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Die wahren Hintergründe des Montreal Screwjob

Historischer Artikel

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Published on:
27.03.2010, 23:18 
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Montreal Screwjob. Wohl jeder Wrestlingfan, der sich etwas eingehender mit seinem Hobby beschäftigt hat, wird schon über diesen Begriff gestolpert sein. Und gerade in den letzten Wochen und Monaten, in denen das bei WrestleMania XXVI anstehende Duell zwischen Bret Hart und Mr. McMahon aufgebaut wurde, dürfte auch jeder die Szenen zu sehen bekommen haben, die sich am 9. November 1997 in Montreal abgespielt haben.

Während des Titelkampfes zwischen Shawn Michaels und Bret Hart gelang es HBK den Sharpshooter gegen Hart anzusetzen. Obwohl klar zu sehen war, dass der Hitman nicht aufgegeben hatte, gab Ringrichter Earl Hebner dem Zeitnehmer das Zeichen zum Abläuten. Vince McMahon, der ebenfalls zum Ring geeilt war, forderte ebenfalls lautstark den Ringgong. Das Match war vorüber.

Dem entsetzten Gesichtsausdruck des Hitman war zu entnehmen, dass er von diesem abrupten Ende ebenso überrascht wurde wie das Publikum. Und während Hebner und Michaels den Ring geradezu fluchtartig verlassen hatten, wusste Bret Hart seiner Hilflosigkeit keinen anderen Ausdruck zu verliehen als dem Mann, der ihn soeben betrogen hatte, ins Gesicht zu spucken und anschließend das Kommentatorenpult zu demolieren.

Doch den Montreal Screwjob nur mit diesen Bildern zu beschreiben, würde der Tragweite dieses Ereignisses einfach nicht gerecht werden. Um zu verstehen wie dieser Augenblick sowohl zum tragischen Wendepunkt in der Karriere des Bret Hart als auch zum Katalysator der Entstehung des größten Heel-Charakters der Wrestlinggeschichte, Mr. McMahon, wurde, gilt es auch einen Blick auf die Hintergründe und Begleitumstände des Montreal Screwjob zu werfen.

Loyalität schlägt Geld

Der Grundstein der Ereignisse wurde bereits über ein Jahr vor dem verhängnisvollen Abend in Montreal gelegt. Am Abend des 20. Oktober 1996 hatte Hart eine weitreichende Entscheidung zu treffen. Als Gegenstand des größten Wettbietens der Wrestlinggeschichte lagen ihm sowohl ein äußerst großzügiges Angebot von Eric Bischoff und World Championship Wrestling als auch ein Angebot seines bisherigen Arbeitgebers, Vince McMahons World Wrestling Federation, vor.

Während Bischoffs Angebot dem Hitman neben einer großen Summe an Dollars auch eine mögliche Filmkarriere in Aussicht stellte und viele seiner Freunde und Bekannte ihn davon zu überzeugen versuchten, dass ein Wechsel zu WCW der beste Schritt für seine Zukunft sei, entschied sich Hart vor allem aus Loyalität für die Liga, in der er zu einem Star geworden war.

Sein neuer Vertrag, der ihn für die kommenden zwanzig Jahre an WWF binden sollte, garantierte Hart für die nächsten drei Jahre, in denen er noch aktiv in den Ring steigen sollte, ein Jahresgehalt von 1,5 Millionen Dollar und im Anschluss daran einen gut bezahlten Posten mit großem Einfluss auf das zukünftige Produkt der Liga. Im Gegensatz zu Wrestlern wie Hulk Hogan oder Randy Savage sollte Hart die Möglichkeit bekommen seine Karriere als strahlender Held zu beenden.

Doch schon im März des folgenden Jahres sollte sich diese Aussicht zerschlagen haben. Statt der Rolle des strahlenden Helden sah McMahon den Hitman nun in der Rolle des Schurken. Anfänglich wenig begeistert von dieser Idee, ließ sich Hart schließlich angesichts möglicher Fehden mit Austin, Michaels und dem Undertaker doch noch umstimmen, sodass er und Steve Austin bei WrestleMania 13 ihren berühmten Doubleturn vollzogen. Dank einer US-kritischen Rolle konnte der Hitman so in den Vereinigten Staaten als Heel arbeiten, während er in Kanada und Europa weiter bejubelt wurde.

Finanzielle Probleme

Nachdem McMahon Hart schon vor Monaten davon unterrichtet hatte, dass sich World Wrestling Federation in finanziellen Problemen befand, kam es am 8. September 1997 zu einem Gespräch bezüglich des Vertrags des Hitman. McMahons Ziel war es Hart davon zu überzeugen vorläufig auf die Hälfte seines Wochengehalts, das etwa $ 30.000 betrug, zu verzichten, um es später, wenn es der Liga wieder besser ginge, den ihm zustehenden Rest zu erhalten. Hart lehnte diese Bitte ab.

