst mal Hallo an alle fleissigen Leser der Kolumne und danke an Eddie für die Möglichkeit hier mitwirken zu können.
Der King of the Ring. Eigentlich sollte dieses Turnier prestigeträchtig sein – allein der Name würde dies verdeutlichen. Und in den Anfangsjahren war er dies auch – aber er ist immer mehr in der Versenkung verschwunden und dieses Jahr war ein weiterer Schritt in diese Richtung.
Wie Eddie schon sagte wurde hier zu sehr der Fokus auf die Storylines gelegt – vor allem schon dahingehend, dass die ersten beiden Viertelfinal-Matches durch Matches bzw. Angriffen eine SmackDown Sendung vorher verstärkt wurden. Und dass Jim Ross während des ersten Matches noch so zuversichtlich sagte dass die Viertelfinali zufällig zusammengewürfelt wurden... klaro...
Auch die Matches konnten nicht unbedingt brillieren. Ausgenommen Angle – Jericho – wobei man hier leider sagen muss dass dieses Match durch den Eingriff von Steph heruntergezogen wurde. Der Zusammenprall mit dem Ref – schön Teddy Long da noch als Ref zu sehen – war sehr flach. Auch der Schlag mit dem Gürtel, der irrtümlich Kurt traf war sehr schlecht ausgeführt.
Spätestens nach dem Sieg von Kurt hier wusste man wer den KOTR gewinnen wird. Alle anderen waren Midcarder die tatsächlich keine Chance auf den Titel hatten. Leider hat sich Chris Benoit schon in der ersten Runde mit dem DQ Sieg gegen Rikishi selbst aus dem Rennen genommen. Hier wäre noch die Möglichkeit auf ein schönes Finale gegen Kurt bzw. möglicherweise auch Jericho um einiges schöner gewesen, als letztendlich Rikishi vs Kurt.
Das Match Crash vs Bull war so gesehen eine nette Abwechslung – mal wieder ein Aussenseiter der gegen einen Big Man gewinnt – fand ich ne nette, aber typische Ansetzung. Vor allem mochte ich den Einzug von Crash mit der Waage.
Zu den Halb – bzw. Finalmatches kann man nichts groß sagen – dafür waren sie einfach zu kurz. Schon klar, dass keines dieser Matches je an das Zeitlimit von 30 bzw. 60 Minuten rankommen würde, aber alle 3 Matchs zusammen nur 13:12 Minuten – kürzer als das Timelimit eines Viertelfinales – ich denke das sagt alles.
Und was sollte der Irrsinn mit der Krönung einen Tag später? Ich denke das ist alles was man zum eigentlichen Turnier sagen kann.

Das Geschehen um den WWF World Heavyweight Title

Eddie: Was soll ich sagen. Man könnte sich sämtliche Aufeinandertreffen zwischen The Rock und Triple H eigentlich sparen. Wieso nicht per Münzwurf den Champion entscheiden? Würde er vielleicht weniger wechseln. Aber Spaß beiseite. Dass The Undertaker in das Geschehen mit integriert werden muss, war ja nach dem Eingriff beim Judgement Day klar, dass es dann direkt ein Six Man Tag Team Match wird, bei dem auch noch Kane sowie auf der anderen Seite Vince McMahon und Shane McMahon ergänzt werden, war natürlich nicht vorhersehbar. Das Match fand ich überraschend gut – neben dem Tag Team Elimination Match und Angle vs. Y2J der einzigste Lichtblick – Natürlich nicht gut per se, aber einfach gute Unterhaltung. Dass am Ende der Feelgood Moment mit dem Sieg von The Rock steht musste bei diesem grauenvollen PPV ja schon beinahe sein. So gibt es beim nächsten Mal die fünfte Titelverteidigung bei dieser Konstellation – mit erneut neuem Champion, na dann. Mit Kane und The Undertaker in einem Team kann natürlich nicht alles glatt laufen, weshalb die große rote Maschine sowohl seinen Bruder, als auch The Rock attackierte. Gerade als man glaubt, er sei auf die Seite der McMahons gewechselt, verpasst er Triple H einen Tombstone, dessen Cover der Undertaker aber unterbrechen kann. Shane kassiert den wohl krassesten Chokeslam aller Zeiten und als Vince den People's Elbow auspacken will, gibt es den Rock Bottom zum Sieg. Schönes Chaos zum Ende.

