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Die Fehde zwischen Milliardär Donald Trump und Nicht-Ganz-Milliardär Vince McMahon startete pünktlich zum Jahresauftakt 2007: In der Neujahrsausgabe von RAW kam Vince McMahon nach einem Match zwischen Rob Conway und Jeff Hardy zum Ring und ließ sich, ohne dass man zunächst einen Sinn darin erkennen konnte, über Donald Trump aus. Er machte sich über dessen medialen Schlagabtausch mit der Talkmasterin Rosie O’Donnell lustig und beschwerte sich, dass Trump ihm für dessen Realityshow „The Apprentice“ – dem US-Pendant zu Rainer Calmunds „Big Boss“ – seinen Lieblingsspruch gestohlen hätte – den Spruch, den er gegenüber Conway auch gleich noch einmal zum Besten gab: „YOU’RE FIRED!“
McMahon beließ es aber nicht dabei, sondern feuerte in den Wochen darauf weitere Spitzen in Richtung Trump ab. So setzte er etwa ein „Match“ zwischen „Donald Trump“ (Ace Steel mit einem überdimensionalen Haarteil) und „Rosie O’Donnell“ (Ex-Indy-Wrestlerin Kiley McLean) an. Dazu veralberte er die Kontroverse um Tara Conner, Siegerin der von Trump ausgerichteten Miss-USA-Wahl, die aufgrund von Drogengeschichten ins Gerede gekommen war, indem er Torrie Wilson zwang, als Miss USA aufzutreten und ihren Chef zu preisen. Dass die WWE-Fans diese peinlichen Segmente nicht lustig fanden, störte ihn nicht: Er erklärte, dass er nicht wie Trump sei, der die Fans frage was sie wollten und es ihnen gebe. Er sage den Fans, was sie wollen sollen und sie hörten auf ihn.
Trump lässt Geld regnen
Trump ließ das nicht lange auf sich sitzen: Erst schickte er McMahon einen bösen Brief, dann ließ er sich via Satellit in eine RAW-Show schalten, in der McMahon gerade eine „Fan Appreciation Night“ zelebrierte. Vince schenkte dort unter anderem einem weiblichen Fan ein Riesenposter mit seinem „Muscle-&-Fitness“-Cover. Trump jedoch bot den Fans etwas, was sie wirklich wollten: Er ließ Geld von der Hallendecke regnen – sehr zu McMahons Ärger.
Schließlich tauchte Trump persönlich bei RAW auf und forderte Vince zu einem Match bei WrestleMania heraus – was dieser mit Verweis auf Verletzungsprobleme ablehnte. Er machte aber einen Gegenvorschlag: Die beiden könnten sich je einen Wrestler herauspicken und sie gegeneinander antreten lassen – und der Sieger bekomme Geld vom Verlierer. Trump willigte ein, meinte jedoch, dass Geld ihm egal sei. Er schlug einen anderen Wetteinsatz vor: Der Sieger sollte dem Verlierer die Haare abrasieren dürfte. Vince fand die Idee zunächst gar nicht gut, nahm die Wette jedoch an, als Trump ihn feige nannte.
In der Woche darauf stellte Vince seinen Repräsentanten vor: Den Samoan Bulldozer Umaga. Und er ließ ihn auch gleich seine Stärke demonstrieren, indem er ihn gegen den Intercontinental Champion Jeff Hardy antreten ließ. Umaga gewann das Match klar und holte sich damit den Titel. In derselben Woche hetzte er Umaga bei SmackDown! auf den sich von einer Knieoperation erholenden Rey Mysterio, um Trump eine weitere Botschaft zu schicken. Doch Trump ließ sich nicht davon beeindrucken, denn auch er pickte eine Woche nach Umagas Vorstellung einen potenten Schützling: Den ECW World Champion Bobby Lashley, der sich direkt eine heftige Prügelei mit Umaga lieferte.
Aufsichtsrat bestellt Austin
Nach anfänglichem Schock machte sich McMahon daran, Lashley mit seinen typischen Machtspielchen den Weg zu WrestleMania zur Hölle zu machen. Er begann damit bei der ECW, wo er Lashley in ein Steel Cage Match gegen Hardcore Holly zwang, dass er binnen fünf Minuten für sich entscheiden musste, um seinen Titel nicht zu verlieren. Lashley jedoch gewann das Match und sprang hinterher durch den Käfig auf den am Ring stehenden Umaga, um ihn unter der Stahlwand zu begraben.