Auch in der Beziehung des Hitman zu Shawn Michaels verhärteten sich derweil die Fronten. Während Michaels sich seit geraumer Zeit weigerte mit irgendeinem Mitglied der Hart Foundation zusammenzuarbeiten – Davey Boy Smith bildete die Ausnahme - , äußerte auch Bret Hart gegenüber Vince McMahon seine Bedenken an einer Zusammenarbeit mit dem Heartbreak Kid, was wohl vor allem mit einem Kommentar Michaels zusammenhing, der eine Affäre Harts mit Sunny andeutete.

Am 22. September erklärte Vince McMahon dem schockierten Bret Hart, dass die World Wrestling Federation es sich finanziell nicht mehr leisten könne das Gehalt des Hitmans zu bezahlen. McMahon legte dem Kanadier im Laufe ihres Gesprächs sogar einen Wechsel zu WCW nahe. Der von diesen Entwicklungen völlig überraschte Hart musste diesen Schock natürlich erst mal verdauen. Nachdem er seinen Vertrag erst ein halbes Jahr zuvor trotz eines wesentlich besseren Angebots seitens World Championship Wrestling vor allem aus Loyalität zur WWF verlängert hatte, fühlte er sich beim Gedanken an einen Wechsel nun äußerst unwohl.

Dank seiner starken Ausgangsposition in den Vertragsverhandlungen hatte der Hitman nicht nur eine Klausel in seinem Vertrag, die ihm die Kündigung innerhalb einer Frist von dreißig Tagen ermöglichte, sondern ihm auch für diese Zeit ein Einspruchsrecht bezüglich kreativer Entscheidungen zusicherte. Diese Klausel sollte verhindern, dass Hart vor einem möglichen Wechsel extrem schwach dargestellt werden würde.

Michaels Weigerung

Noch am selben Tag stellte Shawn Michaels gegenüber Hart und McMahon klar, dass er angesichts der Umstände keiner Niederlage gegen den Hitman zustimmen würde. Auch bei einem erneuten Treffen gut zwei Wochen später, bei dem sich die beiden darauf einigten zum Wohle der World Wrestling Federation zusammenzuarbeiten, bekräftigte Michaels diese Entscheidung, was McMahon dazu veranlasste ein Szenario aufzuzeigen, bei dem ein Eingreifen des Undertaker in das für Montreal geplante Match zwischen Hart und Michaels zu einem No Contest führen sollte. Daraus hätte dann ein Match zwischen Hart und dem Undertaker resultieren sollen, das Michaels dann durch sein Eingreifen zu Gunsten des Undertakers hätte entscheiden sollen.

Nachdem Michaels seinen Widerwillen sich für Hart hinzulegen noch einmal bekräftigt hatte, konfrontierte McMahon den Hitman mit einem neuen Planspiel. Nun sah der Plan vor, dass Hart den Titel bei der Survivor Series in Montreal an Michaels abgeben sollte, nur um ihn dann im Dezember zurückzugewinnen. Hart, der noch immer Michaels Kommentare bezüglich einer Niederlage gegen den Hitman im Hinterkopf hatte, war von der Idee alles andere als begeistert. Eine Niederlage sei in seinen Augen mit seiner Rolle als kanadischer Held nicht zu vereinbaren, sodass er den Vorschlag ablehnte. Hart war nicht gewillt sich für jemanden hinzulegen, der ihm diesen Gefallen nicht erwidern würde.

In einem weiteren Gespräch mit Vince McMahon und Pat Patterson versicherte Shawn Michaels dem Hitman tränenreich und mit vielen warmen Worten, dass er mehr als nur bereit sei sich bei ihm entsprechend zu revanchieren, sollte Hart dem Vorschlag zustimmen. Doch der Hitman blieb hart und lehnte eine Niederlage in Montreal weiterhin entschlossen ab.

Dass dieser Unwille des Hitman eine Niederlage zu kassieren oder einen anderen Wrestler triumphieren zu lassen sich lediglich auf Michaels bezog, zeigte sich als Bret Hart sich bereiterklärte gegen Ken Shamrock, den er schätzte und respektierte, zu verlieren. Michaels sammelte derweil fleißig weiter Minuspunkte, als er sich trotz anderslautender Absprachen während einer Ausgabe von RAW über den Vater des Hitman, Stu Hart, lustig machte.

Die Entscheidung

Am 24. Oktober sah es dann doch noch einmal so aus, als würde sich die ganze Situation wieder entschärfen. Vince McMahon teilte Hart mit, dass sich die finanzielle Situation der WWF gebessert habe und er somit wieder in der Lage sei das versprochene Gehalt zu bezahlen. Der Hitman teilte McMahon daraufhin mit, dass er von WCW noch kein wirkliches Angebot erhalten habe, dennoch immer noch dagegen sei in Montreal gegen Michaels zu verlieren. In dem Glaube weiterhin Angestellter der World Wrestling Federation zu bleiben, flog Hart anlässlich einer Tour für eine Woche in den Oman.

