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Inside The Cage Classics #198: Hardcore Heaven 2000 – Lance Storm verabschiedet sich

Kolumne

Artikeldaten
Veröffentlicht am:
18.07.2017, 05:00 Uhr
Kategorie:
Serie:
Inside The Cage Classics (Alle Folgen der Serie auf einen Blick)
Verfasser:
Das Titelgeschehen bei der ECW ist weiterhin kurios, allerdings werden die richtigen Akzente gesetzt was die Matchreihenfolge angeht. Eine ECW Ikone verabschiedet sich zugleich an diesem Abend gen WCW und das Geschehen um das Network setzt sich fort. Alles weitere im Folgenden.



Die Impact Players treffen aufeinander – Jerry Lynn vs. RVD zum vorerst letzten Mal

Eddie: Ich beginne mit dem Co-Main-Event. Jerry Lynn und Rob Van Dam kommen nicht ganz an ihre großen Kämpfe aus dem Vorjahr heran, dafür ist hier allerdings mehr Story enthalten, auch mit dem Network, was ich als kleiner Network Fan sehr gut finde. Waghalsige Aktionen am Fließband, dabei oft ohne Sinn und Verstand, aber das ist ECW. Nachdem RVD und Lynn das Network zurückschlagen können, ist es RVDs bester Freund, Scotty Anton, der das Zünglein an der Waage ist. Dieser stößt RVD vom Top Rope bei einem Versuch zum Five Star Frog Splash, was Lynn allerdings nicht mitbekommt. Einen Cradle Piledriver später kann "The Whole F'N Show" noch auskicken, doch ein zweiter auf einen Stuhl ist dann zu viel und die "New F'N Show" kann den ersten Sieg über RVD einfahren.
Noch vor dem Main Event kurz zu einer weiteren Sache, die zur neuen Fehde zwischen Lance Storm und Justin Credible dazu gehört. Erneut gibt es bei einem PPV neue Tag Team Champions – die Impact Players. Allerdings ist Credible gegen Storm geturnt und hat die Tag Team Titel in den Müll geworfen, als er bei Cyberslam die Chance auf den ECW World Heavyweight Titel bekam. Diesen gewann er dort von Tommy Dreamer, der ebenfalls an diesem Match teilnehmen sollte, doch zu Beginn von Paul Heyman abgehalten wurde. Feuer genug für das letzte Match von Lance Storm bei der ECW. Technisch gesehen nicht das beste Match, allerdings war hier so viel Story enthalten, dass man selbst jetzt im Nachhinein mitfiebert. Gute Arbeit hier auch von Joey Styles am Kommentar, der die ganze Geschichte aufarbeitet und dem PPV Fan am Geschehen teilhaben lässt. Was natürlich nicht fehlen darf bei einem Kampf mit zwei Valets in der ECW: Ein Catfight, ein "That's Incredible" gegen Dawn Marie und nach dem Match noch einen Death Valley Driver von Dreamer gegen Francine. Ich bin mir nicht sicher, ob es die ECW damals schon wusste, dass Storm geht, allerdings fand ich es schade, dass er hier nicht gebührend verabschiedet wurde. Wobei natürlich die Storyline mit Dreamer noch im Vordergrund stand.

Was plant das Network als nächstes?

