Die Nachricht löste einen Paukenschlag in der Wrestling-Welt aus:
CM Punk verließ am Montag nach dem Royal Rumble frustriert die WWE. Seitdem ward er nicht mehr gesehen und im Moment sieht es auch nicht so aus, als würde man den Punkster in der nahen Zukunft zurück bei
World Wrestling Entertainment sehen. So entfernte ihn sein Noch-Arbeitgeber bereits aus dem Opening-Video von RAW und nahm ihn auch von der Cover-Page der hauseigenen App, wo sein Gesicht durch das von
John Cena ersetzt wurde. Der vehementeste Schritt geschah dann vor fünf Tagen, als ein Vertreiber von WWE Merchandise gebeten wurde, Punks Gesicht von seinen Werbungen zu entfernen und es durch das vom aktuellen WWE World Heavyweight Champion
Randy Orton zu ersetzen.
Besonders der letzte Schritt ist ein starker Indikator dafür, dass man innerhalb der Liga nicht mehr mit einer Rückkehr des "Best in the World" rechnet. Dennoch soll sich
Vince McMahon selbst darum bemühen, Punk in sein Unternehmen zurückzuholen. So ist der Mann aus Chicago nach wie vor ein Top-Player, der hinter John Cena die zweithöchsten Merchandise-Verkäufe hat. Daher nimmt der Chairman die Sache auch höchstpersönlich in die Hand, und nicht der Personalchef
Triple H. Dieser soll sich laut Wrestling Observer backstage auch alles andere als erfreut über das Verhalten Punks geäußert haben, so wirft er ihm absolute Unprofessionalität vor. Hier kann natürlich spekuliert werden, inwiefern sich der COO der Liga da von seinen persönlichen Gefühlen leiten lässt. Wie wir bereits an anderer Stelle berichteten, soll CM Punk nicht gerade glücklich über seine Positionierung auf der WrestleMania-Card gewesen sein, da er sich in einem Match gegen HHH unter Wert verkauft gefühlt hätte. Und egal ob er mit dieser Behauptung schlussendlich recht hatte oder nicht, Paul Levesque dürfte diese Äußerung alles andere als schmeichelhaft aufgefasst haben.
Doch womöglich war es nicht nur die Ansetzung selbst, die Punk nicht gefallen hat. Genauso gut wäre es möglich, dass er sich ebenso wenig für Triple H "hinlegen" wollte. Denn aufgrund des in einem halben Jahr auslaufenden Kontrakts wäre es durchaus möglich gewesen, dass die WWE "The Game" den Sieg auf großer Bühne geben wollte, da dieser garantiert noch länger für die Liga aktiv sein wird und das Momentum daher eher gebrauchen könnte. Einem Vollzeit-Wrestler wie Punk könnte auch dieser Fakt, nämlich gegen einen weiteren Teilzeit-Wrestler (nach
The Rock und
Brock Lesnar) zu verlieren, zuwider gewesen sein.
Wie gerade erwähnt läuft der aktuelle Vertrag von CM Punk im Juli aus. Die Tatsache, dass er bis dahin nicht mehr auftreten wird, könnte ihn schlussendlich eine ganze Menge Geld kosten. Denn ihm entgehen dadurch nicht nur die eigentlich Auftrittsgagen, die WWE hat auch die Möglichkeit, ihn bis dahin nicht mehr für die verkauften Fanartikel zu vergüten. Ähnliches ist auch Stone Cold
Steve Austin 2002 erfahren, als auch er nach einem ähnlichen Disput für einige Monate verschwand. Austin meinte später in Interviews, dass er den Schritt bereut habe, hauptsächlich deshalb, weil er dadurch eine Menge Geld verschenkt hat. Allerdings ist Phil Brooks jemand, der mit seinem Geld wohl schon immer sehr gut gehaushaltet hat, weshalb ihn der finanzielle Aspekt an seinem Weggang wohl nicht weiter stören sollte.
Ist die Zeit von CM Punk bei World Wrestling Entertainment also endgültig vorbei? Ginge es nach einigen Leuten backstage, würde Antwort auf diese Frage wohl "Ja" lauten. Immer wieder stieß der Mann aus Chicago mit seiner negativen Art sauer auf, sodass mancherorts Erleichterung vorgeherrscht haben soll, als Meldungen über seinen Abgang bekannt wurden.
Mick Foley äußerte sich zu diesem Thema ebenfalls, und zwar wie folgt: "Punk ist ein sehr ehrlicher Typ. Er behandelte einige Leute falsch. Wie Leute können ihn persönlich nicht ausstehen, aber wenn du ihm sagen würdest, er solle sich ändern, würdest du seine Persönlichkeit eliminieren. Du würdest ihm seinen Antrieb nehmen."
Der WWE Hall Of Famer kommentierte die Situation auch noch ausführlicher. Dabei verriet er, dass er wusste, dass Punk schon sehr oft über einen Abschied nachdachte. Denn obwohl er eigentlich nie die Optik hatte, um eine Größte beim Branchen-Primus zu werden, hat er sich selbst zu einem Star gemacht, was seiner Meinung nach allerdings nie erkannt wurde. Dennoch sollte CM Punk zurückkommen, um seinen Vertrag sauber zu beenden. "Wenn du das Business nach wie vor liebst, gehe zurück in die Indies. Tue es auf deine Art und Weise. Ich glaube, er braucht das Geld nicht mehr, aber dennoch denke ich, dass er das Wrestling-Business noch für eine sehr lange Zeit lieben wird", so Foleys Kommentar über Punks mögliche Zukunft.
Sollte der zweifache WWE Champion doch noch einmal zurückkehren, hat "Mrs. Foley's Baby Boy" auch einen Ratschlag für die McMahon-Promotion. So würde er Punk fortan keine festen Skripte mehr geben, sondern ihn einfach sagen lassen, was er möchte. Besonders in der jüngeren Vergangenheit habe man Punks fehlenden Enthusiasmus in Interviews bemerkt, was womöglich an mangelnder Überzeugung lag. Nichtsdestotrotz denkt Foley, dass CM Punk vs. Triple H richtig gut geworden wäre, sowohl was den Aufbau, als auch was die Matchqualität anbelangt. Ob er mit dieser These richtig liegt, werden Wrestling-Fans in aller Welt vermutlich nie herausfinden.
