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Bei Lockdown 2008 beendete Booker T seine erste große Fehde bei TNA Wrestling gegen Robert Roode erfolgreich. Ein Grund, gut gelaunt zu sein, sollte man meinen, doch Booker fiel in den kommenden Wochen durch ein extrem dünnes Nervenkostüm auf: Er stritt sich mit seinem alten Freund Sting und auch mit Matt Morgan und wirkte generell irgendwie verbittert. Es lag etwas in der Luft und es materialisierte sich bei Sacrifice, als Booker gemeinsam mit seinem Rivalen Robert Roode in das Deuces Wild Tournament um die vakanten Tag Team Titel gelost wurde. Nachdem das ungleiche Gespann gegen Christian Cage und Rhino verlor, schüttelte Booker dem Siegerteam die Hände - um sie dann mit einem Stuhl zu attackieren.
Der Grund für Bookers Charakterwandel sollte sich in den kommenden Wochen als allgemeiner Frust herausstellen, dass er sich seit seinem Wechsel zu TNA unter Wert verkauft fühlte - und er wollte das ändern, indem er nun auf den World Title hinarbeitete, so dass er nicht mehr übersehen werden konnte. Er machte sich in der Hinsicht erstmals auf sich aufmerksam, als Managing Director Jim Cornette für Slammiversary ein King Of The Mountain Match um Samoa Joes Titel ansetzte - und dabei ein Feld von acht potenziellen Herausfordern absteckte: Er nannte vier Wrestler, Joe sollte die anderen vier benennen.
Nash kostet Booker den Titel
Als Bookers Name nicht von Cornette genannt wurde, kam Booker zum Ring und nahm Anstoß daran - und ging nebenbei Joe an, weil er ihn ignoriert hätte, seit er zu TNA gewechselt war. Joe sollte Booker besser als Herausforderer benennen, oder sonst… Es entbrannte ein Streit zwischen Joe und Booker, der mit einer Attacke Bookers auf den Champion endete, dem dann Christian Cage und Rhino zu Hilfe kamen. Das führte zu einem Six Man Tag Team Match zwischen Joe, Cage und Rhino sowie Booker und Team 3D am selben Abend, das Joes Team für sich entschied.
Joe benannte Booker dann tatsächlich als Herausforderer - und Booker sicherte sich durch einen Sieg über AJ Styles auch einen Platz in dem Match, in das auch Cage, Rhino und Roode ihren Weg fanden. Zusätzliche Brisanz bekam das Match dadurch, dass Kevin Nash, Samoa Joes Mentor mit der Liebe-Hass-Beziehung zu seinem Schützling als Special Enforcer außerhalb des Rings für Ordnung sorgte. Just dieser Nash vereitelte dann auch einen potenziellen Titelgewinn Bookers: Denn nachdem Booker mit dem Silberfuchs aneinandergeriet, rächte sich Nash mit einer Jackknife Powerbomb an Booker, der gerade freie Bahn gehabt hätte, den Gürtel aufzuhängen. Am Ende sollte es dann Joe sein, der seinen Titel aufhing und damit verteidigte.
Beim Impact darauf konfrontierte Booker Joe aber erneut und erklärte, dass er der Champion wäre, hätte Nash sich nicht eingemischt. Er forderte Joe daher auf Charakter zu zeigen und ihm eine weitere Chance zu geben - bei Victory Road in seiner Heimatstadt Houston. Joe, der selbst nicht direkt begeistert über Nashs Eingriff war, nahm die Herausforderung an - gegen den Rat von Nash, der meinte, dass er den alten Fuchs Booker nicht besiegen könnte. Joe nahm das amüsiert zur Kenntnis und stellte die Frage, ob Nash Booker denn besiegen könnte. Nash hatte dann in einem Match mit ebenjenem Booker die Möglichkeit, diese Frage zu beantworten.
