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Mehr als eine halbe Dekade war Hulk Hogan in den Achtziger Jahren das unumstrittene Alpha-Tier der World Wrestling Federation. Ganze 1838 Tage hatte er seit 1984 den World Title um seine Hüften, unterbrochen nur von Andre The Giant und Randy Savage. Doch pünktlich zum neuen Jahrzehnt stieg ein neuer Stern am Wrestlinghimmel auf, von dem es schien, als ob er die Dominanz des Hulksters beenden könnte: Der Ultimate Warrior.
Die erste Begegnung der beiden Publikumslieblinge gab es beim Royal Rumble Match 1990. Damals existierte noch nicht die Regel, dass der Sieger bei WrestleMania um den World Title antreten durfte, daher nahm Hogan als amtierender World Champion ebenso an der 30-Mann-Schlacht teil wie der Warrior, seines Zeichens Intercontinental Champion. Der Warrior hatte die Startnummer 21 und Hogan die 25. Nachdem die beiden alles um sie herum eliminierten, standen sie schließlich allein im Ring. Sogar Managerfuchs Bobby Heenan, der beide bis aufs Blut hasste, blieb am Ring, damit ihm dieser denkwürdige Moment nicht entging.
Hogan und der Warrior gingen schließlich aufeinander los und verpassten sich am Ende gegenseitig eine Clothesline, so dass beide zu Boden gingen. In dem Moment kam mit dem Barbarian der nächste Gegner zum Ring, kurz darauf folgte Warriors alter Erzfeind Rick Rude. Die beiden Heenan-Schützlinge gingen auf den Warrior los und wollten ihn eliminieren. Hogan attackierte dann die beiden Bösewichte und warf dabei eher versehentlich den Warrior raus, der anschließend zurückkam um den Barbarian und Rude zu attackieren. Hogan gewann den Rumble schließlich.
Der Warrior bekommt das Mania-Ticket
Eine Woche später standen Hogan und der Warrior wieder gemeinsam im Ring – diesmal als Tag Team. Sie bekamen es mit Mr. Perfect und dessen Manager The Genius zu tun. In dem Match arbeiteten die zwei gut zusammen und pinnten schließlich Genius nach einem Gorilla Press des Warriors und dem Legdrop. Als Perfect und Genius dann jedoch weiter auf Hogan und den Warrior losgingen, kam es in dem Gemenge zu einer versehentlichen Clothesline des Warriors gegen Hogan. Die beiden lieferten sich danach ein Wortgefecht und schubsten sich gegenseitig.
Wenige Wochen später entschieden die WWF-Oberen, dass der Warrior zum Top-Herausforderer Hogans aufstieg und dass es bei WrestleMania VI ein Champion-vs.-Champion-Match geben sollte. Es war das erste Mal, dass in einem WrestleMania Main Event zwei Publikumslieblinge aufeinander trafen und es stellte sich daher die große Frage, ob die beiden Gegner Sportsgeist bewahren würden.
Eine andere Frage allerdings lautete, ob die beiden bis WrestleMania überhaupt noch Champions sein würden. Denn vorher mussten sie ihre Gürtel noch in dem NBC-Special The Main Event aufs Spiel setzen. Hogan verteidigte seinen Titel ein letztes Mal gegen seinen Dauerrivalen Randy Savage, während der Warrior Dino Bravo besiegte. Nach diesem Match wurde der Warrior von Bravo und dessen Partner Earthquake weiter attackiert, doch Hogan kam seinem WrestleMania-Gegner zu Hilfe und vertrieb die Finsterlinge.
Mächtige Sternzeichen und bizarre Monologe
WrestleMania konnte also kommen. Über 67.000 Zuschauer – unter ihnen der junge Adam „Edge“ Copeland – scharten sich im Skydome von Toronto, um den Kampf der Titanen mitzuerleben. Die Fans wurden mit einem Video eingestimmt, in dem über Sternzeichen räsoniert und erklärt wurde, dass die von Hogan und dem Warrior die mächtigsten wären. Die beiden hielten während der Show auch noch höchst bizarre Backstage-Promos darüber, wie sie ihren Gegner aus der Dunkelheit führen würden, ihren Lebensatem in sich aufnehmen und Hulkamaniacs und Warriors vereinen würden.
In dem Match ging zwischenzeitlich der Ringrichter k.o. und verpasste dabei auf beiden Seite je ein Cover, das die Entscheidung hätte bedeuten können. Als er wieder wach war, konnte Hogan mit seinem patentierten Gorilla Press auf die Matte werfen und ließ dann auch den Big Splash auf den Rücken folgen. Der Ringrichter zählte, doch bei zwei war Hogan wieder auf den beiden und wie immer schien ihm nun nichts mehr etwas anhaben zu können. Der Warrio bekam ein paar Schläge ab, den Big Boot und schließlich sollte der Legdrop alles klar machen. Der Warrior jedoch wich aus und zeigte einen weiteren Big Splash, aus dem es diesmal kein Entrinnen für Hogan gab.
Der Warrior war also neuer Champion und Hogan fassungslos. Das Publikum hielt den Atem an, als Hulk hinterher aus dem Ring ging und sich den Gürtel schnappte – doch Hogan tat das nur, um ihn dem Warrior persönlich zu überreichen. Er umarmte darauf seinen Bezwinger und ließ ihn schließlich weiter von den Fans feiern.