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Noch immer gibt es Stimmen, die besagen, dass es im Sommer 2002 nur eines Matches bedurfte, um die Richtung der neuen Promotion zu erkennen. Als Vorgeschmack auf ihre neue X-Division begann NWA TNA ihre erste Show mit einem Six Man Tag Team Match, das direkt das Motto der Division "It's not about weight limits, it's about no limits" umsetzte. Auf der einen Seite standen die Flying Elvises und auf der anderen die Vorreiter der X-Division: AJ Styles, Low-Ki und Jerry Lynn
Doppelte Titelfreude für Styles
Schon beim zweiten der wöchentlichen PPVs von NWA TNA waren es diese drei, die gemeinsam mit Psicosis den ersten X-Division Champion in einem Double Elimination Match unter sich ausmachen sollten. Bereits nach zwölf Minuten war es Jerry Lynn gelungen sowohl den ehemaligen Leichtgewichtsveteran der WCW als auch Lo-Ki zu eliminieren, ohne bis dahin selbst einen Pinfall einstecken zu müssen. Dennoch war es schließlich nicht er sondern AJ Styles, der sich mit zwei Pinfalls über Lynn zum ersten Titelträger der Division aufschwang.
Nur eine Woche später sollte sich Jerry Lynn jedoch schon die nächste Titelchance bieten: Nachdem es America's Most Wanted nicht möglich war ihren Finalplatz im laufenden Turnier um die NWA Tag Team Titles wahrzunehmen, überzeugte Lynn den TNA-Offiziellen Bill Behrens davon ihn mit einem Tag-Team-Partner als Ersatz ins Rennen zu schicken. Auf die Schnelle konnte Lynn jedoch keinen anderen Partner als seinen Gegner der letzten Woche, AJ Styles, auftreiben. Notgedrungen fertigten sie gemeinsam den Rainbow Express ab, doch nachdem Jerry Lynn Lenny zum Cover bereit hatte, wechselte sich AJ Styles selbst ein und fuhr nach dem Spiral Tap den Sieg ein. Lynn war die Unzufriedenheit darüber, dass ihm sein Partner einmal mehr die Show gestohlen hatte, wohl anzusehen, aber letztlich schien bei ihm doch die Freude über den Titelgewinn zu überwiegen.
Eine Frage des Respekts
Nachdem Styles Lynn jedoch auch bei ihrer ersten gemeinsamen Titelverteidigung erneut den entscheidenden Pinfall nehmen sollte, platze dem Altmeister der Kragen: Sogleich attackierte er Styles im Backstagebereich und auch nach einem X-Division-Titelmatch seines Partners gegen Lo-Ki erschien Lynn sogleich um dem Champion einen Piledriver mitzugeben. Wie die beiden Streithähne so ihre nächste Verteidigung der Tag Team Titel bewältigten sollten, stand in den Sternen.
Doch überraschenderweise zeigten sich Lynn und Styles in der darauffolgenden Woche wieder versöhnlich. In einem gemeinsamen Interview erklärten sie ihre Differenzen für ausgeräumt, da AJ eingesehen habe, dass er seinem Tag-Team-Partner zu wenig Respekt entgegengebracht hatte. Schon ihr nächstes gemeinsames Match gegen die Flying Elvisis ließ bei Styles jedoch Zweifel an Lynns eigenem Respekt ihm gegenüber aufkommen, als es diesmal der einstige ECW World Champion sein sollte, der an Styles Stelle zum entscheidenden Cover ansetzte. Bei der nächsten Gelegenheit machte Styles seinem Unmut Luft und attackierte Lynn während eines Matches gegen Lo-Ki, womit gleichzeitig klar wurde, dass die Haltbarkeit ihres Teams nunmehr entgültig abgelaufen sein sollte.
Differenzen kosten die Titel
Eben dieser Lo-Ki sollte auch zum ersten Nutznießer der andauernden Rivalität zwischen Styles und Lynn werden. In einem Three Way Match um AJ Styles' X-Division-Titel stand er den beiden Streithähnen gegenüber und konnte, nachdem diese sich weigerten gegen Lo-Ki zusammenzuarbeiten, den Titel auch direkt gewinnen.
Allein beim Verlust des X-Titles blieb es jedoch nicht. Eine Woche später sollten Styles und Lynn nun auch ihre Tag-Team-Titel gegen ein Team aus zwei weiteren Konkurrenten, nämlich Jeff Jarrett und Ron Killings, aufs Spiel setzen müssen. In einem kuriosen Match, in dem ein jeder Teilnehmer mehr seinem Tag Team Partner als seinen Gegnern schaden zu wollen schien, gelang schließlich Styles das erfolgreiche Cover gegen Killings - gleichzeitig zählte der Ringrichter jedoch auch einen Pin Jeff Jarretts an Jerry Lynn durch. Die TNA-Offiziellen erklärten die Titel nach diesem kontroversen Matchende kurzerhand für vakant. Zwei Wochen hatten ausgereicht, um AJ Styles und Jerry Lynn alle ihre Titel zu kosten.
