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Sie teilten ihren Vornamen und ihre kanadische Herkunft, ansonsten aber waren Chris Benoit und Chris Jericho zwei Charaktere, wie sie gegensätzlicher kaum sein konnte: Jericho, der schillernde und redegewandte Fanliebling und Benoit, der stille und humorlose Vollstrecker. Nur eines einte die beiden noch: Ihre wrestlerische Klasse. Beste Voraussetzung für eine dauerhafte Rivalität, die nie eine große Hintergrundgeschichte hatte, sondern konzentriert war aufs Wesentliche: Das Geschehen im Ring und den Kampf um das Gefühl, der Besser zu sein.
Die Wege von Benoit und Jericho kreuzten sich schon kurz nach Benoits WWF-Debüt Anfang 2000. Damals hatten der Crippler und seine Kollegen von den Radicalz die Fans geschockt, als sie sich gegen Mick Foley, der sie in die WWF gebracht hatte, wandten. Benoit machte damit frühzeitig klar: Er war nicht da, um Freundschaften zu schließen, sondern um Erfolge zu erringen. Und so schaltete er sich schnell in das Rennen um den Intercontinental Title ein. Den hatte Chris Jericho bei No Way Out an den Newcomer Kurt Angle verloren, der zugleich auch European Champion war.
Kampf um den IC Title
Das führte dazu, dass sich Angle, Benoit und Jericho bei WrestleMania 2000 in einem oder besser gesagt zwei ganz besonderen Matches gegenüberstanden. In dem Triple Threat standen beide von Angles Titeln auf dem Spiel: Im ersten Fall ging es um den Intercontinental, im zweiten um den European Title. Und kurioserweise verlor Angle beide Gürtel, ohne einen Fall einzustecken: Benoit gewann den Intercontinental Title mit dem Swandive Headbutt gegen Jericho, Jericho den European Title mit dem Lionsault gegen Benoit.
Jericho hatte an dem Sieg aber wenig Freude, denn nur einen Tag später verlor er ihn durch einen Turn seiner Gefährtin Chyna an Eddie Guerrero. Also macht er sich direkt wieder Jagd auf den Intercontinental-Gürtel. Bei Backlash traf er in einem Einzelmatch auf Benoit. Beide versuchten in dem Kampf vergeblich, ihren Gegner durch ihren jeweiligen Aufgabe-Finisher zum Abklopfen zu bringen. Benoit pfiff dann auf die Regeln des fairen Umgangs und schlug Jericho mit dem Titelgürtel nieder - der befreite sich jedoch aus dem Cover. Benoit versuchte dann mit dem Swandive den Sack zuzumachen, aber Jericho wich aus und Benoit traf den noch immer im Ring liegenden Gürtel - was den Ringrichter zur Disqualifikation des schuldlosen Jericho veranlasste.
Bei dem kontroversen Ende war ein Rückkampf unumgänglich - und er stieg wenige Tage später bei SmackDown! Benoit wurde hierbei dann seine Ungeduld zum Verhängnis: Er schubste den Ringrichter aus dem Ring, weil der ihm ein Cover nicht schnell genug durchzählte, was der listige Jericho dazu nutzte, Benoit mit dem Gürtel niederzustrecken und mit einem Moonsault den Titelwechsel herbei zu führen.
Triple H ruiniert Jerichos Regentschaft
Das Happy End für Y2J? Mitnichten. Denn beim RAW darauf zahlte Jericho den Preis dafür, dass er kurz zuvor dem mächtigsten Pärchen der WWF - Triple H und Stephanie McMahon-Helmsley - auf die Füße getreten war. Die beiden zwangen Jericho in ein erneutes Rückmatch - mit Hunter als Ringrichter. Unter den Vorzeichen war Jericho chancenlos - Benoit holte sich das Gold zurück.
Unter faireren Vorzeichen gab es dann bei Judgment Day ein weiteres Duell zwischen Benoit und Jericho. Und diesmal stand neben dem Titel auch viel Ehre auf dem Spiel: Es war ein Submission Match, bei dem der Sieg nur durch Aufgabe erfolgen konnte. Jericho geriet in dem Match dann schließlich in Benoits berüchtigten Crippler Crossface, weigerte sich aber aufzugeben. Als Jericho in dem Griff jedoch bewusstlos wurde, blieb dem Ringrichter keine Wahl außer das Match abzubrechen.
Benoit war Jericho also erstmal los und wandte sich höheren Aufgaben zu: Gestützt von seinem neuen Manager Shane McMahon forderte er The Rock um den WWF World Title heraus - den IC Title hatte er zwischenzeitlich an Rikishi verloren. Die Fehde gipfelte in einem No DQ Match bei RAW, bei dem Benoit aufgrund ständiger Eingriffe Shanes wie der sichere Sieger aussah - bis Jericho sich das nicht mehr ansehen konnte und seinerseits Rocky half. Jericho verpasste Benoit eine Powerbomb auf einen Tisch und ermöglichte Rocky so die Titelverteidigung mit dem Rock Bottom.
Entscheidung auf der Leiter
Damit war die Rivalität zwischen Benoit und Jericho wieder erweckt: Die beiden verhinderten in den kommenden Wochen gleich mehrfach mögliche Titelgewinne des jeweils anderen. Beim SummerSlam trafen sie sich dann schließlich in einem Best Two Out Of Three Falls Match wieder. Benoit ging dabei mit dem Crippler Crossface in Führung, Jericho glich aber mit den Walls Of Jericho. Benoit holte sich dann den Sieg mit einem Rollup - allerdings mit Hilfe der Seile. Benoit hatte also wieder eine Abkürzung genommen, um Jericho eins auszuwischen.
Danach wurde es wieder einige Wochen still um die Rivalität. Jericho musste sich mit X-Pac und später Kane auseinandersetzen, während Benoit mit einer Reunion der Radicalz und weiteren World Title Matches beschäftigt wurde. Als Benoit sich dann aber zum Jahresende den Intercontinental Title von Billy Gunn wieder holte, war Jericho wieder zur Stelle, um ihm das Gold abspenstig zu machen. Benoit nahm die Herausforderung an, aber er wollte nicht noch ein „gewöhnliches“ Match. Die Angelegenheit sollte mit einem Leitermatch beim Royal Rumble 2001 endgültig aus der Welt geschafft werden.
In einem der besten Matches dieser Gattung trug Jericho schließlich den lang ersehnten klaren Sieg gegen Benoit davon und hatte den Intercontinental Title wieder. Benoit versuchte sich den Gürtel bei No Way Out zwar zurückzuholen, aber in einem Fatal Four Way, an dem auch X-Pac und Eddie Guerrero teilnahmen, behielt Y2J erneut die Oberhand.