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Al Snow kennt man als Führer der JOB Squad, als Mann mit dem Mannequin-Kopf, als Trainer von Tough Enough und als Träger vieler erfolgloser Gimmicks. Es gibt aber ein Karriere-Highlight des Amerikaners, das inzwischen eher vergessen ist: Es war die Zeit, in der Snow erstmals ein größeres Publikum auf sich aufmerksam machen sollte: Seine Zeit als "Simply Sensational" Al Snow in Jim Cornettes Regional-Promotion Smoky Mountain Wrestling - eine Zeit, die ihn zusammenführte mit einem weiteren späteren Star: Unabomb, den späteren Kane.
Snow debütierte zu Beginn des Jahres 1995 bei SMW und gab dort in Vollendung den arroganten, in seine eigene Großartigkeit verliebten Maulhelden. Ein tragisches Ereignis führte ihn dann zusammen mit dem hünenhaften Unabomb: Dessen Partner Eddie Gilbert, mit dem er gerade eine Fehde gegen den Rock 'n' Roll Express gestartet hatte, war an einer Überdosis Drogen gestorben und Snow nahm Gilberts Platz ein, um den Ricky Morton und Robert Gibson - amtierende Tag Team Champions der Liga - selbst ins Visier zu nehmen. Die Rollenverteilung des Gespanns war klar: Snow war der Lautsprecher, Unabomb derjenige der zulangte, wenn jemand seinem Partner an den Kragen wollte.
Snows derbe Späße
Bei ihrem ersten Versuch bei Sunday Bloody Sunday II scheiterten Snow und Unabomb noch an Morton und Gibson. Aber Snows große Klappe sorgte dafür, dass der Express so gereizt wurde, dass es nicht bei diesem Match bleiben konnte. In seinen ebenso lustigen wie bösartigen Promos und Parodien auf den Express war Snow nichts heilig: Er verspottete Morton als heimlichen Transvestiten und machte sich sogar über Gibsons taubstumme Mutter lustig, indem er sich aufregte, dass sie ihm eine Notiz in Blindenschrift (!) hinterlassen hätte.
Snow bekam von Morton die Quittung für seine Späße, indem er von ihm mit einem Minenhandschuh niedergeschlagen wurde - was dazu führte, dass das nächste Match der Teams bei Bluegrass Brawl III als Coal Miner's Glove On A Pole Match angesetzt wurde. Das Heel-Duo konnte hier auf kuriose Weise den Sieg davontragen und sich zu den neuen Tag Team Champions der Liga krönen. Snow wurde nämlich von Morton mit dem Handschuh k.o. geschlagen, fiel dabei aber in Pin-Position auf den vorher ausgeknockten Gibson.
Snow hatte aber noch lange nicht genug damit: Während eines Einzelmatches seines Partners mit Morton startete er eine üble Attacke auf diesen und verpasste ihm drei Piledriver und damit einen Aufenthalt im Krankenhaus. In der Woche darauf hielt er dann im Stil eines schmierigen Fernsehpredigers eine formelle Beerdigung für Mortons Karriere ab. Symbolhaft warf er Mortons Stirnband und einen als Frau verkleideten Teddybär in einen Holzsarg. Als Gibson das Schauspiel beenden wollte, war er auf sich gestellt chancenlos gegen Snow und Unabomb und wurde von ihnen noch mit in den Sarg verfrachtet.
Revanche für Morton, aber eine weitere Attacke
Mortons Karriere war aber beileibe nicht tot, er kehrte nach einigen weiteren Tiraden Snows, die sich auch gegen Mortons Freundin richteten, zurück und Snow musste sich ihm in einem Steel Cage Match stellen. Snow befand sich am Rande der Niederlage, als in bester Old-School-Manier Unabomb von einem Versteck unterhalb des Rings auftauchte und Morton von der Übermacht zerstört wurde. Dabei sollte Unabomb eigentlich mit Handschellen angekettet werden, um ihn von einem Eingriff abzuhalten - doch stattdessen wurde ein Doppelgänger des Hünen angekettet. Das Match endete ergebnislos.
Als Strafe für die Attacke musste Snow nun zu seinem Entsetzen in ein Scaffold Match mit Morton - also ein Match, das man nur gewinnen kann, indem man seinen Kontrahenten von einer mehrere Meter hohen Plattform stößt. Snow war bereit dazu, Morton in diesem Match endgültig den Hals zu brechen, aber letztlich war es Morton der seine Revanche für die vielen Demütigungen bekommen sollte und Snow nach unten schubste.
Damit war die Sache aber nicht ausgestanden, denn Snow gab sich als schlechter Verlierer und attackierte Morton nach dem Match weiter - und hing ihn dann auch als lebende Pinata an einer Seite der Plattform auf. Mit diesen Szenen wurde sichergestellt, dass der Hass der Fans auf Snow und Unabomb unvermindert blieb. Letztlich sollte es jedoch nicht der Express sein, der die beiden als Champions entthronte, sondern die THUGs Tony Anthony und Tracy Smothers. Abseits der Titelszene ging die Fehde zwischen Snow und Unabomb sowie dem Express aber noch weiter: Es gab noch eine Serie von Gimmick Matches - Steel Cage Matches und Street Fights -, die allesamt an den Express gingen, der sich so doch noch ein Happy End bereiten konnte.