Der Tag seiner Rückkehr war auch gleichzeitig der Tag, an dem Eric Bischoff den Hitman kontaktierte. Auch wenn die tatsächliche Höhe des Vertragsangebots nicht bekannt wurde, ist davon auszugehen, dass die von Jim Ross und Jerry Lawler später – am 10. November – gemutmaßten drei Millionen Dollar nicht allzu weit von der Wahrheit entfernt waren. Hart erteilte weder eine Zusage noch eine Absage, doch seitens von WCW war man sehr zuversichtlich den Hitman wirklich unter Vertrag nehmen zu können. Das alles passierte am 31. Oktober.

Bret Hart blieb nun also ein Tag um sich zu entscheiden, da er sonst für ein weiteres Jahr vertraglich gebunden gewesen wäre. Er kontaktierte Vince McMahon und machte diesem klar, dass er nicht mehr Geld verlangen würde, dafür aber wissen wolle, was man für Pläne für ihn in petto habe. McMahon erbat sich einige Stunden Bedenkzeit. Doch als er den Hitman schließlich wieder anrief, lieferte er keine konkreten Vorschläge, sondern bat Hart ihm zu vertrauen, da er ihn schließlich auch zu einem Star gemacht hatte. Außerdem erwähnte McMahon erneut, dass der Titel in Montreal zu Shawn Michaels wechseln sollte.

Zu diesem Zeitpunkt realisierte Bret Hart, dass er den Rang des Topheel an Shawn Michaels verloren hatte und ein Turn zum Babyface viel zu früh gewesen wäre. Angesichts des enormen Zeitdrucks machte McMahon Hart das Angebot die Kündigungsfrist zu verschieben, doch anscheinend war es nicht möglich dem Hitman eine schriftliche Zusicherung zu geben. Und obwohl Bischoff sich noch einmal meldete und Hart ein Angebot machte, dass er eigentlich unmöglich würde ablehnen können, hoffte Bret weiterhin darauf, dass McMahon ihn mit einigen guten Vorschlägen zu bleiben würde überreden können.

Als McMahon sich schließlich drei Stunden vor Ablauf der Frist wieder meldete, überraschte er Hart indem er ihm riet Bischoffs Angebot anzunehmen. Hart teilte McMahon mit, dass ihm viel an WWF liege und er sich bei einem Wechsel unwohl fühlen würde, was dazu führte, dass McMahon ihm ein Szenario präsentierte, dass einen Faceturn des Hitman vorsah und aber immer noch die Niederlage gegen Michaels in Montreal beinhaltete. Offensichtlich war es nur darauf ausgelegt, Hart zum Wechsel zu bewegen.

Dementsprechend entschloss sich Bret Hart dann auch kurz vor Ablauf der Frist seine Kündigung bei WWF einzureichen und den von Bischoff angebotenen WCW-Vertrag zu unterschreiben. Außerdem einigten sich alle Beteiligten darauf, dass der Wechsel nicht vor dem 10. November bekannt werden solle. Hart ging dabei sogar soweit von seinen Vertrauten Verschwiegenheitserklärungen unterzeichnen zu lassen.

Wie soll es enden?

Ohne den quälenden Zeitdruck kamen Bret Hart und Vince McMahon am nächsten Tag zu einem freundschaftlichen Gespräch zusammen, in dessen Rahmen McMahon erneut auf die geplanten Titelwechsel in Montreal zu sprechen kam. In einem Moment, der rückblickend an Ironie kaum zu überbieten ist, schlug McMahon dem Hitman einen Screwjob als Matchfinish vor. Er ging sogar soweit und bot Hart an, dass dieser ihm im Rahmen dieser Aktion einen voll durchgezogenen Faustschlag zu verpassen.

Hart wies darauf hin, dass er sich noch nie geweigert hatte ein Match zu verlieren, doch in diesem Fall würde er weder in Montreal noch am folgenden Tag in Ottawa gegen Michaels zu verlieren. Im Gegenzug bot er einen Titelgewinn von Michaels im Madison Square Garden, in Springfield oder irgendeiner anderen Stadt in den Vereinigten Staaten an. Außerdem erklärte er sich bereit gegen Vader, Ken Shamrock, Mankind, den Undertaker oder Steve Austin zu verlieren.

Diese Weigerung führte zu einer hitzigen Diskussion. Während Hart auf seiner Vertragsklausel bestand, die ihm kreative Kontrolle zusicherte, argumentierte McMahon, dass hier keine triftiger Grund zum Einspruch vorliege. Nach langer Diskussion einigte man sich in den frühen Morgenstunden darauf, dass das Match in Montreal in einer Disqualifikation enden sollte. Michaels sollte den Titel dann im folgenden Monat in Springfield gewinnen und Hart sollte die Möglichkeit erhalten sich am darauffolgenden Tag bei RAW von den Fans zu verabschieden.

