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WWE: Daniel Bryans Entlassung - Work oder nicht Work?

(16.06.2010) News, written by Vanni

Published on:
16.06.2010, 00:01 
Source:
Figure 4 Weekly Newsletter

In der großen Welt des Wrestlings gibt es immer wieder Nachrichten, die die ganze Szene zum Diskutieren bringt. Verschiedene Meinungen, verschiedene Mutmaßungen und Spekulationen, verschiedene Sichtweisen... sei es nun der Tod eines Wrestlers wie Eddie Guerrero, eine Tragödie wie mit Chris Benoit oder einfache Meldungen wie der Umzug von TNA auf den Montagabend, der Rückzug auf den Donnerstag oder eben der aktuelle Fall: Ist Daniel Bryan, (ehemaliger) WWE-Superstar, Star der Indy-Szene und ehemaliger Rookie von NXT nun wirklich gefeuert oder handelt es sich um eine Storyline? Eine richtige Antwort gibt es derzeit noch nicht. Der Figure Four Weekly Newsletter hat sich nun aber seine eigenen Gedanken um die Geschichte gemacht und berichtet zunächst, dass es einen Rekord-Ansturm auf die Seite gab, als verkündet wurde, dass Daniel Bryan entlassen wurde. Weder die Tragödie um Benoit noch der neue Monday Night War sorgten für einen ähnlichen Traffic wie die Kündigung des American Dragon.

Zur Erinnerung: Bryan Danielson, so der bekannte Name des Indy-Stars wurde am Freitag gekündigt, vermutlich, weil er im Abschlussangle der RAW-Ausgabe aus der letzten Woche den Ring Announcer Justin Roberts mit seiner Krawatte würgte. Innerhalb der WWE sei es ein ungeschriebenes Gesetz, nach dem Tod von Benoit und der damit verbundenen Tragödie auf solche Würgeattacken zu verzichten. Dies steht im Widerspruch dazu, dass beispielsweise John Cena mit einer Kette bereits den STF gegen Randy Orton verstärkte, wäre aber für die Offiziellen vermutlich kein großes Problem gewesen, hätte sich nicht eine namentlich nicht bekannte Person mit viel Einfluss darüber beschwert und Danielson als Bauernopfer gefordert. Um 18.30 Uhr amerikanischer Zeit informierte Vince McMahon schließlich alle Offiziellen über die Entscheidung. Dies ist zumindest der aktuelle und allgemeine Tenor.

Nachdem die News-Meldung über Daniel Bryans Entlassung bei wwe.com veröffentlicht wurde, kamen schnell Rufe nach einer Storyline auf, die den Angle rund um RAW und NXT noch weiter hypen sollte. Allerdings gibt es auch hier Widersprüche, da McMahon jedem erzählt hat, dass Bryan entlassen wurde, auch Personen, die nur ausführende Positionen besetzen und von kreativem Booking gar keine Ahnung haben. Auch Danielson sprach bereits mit einigen Promotern über zukünftige Indy-Auftritte und erzählte auch seinen besten Freunden von seiner Entlassung. Für Bryan Alvarez vom Figure 4 Weekly Newsletter ergibt dies noch alles keinen Sinn, weil man Bryan direkt entlassen und nicht etwa suspendiert oder zurück in den Development-Bereich geschickt habe. Daher hat Alvarez die Sache noch einmal genauer unter die Lupe genommen und differenziert, was für und was gegen einen Work spricht.

Für einen Work sprechen nach Alvarez folgende Punkte:

1. Obwohl der Würgegriff Bryans für die Videopakete für NXT und Smackdown! entfernt wurde, war er immer noch in anderen Wiederholungen und beispielsweise in den spanischen Shows zu sehen. Wenn dieser Würgegriff so unverantwortlich gewesen sei, hätte man ihn wohl aus allen Szenen entfernen müssen. Auf der anderen Seite könnte hier aber auch einfach nur die Tatsache liegen, dass das Material schon verschickt wurde, bevor Bryan gefeuert wurde.

2. Eine Quelle innerhalb der WWE habe gesagt, dass er sich einen Work vorgestellt habe, weil Vince McMahon niemanden persönlich feuern würde. Meistens würde er dafür John Lauranitis verwenden, der den Puffer zwischen den Workern und Vince McMahon darstellt. Sofern es sich nicht um eine Storyline handle und Vince nicht vor den Kameras jemanden feuere, verstoße das eigentlich gegen den normalen Alltag. Dieses Argument könnte allerdings dadurch entkräftigt werden, dass der Grund für die Entlassung nicht innerhalb der WWE selbst zu finden ist.

3. John Cena zeigte sich über seinen Twitter-Account erzürnt über die Entlassung von Daniel Bryan und setzte sich stark für eine Wiedereinstellung des American Dragon ein. So zeigte er sich sogar willig, eine Petition für Daniel Bryan zu unterschreiben. Dieser ziemlich ehrliche Tweet wirkte auf den ersten Blick sehr für einen Work sprechend. Allerdings äußerte sich Cena auch ähnlich, wenn auch nicht so drastisch über die Entlassung Carlitos, die bekanntermaßen kein Teil einer Storyline war.

4. Während Carlitos Entlassung auch auf die Corporate Homepage der WWE gestellt wurde, war die Entlassung Bryans dort nicht zu finden. Allerdings muss hier auch festgehalten werden, dass nicht jede Entlassung auf der Corporate Seite landet und es durchaus sein könnte, dass Carlitos Entlassung dort veröffentlicht wurde, um das offensive Verhalten gegen Wellness Policy Sünder darzustellen.

5. Danielsons erster Tweet nach seiner Entlassung war "The winds of change are blowing". Dies ist ein Catchphrase von Wade Barrett und klingt nach einem Work. Auf der anderen Seite: Warum sollte der erste Tweet des Dragons nach Work schreien, wenn er die Leute davon überzeugen will, dass seine Entlassung echt ist?

6. Vince McMahon hat noch immer keinen offiziellen Grund genannt, warum Bryan gefeuert wurde. Außerdem ist immer noch nicht bekannt, wer den Kopf von Bryan letzten Endes gefordert hat. Mattel wurde oft der schwarze Peter zugespielt, diese wussten nach Alvarez' Angaben aber nichts von Bryans Entlassung. Es scheint so, als könnte jemand von NBC die mysteriöse Kraft hinter Bryans Entlassung gewesen sein.

7. Alvarez sieht keinen Sinn darin, dass Bryan für das Würgen mit einer Krawatte gefeuert wurde, während es bereits Angles mit Autos, die Wrestler überfahren gab. Vor allem, dass dies jemanden auffällt, der Chris Benoit gar nicht kannte, wirkt für Alvarez seltsam. Außerdem sei es verwunderlich, dass Bryan für seine Würgeattacke gefeuert wurde, nicht aber der Regisseur, der die Attacke live im Fernsehen zeigte.

Alvarez sieht in folgenden Punkten Gründe, die gegen einen Work sprechen:

1. Vince McMahon hat alle Angestellten darüber informiert, dass Bryan gefeuert wurde und vor allem, dass er wirklich gefeuert wurde. Alvarez kann dies nicht bis auf den letzten Hot Dog-Verkäufer zurückverfolgen, aber auch Leute, die in anderen Firmen, die mit der WWE arbeiten, angestellt sind, wurden über die Entlassung und deren Realität informiert.

2. Auch gute Freunde Daniel Bryans bestätigten, dass der American Dragon wirklich gefeuert sei. Bryan könnte natürlich seine Freunde für diesen Angle angelogen haben, aber dies findet Alvarez nicht sonderlich wahrscheinlich.

3. Danielson hat sich bereits nach Indy-Auftritten erkundigt und die Promoter, die deswegen mit ihm gesprochen haben, zeigten sich überzeugt, dass er sicher gefeuert sei.

4. Die Entlassung wurde am späten Freitagabend nach Feierabend veröffentlicht. Dies ist der Zeitpunkt, wenn die WWE möchte, dass Entlassungen möglichs wenig Beachtung finden. Wenn die ganze Sache wirklich eine Storyline wäre, hätte man es wohl an einem Tag veröffentlicht, an dem mit vielen Internetzugriffen zu rechnen ist, beispielsweise am Dienstagnachmittag.

5. Wie die Sache am Montag bei RAW angesprochen wurde, war vergleichbar mit anderen Entlassungen. Es wurde kurz angesprochen, ohne sich weiter daran aufzuhängen und wirkte fast nebensächlich.

So schließt Bryan Alvarez am Ende mit seiner eigenen Meinung und glaubt an eine Entlassung von Daniel Bryan. Doch weiterhin wird es wohl noch einige Spekulationen und Diskussionen geben, die erst mit der Zeit verflachen werden, wenn irgendwann eine offizielle Meldung über Work oder Nicht-Work veröffentlicht wird.