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Der Wechsel des ehemaligen WWF World Champions Kevin „Diesel“ Nash zu World Championship Wrestling war 1996 einer der großen Anheizer des legendären Monday Night War. Dass man Nash dann noch einmal in der McMahon-Liga sehen würde, schien lange undenkbar - das Ende der WCW im Jahr 2001 machte es jedoch möglich. Zeitgleich mit seinen früheren nWo-Kollegen Hulk Hogan und Scott Hall kehrte Nash ein Jahr darauf zur WWF zurück - doch es war für Nash zunächst ein kurzes Wiedersehen. Einige Wochen nach seiner Rückkehr riss er sich den Bizeps und fiel mehrere Monate aus. Und direkt bei seinem Comeback riss sich Nash dann auch noch den Quadrizeps, um noch einmal lange auszufallen. Es dauerte dann insgesamt rund ein Jahr, ehe Nash wieder dauerhaft in Action war. Dann allerdings bekam der Hüne noch einmal ein ziemlich großes Hurra.
Nashs großes Comeback erfolgte am Ende eines RAW-Matches, in dem World Heavyweight Champion Triple H mit seinen Verbündeten Chris Jericho (als Partner) und Ric Flair (als Begleiter) gegen seine Erzrivalen Shawn Michaels und Booker T antrat. Nachdem die beiden Publikumslieblinge das Match gewonnen hatten, wurden sie Opfer einer brutalen Attacke von Hunter und Co. The Hurricane versuchte vergeblich, Michaels und Booker zu Hilfe zu kommen - ehe dann plötzlich zum Entsetzen der Bösewichte die alte Diesel-Musik von Nash ertönte und der Riese zum Ring schritt. Dort ging er auf Flair und Jericho los - dem er die Jackknife Powerbomb verpasste. Triple H trat Nash dann mit seinem Vorschlaghammer gegenüber, während Nash mit einem Stuhl gegen ihn gewappnet war. Die beiden starrten sich eine Weile in die Augen, ehe Hunter den Hammer fallen ließ und den Ring verließ.
In der Woche darauf hielt Rückkehrer Nash eine kleine Ansprache an die Fans, in der er zunächst erklärte, dass er froh sein würde, wieder da zu sein - dass etwas anderes ihn aber unfroh machen würde. Michaels und Triple H, seine besten Freunde seit Kliq-Tagen, waren in seiner Abwesenheit zu Feinden geworden. Nash versuchte, zwischen den beiden zu vermitteln, aber damit stand er auf verlorenem Posten. Beide machten Nash klar, dass er sich entscheiden müsste, ob er auf Shawns oder Hunters Seite stehe.
Nash wird die Wahl abgenommen
Nash wollte das nicht und versuchte auch in der Woche darauf neutral zu bleiben. Als es nach einer Titelverteidigung Hunters gegen Booker T mit Michaels als Referee nach Eingriff von Jericho und Flair wieder hoch her ging, suchte Nash weiterhin eine neutrale Position zu halten und half sowohl Shawn als auch Hunter auf die Beine. Nash wollte sich also weiter nicht entscheiden, die Entscheidung wurde ihm dann aber abgenommen: Hunter verpasste Nash einen Tiefschlag von hinten und machte damit mal wieder klar, dass seine Zwecke immer noch Vorrang vor allen Freundschaften hatten.
Nachdem die Fronten nun klar waren, tat sich Nash für Backlash mit Michaels und Booker gegen Hunter, Flair und Jericho zusammen. Hunters Team gewann aber, als Triple H Nash mit dem Vorschlaghammer attackierte - und damit endgültig alle Spuren von Freundschaft in der Beziehung zu Nash entfernte. Nashs Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: Am kommenden Abend kam er während eines Triple-H-Matches selbst mit einem Hammer zum Ring und jagte Hunter aus der Arena. Hunter flüchtete in einer Limousine, deren Fenster Nash mit dem Schlagobjekt noch zertrümmerte.
RAW-GM Eric Bischoff kündigte darauf ein World-Title-Match zwischen Nash und Hunter bei Judgment Day an - und das wurde angeheizt, als beide Teilnehmer in der Show bei Chris Jerichos Highlight Reel zu Gast waren und schnell anfingen aufeinander einzuschlagen. Die beiden prügelten sich mehrere Minuten lang quer durch die Halle, wobei auch allerhand Fremdobjekte zum Einsatz kamen und Nash auch auf Offizielle losging, die versuchten, für Ordnung zu sorgen.