Da Harts neuer WCW-Vertrag allerdings schon am 01. Dezember beginnen sollte, und der geplante Titelwechsel in Springfield erst am 07. Dezember stattgefunden hätte, war es nötig Eric Bischoffs Zustimmung einzuholen. Dieser willigte ein und erlaubte Hart bis zum 08. Dezember für die World Wrestling Federation zu arbeiten. Hart war derweil immer noch besorgt, dass der Wechsel öffentlich werden könnte.

Die Katze ist aus dem Sack

Am 04. November meldete sich McMahon erneut bei Bret Hart und teilte diesem mit, dass er nun plane das Match in Montreal mit einem klaren Sieg des Hitman enden zu lassen. Michaels solle sich dann den Titel dann in Springfield auf unfaire Weise sichern, sodass Hart sich dann am folgenden Tag in gebührender Manier von den Fans verabschieden kann. Derweil berichteten Wrestling Observer und PW Torch trotz eiliger Dementis seitens der World Wrestling Federation vom anstehenden Wechsel des Hitman.

Einen Tag später griffen auch die großen kanadischen Zeitungen Calgary Sun, Toronto Sun und Montreal Gazette die Meldung auf. Vince McMahon meldete sich erneut bei Hart und teilte diesem mit, dass Michaels dem am Vortag geplanten Finish zwar zugestimmt habe, McMahon aber nun, da die Nachricht vom Wechsel des Hitman die Runde machte, nicht mehr gewillt sei das Risiko einzugehen, dass Eric Bischoff am 10. November bei NITRO verkündet, dass er der amtierende WWF World Heavyweight Champion einen Vertrag bei World Championship Wrestling unterschrieben habe.

Bret Hart versuchte daraufhin erneut Eric Bischoff zu erreichen, doch der war nicht zu erreichen, da dieser sich auf einem Jagdtrip in Wyoming befand. McMahon schlug daraufhin vor den Titel bei einer Houseshow in Detroit am Vorabend der Survivor Series wechseln zu lassen, was Hart ablehnte, da er aufgrund des ganzen Trubels, der durch das Bekanntwerden seines Wechsels entstanden war, der Ansicht war, er müsse als Champion in das Match mit Michaels gehen, um das ganze Szenario nicht antiklimaktisch wirken zu lassen. Stattdessen schlug Hart vor den Titel bei einer der Houseshows am 12., 13. oder 14. November wechseln zu lassen, falls man nicht bis zur Show in Springfield am 7. Dezember warten wolle.

Jim Ross verkündete derweil auf der kostenpflichtigen WWF-Hotline, dass das Match zwischen Bret Hart und Shawn Michaels wohl nicht nur ihr erstes Aufeinandertreffen seit achtzehn Monaten sein würde, sondern wohl auch ihr letzte Duell. Am 6. November schlug Tiger Ali Singh, als er sich im Rahmen einer Pressekonferenz zum Wechsel des Hitman äußerte.

Die Macht des Internet

In dieser Woche vor dem eigentlichen Zwischenfall wurde auch zum ersten Mal deutlich, welche enorme Bedeutung das Internet mittlerweile in Bezug auf die Wrestlingwelt gewonnen hatte. Ein Großteil der Berichterstattung über die Umstände des Wechsel des Hitman fokussierte sich vor allem auf die Probleme Harts mit der aktuellen Ausrichtung der World Wrestling Federation und seine Differenzen mit Shawn Michaels, wobei die Tatsache, dass McMahon eben diese Probleme schürte, um aus dem nicht mehr zu finanzierenden Vertrag mit Hart herauszukommen, vernachlässigt wurde.

Die negativen Kommentare in Richtung der Liga, Michaels und seiner selbst veranlassten Vince McMahon schließlich sich am 07. November mittels eines offenen Briefs, der auf der WWF Homepage veröffentlicht wurde, an die Fans zu wenden. Darin verteidigte er die gegenwärtige Ausrichtung der Liga dadurch, dass sie von den Fans gewollt gewesen sei. Die Zeiten der klassischen Face-Heel-Konstellation seien vorbei, da dies die Intelligenz der Zuschauer beleidigen würde. Es versteht sich, dass diese Kommentare bei den sowieso schon aufgebrachten Fans auf wenig Gegenliebe stießen, trotzdem aber dafür sorgten, dass McMahons eigentliche Intentionen weiter kaum beachtet wurden.

Auch Hart meldete sich ebenfalls im Rahmen der Sendung „Off The Record“ im kanadischen Fernsehen zu Wort. Er bestätigte seine Probleme mit der kontroversen Ausrichtung der World Wrestling Federation. Außerdem erklärte er, dass er keine Probleme mit dem Menschen Shawn Michaels habe, sondern lediglich mit dem Charakter, den dieser verkörpere. Zu seinem Wechsel befragt, blockte der Hitman und erklärte lediglich, dass er seinen laufenden Vertrag gekündigt habe und sich neue Angebote von beiden Ligen ansehe.

Während der an diesem Tag stattfindenden Houseshow in Toronto, die mit fast 15.000 Zuschauern ausverkauft war, sollte Hart, der gemeinsam mit Davey Boy Smith und Jim Neidhart gegen den Undertaker, Mankind und Steve Austin antrat, den entscheidenden Pinfall einstecken. Hart legte Protest ein, da er es nicht einsah als einziger Kanadier in dem Kampf vor kanadischem Publikum zu verlieren. Schließlich machte Neidhart den Job. Viel schlimmer für Hart waren jedoch die „You sold out!“ Sprechchöre, die sich der Hitman von seinen Landsleuten anhören musste.

Noch ein Tag...

Einen Tag später machte die WWF für ein Houseshow in Detroit Station. Hier wurden die ersten Spekulationen bezüglich eines möglichen Betrugs am Hitman laut. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war es deswegen üblich gewesen die wichtigsten Titel an Wrestler wie Lou Thesz zu geben, da diese auch in der Lage waren sich im Ring zu behaupten, wenn der Gegner sich nicht an die getroffenen Absprachen hielt. Doch in der modernen Ära des Wrestlings galten solche Betrügereien eigentlich als ausgestorben.

Nichtsdestotrotz wollte Bret Hart auf Nummer Sicher gehen und alles in seiner Macht stehende tun, um einen solchen Fall zu verhindern. Es gelang ihm Earl Hebner, mit dem er seit Jahren befreundet war, als Ringrichter für diese Match zu gewinnen. Hebner schwor dem Hitman sogar auf das Leben seiner Kinder, dass er eher seinen Job verlieren würde, als dass er Hart hintergehen würde. Etwa zeitgleich fand in einem Hotel ein Treffen zwischen Shawn Michaels, Vince McMahon, Pat Patterson, Jim Cornette und Jim Ross statt. Angeblich sollen mindestens zwei der Anwesenden das Meeting mit äußerst ernster Miene verlassen haben.

Ross berichtete auf der Hotline der WWF, dass man für den Fall der Fall bewaffnete Sicherheitskräfte in Montreal vor Ort haben werde und Hart und Michaels sich in verschiedenen Gebäudeteilen umziehen würde. Natürlich entsprach das nicht der Wahrheit. Hart und Michaels benutzten an dem Abend dieselbe Umkleidekabine. Außerdem sprach der davon, dass das Match in Montreal der wohl letzte Kampf des Hitman in einem WWF Ring sein würde. Ein Fakt, von dem Hart bis dato selbst noch nichts wusste.

Pattersons False Finish

Selbst heute ist es eigentlich kaum vorstellbar, dass man sich bis zum Tag des wohl größten Matches seit Jahren nicht auf ein Finish geeinigt hatte. Bei einem neuerlichen Treffen zwischen Hart und McMahon am Nachmittag vor der Show schlug der Hitman vor den Titel am folgenden Tag bei RAW an McMahon zu übergeben und die Fans offiziell vom Wechsel zu informieren. McMahon stimmte ihm zu und man schüttelte sich die Hände.

In der Umkleidekabine stimmten Michaels und Hart ihr Match ab. Sie einigten sich darauf zum Abschied des Hitman den bestmöglichen Kampf auf die Beine zu stellen. Einem wilden Brawl vor Beginn des eigentlichen Duells sollten gut siebzehn weitere Minuten vor der Disqualifikation folgen. Schließlich gesellte sich Pat Patterson zu ihnen und machte ein Vorschlag für ein False Finish.

Ringrichter Hebner sollte zu Boden gehen. Michaels würde es gelingen Harts eigenen Aufgabegriff, den Sharpshooter, gegen den Kanadier anzusetzen. Dem Hitman gelingt es jedoch den Griff herumzudrehen und Michaels zur Aufgabe zu zwingen, was der immer noch ausgeknockte Ringrichter natürlich nicht mitbekommen würde. Hart sollte sich nun um Hebner kümmern, was Michaels dazu ausnutzen würde die Sweet Chin Music ins Ziel zu bringen.

Nun würde ein zweiter Ringrichter, Mike Chioda, zum Seilgeviert stürmen und das Cover zählen. Auch die Hart Foundation würde nun am Ring sein und Chioda im letzten Moment aus dem Ring ziehen, um Michaels Sieg so zu verhindern. Nun würde Hebner wieder bei Sinnen sein, den Pin zählen, doch Hart würde im letzten Moment den Kickout schaffen. So sollten dann die letzten fünf Minuten einer heißen Schlussphase eingeleitet werden.

Kurz vor dem Beginn der Show warnten sowohl Vader als auch Davey Boy Smith den Hitman, dass er sich in keine Position begeben solle, in der er ein leichtes Opfer abgeben würde. Er solle Aufgabegriffe meiden und bei einem Pinfallversuch so früh wie möglich den Kickout machen. Doch angesichts der Tatsache, dass er mit Earl Hebner einen Ringrichter am Start hatte, der sein uneingeschränktes Vertrauen genoss, machte sich Hart eher Sorgen möglicher Weise von Michaels mit Absicht ausgeknockt zu werden.