Matchserie bringt keinen Sieger
Auch eine Best Of Three Series, die darauf zwischen AJ Styles und Jerry Lynn angesetzt wurde, reichte nicht um die Differenzen der einstmaligen Tag-Team-Partner zu begleichen und gleichzeitig den Top-Herausforderer für Lo-Kis X-Division-Titel zu ermitteln. Nachdem Lynn das erste Match unter Falls Count Anywhere-Regeln und Styles wiederum das zweite Aufeinandertreffen, ein No Disqualification Match, für sich hatte entscheiden können, sollte ein zehnminütiges Iron Man Match am selben Abend die Matchserie der beiden beenden. Mit zwei Matches in den Knochen gelangen aber jedem der beiden jeweils genau drei Pinfalls über seinen Erzfeind. In den letzten Sekunden des Matches lieferten beide zwar eine ganze Serie an Nearfalls, jedoch ohne noch ein weiteres mal den erwünschten Three Count zu erzielen. Eine Entscheidung war einmal mehr verschoben.
Lo-Ki selbst hatte das Finale der Matchserie derweil von einer Leiter aus beobachtet und attackierte die beiden Streithähne nach ihrem Aufeinandertreffen, um ihnen zu erklären, dass sich die X-Division nicht ausschließlich um sie drehen würde, sondern auch Styles und Lynn sich gegen den Champion beweisen zu hätten. An die aufreibenden Reihe an Matches sollte sich deshalb beim nächsten PPV ein Ladder Match um den X-Division Title zwischen Lynn, Styles und Lo-Ki anschließen. Diesmal präsentierte sich der ECW-Veteran einen Tick frischer: Nach einem Piledriver von der Leiter gegen Lo-Ki konnte sich Jerry Lynn endlich auch zum X-Division Champion krönen.
Lynns neue Feinde spielen Styles in die Hände
Jerry Lynn war damit endlich selbst ins Rampenlicht der X-Division getreten. Die Erkenntnis, dass die neue Position als Champion auch meist ihre Schattenseiten hat, ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Kaum, dass sich Lo-Ki nun in einem Champion vs. Champion Match dem NWA World Heavyweight-Titelträger Ron Killings stellen sollte, wurde er auch schon von Sonny Siaki, der Lynn zuvor wie der Hauptteil der X-Division seine Unterstützung zugesagt hatte, hintergangen. Am meisten freute sich über Siakis Sinneswandel natürlich AJ Styles, der damit tatkräftige Unterstützung in seinem Feldzug gegen Lynn erhalten hatte. Zumal Siaki nicht sein einziger neuer Verbündeter bleiben sollte: Auch Mortimer Plumtree schlug sich auffallend oft auf Styles' Seite und avancierte nach und nach zu einer Art Manager des jungen Athleten.
Mit Hilfe seiner neuen Verbündeten konnte Styles Lynn in den Folgewochen erheblich zusetzen. Nach einem erfolgreichen Ladder Match gegen seinen Erzfeind wähnte er auch den X-Title schon wieder in seinen Händen. Da das Match jedoch von Eingriffen Siakis und Plumtrees geprägt war, kehrten die TNA-Offiziellen das Ergebnis um und beließen den Titel damit in den Händen Jerry Lynns. Dieses Ergebnis sollte Lynn allerdings teuer bezahlen: Sonny Siaki verletzte den Champion, weshalb dessen Titel schließlich für vakant erklären wurde.
Weder Sonny Siaki noch AJ Styles konnten jedoch direkt vom Ausscheiden des Champions profitieren, da in einem Free For All Ladder Match stattdessen Sean "Syxx-Pac" Waltman das Gold an sich riss. Erst der Umweg über Syxx-Pac verbunden mit den Eingriffen seiner Verbündeten sowie des mit Waltman verfehdeten Brian Lawlers sollten den Titel wieder in die Hände AJ Styles' führen.
Der Sieg über den Erzfeind garantiert nicht den Titel
Styles zweite Regentschaft war nun bloß mit dem Makel belastet, dass Jerry Lynn als Champion nie um den Titel besiegt worden war. Deshalb schien klar, dass der Altmeister, nachdem er sich zuvor den für seine Auszeit verantwortlichen Siaki vorgenommen hatte, nach seiner Rückkehr erneut Jagd auf Styles machen dürfte.
Und tatsächlich sollte Lynn Styles den Titel nicht bloß abspenstig machen, sondern ihn auch in zwei weiteren Aufeinandertreffen auch erfolgreich verteidigen. Die lange Fehde der beiden Intimfeinde schien damit zugunsten des Veteranen entschieden, als Champion machte Lynn jedoch dessen Helfer einen überraschenden Strich durch die Rechnung: Sonny Siaki gelang es tatsächlich Lynn den X-Division-Titel vor Jahresende abzunehmen, womit Jerry Lynn zwar als Sieger aus seiner Generationsfehde mit AJ Styles hervorging, zuletzt aber dennoch ein Jungspund lachen sollte.
Nachdem sie mit ihrer Rivalität die X-Division in den Fokus des TNA-Programms gerückt hatten, sollten Styles und Lynn zunächst beide Abstand von der X-Division nehmen, in der nun neue Stützen wie Sonny Siaki, Frankie Kazarian oder Chris Sabin nachrückten. Ihre bittere Fehde hat jedoch wohl auch großen Anteil daran, dass sie auch heute noch oft in einem Atemzug mit der "Division Of No Limits" genannt werden.