Bei SmackDown! dann bot McMahon Lashley an, ihm mehr Geld als Trump zu zahlen, damit er aus dem Match aussteigt. Lashley weigerte sich und fing sich dafür eine Ohrfeige McMahons ein – und eine weitere Mission Impossible: Er musste seinen Titel in einem No Holds Barred Match gegen Mr. Kennedy verteidigen, wobei allerdings nur Kennedy nicht disqualifiziert werden konnte. Doch auch hier behielt Lashley die Oberhand.
McMahons Machtmissbrauch rief den Aufsichtsrat auf den Plan, der anordnete, dass ein unparteiischer Ringrichter das Mania-Match leiten müsste. McMahon schlug seinen Sohn Shane vor, doch mit einer Stimme Mehrheit wählte das Gremium einen anderen Kandidaten: McMahons ewigen Erzfeind Stone Cold Steve Austin. Nicht die einzige schlechte Nachricht für Vince in besagter Woche. Bei der ECW rächte sich Lashley für McMahons Ohrfeige, indem er so tat, als würde er sich bei ihm für seine Allianz mit Trump entschuldigen – nur um ihm beim Handschlag die Hand zusammenzuquetschen, bis Vince winselnd am Boden lag.
McMahon rasiert Eugene und pinnt Lashley
Unter Aufsicht von Austin fand dann in der Woche darauf die Vertragsunterzeichnung für das Match an – wobei Austin beide Seiten warnte, ihm nicht dumm zu kommen. Er garantierte aber, dass er das Match fair leiten würde und es am Ende einen kahlen Milliardär geben würde. Nachdem alle unterschrieben hatten und Vince schon auf dem Weg aus dem Ring war, forderte Trump ihn noch einmal zurück in den Ring – und schubste ihn im hohen Bogen über den Vertragstisch.
Seinen Ärger darüber ließ Vince in der Woche darauf an Eugene aus, den er in ein Match gegen Umaga steckte, das dieser klar für sich entschied. Anschließend rasierte Vince Eugene in einer symbolischen Geste die Haare ab – und versprach, dass es Trump genauso ergehen würde. Unterdessen setzte er weitere Wrestler auf Lashley an, doch sowohl Randy Orton als auch Chris Masters – dessen vorher unbezwungen Masterlock Lashley bei RAW brechen konnte – scheiterten an ihm. Und selbst mit vereinten Kräften konnten Orton und Kennedy Lashley in einem Handicap Tables Match nicht bezwingen.
Schließlich steckte Vince Lashley in ein Match mit dem Gegner, der aus seiner Sicht allen bisherigen überlegen war. Sich selbst! Wie erwartet mischten sich hier Umaga und sein Manager Armando Estrada ein und nach einem Tiefschlag von Vince und einem Samoan Drop Umagas musste sich Lashley tatsächlich vom WWE-Chef pinnen lassen. Das letzte Wort beziehungsweise den letzten Schlag vor WrestleMania hatte jedoch Trump, der McMahon bei der Pressekonferenz zu dem Event vor der versammelten Medienhorde ohrfeigte.
Glatze für Vince – Stunner für Trump
Das Match selbst artete dann wie zu erwarten in ein heilloses Chaos aus. Als Armando Estrada ein frühes Cover Lashleys unterbrach, schaltete dieser ihn mit einem Running Powerslam aus. Dann ging Umaga auf den unparteiischen Austin los, als der mehrere Regelverstöße des Samoaners mit körperlicher Züchtigung ahndete. Umaga verpasste ihm den Samaon Spike, was die Gelegenheit für Sohnemann Shane war, gemeinsam mit Umaga auf Lashley loszugehen. Nach dem Coast To Coast für den ECW Champion wollte Shane dann den Ringrichter geben und das Cover für Umaga durchzählen, doch der wieder erwachte Austin zog ihn rechtzeitig wieder aus dem Ring, während Trump nach einem Eingriffsversuch auf Vince einschlug. Umaga bekam nun von Austin den Stunner und von Lashley den Spear ab – was die Niederlage besiegelte.
McMahon wollte sich seinem drohenden Schicksal durch Flucht entziehen, doch Austin und Lashley fingen ihn ab. Shane versuchte seinen Vater zu retten, aber war einen Stunner später auch k.o. Austin, Trump und Lashley rasierten Vince dann kahl, der bei dem Anblick seiner neuen Frisur vor Schreck aus dem Friseurstuhl kippte. Austin stieß dann auf ein Bier mit Trump an und verpasste – wie es so seine Art ist – auch ihm den Stunner.