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Der Super Bowl des Wrestling, die größte Bühne von allen, der “Showcase Of The Immortals”: Mittlerweile ist WrestleMania der traditionelle und unbestrittene Jahreshöhepunkt des Wrestling in Nordamerika – und diese Tradition nahm ihren Anfang im Jahr 1985: Und damit die ambitionierte Veranstaltung auch ein Erfolg wurde, brauchte sie einen außerordentlichen Main Event. Vince McMahon setzte dabei auf drei Dinge: Seinen Superstar Hulk Hogan, als dessen Gegenspieler seinen besten Heel Roddy Piper und die Involvierung von unzähligen Berühmtheiten.
Das begann schon beim Aufbau des Kampfes im Dezember 1984. Bei einer Veranstaltung im Madison Square Garden wurde die Sängerin Cyndi Lauper von der WWF für ihr stetiges Engagement für die Liga geehrt, das der WWF jede Menge mediale Aufmerksamkeit bescherte. Als Gegenleistung überreichte Lauper Hogan und dem Damenchampion Wendi Richter eine Platinschallplatte.
Hilfe aus Hollywood
Als Hogan und Richter den Ring verließen, holte Lauper noch die Managerlegende Captain Lou Albano zum Ring, der mit ihr in dem Video zu „Girls Just Want To Have Fun“ auftrat und ihr dabei half, vier Millionen Dollar für eine Stiftung für an multipler Sklerose erkrankten Menschen zu sammeln. Lauper überreichte auch Albano eine Schallplatte – doch die Zeremonie wurde von Piper und seinem Lakai Bob Orton unterbrochen. Piper attackierte Albano und zerbrach schließlich die Schallplatte über dessen Kopf. Als der wütende Hogan zurück zum Ring kam, verließ Piper den Ort des Geschehens.
Als Konsequenz dieses Vorfalls wurde ein Match zwischen Hogan und Piper angesetzt, das auf dem Musiksender MTV bei dem Special „The War To Settle The Score“ übertragen wurde. Unter den Zuschauern bei dieser Show befand sich Schauspieler Mr. T, der Star des „A-Teams“, bei dem Hogan mehrmals als Gaststar auftrat. Piper stattete Hogan bei den Dreharbeiten einen Besuch ab und lud Mr. T zu einer Sonderausgabe von „Piper’s Pit“, bei der die beiden beinahe handgreiflich wurden.
Bei dem MTV-Special brachte Piper eine Gitarre mit zum Ring und zertrümmerte sie, um zu zeigen, was er von Cindy Lauper, MTV und der ganzen Rock’n’Wrestling-Schote hielt. Das Match endete mit einem Disqualifikationssieg für Hogan, nachdem Paul Orndorff Hogan gemeinsam mit Piper attackierte – was Mr. T veranlasste, seinen Platz zu verlassen und Hogan zu helfen. Schließlich trennten Offizielle die vier Streithähne und Hogan und T feierten gemeinsam mit Lauper und Albano.
Paul Orndorff wird bekehrt
Damit stand der Main Event für WrestleMania: Hogan und Mr. T gegen Piper und Orndorff. Und weil viel mehr Promis besser sind als einer, fuhr die WWF weitere Geschütze auf: Boxikone Muhammed Ali wurde als Ringside Enforcer verpflichtet, Billy Martin, Manager der New York Yankees, sagte die Kontrahenten an und Pianist Liberace war der Gastzeitnehmer. Nur der Gastringrichter kam nicht aus dem Showbiz: Pat Patterson. Das Ende des Matches kam, als eben dieser Patterson Hogans Begleiter Jimmy Snuka dafür ermahnte, dass er Orton angriff, nachdem dieser versuchte in das Match einzugreifen. Orton nutzte Pattersons Ablenkung und wollte Hogan einen Axe Handle Blow mit seinem falschen Gipsarm verpassen. Hogan wich jedoch aus und Orton traf Orndorff, was der Hulkster zum erfolgreichen Cover ausnutzte.
