Noch gestern
berichteten wir darüber, dass
Total Nonstop Action Wrestling aktuell darum bemüht ist, Kosten einzusparen, indem sie Personal entlassen bzw. aktuelle Verträge ändern wollen. Der Grund für diese drastischen Kürzungen scheinen wohl die "On The Road"-Tapings von IMPACT Wrestling zu sein. So berichtet der Wrestling Observer Newsletter in der aktuellen Ausgabe darüber, dass sich die Kosten pro Taping auf rund 600.000 US-Dollar belaufen, was natürlich ein immenser Anstieg im Vergleich zu den Orlando-Tapings ist.
Seit März diesen Jahres geht IMPACT Wrestling auf Tour. Dabei tapt die Liga aller zwei Wochen und nimmt pro Abend jeweils zwei TV-Shows auf. Die Initiative, vom festen Standort wegzugehen, kam wohl hauptsächlich von
Hulk Hogan und Eric Bischoff, die TNA damit auf ein neues Level hieven wollten. Bisher ist der erhoffte Erfolg allerdings ausgeblieben und die TV-Ratings liegen nach wie vor zwischen 0.9 und 1.1 Punkten. Aus diesem Grund scheint man aktuell bei der Carter-Promotion zu überlegen, ob man das Konzept als gescheitert betrachtet und zurück zu einem festen Standpunkt wechselt.
Sollten sich diese Pläne durchsetzen und man tatsächlich wieder "Off The Road" gehen, entsteht für die Liga aber gleichzeitig ein neues Problem. Denn eine Rückkehr in die bisherige Heimat, die Universal Studios in Orlando, Florida, scheint so gut wie ausgeschlossen. So wurde die IMPACT Zone nach dem Weggang von TNA umgebaut und hat inzwischen wohl auch einen neuen Mieter. Deshalb müsste sich die Promotion dann einen neuen permanenten Austragungsort suchen. Aber selbst wenn dies gelänge, wären damit noch nicht alle Probleme gelöst. Denn die IMPACT Zone hatte den großen Vorteil, dass man durch die umliegenden Universal Studios genug "Gelegenheitszuschauer" hatte, welche man für lau in die Arena bekommen hat, um die Crowd entsprechend zu füllen. Eine derartige Location wieder zu finden sollte allerdings so gut wie unmöglich sein, sodass man nach einigen Wochen Probleme bekommen wird, die Halle mit Zuschauern zu füllen.
Eine Mittellösung für dieses Problem könnte sich TNA bei Bellator abgucken. Die MMA-Liga fährt nämlich ein Konzept, in welchem sie ihre Shows jeweils an Casinos "verkaufen". Für die Ticketverkäufe sind dann letzten Endes die Glücksspieleinrichtungen selbst verantwortlich. Allerdings funktioniert sowas bei einem richtigen Sport wie Mixed Martial Arts besser als beim Wrestling, da die Spiellustigen auf die Ausgänge der MMA-Kämpfe einfach besser wetten können und sich die Shows daher zum Teil auch gar nicht live ansehen. Deshalb könnte es TNA dann schnell mal passieren, dass sie vor einer fast leeren Crowd eine TV-Show aufnehmen müssen.
Daher wird interessant zu beobachten sein, wie es mit den TV-Aufzeichnungen der zweigrößten Wrestling-Liga Nordamerikas weitergeht. Zum jetzigen Zeitpunkt scheint man laut dem Observer noch Verpflichtungen bis Ende des Jahres zu haben, sodass sich auch erst dann entscheiden wird, wie die Zukunft von IMPACT Wrestling "On The Road" aussehen wird.