Das Match beginnt

Sowohl für die Fans, die mittlerweile vom Wechsel des Hitman gehört hatten, als auch für die vielen Wrestler und Angestellten der World Wrestling Federation, die nicht an diesem Match beteiligt waren, war der Gedanke an das, was wohl kommen würde, gleichermaßen spannend. Würde Bret Hart sich doch für Michaels hinlegen? Oder könnte es Michaels sein, der den Job macht?

Die Vermutung, dass ein frühes Bekanntwerden des Wechsel der Survivor Series schaden würde, stellte sich schnell als unberechtigt heraus. Die Halle war ausverkauft und die Antipathien der Fans verteilten sich gleichermaßen auf Hart, der die Fans und die Liga im Stich lassen würde, und Michaels, den die Fans für den Abgang des Hitman verantwortlich machten. Durch sein arrogantes Gehabe während seines Einzuges und den Missbrauch der kanadischen Flagge schaffte es Michaels jedoch die Fans noch vor Beginn des Matches gegen sich aufzubringen.

Das Match selbst lief dann zu Beginn auch wie geplant. Nach dem wilden Brawl durch das aufgebrachte Publikum ging Pat Patterson zu Boden und Hart lieferte sich ein Wortgefecht mit McMahon, der im weiteren Verlauf ebenfalls noch niedergestreckt werden sollte. Überhaupt lief das Match angesichts der unsäglichen Begleitumstände überraschend gut ab und ließ die Beobachter lediglich hinsichtlich des Finishs grübeln.

Dennoch lag etwas in der Luft. Ungewöhnlich viele Road Agents waren direkt am Ring. Und auch Vince McMahon selbst schien extrem angespannt zu sein. Acht Minuten vor dem eigentlich geplanten Ende der Show war es dann Bruce Prichard, der hinter dem Vorhang in der Gorilla Position verantwortlich war, der per Headset mehr Sicherheitskräfte zum Ring beorderte. Doch warum?

Der Montreal Screwjob

Genau wie geplant schickte der Hitman Earl Hebner versehentlich zu Boden, als dieser von Michaels als lebendiges Schutzschild benutzt wurde. Genau so war es geplant. Nach einem kurzen Blick zu McMahon nahm Michaels Bret Hart nun in den Sharpshooter. Auch das war so geplant. Doch alles was von nun an passierte, war alles andere als geplant.

Mike Chioda, der als zweiter Ringrichter auf sein Signal wartete, konnte seinen Ohren kaum trauen, als er über seinen Kopfhörer die Worte des Regisseurs hörte. Statt ihn zum Ring zu schicken, forderte dieser Hebner auf wieder auf die Beine zu kommen. Und genau das tat Hebner dann auch. Sowohl Chioda als auch Davey Boy Smith und Owen Hart, die ebenfalls auf ihr Signal zum Eingreifen warteten. Auch Prichard, der ja eben noch zusätzlich Sicherheitskräfte zum Ring geschickt hatte, schien völlig entsetzt zu sein und sagte, dass das so nicht geplant gewesen sei.

Hart selbst bekam davon nicht mit. Er befand sich noch immer in Michaels Sharpshooter und wartete auf den richtigen Moment für den Konter. Michaels selbst zog den Griff noch einmal an. Für einen Moment sah er Hebner an, nur um dann direkt wieder wegzusehen, was von einigen Wrestler als Beweis dafür angesehen wurde, dass er Teil der Verschwörung war. Dann streckte er Hart jedoch sein Bein hin, um den Reversal zu ermöglichen.

Genau in dem Moment, in dem Hart nach dem Bein griff, war es Hebner, der dem Zeitnehmer zurief, das Match abzuläuten. McMahon musste dem überraschten Zeitnehmer einen Ellbogenstoß versetzen und Hebners Aufforderung lautstark wiederholen, bevor das Match dann schließlich tatsächlich beendet wurde und die Musik des Heartbreak Kid erklang. Michaels landete mit dem Gesicht voran auf die Matte, während Hebner fluchtartig den Ring verließ. Er verließ übrigens nicht nur den Ring, sondern flüchtete direkt aus der Arena ins Hotel und aus dem Land.

Sowohl Hart als auch Michaels sahen entsetzt aus. Der Hitman machte seinem Ärger Luft, indem er McMahon anspuckte. Eine Szene, die auch in den vergangenen Wochen immer wieder zu sehen war und auch von McMahon aufgenommen wurde, als er Hart dank Batistas Hilfe anspuckte. Die Kamera zeigte daraufhin sofort Michaels, der sich auf McMahons Aufforderung den Titelgürtel schnappte und ebenfalls den Ring verließ. Die Survivor Series ging einige Minuten früher als geplant vom Sender.

Was danach passierte

Die Offiziellen verließen den Ring fluchtartig. McMahon, Patterson und einige andere schlossen sich in einem Büro ein, während Hart sich im Ring daran machte seinen Frust abzubauen. Er zertrümmerte einige Monitore am Kommentatorenpult und ließ sich erst von seinem Bruder Owen und seinen Schwagern Neidhart und Smith wieder etwas beruhigen. Er verabschiedete sich von seinen Fans und zeichnete begleitet von großem Jubel die Buchstaben WCW in die Luft.

Direkt in der Kabine stellte Hart Michaels zur Rede, doch dieser schwor auf Gott, dass er nichts mit der Situation zu tun gehabt habe. Eine Behauptung, die er 2002 im Rahmen einer „Confidential“-Ausgabe selbst wiederrief, als er zugab schon im Vorfeld in den Plan eingeweiht gewesen zu sein. Außerdem versprach Michaels noch am nächsten Tag nicht mit dem Titel bei RAW auftreten und schlecht über Hart reden zu wollen. Hart antwortete daraufhin, dass er ihm so beweisen würde, dass er nichts mit der Sache zu tun gehabt hatte.

Das Vertrauen der anderen Wrestler in McMahon war ebenfalls erschüttert. Wenn er jemanden wie Bret Hart, der vierzehn Jahre lang immer alles für die World Wrestling Federation gegeben hatte und so Millionen von Dollars eingespielt hatte, zu hintergangen würde, wie sollte dann jemand anderes noch Vertrauen in die Verantwortlichen haben? Der Undertaker ging dabei sogar soweit, dass er an die verschlossene Tür McMahons klopfte und diesem unmissverständlich klar machte, dass er sich bei Hart entschuldigen müsse.

McMahon kam der Aufforderung nach und begab sich zur Kabine des Hitman, wo er von Smith mitgeteilt bekam, dass Hart ihn nicht sehen wolle. McMahon, sein Sohn Shane, Sgt. Slaughter und Gerald Brisco betraten die Kabine dennoch. Dort versuchte McMahon sich vor Hart zu rechtfertigen, indem er darauf hinwies, dass er es nicht hätte riskieren können, dass der Hitman mit dem Gürtel zu WCW geht oder auch nur dass Bischoff am folgenden Tag bekannt geben würde, dass er den amtierenden WWF Champion unter Vertrag genommen hätte. Hart antwortete darauf hin, dass er kein Problem damit gehabt hätte den Titel zu verlieren und drohte McMahon Prügel an für den Fall, dass dieser die Kabine nicht verlassen habe, wenn er abgetrocknet und angezogen sei.

Die Diskussion war noch nicht beendet, denn Hart verwies noch einmal darauf, dass er für vierzehn Jahre ein vorbildlicher Angestellter gewesen wäre, während der ganzen Zeit nur zwei Auftritt wegen Verletzungen verpasst habe und dafür nun so belohnt werde. McMahon antwortete, er habe Hart in den letzten Jahren nie belogen, was der Hitman jedoch widerlegte, indem er spontan mindestens fünfzehn Lügen, die McMahon ihm im letzten Jahr aufgetischt hatte, aufzählte.

Die Schlägerei

Hart forderte McMahon noch zwei weitere Male auf die Umkleidekabine zu verlassen, bevor er schließlich aufstand und seinem Gegenüber an den Kragen ging. Einem kurzen Klammern folgte ein harter Schlag des Hitman, der McMahon zu Boden schickte. Dieser versuchte wieder auf die Beine zu kommen, doch diese versagten ihm den Dienst. Er war ausgeknockt.

Nun kam Shane McMahon seinem Vater zur Hilfe. Er sprang dem Hitman auf den Rücken, wurde jedoch direkt von Davey Boy Smith gepackt, der sich dabei sein schon mehr lädiertes Knie erneut verletzte. Hart traf McMahon so hart, dass er sich fast die Faust gebrochen hätte. Und dem Kiefer des WWF Besitzers erging es nicht viel besser. Während Shane und Brisco den ausgeknockten Vince aus der Kabine schleppen, trat diesem noch jemand versehentlich auf den Knöchel, was ebenfalls zu einer Verletzung führte.

Gegenüber den anderen Wrestlern bestritten Hebner, Patterson, Michaels und Prichard in die Geschehnisse verwickelt gewesen zu sein, doch der ganze Ablauf des Vorfalls ließ sie schuldig erscheinen. Die zusätzlichen Sicherheitskräfte am Ring, das Einspielen der Musik des Heartbreak Kid, die Wahl der entsprechenden Kameraperspektive... all diese Indizien sprachen für sich.

Im Hotel angekommen war Hart selbst immer noch außer sich. Seine Wut auf McMahon konnte er kaum im Zaum halten, doch es sollte noch ein viel größerer Schock für ihn folgen. Erst als er die Aufnahmen des Matches zu ersten Mal sah, realisierte er, dass es Earl Hebner war, der in den Vorfall verwickelt war und dem Zeitnehmer das Zeichen zum Abläuten des Matches gab. Hart war schwer getroffen.

