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No Way Out?

Kolumne

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Published on:
10.02.2010, 22:39 
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In knapp zehn Tagen steht die letzte Großveranstaltung vor Wrestlemania XXVI auf dem Programm. Bei - und in der - "Elimination Chamber" sollen die letzten Weichen auf der "Road to Wrestlemania" gestellt werden. Und auch hier wird nun der Name zum Programm. Aus "No Way Out" wird – passend zum Konzept – "Elimination Chamber". Überall? Nein, nicht überall. Denn ausgerechnet in Deutschland wird die Veranstaltung weiter unter ihrem alten Namen "No Way Out" beworben. Aber warum?

Eine offizielle Erklärung für dieses Phänomen scheint es nicht zu geben. Ich habe jedenfalls keine finden können. Allerdings drängt sich die Vermutung auf, dass man gezielt darauf verzichten will, in Deutschland einen Veranstaltung mit dem Titel "Elimination Chamber" zu bewerben. Man braucht nicht viel Phantasie um begriffliche Parallelen in der deutschen Geschichte zu finden. Entsprechend wird nicht nur beim Titel der Veranstaltung, sondern auch bei der Matchbezeichnung selbst auf den englischen Begriff verzichtet. Stattdessen werden John Cena, Sheamus und Konsorten in einem "WWE-Champion-Titel-Ausscheidungs-Match" aufeinander treffen.

Schnell wurden die ersten Stimmen laut, die diese Umbenennung kritisieren. Während die einen mal wieder Carsten Schäfer als Schuldigen ausgemacht haben und andere sowieso gegen alles und jeden sind, scheint selbst das Argument der Holocaustassoziation auf taube Ohren zu stoßen. Geschichte ist Geschichte, so etwas ist heute nicht mehr wichtig, hört man da. Oder es ist von übertriebenen Schuldgefühlen die Rede. Doch all diese Argumente gehen völlig an der eigentlichen Problematik vorbei.

Es wird wohl eben nicht so sein, dass man sich seitens World Wrestling Entertainment dazu entschieden hat die Großveranstaltung umzubenennen, weil man selbst ein Problem mit dem Namen hat. Viel weniger wird man möglichen Kritikern eine Angriffsfläche bieten wollen. Die Tatsache, dass das Wrestling in Deutschland einen schweren Stand und zweifelhaften Ruf hat, ist unbestritten. Irgendwelchen Provinzpolitikern und anderen Wichtigtuern - und davon gibt es hierzulande leider mehr als genug - fadenscheinige Argumente gegen das Wrestling auf dem Silbertablett zu servieren ist unnötig.

Dementsprechend besteht weder Grund zur Aufregung noch zur Kritik. Die ausbleibende Umbenennung von "No Way Out" zu "Elimination Chamber" ist kein Drama. Vielmehr mag es sogar ein kluger Schachzug sein, um lauernden Kritikern schon im Vorfeld den Wind aus den Segeln zu nehmen. Und solange es nur der Name ist, der das, was wir in Deutschland zu sehen bekommen, von dem, was der Rest der Welt serviert bekommt, unterscheidet, ist sowieso alles im grünen Bereich.

Und immerhin hat man sich nicht für "Ausscheidungskammer" als Namen entschieden. Das wiederum klingt nämlich echt kacke.