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Manche Tag Teams zeichnen sich dadurch aus, dass sich ihre Mitglieder ähnlich sind. Andere wiederum leben von ihrem Kontrast. Und kaum ein Kontrast könnte größer sein als der eines Gespanns, dass sich 2007 bei Ring Of Honor zusammenfand. Kevin Steen, der auch in seinen Zwanzigern nicht aus der Rolle des Schulhof-Diktators herausgewachsen zu sein schien - und El Generico, der unbedarfte Maskenmann mit dem begrenzten Wortschatz, der sich bereitwillig von Steen herumkommandieren ließ. Was auch immer die beiden völlig unterschiedlichen Charaktere zusammenbrachte: Sie formten ein Team, dass in Windeseile an die Spitze der Liga aufstieg.
Die aus PWG miteinander vertrauten Steen und Generico, die beide Frischlinge mit einem unsicheren Platz im Roster waren, bestritten ihr erstes gemeinsames ROH-Match beim Fifth Year Festival in Philadelphia. Und sie suchten sich gleich eines der besten Gespanne der Liga als Gegner aus: Die Briscoes. Steen und Generico trieben Jay und Mark an ihre Grenzen, konnten den Sieg jedoch nicht davontragen - dafür allerdings laute „Please Come Back“-Chants des Publikums.
Danach wurde es etwas ruhig um Steen und Gnerico, ehe sie zwei Monate später wieder bei den Briscoes auf der Matte standen. Diese hatten zwischenzeitlich die Tag Team Titel von SHINGO und Naruki Doi errungen - in einem Match, bei dem sich Mark jedoch bei einer verpatzten Shooting Star Press eine schwere Gehirnerschütterung zuzog, die ihn zu einer Pause zwang. Bei This Means War II sprachen Steen und Generico dann an die Briscoes heran, erinnerten an ihre Leistung im ersten Aufeinandertreffen und forderten ein Titelmatch von den Briscoes. Obwohl die Briscoes zustimmten, befand Steen, dass er seinen Standpunkt mit einer Attacke auf den verletzten Mark verdeutlichen musste.
Marks Schädel muss leiden
Am Tag darauf tat sich Jay mit Erick Stevens zusammen, um Generico und speziell Steen Respekt einzuprügeln - war aber plötzlich auf sich allein gestellt, als Stevens’ Rivalen vom No Remorse Corps seinen Partner ausschalteten. Trotz fehlender medizinischer Freigabe konnte sich Mark nicht lange ansehen, wie Jay gegen Steen und Gnerico kein Land sah und nahm Stevens’ Platz in dem Match ein. Eine mutige Aktion, die Steen und Generico jedoch schamlos ausnutzten und absolut schonungslos auf Marks angeschlagenen Kopf losgingen. Nach diversen Kicks, Suplessen, Steens Package Piledriver und Genericos Brainbuster auf die Ringecke hatte Mark nichts mehr entgegen zu setzen und wurde gepinnt.
Spätestens jetzt war die sportliche Auseinandersetzung zur Blutfehde geworden - und die Spannungen zwischen den Teams entluden sich beim ersten ROH-PPV Respect Is Earned in einer Prügelei der Vier, dem das Wort „wild“ nicht im Ansatz gerecht wird. Beim Fight At The Roxbury kam es dann zu einem Einzelmatch zwischen Steen und Mark, bei dem Marks Schädel noch mehr in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nachdem Steen ihn durch einen Tisch warf und nach dem Package Piledriver den Pinfall erzielen konnte, wollte er sogar noch nachlegen - worauf sogar Generico mithalf, Steen von Schlimmerem abzuhalten, bis Jay Mark zu Hilfe kam und Steen vertrieb.
Der unausweichliche Titelkampf stieg dann beim zweiten Pay Per View Driven. Wieder verlangten Steen und Generico den Briscoes alles ab - wieder jedoch siegten die Briscoes mit einem Spike Jaydriller gegen Generico. Doch statt den Triumph der Briscoes zu akzeptierten, ging Steen hinterher erneut auf die Briscoes los - und animierte Generico erfolgreich es ihm gleich zu tun. Steen holte eine Leiter als Schlagwaffe heran - womit die Saat für das gelegt wurde, was beim nächsten Pay Per View passieren sollte.
Man Up wird zum Kriegsgebiet
Doch vorher standen noch weitere Termine im ROH-Kalender, bei denen die vier Beteiligten kollidierten - so etwas das Death Before Dishonor Wochenende, bei dem die Herausforderer gleich mehrere Ausrufezeichen setzen konnten. Zunächst besiegten sie die Briscoes in einem nicht sanktionierten Street Fight bezwingen, nachdem Steen Jay einen Package Piledriver auf eine Leiter verpasste. Am Tag darauf dann entschieden Steen und Generico auch zwei Einzelmatches gegen die Briscoes für sich. Generico besiegte Mark in einem Falls Count Anywhere Match fair, Steen benötigte in einem Lights Out Match gegen Jay jedoch die Hilfe seines Partners.
Weniger erfolgreich waren Steen und Generico jedoch, als es beim nächsten Double Shot von ROH drauf ankam. Sowohl ein Steel Cage Match bei Caged Rage als auch ein Best Two Out Of Three Falls Match bei Manhattan Mayhem II ging an die Briscoes. Danach boten die Sieger Generico und Steen einen Handschlag an. Generico akzeptierte, Steen mit einigem Zögern auch - nur um dann beiden Briscoes in den Unterleib zu treten und erneut mit einer Leiter auf sie einzuschlagen. Beide Matches waren übrigens die Main Events der jeweiligen Show, was verdeutlichte, wie kochend heiß die Fehde mittlerweile geworden war.
Doch alle Aufeinandertreffen waren am Ende nur die Ouvertüre für das, was beim dritten Pay Per View Man Up noch folgen sollte. Hier kam es nämlich zum ersten Mal in der fünfjährigen Geschichte der Liga zu einem Ladder Match zwischen den beiden Teams - genauer gesagt einem Ladder War. Und was die Vier dabei ablieferten war auch wirklich mehr Krieg als Match: Eine Leiter nach der anderen ging hierbei durch freiwillige oder unfreiwillige Flugeinlagen zu Bruch. Schließlich holten die Briscoes eine riesengroße Leiter der Hallencrew hinzu, um nach den aufgehängten Gürteln greifen zu können.
Nachdem Generico mit einem Jaydriller und Mark mit dem Package Piledriver durch eine Leiter außer Gefecht gesetzt wurden, duellierten sich schließlich Jay und Steen an der Spitze der Riesenleiter - und Jay hatte das bessere Ende für sich: Er konnte Steen aus luftiger Höhe in eine bereits zerbrochene Leiter schicken und die Gürtel abhängen. Damit hatten die Briscoes diese Fehde klar für sich entschieden.