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Inside The Cage #492: WWE Monday Night RAW #998

Kolumne

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Published on:
12.07.2012, 14:10 
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Seit der Ausstrahlung von RAW am Montag konnte man im Internet viele negative Meinungen zur neuesten Ausgabe des WWE-Flagschiffs lesen. Auch in unserer Hauptseiten-Durchschnittsbewertung kommt die Show mit unter zwei Punkten nicht sonderlich gut weg. Aber wie sehen unsere beiden Kolumnisten die Ausgabe? Lest selbst.

Heiratsanträge und das Comeback des Laptoppapiers

aziruf: Uagh. Da wurde bei der Story wohl die letzte Ausfahrt verpasst und man fährt in die falsche Richtung. Heiratsanträge? Es geht jetzt nicht mehr darum, zu gewinnen und der Champion zu sein sondern endgültig um eine schmierige Seifenoper? Statt dass es CM Punk und Daniel Bryan schaffen, AJ ernstzunehmender darzustellen, schafft es diese (dank dem Booking wohlgemerkt, nicht sie als Person) aus Punk und Bryan dämliche, männliche Teenager-Diven zu machen. Sorry, aber da wurde eine eigentlich interessante Story ziemlich im Sand versenkt.
Und "zum Glück" ist auch der Anonyme GM wieder zurück, und die WWE ist immer noch zu blöd, ein Word Dokument zu öffnen und legt auch dieses Mal wieder sichtbar ein Blatt Papier auf die Tastatur, von dem abgelesen wird. Macht es auch Monate später nicht besser und da ich später nichts mehr dazu sagen will: Hornswoggle war wohl eine der schlechtesten Auflösungen dieser schlechten Story!

Vanni: Definitiv. Zwar will ich mir immer noch einreden, dass Hornswoggle nur am Montag der anonyme GM war und nicht damals bereits, aber das macht die Sache auch nur bedingt besser. Generell war das alles mal wieder relativ albern und ich bleibe dabei, dass Hornswoggle einfach nie nie nie nie nie... unterhaltsam ist.
Ein wenig anders sehe ich aber weiterhin die Sache rund um Punk und Bryan, da ich die Story immer noch gut finde. Klar ist das immer noch wie aus einer Soap, aber das war es schon die ganze Zeit über. Und prinzipiell ist Wrestling kaum etwas anderes als eine Soap mit Kampfelementen zwischendrin. Wo man jetzt hier "die Ausfahrt verpasst" und die "Story ziemlich im Sand versenkt hat" sehe ich auch nicht. Natürlich rückt der Titel in den Hintergrund, das tut er schon seit Beginn der Geschichte rund um AJ, aber immerhin ist der Titel auch noch der Grund dafür, dass Punk und Bryan sich überhaupt streiten. Es geht um den Titel und ohne diesen würde Bryan sich erst recht nicht um AJ scheren. Dabei sehe ich auch nicht, warum Punk und Bryan "dämliche, männliche Teenager-Diven" sind. Bryan will sich AJs Position als Special Referee zu nutze machen und Punk geht einfach offen und ehrlich mit AJ um - wo ist der Fehler? AJ hingegen ist eben AJ und nicht gerade mental stabil. Ich fand die Story auch in dieser Woche gut und freue mich weiterhin auf das Titelmatch bei Money In The Bank.

Squashes... Squashes everywhere!

aziruf: Woche für Woche finde ich es immer wieder traurig wie die WWE gute Leute verheizt. Jack Swagger ist mittlerweile auf Augenhöhe mit dem Brooklyn Brawler - nein, er ist sogar schon fast unter diesem. Der einzige der sogar da noch tiefer kommt und ebenfalls ein talentiertes Bürschchen ist, nennt sich Drew McIntyre. Wenn sogar so etwas wie "Wendy" Heath Slater mehr Zeit und etaws Story-ähnliches bekommt, muss man sich wirklich Gedanken über seine Position machen. Über das Tag Team Match Dolph Ziggler & Tensai vs. Tyson Kidd & Christian habe ich mich eigentlich gefreut, doch dann wurde es auch nur ein Squash. Ich meine: Ein verdammter HOT TAG nach knapp einer Minute? Drei tolle Leute und ein Big Man im Ring und dann so ein Schwachsinnsbooking. Letzteres trifft übrigens auch jedes Mal zu, wenn man Michael Cole gegen Jerry Lawler in den Ring bringt. Ich hasse die Crowd für den Jubel vor und während des Segments.