Chaos in Bookers Heimatstadt
Joe schaute sich das Match aus nächster Nähe an, was Booker dazu nutzte, ihn mit einer Attacke weiter zu provozieren. Es fruchtete: Joe mischte sich ins Geschehen ein, traf aber beim Versuch eines Tritte Nash und sorgte so für dessen Niederlage - was zu einem erneuten Streit zwischen ihm und Nash führte, worauf die beiden von Securitys getrennt werden mussten. In der letzten Woche vor Victory Road gab es dann ein finales Verbalduell zwischen Joe und Booker, in dem Booker herausstrich, dass Joe praktisch noch niemanden besiegt hätte, während er jeden besiegt hätte, der in diesem Geschäft Rang und Namen hatte. Zu den beiden Kontrahenten gestellte sich dann auch noch Sting, der die Fans darauf einstimmte, dass er sich das Titelmatch bei Victory Road genau anschauen würde.
Das Match, das vor den Augen von Bookers Ehefrau Sharmell und einer Reihe von Schülern seiner Wrestlingschule stattfand, artete dann ziemlich aus: Joe übernahm nach einer Weile klar die Kontrolle und prügelte Booker so heftig durch den Ring, dass Sharmell involviert wurde und Joe anflehte, von ihrem Mann abzulassen. Als der sie ignorierte ohrfeigte sie ihn, worauf die Lage eskalierte. Joe ging auf Bookers Schüler los, dann auf Ringrichter und Offizielle, die ihn abhalten wollten, weiter auf Booker einzuprügeln. Schließlich ging das Licht aus und Sting tauchte im Ring auf und nahm Joe ins Gebet, es gut sein zu lassen. Der jedoch zeigte Sting den Mittelfinger und ließ nicht ab - worauf Sting mit dem Baseballschläger auf ihn losging. Mit Sharmells Hilfe robbte sich Booker dann auf den ausgeknockten Joe und ließ von seiner Frau einen Three Count durchzählen - worauf er sich den Titelgürtel nahm und damit die Halle verließ.
Mysteriöse "Waffenlieferungen"
Es war klar, dass das kein offizieller Titelwechsel war - und so wurde Booker beim nächsten Impact aufgefordert, Joe den Gürtel zurückzugeben, während zugleich ein Rückmatch bei Hard Justice verkündet wurde: Ein Steel Cage Match, in dem der Käfig mit Waffen gefüllt sein sollte. Joe meinte dann aber zu Booker, dass er den Gürtel bis dahin behalten konnte - damit er motivierter wäre, den entscheidenden Sieg einzufahren. Dass Joe sich auf so ungewöhnlichem Wege motivierte, hatte auch damit zu tun, dass in ihm Zweifel wuchsen, ob er Booker wirklich besiegen konnte, zumal er bei Victory Road alles auf ihn abgefeuert hatte, Booker aber letztlich nicht bis drei auf die Matte bringen konnte. Diese Zweifel wurden in einem weiteren Gespräch mit Nash klar, der dann aber zu Joe meinte, dass er Booker natürlich besiegen würde - und er nur das Gegenteil behauptet hätte, um ihn zu kitzeln.
Vor Hard Justice sollte es noch diverse weitere Konfrontationen zwischen Joe und Booker geben, über denen jedoch der Schatten von Sting schweben sollte: Immer wieder nämlich bekam Booker auf mysteriöse Weise den Baseballschläger des Stingers gereicht, um diesen gegen Joe einzusetzen - mal, indem das Licht ausging und Booker die Waffe plötzlich in der Hand hatte, als es wieder hell wurde, mal bekam Booker den Schläger vom Dach abgeseilt.
Auch bei Hard Justice kam es dann in dem Weapons Steel Cage Match zu einem mysteriösen Zwischenfall. Auch hier ging nach einer Weile das Licht aus, doch als es wieder anging, war diesmal nicht Booker, sondern Joe bewaffnet - mit einer Gitarre, die offensichtlich aus dem Fundus des bald zurückkehrenden Jeff Jarrett stammte. Joe schlug Booker mit dem Instrument nieder und pinnte ihn, um seinen Titel zu verteidigen und auch den Gürtel wieder um seine Hüften zu schnallen. Aber wie man sah, hatte sich der Fokus da schon längst darauf verlagert, was Sting und Jarrett mit Joe zu schaffen hatten.