Der Tag danach

Am folgenden Tag war jegliche Verwirrung verfolgen und den Wrestlern der World Wrestling Federation war klar, was in Montreal passiert war. Hart, der McMahon auch in schweren Zeiten immer gegen jegliche Kritik verteidigt hatte, wurde zu einer Art Heldenfigur für seine Arbeitskollegen und es schien so, als sei ein Großteil der Wrestler bereit die RAW Tapings zu boykottieren. Erst auf Harts Zureden, der sie auf die möglichen Konsequenzen hinwies, änderten sie ihre Meinung. Schließlich waren es lediglich Owen Hart, Smith, Neidhart und Mick Foley, die nicht zu RAW auftauchten.

McMahon nutzte die Abwesenheit der verbliebenen Harts derweil um den anderen Wrestlern seine Version der Geschehnisse abzuliefern. Er stellte Hart als den Sündenbock dar, der nicht bereit gewesen sei den Titel abzugeben. Doch nur die wenigstens Wrestler schenkten seinen Ausführungen Glauben, zumal die meisten von ihnen wussten, dass McMahon Hart wegen dessen Gehalt zu einem Wechsel gedrängt hatte. Shawn Michaels wurde aus Wrestlerkreisen ebenfalls eine nicht geringe Teilschuld an den Ereignissen beigemessen.

Bereits eine Stunde bevor RAW auf Sendung ging, verkündete Eric Bischoff bei NITRO, dass die nWo den Hitman unter Vertrag genommen habe. Statt eines großen Einstands wurde Hart in der neuen Liga also auf dieselbe Art eingeführt, wie vor ihm schon Jeff Jarrett oder Mr. Perfect, und nicht wie ein absoluter Superstar auf dem Level eines Hulk Hogan.

RAW wurde derweil von Shawn Michaels eröffnet, der trotz gegenteiliger Bekundungen sowohl mit dem Titel zum Ring kam als sich auch äußerst despektierlich über Bret Hart äußerte. McMahon selbst war nicht im TV zu sehen. Und obwohl sich die Kommentatoren alle Mühe gaben nicht über den Hitman herzuziehen, war dennoch die Rede von einem drei Millionen Dollar schweren Vertrag, den dieser unterschrieben habe, um die üblichen „You sold out“-Sprechchöre zu animieren.

Ebenfalls bewarb man die Wiederholungen der Survivor Series mit den Bildern des kontroversen Finishes. Harts Spuckttacke gegen McMahon war dort genauso zu sehen, wie das demolieren des Kommentatorenpults, das bei der Ausstrahlung am Vorabend nicht zu sehen war. RAW endete mit einem Match zwischen Shamrock und Hunter Hurst Helmsley, das jedoch von lauten „We want Bret“-Sprechchören erdrückt wurde.

Was daraus wurde

Bis Anfang dieses Jahres mussten die Fans also warten, bis ihnen ihr Wunsch erhört wurde und sie Bret Hart wieder im WWE Ring zu sehen bekamen. Schon im April 2006 gab es eine erste Annäherung der zerstrittenen Parteien, als Hart in die Hall of Fame aufgenommen wurde. Dennoch hielten es Fans und Experten auch ob des Gesundheitszustands des Hitman für unwahrscheinlich, dass dieser jemals wieder aktiv in den Ring steigen würde.

Bei WrestleMania XXVI kommt es also zu dem Aufeinandertreffen zwischen Vince McMahon und Bret Hart. Und obwohl viele der jungen Wrestlingfans von heute Bret Hart wohl niemals aktiv im Ring gesehen haben, gehört der Kampf für die alteingesessenen Zuschauern zu einem absoluten Highlight. Die Brisanz, die die Konstellation McMahon-Hart seit dem Montreal Screwjob geprägt hat, ist auch heute noch gegenwärtig.

Dennoch bleibt sicherlich zu hoffen, dass die Aufarbeitung dieser Auseinandersetzung auch eine Art Schlussstrich unter die ewig gegenwärtigen Gerüchte und Anschuldigungen rund um die Geschehnisse in Montreal ziehen wird. Wenn die Hauptbeteiligten Vince McMahon und Bret Hart einander genug vertrauen, um miteinander in den Ring zu steigen und ihre Gesundheit trotz aller Differenzen dem jeweils anderen anzuvertrauen, sollte das auch für alle Fans und Zuschauer Anlass genug sein nicht weiter in alten Wunden herumzustochern.

Und wenn wir ehrlich sind, können wir doch alle froh sein, wenn nicht einmal im Jahr irgendein verzweifelter Booker auf die Idee kommen muss den Montreal Screwjob nachzustellen, um etwas vom kontroversen Glanz des wohl skandalösesten Matchfinishs aller Zeiten auf sein Produkt abfärben zu lassen.

(Quelle: Dave Meltzers Notizen zum Montreal Screwjob)