Vanni: Hier hat der Kommentatorenfight wenigstens nur knapp eine Minute gedauert. So wird der Schaden noch begrenzt. Beim Rest habe ich aber nichts entgegenzusetzen. McInytre und Swagger haben besseres verdient, die Beteiligten am erwähnten Tag Team Match kriegen zwar etwas Besseres, dürfen dann aber in dieser Woche recht wenig zeigen. Schade.

Serious Cena und ein richtiges Match

aziruf: Okay, es war keine Glanzleistung von John Cena, aber durchaus eine solide Promo. Würde er diesen Stil öfters an den Tag legen als einmal im Monat hätte er vermutlich auch weniger Kritiker. Leider verbringt er die anderen drei Wochen damit, Fäkalwitze zu machen und Verletzungen zu no-sellen. Das Match mit ihm und Kane gegen Chris Jericho & The Big Show, eine JeriShow Reunion also, war dann auch ganz in Ordnung. Bis zum Ende. Da war wieder einmal ein Writer Brain afk. Wann beziehungsweise wie oft wurde in der Vergangenheit jemand disqualifiziert, weil er auf diese Weise ein Cover unterbricht? So zwischen nie und "hää ... hmmm Schwingschleifer?!¿" Das Money in the Bank Match wurde jedenfalls von den bereits bekannten Namen recht akzeptabel aufgebaut. Aber treten wirklich nur diese vier Leute an? Naja, ein paar Jobber dürften wohl noch vor dem Sieg von Cena hinein geworfen werden.

Vanni: Ein paar Jobber, die früher WWE Champion waren, werden aber schwer zu finden sein. So wie es aussieht werden es eben die vier Leute sein. In meinen Augen auch mal ein interessanter Ansatz. Ansonsten wirklich eine nette Promo von Cena und ein solides Tag Team Match mit richtig bescheuertem Ende. Hier war die Disqualifikation in der Tat einfach nur lächerlich und sinnlos. Traurig, dass man sich immer wieder über solche Dinge ärgern muss.

Wenn eine Diva den WWE Champion in den Schatten stellt

aziruf: Yep... das geschieht gerade. Und die WWE weiß es, sonst hätte es Eve Torres nicht im Backstagesegment erwähnt. Es ist ein Problem, wenn Siege und der Titel so unterirdisch unwichtig gemacht werden, weil das eigentlich große Gold so viel an Wert verliert durch solche schmierigen Seifenopern. Wenigstens konnte AJ wieder etwas ihr in-Ring Talent zeigen. Was nach dem Match kam war dann so unaussprechlich ... falsch. Das ist nicht der CM Punk, der vor einem Jahr noch The Voice of the Voiceless war. Der die Missstände angesprochen hat. Der davor in der Fehde mit Rey Mysterio dessen Tochter zum Weinen gebracht hat. Das ist einfach nur ein generischer, uninteressanter Schwachkopf, der sich verhält wie ein pubertierender Idiot. Bei Bryan ist die Sachlage etwas anders, der will sich ja einen Vorteil aus der Verbindung ziehen, aber Punk wird einfach degeneriert. Und damit meine ich nicht ein positives "degeneriert" wie es Shawn Michaels und Hunter Hearst Helmsley anno 1997 laut Bret Hart waren, sondern so richtig!

Vanni: Ich weiß nicht, man kann es auch übertreiben. Der Vergleich mit dem Punk, der Reys Tochter zum Weinen gebracht hat, hinkt wie ein Pirat mit Holzbein, weil Punk dort Heel war. Und dass Punk nicht mehr die Voice of the Voiceless ist, ist auch schon lange klar. Dennoch finde ich Punk immer noch interessant, auch weil er den Titel nun schon über so eine lange Zeit hält. Und prinzipiell ist Punk auch immer noch der, der er sonst auch war: ein starker Wrestler, der Woche für Woche gute Promos liefert und dabei immer wieder intelligent agiert, witzige Elemente mit einbringt und die Leute (beziehungsweise mich) unterhält. Man kann alles schlecht reden und sicherlich hat die Sache mit AJ nicht nur positive Elemente, aber dass jetzt hier direkt am kompletten Charakter von Punk gezweifelt wird, halte ich schlicht und ergreifend für falsch.

Fazit:

aziruf: Brutal! