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Der Sommer 2002 war wahrlich kein Zuckerschlecken für die Verantwortlichen und die Fans der WWE. Innerhalb kurzer Zeit verlor die Liga die zwei Männer, die wie niemand sonst für die Boomphase der Liga standen, die damals merklich im Abschwung begriffen war. Erst verließ Stone Cold Steve Austin wegen eines kreativen Disputs die Liga, dann legte The Rock eine Pause ein, um seinen dritten Hollywood-Film „Welcome To The Jungle“ zu drehen. Beide allerdings kehrten Anfang 2003 in die Liga zurück, um rechtzeitig zu WrestleMania XIX ihre legendäre Rivalität noch einmal aufleben zu lassen.
Das Comeback beider stieg bei No Way Out: Austin trat dort seinem „alten Freund“, dem zum RAW-GM gewordenen Eric Bischoff gegenüber, Rocky dagegen unterstützte Vince McMahon in dessen Fehde gegen Hulk Hogan. Während Austin ganz der Alte war, hatte Rock sich verändert. Nachdem die Fans seiner bei seinem letzten Run hörbar müde geworden waren, zog er daraus die Konsequenz und wandte sich von ebenjenen Fans ab. Aus The Rock wurde ein arroganter Hollywood-Fatzke, dem sein neuer Ruhm zu Kopf stieg.
Rockys WrestleMania-Trauma
Als Lohn dafür, dass Rocky bei No Way Out Hogan besiegte, gewährte ihm Vince McMahon Free Agent Status – und er nutzte diesen, um direkt beim ersten RAW nach No Way Out bei der Montagsshow aufzutauchen. Er erinnerte die Fans in Toronto daran, dass sie es waren, die Rock bei WrestleMania im Jahr davor ausbuhten und damit die Saat für seinen Gesinnungswandel gelegt hatten. Und er bekundete auch seinen Unmut darüber, dass sein alter Rivale Steve Austin einige Wochen zuvor den Award als RAW-Superstar des Jahrzehnts erhielt – und nicht er.
In der Woche darauf feierte dann Austin seine Rückkehr zu RAW. Seine Comeback-Promo wurde von Rocky unterbrochen, der den Fans in Erinnerung rief, dass Austin ihm bislang zweimal bei WrestleMania gegenüberstand und zweimal besiegt hatte. Nun wollte er diese für ihn traumatische Scharte auswetzen. Darauf betrat noch Bischoff die Bühne und erklärte Rock, dass er sich mit einem Sieg über Booker T die Wahl verdienen könnte, gegen wen er bei WM XIX antreten darf – Austin oder den World Champion Triple H. Bischoff hetzte dann seine Handlanger Three-Minute Warning auf Austin, der sie jedoch abfertigte. Rock stürzte sich dann auch ins Getümmel, zog sich aber nach einem kurzen Brawl mit Austin gleich wieder zurück.
Rocky teilte Bischoff dann in der Woche darauf mit, dass er auf sein Match mit Booker T verzichten würde. Er hätte keine Ambitionen auf den World Title, er wolle koste was wolle seinen WrestleMania-Sieg gegen Austin. Stattdessen trat er The Hurricane gegenüber, nachdem der sich in den Wochen zuvor stets brüllen komische Wortgefechte mit dem Great One geliefert hatte. Und das Unglaubliche geschah. Mit etwas Ablenkung von Austin pinnte der Superheld Rocky.
Drei Rock Bottoms sind zu viel
Rocky versuchte sich in der Woche darauf zu rächen, indem er in ein Match zwischen Austin und Eric Bischoff eingriff und Austin seinen eigenen Finisher, den Stone Cold Stunner, verpasste. Austin entschied das Match dennoch für sich – nur um dann noch einen Rock Bottom seines Rivalen abzubekommen.
Im abschließenden RAW vor WrestleMania wurde Austin dann von Bischoff unter Androhung polizeilicher Gewalt aus der Arena verbannt, während The Rock im Ring ein ganz besonderes Ereignis abhielt: Ein „Rock“-Konzert. Er setzte sich mit seiner von Country-Ikone Willie Nelson signierten Gitarre in den Ring und sang Lieder, mit denen er Austin und das Publikum verspottete. Was darauf passierte, sollte klar sein. Mit etwas Hilfe von Hurricane schmuggelte sich Austin an der Polizei vorbei, prügelte auf Rocky ein und zerdepperte sein kostbares Musikinstrument.
The Rock hatte bei WrestleMania dann jedoch das bessere Ende für sich. Nachdem die beiden erfolglos all ihre gewohnten Tricks auspackten – inklusive das Benutzen des Finishers des jeweils anderen – waren am Ende drei Rock Bottoms zu viel für die Rattlesnake. The Rock hatte also den letzten Makel aus seiner Laufbahn getilgt. Gerade noch rechtzeitig, denn das Match gegen Rock war das letzte, das Austins geschundener Körper hergab. Seine aktive Karriere musste er nach WrestleMania beenden und setzte als Non-Wrestler seine Parallel-Fehde mit Bischoff fort.