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Mexiko: CMLL mit überraschendem Wrestler-Debüt, Shocker geht auf die TV-Insel, FBI verwechselt und jagt Indy-Luchador

(05.05.2013) News, written by The Sick Lebowski

Published on:
05.05.2013, 19:27 
Source:
terra.com.mx, themonitor.com, thecubsfan.com

Die mexikanische Legende Atlantis hatte am Freitag beim Super Viernes, der wichtigsten Wochenshow des CMLL, aufgrund seines 30jährigen Ringjubiläums eigentlich Grund zu feiern. Die Feierlichkeiten wurden jedoch jäh von Atlantis' ehemaligem Freund und jetztigem Erzfeind Ultimo Guerrero unterbrochen, mit welchem "El Principe de la Atlantida" ("Der Prinz von Atlantis"), wie der Spitzname der blauen Legende lautet, sich kürzlich auf ein Mask Vs. Mask Match geeinigt hat. Guerrero attackierte Atlantis gemeinsam mit einer identisch zu Guerrero selbst gekleideten Person und verkündete anschließend dem Publikum, der neue Wrestler wäre sein kleiner Bruder mit dem Namen Gran Guerrero.

Wer sich hinter dem Gimmick des neuen Charakters verbirgt, ist noch nicht eindeutig erklärt. Viele Leute wollen jedoch CMLL-Opening Wrestler Taurus unter der Ultimo Guerrero-Kleidung erkannt haben, welcher der Sohn (manche sprechen auch davon, er sei der Bruder) von Ultimo Guerrero ist. Taurus debütierte erst vor gut einem Jahr im CMLL, konnte sich aber u.a. mit dem zweiten Platz im diesjährigen Torneo Sangre Nueva, dem Opener-/Midcard-Turnier des CMLL, schon erste Sporen verdienen. Trotzdem wäre ein so starker Push an die Spitze der Card - Gran Guerrero wird bereits gemeinsam mit Ultimo Guerrero im Main Event des nächsten Super Viernes stehen - ein wahnsinnig großer und überraschender Sprung für den jungen Wrestler. Wenn vielleicht auch nicht ganz so überraschend, wenn man bedenkt, dass sein Vater/Bruder zum aktuellen Booking Team gehört.


Auf den Ex-TNA-Star Shocker muss das CMLL derweil vorerst einmal verzichten, "El 1000% Guapo" ("Der 1000%ig Schöne") wird nämlich an der zweiten Staffel der TV-Show "La Isla" teilnehmen. Die Show ist das mexikanische Gegenstück zu der amerikanischen Show "Survivor", bei der Menschen in "Big Brother"-Art auf eine Südseeinsel verfrachtet und gefilmt werden. Bei der diesjährigen Staffel werden normale Kandidaten mit mexikanischen Prominenten gemischt, weswegen auch der beliebte Luchador ein Teil der Sendung ist. Die Dreharbeiten zu der Show, welche schon am Freitag begannen und auf einer Insel in der Dominikanischen Republik stattfinden, sollen rund zwei Monate andauern. Shockers Teilnahme an diesem Projekt erklärt auch endlich, warum seine Fehde gegen Mr. Aguila aka Ex-WWE-Star Essa Rios in letzter Zeit etwas an Fahrt verloren hatte.


Bei einer Show der Indy-Liga Promociones Salinas in der Grenzstadt McAllen, Texas, USA kam es am 7. April zu einem riesigen Großeinsatz der Gesetzesbehörden: FBI-Agenten, State Troopers und sogar ein Helikopter und ein schwerbewaffnetes SWAT-Team umzingelten das Cine El Rey, die Veranstaltungsörtlichkeit der Show, sperrten die Strasse vor der Lokalität ab und wiesen die anwesenden Passanten und Schaulustigen an, zu verschwinden mit den Worten, sie könnten in einem möglichen Kreuzfeuer verletzt werden. Die Gesetzeshüter hätten nämlich vernommen, dass der aus Reynosa, Tamaulipas (nur rund 15 Kilometer von McAllen entfernt auf der mexikanischen Seite der Grenze liegend) stammende Drogenkartell-Führer Roman "Comandante Simple" Leal ab und zu unter dem Namen Imagen als Wrestler in den Ring steigt und bei der Show der Salinas-Promotion antreten sollte, und das auch dessen Bruder und "Arbeitskollege" Guadalupe "Comandante Tachas" Leal ebenfalls anwesend wäre.

Wie Promoter Ruby Gonzalez erzählte, hätten die Beamten die backstage anwesenden Wrestler angewiesen, sofort alles "stehen und liegen zu lassen", wodurch die Wrestler sich teilweise auch nicht mehr weiter umziehen konnten. Schließlich wurden sechs Männer von den Ordnungshütern verhaftet und mitgenommen - einer davon ohne Bekleidung am Oberkörper, ein zweiter nur in Unterwäsche. Der gesuchte Wrestler mit dem Namen Imagen war derweil nicht unter den Verhafteten - der hatte nicht lange nach seinem Match die Halle verlassen, bevor die Gesetzeshüter anrückten. Wie das FBI kurz darauf durch ihren Sprecher Erik Vasys erklärte, seien die FBI-Beamten nur als Unterstützung der lokalen Einwanderungs- und Zollbehörde bei diesem Einsatz dabei gewesen, welche diverse Personen aufgrund des Verdachts der Verletzung von ungenannten Einwanderungsgesetzen gesucht hätten - die Aktion sei also keine vom FBI geleitete oder gar eingeleitete Sache. Auch sei allen sechs verhafteten Personen, welche am nächsten Morgen wieder freigelassen wurden, Straftaten nachgewiesen worden und diese hätten durch den Staat Tamaulipas nun eine Bestrafung zu erwarten.

Wie sich später herausstellte, waren beide getätigten Aussagen von Vasys gelogen. Die Einwanderungs- und Zollbehörde erklärte nämlich, nichts mit dem Einsatz zu tun gehabt zu haben, und auch Victor Rodriguez, der Chef der Polizei McAllen, gab an, dass seine Leute nichts mit der Verhaftung der sechs Personen zu tun gehabt hätten und den Inhaftierten auch kein Gesetzesbruch vorgeworfen wurde - die Angeklagten wurden direkt vom FBI verhaftet und verhört. Zu allem Überfluß beruhte der ganze Einsatz generell auf einen riesigen Namens-Irrtum - denn der bei Promociones Salinas angetretene und vermeindliche Gangster Imagen heißt im Ring eigentlich Imagen II und hat mit dem gesuchten Drogenbaron bis auf die riesige Ähnlichkeit des Ringnamens und dem Herkunftsort Reynosa nichts gemeinsam. Der Unschuldige konnte zum Glück nachweisen, ein komplett anderer Mann als der gesuchte Imagen zu sein. In einem anschließenden Interview gab der Fast-Verhaftete an, von der Namensänlichkeit des Ringnamens zu dem vom Verbrecher Ramon Leal zu wissen und er hätte schon mal überlegt, den Namen eventuell zu wechseln. Er entschied sich jedoch bisher dagegen, da er damit seinem bereits verstorbenen Bruder, welcher ebenfalls als Imagen antrat, ehren wolle.