Eddie: Bereits vor dem ersten Kampf gibt es neue Entwicklungen um das Network, so ist es Cyrus, der sich mit der Hilfe seines Lakaien den Platz von Joel Gertner als Co-Kommentator erschleicht. Heels am Kommentar sind immer eine gute Idee wie ich finde und selbst mit so Kleinigkeiten kann man ein Stable weiter over bringen.
Im Ring bekommt es Steve Corino an diesem Abend mit Yoshihiro Tajiri zu tun, der kurzzeitig an dessen Seite stand. Corinos Niederlagenserie geht an dieser Stelle allerdings weiter. Das kuriose an der Sache: Der braucht einfach tatsächlich keine Siege um weiter over zu kommen, was per se ja durchaus schwerer ist, als wenn man im Ring den Sieg einfährt, aber Corino war in diesem Gimmick einfach nur stark und bewies sich am Mikrofon genug um das selbst zu erledigen. Corino pullt hier sogar den Ric Flair – Blonde Haare mit Blading ist einfach nur geil – Crimson Mask pur! Das Match hat im Übrigen zurecht von Meltzer genug Sterne bekommen und hat seinen Platz im Matchguide definitiv verdient – bis dato das beste Match von Corino in der ECW. Best of Network in ECW – das wäre mal eine sehr gelungene Doku!
Damit war es an diesem Abend allerdings noch nicht getan, denn durch die Attacken von Jack Victory und dem japanischen Lakaien von Cyrus ging das ganze noch weiter. Dusty Rhodes kommt zur Rettung von Tajiri, Rhino versetzt die Vorteile wieder auf Seiten des Networks – doch dann kommt der Sandman für deren Kampf zum Ring. Klar, ein Save ist das nicht, aber Sandman kommt eben für den Kampf, was interessiert es ihn denn, wer da verprügelt wird. Die Fehde zwischen Rhino und dem Sandman war noch um einiges intensiver als die um Corino und Tajiri. Spätestens nach dem Gore vom Manbeast gegen die Frau vom Sandman durch einen Tisch sehnt sich dieser nach Rache. Zum Ende des Kampfes kommen Victory, Corino und Lori Fullington zum Ring, die Victory mit einem Kendo Stick bearbeitet. Das hätte sie besser sein lassen, denn als Quittung dafür erhält sie einen Piledriver durch einen Tisch vom Apron auf den Hallenboden. Bei einem erneuten Gore Versuch gegen Lori durch einen Tisch ist es Ablenkung genug für Sandman und dieser muss dafür den Gore einstecken und Rhino kann den Television Title verteidigen. Sehr Storyline-lastiges Match, das aber so auch notwendig war und absolute gepasst hat.

Der Rest

Eddie: Der Opener holt die Fans super ab. Was sich Masato Tanaka und Balls Mahoney um die Ohren (oder besser gesagt auf den Kopf) hauen ist nicht von dieser Welt. Schön zu sehen wie die ehemaligen Team Partner sich vor und nach dem Kampf die Hand geben. Klasse Match, das an dieser Position nicht besser hätte sein können. Danach wird es etwas unbedeutender. Nicht dass eines der folgenden drei Kämpfe schlecht gewesen wäre, aber wirklich vom Socken gerissen hat mich keines davon. Zunächst konnte sich Little Guido sowohl gegen Mikey Whipwreck als auch Simon Diamond durchsetzen. Schön fand ich wie immer bei der ECW Undercard, dass die Three Way Dances Elimination Rules haben. Bringt einfach eine gewisse Dynamik mit sich. Dumm nur immer dann, wenn die Wrestler sich das nicht merken können und Saves machen. Schade nur, dass das Licht kaputt war – oder man wollte den eigentlich geplanten Feuerball besser sehen, man weiß es nicht, dumm nur, dass Whipwreck den nicht richtig macht und sich zudem auch selbst verpasst. Kid Kash gegen CW Anderson war schlicht und ergreifend austauschbar und verzichtbar. Nichts schlechtes wie gesagt, nur brauchte ich das überhaupt nicht. Chris Chetti & Super Nova können sich anschließend in einem weiteren Three Way Dance – da es Tag Teams sind leider ohne Elimination Rules – gegen Da Baldies sowie Danny Doering & Roadkill durchsetzen. Kleine Story hat die Geschichte der Teams, aber nach sechs Minuten ist das Match auch schon durch. Und dann muss man noch über neun Minuten New Jack gegen Grimes ertragen. Ja, zweiterer hat sein Vic verloren. Natürlich war das das Rematch von Living Dangerously, das beide überraschenderweise überlebt haben. Hier also weitere neun Minuten davon.. Lustig finde ich dabei allerdings, dass die WWE das auf dem Network nicht als Match angibt, dafür mag ich die WWE sehr!

Fazit

Eddie: 2,5 Stunde richtig gute Unterhaltung. Okay, 30 Minuten könnte man sich sparen, doch der Rest ist wirklich richtig, richtig gut. Gerade als ECW Fan sollte man den PPV definitiv gesehen haben, 7 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung