This text is hidden because it is only available in German language. Please click this line if you do not care and want to view it anyway.
Rund ein Jahrzehnt später ist ihr Ruf nicht mehr der allerbeste, aber zu Attitude-Zeiten waren die New Age Outlaws „Badd Ass“ Billy Gunn und „Road Dogg“ Jesse Jammes eines der heißesten Gespanne der damaligen World Wrestling Federation - vor allem wegen ihrer Fähigkeit ein Publikum wahlweise für sich einzunehmen oder gegen sich aufzubringen. Letzteres brachte die damals noch namenlosen Outlaws Ende 1997 kurz nach ihrer Gründung zu ihrem ersten Höhepunkt: zum Gewinn der WWF World Tag Team Titles gegen die legendäre Legion of Doom.
Kurz nach diesem Triumph stand für Gunn und den Road Dogg bereits fest, dass sie über die Tag Team Division hinausgewachsen waren - und verkündeten bei RAW is WAR, dass sie fortan wieder im Singles-Bereich tätig werden würden. Billy sprach sogleich eine offene Herausforderung aus, die angenommen wurde von Dude Love, einem der drei Persönlichkeiten von Mick Foley. Der Dude gewann das Match, was die Outlaws nicht auf sich sitzen lassen wollten. Road Dogg schlug Dude mit einem Stuhl nieder und Billy versuchte dann gar, mit einem Kniestoß vom Seil beide Tag-Gürtel ins Gesicht seines Gegners zu stoßen.
In der Woche darauf versuchte sich Road Dogg an einem Match mit Dude. Der Kampf, in dem Jim Ross den Namen „New Age Outlaws“ erstmals erwähnte, ging wiederum an Dud Love, wiederum wurde dieser aber hinterher von beiden Outlaws übel attackiert. Als Höhepunkt warfen sie ihn von der Einmarschrampe zu Boden auf einen Tisch - eine Aktion, die noch übler dadurch wurde, dass Foley falsch am Rand des Tisches aufkam.
Auftritt Chainsaw Charlie
In der Woche darauf war von Dude Love nichts zu sehen, wohl aber von seinem Alter Ego Mankind, der sich aus den Gewölben der Arena meldete und Drohbotschaften in Richtung der Outlaws sandte. Die Outlaws machten sich dann auch die Suche nach Mankind, wobei es kam,wie es kommen musste: Er fand sie vor ihnen und prügelte mit einer Mülltonne auf sie ein, während er gleichzeitig passend zur Jahreszeit ein Weihnachtsgedicht rezitierte. Schlussendlich übermannten die Outlaws Mankind jedoch und sperrten ihn in einen Kühlraum ein.
Beim nächsten RAW, das in Foleys Wahlheimat Long Island stattfand, präsentierten die Outlaws stolz die Bilder, wie sie Dude Love und Mankind außer Gefecht setzten - ohne dabei zu bedenken, dass Foley noch ein drittes Abbild seiner selbst in petto hatte: Cactus Jack. Der lieferte sich ein weiteres Match mit dem Road Dogg, das schnell im Chaos endete, in dem die Outlaws noch eine weitere Überraschung erleben sollten: Aus einer großen Holzkiste, die am Ring stand, ertönten nämlich plötzlich Motorgeräusche und einer alte Weggefährte bahnte sich mit einer Kettensäge den Weg durch die Kiste: Hardcore-Ikone Terry Funk mit einem neuen Charakter als Leatherface-Variante Chainsaw Charlie. Charlie, der eine Nylonstrumpfhose über seinem Kopf trug, schlug die Outlaws mit seiner Motorsäge ganz schnell in die Flucht.
Das neue Gespann aus Cactus Jack und Chainsaw Charlie setzte in den kommenden Wochen weitere Duftmarken mit Attacken auf die Outlaws und ihren ersten Matches - nicht immer Seite an Seite. Beim Royal Rumble bekämpften sie sich ebenso gegenseitig wie in einem Hardcore Match Wochen darauf bei RAW. Die beiden schenkten sich nichts, setzten Stühle und Tische ein, am Ende verpasste Cactus Charlie sogar einen Elbow in einen Müllcontainer - das war ein Fehler. Just in diesem Moment rauschten die Outlaws an, nahmen den Container samt Cactus und Charlie in Beschlag und schmissen ihn von der Eingangsrampe - begleitet vom entsetzten Kommentar von Jim Ross, der festhielt, dass die Outlaws endgültig zu weit gegangen wären.
Ein Autoüberfall der Hardcore-Ikonen
Die Outlaws sahen das offensichtlich nicht so und machten sich in der Woche darauf noch einmal über Cactus und Charlielustig, indem sie ihre Attacke mit Puppen der beiden nachspielten. Aber sie bekamen am selben Abend auch die Nachricht, dass sie sich bei No Way Out Of Texas mit ihren Widersachern auseinanderzusetzen hatten - in einem Eight Man Tag Team Match, in dem Stone Cold Steve Austin Cactus, Charlie und Owen Hart gegen Triple H, die Outlaws und Savio Vega (als Ersatz für D-Generation-X-Anführer Shawn Michaels) ins Feld führte.
In diesem chaotischen Match ging es wie zu erwarten wild zu, am Ende stand jedoch Steve Austin im Mittelpunkt, als er den Road Dogg mit dem Stunner pinnte und ein Zeichen vor seinem Wrestlemania Main Event gegen Shawn Michaels setzte. Damit bleib aber die Rechnung zwischen den Outlaws sowie Cactus und Chainsaw offen. Und das sollten die Tag Team Champions schnell zu spüren bekommen. Nach einem Sieg gegen die LoD bei RAW wurden sie nämlich in ihrem Auto von den beiden Hardcore-Ikonen attackiert - mit der Kettensäge und einem Baseball-Schläger.
Gunn und der Road Dogg kamen in der Woche darauf bandagiert zum Ring und erklärten ernsthaft verletzt zu sein - und dass sie Cactus und Chainsaw verklagen würden. Dass sie andere Pläne hatten, zeigte sich in der Woche darauf, als Road Dogg nach einem Match der Hardcore-Ikonen mit einer Armschlinge zum Ring kam - nur um die beiden so abzulenken, dass Gunn Chainsaw hinterrücks mit einem Stuhl eins überziehen konnte. Cactus und Chainsaw rächten sich in der kommenden Woche darauf mit einer Attacke auf den Road Dogg, den sie im texanischen Farmerstil von Terry Funk mit einem Seil fesselten und mit den Füßen voran am Arena-Dach aufhingen. Die Antwort der Outlaws war eine Attacke mit einem Kartenspieler-Tisch auf Chainsaw und ein Piledriver für Cactus auf einen Stuhl in der Woche darauf.
Ein verflixtes technisches Detail
Der Showdown kam dann bei Wrestlemania in einem Match, das zur bösesten Attacke der Fehde passte: einem Dumpster Match, dessen Ziel es war, das gegnerische Team im Müllcontainer einzusperren und den Deckel zu schließen. Es gab einen wilden Brawl durch die ganze Halle, an dessen Ende Cactus und Charlie auf einen Gabelstapler zurückgriffen, um ihre Gegner in den Container zu heben und den Deckel zu schließen. Das Duo hatte das Match und die Tag Team Titel gewonnen.
Doch das war nicht das Happy End für die Hardcore-Ikonen, denn streng genommen war es nicht der vorgesehene Container, in dem die beiden ihre Kontrahenten versenkten. Die Titel wurden daher bei RAW für vakant erklärt, ein Steel Cage Match der beiden Teams sollte zu unumstrittenen Champions führen. Es sollte kein faire Match werden, denn derselbe Abend war derjenige, an dem die Outlaws offiziell in die zweite Inkarnation der D-Generation X aufgenommen wurden. Mit Hilfe von Triple H, Chyna und dem Rückkehrer X-Pac konnten die Outlaws Cactus letztlich einen Spike Piledriver auf einen Stuhl verpassen und sich ihre Gürtel wiederholen.
Es war das Ende der Fehde, denn Chainsaw Charlie alias Terry Funk verpasste die nächste Sendung mit einer Verletzung aus dem Cage Match - und in just derselben Folge leitete Mick Foley seinen Heel-Turn ein, der zu seiner Fehde mit Steve Austin und der vorläufigen Beerdigung des Cactus-Jack-Charakters führte.