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Es war einigermaßen überraschend, dass Randy Orton zu Beginn des Jahres 2010 ein Number-one-Contendership-Match auf den WWE Title gegen John Cena und Kofi Kingston gewann. Dies ebnete nämlich den Weg für ein seltenes Schauspiel in der WWE: Ein Heel-gegen-Heel-Duell um den wichtigsten Titel der Liga - und das auch noch bei einem Pay Per View, dem Royal Rumble. Ortons Gegner war der damalige Titelträger Sheamus - und der Celtic Warrior ging die Viper wegen dessen Gesinnung nicht sanfter an als andere. Der Ire verpasste Orton den Brogue Kick, nachdem er ein Match seines Herausforderers gegen Chris Masters aus der Nähe verfolgt hatte.
Orton rächte sich bei der darauffolgenden Show mit einem RKO während eines Non Title Matches zwischen Sheamus und John Cena - der dann aber wiederum Orton das Attitude Adjustment verpasste, als der auch auf ihn losgehen wollte. Das Match dann beim Rumble lief gut für Orton: Er hatte den RKO angebracht und war an der Schwelle zum Sieg, als jedoch sein Legacy-Gefährte Cody Rhodes eingriff und ihm die Disqualifikation einbrachte. Orton machte dafür Rhodes und auch seinen zweiten Schergen Ted DiBiase zur Schnecke - um sich dann einen weiteren Brogue Kick Sheamus’ einzuhandeln.
Der Ärger mit Rhodes und DiBiase sollte Orton weiter beschäftigen - und ihn auch eine weitere Gelegenheit kosten, Sheamus den Titel abzunehmen. Beim Elimination Chamber PPV gehörten Orton wie Rhodes im gleichnamigen Match zu Sheamus’ Herausforderern. Und diesmal war es DiBiase, der Ortons Chancen auf den Titel zunichte machte, indem er ihn mit einem von Rhodes gereichten Stahlrohr traf und dann pinnte. Sheamus verlor den Titel in der Chamber: Er wurde von Triple H gepinnt, der schließlich dann von Cena zur Aufgabe gebracht wurde.
Rückkehr ins Titelrennen
Sheamus beschäftigte sich dann in den kommenden Wochen mit Triple H - und Orton mit der auseinanderbrechenden Legacy. Eine Entwicklung, die Orton zum Publikumsliebling machte und dafür sorgte, dass er sich mit Sheamus einige Zeit später unter üblicheren Vorzeichen wiedersah. Der räumte bei Extreme Rules Triple H mit einer Stahlrohr-Attacke aus dem Weg und richtete seinen Blick darauf wieder in Richtung Titel, ebenso wie Orton. Beim RAW nach dem Pay Per View standen sie beide in einem Contenders-Match, das allerdings der dritte Teilnehmer Batista für sich entscheiden sollte, nachdem RAW-Rückkehrer Edge Orton einen Spear verpasste.
Besagter Edge sollte dann in den darauffolgenden Wochen zu Ortons Hauptrivalen werden und sowohl die beiden als auch Sheamus trafen dann im Juni beim Fatal 4-Way Pay Per View auf Champion John Cena. Der Vierkampf wurde überschattet von dem Eingreifen der gerade ins Leben gerufenen Gruppierung Nexus, den sich Sheamus zunutze machen und den Sieg und den Titel davontragen konnte. Sheamus verteidigte den Titel bei Money in the Bank - wieder mit Hilfe von Nexus - gegen Cena. Danach wurde zwischen Orton, Edge und Chris Jericho ein neuer Top-Herausforderer ermittelt. Es wurde Orton, der Edge mit einem RKO zur Strecke brachte.
Wiederum versuchte Sheamus in der darauffolgenden Woche die wieder aufgeflammte Fehde mit einer Attacke auf Orton einzuläuten, der aber sah sie voraus und überraschte den Iren mit dem RKO. Den bekam auch Money-in-the-Bank-Sieger The Miz ab, als der seinen Koffer gegen den ausgeknockten Sheamus einlösen wollte. Auch in der Woche darauf ging eine Attacke Sheamus’ auf Orton schief. Der Kelte zog zurück, als er merkte, dass Orton den Hinterhalt registriert hatte.
