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Mit Vollgas ins Verderben?

Kolumne

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Published on:
12.05.2010, 22:58 
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"Er ruiniert seinen Ruf."

In den letzten Tagen habe ich diesen Satz des Öfteren in Kommentaren zur Neuigkeit, dass Bret Hart eventuell am kommenden Montag ein weiteres Mal in den Ring steigen wird, gelesen. Oder hat er das eventuell schon mit seinem Wrestlemania Match gegen Vince McMahon getan?

Ich stelle die Gegenfrage: Kann ein Bret Hart seinen Ruf überhaupt ruinieren? Wird man sich in 5 oder 10 Jahren, wenn man nochmal die alte Bret Hart DVD in den DVD-Spieler steckt, an die Matches gegen Vince und vieleicht den Miz erinnern? Ich glaube nicht.

Niemand erinnert sich an das bis vor Wrestlemania letzte Match des Hitman. Gegen wen war das noch? Richtig, Goldberg hat ihn ja verletzt, danach musste er seine Karriere beenden. Also Goldberg. Falsch gedacht. Nach dem möglicherweise verhängnisvollen Match gegen Goldi, stand der Kanadier noch ein paar weitere Male im Ring. Kevin Nash, Sid Vicious und Chris Benoit waren seine Gegner. Und außerdem Terry Funk in einem Hardcore Match und sogar Jerry Flynn. Da erinnert sich auch keiner dran. Und gut waren die Matches höchstwahrscheinlich auch nicht, sonst würde ich mich dran erinnern. Jerry Flynn, wirklich?

Mein Punkt ist, dass man sich für immer und ewig an das Wrestlemania Match gegen Steve Austin erinnern wird. Oder an das Owen Tribute Match gegen Benoit bei Nitro. Oder an das Cage Match gegen seinen Bruder Owen. Oder an die Matches mit dem British Bulldog und Mr. Perfect. Das Gute überwiegt das Schlechte bei Weitem.

Der selben Meinung bin ich übrigens auch in Bezug auf Ric Flair, Mick Foley und Konsorten. Natürlich ist das, was die beiden bei TNA oder in Australien im Ring gezeigt haben und zeigen absolute Grütze. Aber wenn man das große Ganze betrachtet, ist das nichts weiter als ein Fliegenschiss auf einer weißen Wand. Natürlich mag es uns aktuell im Auge wehtun den alten Herrn Flair Woche für Woche bluten zu sehen. Aber der Mensch vergisst, und erinnert sich mit Vorliebe an gute Dinge.

Erinnert sich noch jemand an die letzten großen Auftritte von Vader vor amerikanischem Publikum? An ein komisches Tag Team Match mit Dusty Rhodes bei TNA oder wie er bei einem WWE PPV, dessen Name mir grade entfallen ist, auf dem Weg zum Ring vollkommen außer Form auf den Poppes geflogen ist? Es überwiegen auch hier die guten Erinnerungen. Die Schlachten gegen Cactus Jack und Sting, sein Debüt in Japan undsoweiter.

Es gibt endlos viele Beispiele, die verdeutlichen, dass nicht das letzte Match oder der letzte Auftritt in Erinnerung bleibt. Sondern die besten und vielleicht ab und zu die ganz schlechten. Ganz schlecht wird es am Montag aber sicherlich nicht werden. Lasst Bret machen was er will. In Toronto wird bei RAW jedenfalls die Halle beben, wenn der Held in sein Heimatland zurückkehrt und dem aufmüpfigen Miz eine Tracht Prügel auf die eine oder andere Art und Weise verpasst.