Deathrow666: Trips vs Rock – mal wieder. Prinzipiell sind beides sehr gute Wrestler aber irgendwann ist jede Konstellation ausgelutscht – und da hilft auch die Ansetzung als 6 Man Tag nicht darüber hinweg. Vor allem da hier die Stipulation war, dass derjenige der den Pin ausführt neuer/alter Champion ist. Dass hier Chaos ausbricht ist vorprogrammiert – wobei man sagen muss dass es fast bis zum Ende des Matches gedauert hat. Vorab rechnete ich dennoch mit einem Triple Threat da ja der Taker sich ins Spiel brachte. Ich persönlich konnte aber nie wirklich etwas mit dem Biker-Gimmick des Takers anfangen. Kane und die Herren McMahon waren dann aber schon ne Überraschung.
Das Match selbst war soweit ganz gut geführt - zwar kein Hyper-Match aber soweit ausreichend. Shane wieder mit einem Mega-Bump als er die Mutter aller Chokeslams vom Top-Rope durch das Kommentatorenpult einsteckt. Das Finish mit Vince, der denkt er könnte den People Elbow gegen the Rock zeigen und dann sofort mit dem Rock Bottom gekontert und gecovert wird. War schon ganz nett.

Was sonst noch passierte

Eddie: Der WWF World Tag Team Titel wurde in einem Four Corners Elimination Match verteidigt. Die Champions Too Cool mussten sich dabei sowohl Edge & Christian, als auch den Hardy Boyz und T&A gegenüberstellen. Als erstes gingen Test & Albert von dannen, bevor es doch etwas spannender wurde. Die Hardy Boyz wurden von Edge & Christian eliminiert, Feuer für die Fehde der Beiden Teams – nicht mehr lange bis zu DEM Match der Tag Team Geschichte. Am Ende war es erneut ein Fuck Finish, als mal wieder ein Ref abgelengt war und so der Titelwechsel zu Edge & Christian ermöglicht wurde. Ziemlich anstrengender PPV, bereits zu diesem Zeitpunkt.
Es gab zwischen den Halbfinals und dem Finale noch zwei weitere Kämpfe. Als erstes ein Evening Gown Match zwischen Pat Patterson und Gerald Brisco. 'Nuff said. Außer dass Crash Holly sich doch noch beliebt macht bei mir. Er beendet das Trauerspiel und nutzt die 24/7 Regel und ist wieder Champion.
The Road Dogg, X-Pac und Tori konnten sich danach in einem Three on Two Handicap Match gegen die Dudley Boyz durchsetzen – in einem Dumpster Match. Was ein Grauen. Tori stand im Match, weil die Dudley Boyz sie weiterhin durch einen Tisch befördern wollten. Auch wenn das während dem Match nicht gelang und sie sogar der Lockvogel für die Dudleyz war, in den Müllcontainer befördert zu werden, so mussten der Road Dogg und X-Pac zuvor daran glauben. Nach dem Kampf und zwei 3-Ds später war es endlich soweit. Tori ging durch den Tisch und ich hoffe die Geschichte ist vorbei.

Deathrow666: Ja – nun der Rest des Festes. Im Tag Team Match gab es eigentlich von den 4 antretenden Teams nur 2 denen ich den Sieg zugetraut habe. Edge & Christian bzw. den Hardys. T&A verlassen recht früh das Geschehen – dann müssen die Hardys gehen – aber das nur als Anheizer für die weitere Fehde gegen Edge und Christian – für mich immer noch eine der besten Tag Team Fehden, da beide Teams das Maximum heraus geholt haben. Das Finish – ja wenn den Writern nix einfällt, dann wird halt der Ref abgelenkt. Wobei abgelenkt eigentlich nicht stimmt – er hat Scotty 2 Hottie rausgeschickt anstelle das Cover zu zählen. Hit mit dem Belt und das wars dann.
Ja dann das Evening Gown Match. Prinzipiell ne nette Idee als Fun Match – aber nicht mit Patterson und Brisco – beide schon weit weit über dem Zenit unschön anzusehen und ie sollen diese Herren denn noch halbwegs was auf die Beine stellen – danke Crash für die Rettung und Sicherung des Hardcore Titels.
Dann noch ein 1,5 Tag Team Match – Dudleys vs. Dx (in dem Fall X-Pac und Road Dogg) with Tori ... Endlich passierte das worauf alle warteten. Tori musste durch den Tisch – zwar nicht während des Matches, aber zumindest danach. Wobei – Match ist hier zuviel des Guten.

Fazit

Eddie: Harte Kiste hier. Wo Schatten, da ein Licht, aber das flackerte schon sehr schwach. Allerdings war alles natürlich wirklich nicht schlecht und mit 2 Stunden 40 Minuten ist das locker weg geschaut. Nur spannend ist das alles eher nicht so, 4 Punkte.

Deathrow666: Man merkt sehr deutlich dass der Kampf gegen die WCW schon lange gewonnen ist. Die Matchqualität geht weiter runter – die Storylines werden lascher und das spiegelt sich dann in so einem PPV nieder. Wie Eddie schon sagt ist nicht alles schlecht – Angle vs Jericho und das Tag Team Elimination Match haben einges herausgeholt. Aber das eigentliche Turnier und vor allem die Krönung am Tag danach – WOZU? Ich geb auch 4 Punkte – es hätte mehr werden können, wenn statt Rikishi Benoit den Weg gemacht hätte.

Die PPV-Gesamtwertung