Die Viper holt das Gold
In der letzten RAW Show vor dem festgesetzten Duell beim SummerSlam gab es noch ein Rededuell zwischen Orton und Sheamus, der sich darüber beklagte, dass er nicht die Anerkennung bekommen würde, die er für seinen schnellen Marsch an die Spitze der Liga verdient gehabt hätte. Ortons Hauptbotschaft war, dass Sheamus ihn - auch wenn er stets einen anderen Eindruck vermittelte - beim Rumble und auch sonst nirgendwo klar besiegt hätte. Und dass dies auch beim Slam nicht passieren würde. Es gab noch ein Handgemenge, an dessen Ende Orton zu seinem Punt Kick gegen Sheamus ansetzte. Er sah aber davon ab - und wollte sich das Beste offensichtlich für den Slam aufheben.
Bei dem Event war Orton dann auch wieder drauf und dran, den Titel zu holen - aber Sheamus verhinderte das, indem er sich durch den Einsatz eines Stuhl die Disqualifikation einhandelte. Ein wütender Orton übte Vergeltung mit einem RKO auf den Kommentatorentisch.
Beim nächsten RAW bezwang Sheamus den wenig herausfordernden Herausforderer Zack Ryder und meinte, sich nach dieser Titelverteidigung 30 Tage Ruhe vor neuen Aufgaben gönnen zu können. Der anonyme RAW-GM sah es anders und zwang Sheamus für den nächsten Pay Per View Night of Champions eine Six Pack Challenge auf. Seine Herausforderer: Cena, Edge, Jericho, Nexus-Führer Wade Barrett - und Orton. Er und Sheamus waren auch die beiden Männer, die am Ende übrig blieben. Und nachdem Orton zu Sheamus’ Entsetzen aus dem sonst zuverlässigen Brogue Kick auskickte, holte die Viper mit dem RKO den Sieg und den Titel.
Letzte Schlacht in der Höllenzelle
Obwohl Ortons Sieg klar war, sah Sheamus in seinem Titelgewinn beim darauffolgenden RAW eine himmelsschreiende Ungerechtigkeit. Fünf Mann als Gegner wären unfair und Orton hätte sich den Titel nicht verdient, solange er ihn nicht im Eins-zu-eins-Duell geschlagen hätte. Orton verwunderte das und verwies darauf, wie wenig ehrenvoll Sheamus seinen Titel im letzten Eins-zu-eins-Duell gegen ihn verteidigt hatte. Der anonyme RAW-GM schaltete sich dann ein und setzte ein Rückmatch für Sheamus gegen Orton an - bei Hell in a Cell, in dem gleichnamigen Konstrukt. Danach würde keiner mehr darüber debattieren können, ob der Träger des Titels diesen verdient hätte.
Sheamus meinte dennoch, dass Orton ihm bis dahin den Gürtel aushändigen würde, wäre er ein ehrbarer Mann. Orton konterte, dass er kein ehrbarer Mann wäre: Er würde seiner Großmutter einen RKO geben, wenn ihm das den Titel einbringen würde - und dann noch Sheamus’ Großmutter, einfach nur um danach Sheamus’ dummes Gesicht zu sehen. Orton warf Sheamus darauf den Gürtel zu - und verpasste ihm den RKO. Vor dem Punt floh Sheamus dann aber. Beim letzten RAW vor HIAC sandten sich die beiden Kontrahenten noch gegenseitig Botschaften: Sheamus mit einer brutalen Attacke auf den Great Khali, Orton, indem er Jericho mit dem Punt Kick ins Krankenhaus trat.
Das Feld war nun bereitet für den großen und finalen Showdown, der hinter Käfiggittern mit aller Härte ausgefochten wurde. Diesmal waren sowohl Brogue Kick als auch RKO nicht genug, um den jeweils anderen niederzuringen, weshalb es Sheamus schließlich mit dem High Cross auf die im Ring ausgelegte Stahltreppe versuchte. Der Aktion aber entwich Orton und verpasste Sheamus den RKO auf die Treppe - was für ihn die Titelverteidigung und den finalen Sieg in dieser Fehde bedeutete.