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Als der Celtic Warrior Sheamus Ende 2009 zu RAW kam, eroberte der mächtige Ire die Hauptshow der WWE im Sturm. Von Anfang an allerdings fiel damals auch auf, dass der Rotschopf nicht nur Freude daran hatte, sich mit den Besten zu messen – sondern auch daran, seine rohe Kraft gegen die einzusetzen, die sich weniger gut wehren konnten: Niedere Mitarbeiter, Kommentatoren, kleinere Wrestler – Sheamus terrorisierte sie genussvoll. Ende 2010 geriet Santino Marella ins Visier des Iren – ein Publikumsliebling, der aber kräftemäßig längst nicht auf Sheamus‘ Level war. Der Keltenkrieger nahm es dem Italiener übel, dass er beim SmackDown-vs.-RAW Elimination Match bei Bragging Rights keine gute Figur abgab und RAW aus Sheamus‘ Sicht damit den Sieg kostete. Bei der darauffolgenden Show konfrontierte Sheamus Marella hinter den Kulissen, nannte ihn eine „Schande“ – und forderte ihn zu einem Match.
Marella nahm die Herausforderung an – und wurde von Sheamus aufs Übelste vorgeführt und verprügelt. Bis zu einem Punkt, an dem jemand, der Sheamus eher gewachsen war, sich das nicht mehr ansehen mochte: John Morrison, der zum Ring kam, Sheamus ablenkte und dafür sorgte, dass sich Marella mit einem Überraschungseinroller den vielleicht größten Sieg seiner Karriere holte.
Sheamus sinnte – wenig überraschend – auf Rache und forderte Marella eine Woche darauf zum Rückmatch. Der schob allerdings neben einigen spöttischen Kommentaren über Sheamus ein ärztliches Attest wegen zu viel Süßigkeitengenuss an Halloween vor. An seiner Stelle schickte er seinen Tag Team Partner Vladimir Kozlov vor. Den fertigte Sheamus locker ab um sich dann Marella bedrohlich zu nähern. Wieder aber gab Morrison den weißen Ritter und rettete Marella vor den drohenden Prügel.
Sheamus krönt sich zum König
In der Woche darauf luden Marella und Kozlov – als englische Gentlemen in Frack und Melone gekleidet – Sheamus zu einer Teestunde im Ring, um mit ihm Frieden zu schließen. Santino bekam es nicht allzu gut hin, denn immer wieder rutschten ihm Anspielungen auf Sheamus kalkweißen Teint heraus. Als Kozlov schließlich auf unbedarfte Weise an den Ursprung des Ärgers erinnerte, schüttete ein panischer Santino den Tee über Sheamus – worauf der ausrastete und der anonyme RAW-GM ein weiteres Match zwischen Sheamus und Marella ansetzte. Marella wollte sich zunächst auszählen lassen, bekam aber vom GM eine Suspendierungs-Drohung hinterhergeschickt. Sheamus verprügelte Santino darauf nach Strich und Faden – und nahm dann eine Disqualifikation in Kauf, indem er Santino einen Tiefschlag verpasste. Sheamus ließ den Brogue Kick folgen, ehe Morrison Marella vor noch mehr Hieben bewahrte.
Sheamus hatte aber noch nicht genug und stellte Santino auch in der Woche darauf noch nach – und wieder eilte Morrison zur Rettung. Der Shaman of Sexy erklärte darauf, dass Sheamus ein Bully wäre und die einzige Hilfe gegen einen Bully wäre, sich ihm entgegenzustellen. Denn dann würde er den Schwanz einziehen. Sheamus wandte sich tatsächlich ab – nur um Morrison später hinter den Kulissen mit dem Brogue Kick hinterrücks niederzustrecken. Santino war nun nicht mehr das Thema: Sheamus‘ Zorn konzentrierte sich auf Morrison. Die beiden trafen sich bei den Survivor Series zu einem Grudge Match – und Morrison gelang der Überraschungssieg, nachdem Sheamus den Brogue Kick danebensetzte und Morrison mit dem Flying Chuck und dem Kniestoß an die Schläfe antwortete.
Die Chance zur Revanche für Sheamus ergab sich zwei Wochen später bei RAW, als er und Morrison Finalgegner des King-of-the-Ring-Turniers wurden: Es war ein Match unter ungleichen Vorzeichen. Anders als Morrison hatte Sheamus im Halbfinale ein Freilos, also ein Match weniger in den Knochen. Außerdem ging Morrison mit einer Armverletzung in das Match. Diese Doppel-Hypothek war zu groß für Morrison: Sheamus gewann das Match mit dem High Cross und konnte sich zu King Sheamus krönen.
Showdown mit der Leiter
Sheamus‘ Ego war mächtig beflügelt: In einer Promo in der Woche darauf erklärte er, dass er endgültig bewiesen hätte, ein den Bauern überlegener König zu sein. Morrison widersprach und wies darauf hin, dass es 1:1 stehen würde zwischen ihnen. Sheamus forderte dann von ihm, sich vor dem König in den Staub zu werfen, was Morrison wie zu erwarten nicht tat. Es entbrannte eine Prügelei, in der Morrison King Sheamus samt seiner neuen Königskluft aus dem Ring warf. Das dritte und entscheidende Match sollte eine Woche später bei RAW folgen – und endete in einer Doppel-Disqualifikation. Der RAW-GM verfügte darauf ein weiteres Match bei TLC – ein Ladder Match, dessen Gewinner zum Top-Herausforderer auf den WWE Champion The Miz aufsteigen würde.
Der Showdown sollte der unbestrittene Höhepunkt der Feindschaft der beiden ungleichen Rivalen werden. Sheamus präsentierte sich von seiner sadistischen Seite und setzte die Leiter immer wieder kreativ ein, um die Beine des Highflyers zu attackieren – und damit dessen größten Pluspunkt zu neutralisieren. Morrison aber wehrte sich verbissen und konnte doch immer wieder mit spektakulären Einzelaktionen zurückschlagen. Sheamus aber bewies auch ungeahntes Stehvermögen, er robbte sich sogar noch einmal in den Ring zurück, nachdem ihn Morrison durch eine quergestellte Leiter gejagt hatte. Mit einem finalen Tritt ins Gesicht von der Leiter aus aber war Morrison den Gegenspieler los, den Kommentator Jerry Lawler schon schockiert mit dem Terminator verglich. Morrison hing den Number-One-Contender-Vertrag ab.
Morrison gelang es in einem Falls Count Anywhere Match beim Neujahrs-RAW dann nicht, seinen Ex-Partner Miz zu entthronen. Dafür allerdings konnte er sich eine Woche später mit einem weiteren Sieg in einem letzten Match gegen King Sheamus rehabilitieren. Der Aufstrebende Prince of Parkour hatte einen weiteren Schritt nach oben vollzogen.