Orndorff bekam von Piper und Orton die Schuld an der Niederlage und wurde beim darauf folgenden Saturday Night’s Main Event von den beiden attackiert, ehe sich der erneut anwesende Mr. T ein Herz fasste und Orndorff rettete. Später gab bei dem event ein Match zwischen Hogan und Orton, das mit einem DQ-Sieg für Hogan endete, nachdem Piper eingriff. Hogan und T bekamen weitere Prügel von den Bösewichten ab, ehe sich Orndorff revanchierte und seine früheren Spießgesellen vertrieb. Orndorff ließ sich darauf mit Hogan und T feiern.
In den kommenden Monaten setzten sich Hogan und Orndorff dann gemeinsam mit Piper und Orton auseinander. Unter anderem gab es bei einem TV-Special auf dem PRISM Network in Philadelphia eine Tag Team Match der Vier, bei dem Hogan und Orndorff siegten, nachdem Hogan Orton pinnte. Beim Wrestling Classic, dem ersten landesweiten Pay Per View der WWF - WrestleMania wurde noch nicht in allen Märkten angeboten - bekam Piper dann eine weitere Titelchance gegen Hogan. Er verlor abermals durch Disqualifikation, nachdem Orton sich einmischte.
Piper und Mr. T lassen die Fäuste fliegen
Die Fehde zwischen Hogan und Piper verebbte dann im Laufe des Jahres, nicht aber Pipers Auseinandersetzung mit Mr. T, die im Jahr darauf wieder aufflammte. Als Hogan im Februar 1986 bei Piper’s Pit zu Gast musste er sich erneut ein Beleidigungsschwall gegen seinen Kumpel Mr. T anhören – und eine Herausforderung Ortons für einen Boxkampf beim folgenden Saturday Night’s Main Event. Stellvertretend für Mr. T nahm Hogan die Herausforderung an.
Mr. T gewann dieses Match durch Auszählen, nachdem er Orton mit einem krachenden Aufwärtshaken aus dem Ring beförderte. Piper attackierte T darauf von hinten und verpasste ihm mehrere Hiebe mit seinem Gürtel. Das führte dazu, dass es bei WrestleMania einen weiteren Boxkampf gab – zwischen T und dem im Straßenkampf erprobten Piper. Im Vorfeld dieses Kampfes gab so ziemlich jeder WWF-Star seine Einschätzung zu diesem unorthodoxen Kampf ab. Mr. T geriet etwa mit Jimmy Hart und Jesse Ventura aneinander, als die ihm erklärten, dass Piper ihn umhauen würden. Piper und Orton attackierten derweil den Midget-Wrestler Haiti Kid, der Mr. T favorisierte und rasierten ihm die Haare, so dass er genauso aussah wie T.
Für den großen Kampf gab es erneut einen großen Starauflauf: Boxlegende Joe Frazier begleitete Mr. T, während Piper den Startrainer Lou Duva in seiner Ecke hatte. Als Punktrichter fungierten NBA-Star Darryl Dawkins, Musikstar Cab Calloway und Radiomoderator G. Gordon Liddy, der aber vor allem als Mastermind des Watergate-Einbruchs Berühmtheit erlangte. Talkmasterin Joan Rivers war Ringansagerin, Komiker Herb Gastzeitnehmer. Mr. T dominierte den Kampf und als Piper seine Felle davonschwimmen sah, schlug er den Ringrichter nieder und verpasste Mr. T einen Bodyslam. Die beiden Streithähne wurden von ihren jeweiligen Begleitern davon abgehalten weiter aufeinander loszugehen. Damit endete dann auch diese Fehde endgültig.
- Als gewiefter Backstage-Politiker schaffte Piper das Kunststück in dieser Fehde nie in einem TV-Match gepinnt oder zur Aufgabe gezwungen zu werden - ein Fakt, der später in der Neuauflage der Hogan-Piper-Fehde in der WCW wieder aufgegriffen wurde.
- Piper und Mr. T hatten auch hinter den Kulissen ein gestörtes Verhältnis. Piper hasste es, einen Nicht-Wrestler gut aussehen lassen zu müssen.
- Im Jahr 2005 - 20 Jahre nach dem Main Event der ersten WrestleMania - wurden Hogan, Piper und Orndorff geschlossen in die WWE Hall of Fame aufgenommen. Auch Mr. T wurde eine Einführung in die Celebrity-Sektion der Ruhmeshalle angeboten, der lehnte jedoch ab.