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Nachdem William Regal im April 2004 eine mehr als einjährige Pause wegen schwerer Herzprobleme überstanden hatte, kehrte er zu RAW zurück und bat General Manager Eric Bischoff, ihm seinen angestammten Platz wieder zu geben. Der ehemalige WCW-Boss hatte in Bezug darauf aber schlechte Neuigkeiten für den Briten: Das Roster wäre voll, allerdings hatte er eine andere Aufgabe für ihn. Soeben habe er seinem Neffen Eugene Dinsmore einen Vertrag bei RAW gegeben und Regal würde einen guten Manager für ihn abgeben. In der Hoffnung, Pluspunkte beim Chef zu sammeln, nahm Regal den Job an. Er wusste nicht, worauf er sich einließ…
Wie er noch am selben Abend entsetzt feststellen musste, war Eugene geistig behindert und entsprechend schwer zu handhaben. Eugene sorgte in den Wochen darauf für jede Menge Chaos bei RAW - und Regal war zumeist derjenige, der es ausbaden musste. In einem besonders schmerzhaften Moment etwa schoss Eugene seinem Manager mit einer T-Shirt-Kanone in die Leistengegend. In einer ersten Trainingseinheit mit Regal überraschte Eugene den Briten allerdings mit außerordentlichen Fertigkeiten im Ring. Eugene, der die WWF von Kindesbeinen an verfolgt hatte, hatte sich von seinen Idolen einiges abgeschaut. Es wurde zu seinem Markenzeichen, das er bekannte Aktionen von Stars der Vergangenheit imitierte.
The Rock ermuntert Eugene
Eugene konnte sein Debüt also schon bald feiern, sein Gegner war Robert Conway von La Resistance, dem er in den Wochen zuvor mehrere Matches gekostet hatte, während er in der Halle auf Entdeckungsreise ging. Vorher aber nahm Bischoff Regal beiseite und eröffnete ihm, warum er Eugene überhaupt zu RAW geholt hatte, nämlich nur seiner Schwester zuliebe. Lieber heute als morgen wäre er Eugene am liebsten wieder los. Er riet Regal daher, Eugenes Debüt zu sabotieren, in der Hoffnung, dass Eugene eine Niederlage nicht verkraften kann und die WWE freiwillig verlassen würde. Sollte es so kommen, wäre für Regal wieder ein Platz im aktiven Roster frei. Regal tat wie ihm geheißen und brachte Eugene unauffällig ins Stolpern, dennoch siegte dieser und Regal hatte ihn weiter an der Backe.
„Uncle Eric“ hatte aber noch einen Plan B in petto. Er arrangierte für Eugene ein Interview mit Jonathan Coachman, der verbal derart über ihn herziehen sollte, dass Eugene freiwillig die Segel streichen würde. Womit Bischoff aber nicht rechnete: Kein Geringerer als The Rock unterbrach das Interview und ermutigte Eugene, seinen Traum weiter zu verfolgen. Als dann Coachs Vollstrecker Garrison Cade auf Rocky losging, vertrieben Eugene und Rocky die Heels gemeinsam. The Rock überließ es Eugene dabei sogar, Coach mit dem People’s Elbow abzufertigen.
Als Folge des Vorfalls wurde für die Woche darauf ein Tag Team Match zwischen Cade und Coach gegen Eugene und Regal, der mittlerweile begonnen hatte, ehrliche Sympathie für seinen Schützling aufzubringen, angesetzt. Regal bekam aber vorher von Bischoffs Praktikant Johnny Nitro mitgeteilt, dass er keine medizinische Freigabe hätte, in den Ring zu steigen und Eugene alleine ran musste. Doch es fand sich ein Ersatzmann für Regal: Der amtierende World Champion Chris Benoit, mit dessen Hilfe Eugene keine Probleme hatte, Coach und Cade zu bezwingen.
Triple H soll es richten
Nach mittlerweile zwei Siegen schien Bischoff erste Anerkennung für seinen Neffen zu zeigen und zwang Coachman sogar, sich öffentlich bei Eugene zu entschuldigen. Doch dies entpuppte sich als Farce, die damit endete, dass Coach das Monster Kane zum Ring holte und Eugene einredete, dass dieser sein Freund sein wolle. Natürlich ging die Big Red Machine stattdessen auf ihn los und Bischoff amüsierte sich darüber köstlich. William Regal stand für Eugene ein, aber Bischoff setzte ein Match zwischen Kane und Eugene an und drohte Regal ihn zu feuern, sollte er sich einmischen. Anstelle Regals kam Eugene aber wieder Benoit zu Hilfe und verhinderte, dass Eugene von Kane vernichtet wurde.
In der Woche darauf setzte Bischoff Nitro auf seinen Neffen an und drohte damit, seinen Praktikanten zu feuern, sollte er Eugene nicht erledigen konnte. Er schaffte es nicht und das vorläufige Ende für Nitro war besiegelt. Auch Jonathan Coachman musste am Wochenende darauf bei Badd Blood eine Niederlage gegen Eugene einstecken.
Frustriert entschloss sich Bischoff dann, auf Nummer sicher zu gehen und auf Eugene jemanden anzusetzen, der seine Karriere endgültig beenden sollte: Triple H. Der RAW-GM zwang den Cerebral Assassin, sich mit dem familiärem Problemfall zu beschäftigten, indem er verfügte, dass Hunter erst dann Top-Contender auf Benoits World Title werden würde, wenn er den ungeschlagenen Eugene besiegen würde. Obwohl Bischoffs Plan offensichtlich war, durchschaute Eugene ihn nicht - schließlich war Triple H sein allerliebster Lieblingswrestler. Und Hunter schmeichelte sich obendrein bei ihm ein, indem er ihm Merchandise von ihm schenkte und sich mit ihm fotografieren ließ. Er versicherte ihm, dass ihr Match rein freundschaftlich verlaufen würde.
Evolution-Ehrenmitglied Eugene
Kurz vor dem Match besuchte Benoit das Büro Bischoffs und meinte, dass er Triple H so oder so ein Titelmatch gewähren würde, nur solle er Eugene in Ruhe lassen. Bischoff bedeutete ihm jedoch, dass er sich nicht in seine Angelegenheiten mischen sollte. Auch Regal wollte Bischoff das Match ausreden und wurde von ihm als Reaktion von seinen Diensten entbunden und ins aktive Roster zurückberufen - und sogleich in ein Match mit Kane gesteckt, der ihn gnadenlos verprügelte. Das Match gegen Eugene dominierte Triple H wie zu erwarten klar und stand nach dem Pedigree schon vor dem Sieg, als Bischoff die Halle betrat und meinte, dass er Eugene nicht besiegen, sondern vernichten sollte. Also griff Triple H zu einem Stuhl, den er Eugene überziehen wollte. Benoit eilte zu Eugenes Rettung und wollte Hunter selbst den Stuhl überziehen, traf dabei aber versehentlich Eugene.
Obwohl das Match ergebnislos endete, war Bischoff mit dem Ergebnis zufrieden genug um Triple H sein Titelmatch gegen Benoit zu gewähren. Obwohl Hunter nun hatte, was er wollte, kam er zum Schluss, dass er Eugene in seiner Auseinandersetzung mit Chris Benoit weiter als nützlichen Idioten gebrauchen könnte. Er nahm Eugene zum Schein als „Ehrenmitglied“ in seine Evolution-Gruppierung auf und erinnerte Eugene immer wieder daran, dass Benoit ihn mit dem Stuhl niederschlug. Er rede Eugene aber nicht nur ein, dass Benoit ihm Böses wollte, er schaffte es auch, dass er sich gegen William Regal wandte – indem er ihm eröffnete, warum Regal ihn eigentlich ursprünglich managte.
Beim RAW vor Vengeance, wo Hunters Rückmatch mit Benoit stieg, übernahm Eugene – warum auch immer – in Abwesenheit Bischoffs dessen Aufgaben als General Manager. Triple H überredete Eugene, sich im Main Event des Abends mit ihm und Ric Flair gegen Benoit und Edge zusammenzutun. Eugene tat wie ihm geheißen und am Ende schlug er Benoit sogar – wenn auch zögerlich – mit einem Stuhl nieder und sicherte Hunter somit den Pinfall.
Eugene wird verzichtbar – und kriegt es zu spüren
Bei Vengeance war Eugene Partner von Ric Flair und kämpfte gegen La Resistance um deren World Tag Team Titles. Als Zeichen der Freundschaft ließ Hunter Eugene sogar in einer der berühmten Roben Flairs zum Ring kommen. Dieser war aber eher genervt davon, wie Eugene ihn fortlaufend imitierte. Letztendlich verursachte Eugene die Disqualifikation seines Teams. Auch beim Main Event zwischen Triple H und Benoit mischte Eugene mit und versuchte die beiden voneinander abzuhalten, nach einem Ref Bump mit Stühlen aufeinander loszugehen. Beim Versuch, Benoit einen Stuhl zu entreißen, bekam aber Triple H diesen ab und Benoit konnte so den Sieg einfahren. Eugene fing beinahe an zu weinen, dass er seinem „Freund“ das Match kostete.
Beim RAW darauf entschuldigte sich Eugene bei Triple H und bei Uncle Eric. Zu Eugenes Überraschung war Eric ihm jedoch nicht böse. Im Gegenteil: Er meinte, dass er inzwischen stolz auf Eugene wäre und dass er ins Wrestlinggeschäft gehören würde. Er meinte, dass er ihm als Lohn ein Titelmatch gegen Benoit geben würde. In dem Match fühlte sich Eugene wegen eines Missverständnisses als Sieger und feierte mit dem Gürtel, als seine „Freunde“ von der Evolution hinzukamen, um sich mit ihm zu freuen. Doch es kam, was kommen musste: Die Viererbande turnte gegen Eugene und verpasste ihm eine brutale Abreibung. Auch Benoit und Regal, die Eugene helfen wollten, wurden von der Evolution abgewehrt. Eugene musste letztlich RKO, Batista Bomb und zum Abschluss den Pedigree einstecken.
Matchserie gegen Triple H
Die Evolution war sicher, dass sie Eugene damit aus der WWE geprügelt hätten – doch von wegen: In der Woche darauf war Eugene wieder da und half Benoit, seinen Titel in einem Iron Man Match gegen Benoit zu verteidigen. Triple H war entsprechend erzürnt und rief Eugene in der Woche darauf heraus. Stattdessen kam William Regal zum Ring und forderte seinen alten WCW-Partner Triple H aus, es auszutragen. Hunter nahm die Herausforderung an und statuierte ein brutales Exempel an dem Briten: Er schlug ihn mit einem Schlagring und seinem patentierten Vorschlaghammer nieder und warf dann sogar die Trage um, mit der Regal vom Ring transportiert wurde. Ein begeisterter Eric Bischoff forderte Triple H dann auf, mit Eugene beim SummerSlam dasselbe zu tun.
Rechtzeitig zu dem Hunter-Eugene-Duell war Regal wieder zurück und ging auf Hunters Manager Ric Flair los, um dessen Eingriffe zu unterbinden. Von dem Geschehen außerhalb des Rings ließ Eugene sich jedoch ablenken und kassierte den Pedigree und damit die Niederlage. Zwei Wochen später gab es bei RAW ein Rückmatch ohne Disqualifikationen. Hier spielte Hunters mittlerweile aus der Evolution geworfene Ex-Gefährte Randy Orton die Schlüsselrolle, indem er Hunter davon abhielt, den Hammer einzusetzen, ihn selbst damit niederschlug und Eugene damit den Pinfall ermöglichte.
Eric Bischoff ermöglichte Triple H aber eine standesgemäße Revanche: Er setzte ein Cage Match zwischen Hunter und Eugene an, in dem Eugene nur anfangs eine Chance hatte und dann von Triple H nach allen Regeln der Kunst zerlegt wurde. Bei einem Kneedrop Hunters zog sich Eugene auch eine (geworkte) Schulterverletzung zu, die von Triple H verschlimmert wurde, als er mit der Käfigtür wiederholt darauf einschlug.
Onkel Eric wird rasiert
Eric Bischoff war seinen ungeliebten Neffen also endlich los – aber nicht für lange. Kurz darauf war Eugene wieder fit – und auf Geheiß von Vince McMahon konnte er bei Taboo Tuesday endlich auf den Mann treffen, der ihm in den Monaten zuvor das Leben zur Hölle gemacht hatte: Uncle Eric. Und als Dreingabe durfte die Fans abstimmen, was der Verlierer des Matches erleiden musste: Entweder musste er zum Butler des Gewinners werden, ein Kleid tragen oder sich die Haare abrasieren lassen.
Um sein drohendes Schicksal abzuwenden, versuchte Bischoff in den Wochen darauf mit allen Mitteln, das Match zu verhindern: Auf die sanfte Tour – indem er Diva-Search-Teilnehmerin Carmella bezahlte, ihn mit ihren Verführungskünsten aus dem Match zu reden – und auf die harte, indem er ihn in ein Match mit Gene Snitsky steckte, der ihn nach Strich und Faden verprügelte. Eugene aber schaffte es bis Taboo Tuesday – und besiegte seinen Onkel mit dem von Hulk Hogan abgeschauten Legdrop. Als Konsequenz musste Bischoff unters Friseurmesser. Jonathan Coachman griff zwar ein wollte das Fanvotum überstimmen, aber Vince McMahon stellte sicher, dass die Fans bekamen was sie wollte. Bischoff wurde kahl rasiert un Coachman musste als Strafe in ein Kleid schlüpfen.
Ein derart gedemütigter Bischoff kam seinem Neffen und seiner WWE-Karriere fortan nicht mehr in die Quere. Im Anschluss an das Hair vs. Hair Match begann Eugene ein reguläres Tag Team mit seinem Mentor Regal zu bilden.