Hell in a Cell
Beim letzten RAW vor Judgment Day traf Nash auf Chris Jericho - und Triple H stellte seinem Zweckbündnispartner in Aussicht, dass er Nashs Titelmatch bekommen würde, sollte er diesen zurück auf die Verletztenliste befördern. Jericho versuchte das dann natürlich, aber es klappte nicht. Das Match endete ohne Ergebnis, dafür wieder im Chaos, als Hunter, Shawn und Flair wieder mitmischten. Nash konnte im Verlauf der Postmatch-Szenerie sowohl Hunter als auch Jericho die Jackknife Powerbomb verpassen - Michaels zählte jeweils einen symbolischen Pinfall.
Aufgrund der Geschehnisse wurden sowohl Michaels als auch Flair für Judgment Day vom Ring verbannt - Hunter war gegen Nash auf sich gestellt. Er konnte einen Titelverlust dann auch nur in höchster Not abwenden, indem er Ringrichter Earl Hebner mit dem Hammer attackierte - und sich so vorsätzlich die Disqualifikation einhandelte. Ein wütender Nash verpasste Hunter darauf die Jackknife Powerbomb durchs Kommentatorenpult.
Nash allerdings sollte seine Chance bekommen, die Scharte auszuwetzen: Bischoffs Co-GM und Hunters alter Feind Stone Cold Steve Austin verkündete Triple H beim nächsten RAW, dass er beim nächsten Pay Per View Badd Blood noch einmal gegen Nash ranmusste - in einem Hell in a Cell Match. Für dieses Match holte er beim letzten RAW vor dem PPV Mick Foley - einen weiteren alten Erzfeind Hunters - aus dem Ruhestand, um es als Gastringrichter zu leiten. Hunter versuchte Foley davon abzubringen und versuchte schließlich, ihn mit einer Attacke auszuschalten, so dass er das Match nicht leiten können würde. Foley aber widerstand Hunters Angriff, auch als Flair und Hunters neuer Protege Randy Orton hinzukamen. Schließlich glichen Nash und Michaels die Verhältnisse aus und Nash verpasste Hunter das Jackknife - und wieder gab es einen symbolischen Three-Count, diesmal von Foley.
Finale Niederlagen - und ein unerwünschter Haarschnitt
Auch diesmal aber sollte der Three-Count Nash kein Glück bringen. Hunter rang seinen alten Freund mit den gewohnt harten Bandagen nieder und verpasste ihm schließlich einen Schlag mit dem Vorschlaghammer und den Pedigree. Foley, der so bei der Sache war, dass auch er in dem Match blutig geschlagen wurde, zählte widerwillig bis drei durch.
Nash war nun erstmal aus dem World-Title-Rennen und sein Fokus verlagerte sich schließlich auf den ja schon vorher beherzt hinter Hunter mitmischenden Chris Jericho. Nash rettete seinen Freund Michaels einige Wochen später bei einer Attacke durch Orton und Jericho und forderte Y2J zu einem Match. Er gewann es durch auszählen, nachdem ein blutig geschlagener Jericho die Flucht vor ihm antrat.
Parallel zu Jericho rieb sich Nash aber auch weiter an Triple H - und sollte schließlich auch eine weitere World-Title-Chance beim SummerSlam erhalten: in der Elimination Chamber. Neben Nash waren auch Jericho, Michaels, Orton und Hunters neuer großer Rivale Bill Goldberg im Herausfordererfeld. Noch vor der Chamber sollte es aber auch einen Höhepunkt der Nash-Jericho-Feindschaft geben: Jericho forderte Nash für das letzte RAW vor der Chamber zu einem Hair-vs.-Hair-Match - und gewann es unfair mit Hilfe eines Schlagrings, um Nashs lange Haare dann in eine wenig fachgerechte Kurzhaarfrisur zu verwandeln.
Der neu frisierte Nash sah in der Chamber kein Land. Er wurde schnell von Michaels mit einem Superkick eliminiert. Nash verschaffte sich aber dann zumindest einen stilgerechten Abgang, indem er alle schon im Match befindlichen Teilnehmer mit dem Jackknife abfertigte. Es war das letzte, was von Nash in der WWE zu sehen war. Er musste sich danach einer Nacken-OP unterziehen, die Liga ließ seinen Vertrag auslaufen.
- Internet-Gerüchten zufolge sollte Nash sein Comeback tatsächlich noch einmal als Diesel bestreiten. Es heißt aber, dass Vince McMahon den Plan kurzfristig abblies, eben weil dies durch Internetgerüchte herauskam.
- Hintergrund für das Hair-vs.-Hair-Match war Nashs Rolle in dem Film The Punisher, für den er sich einen Kurzhaarschnitt zulegen musste.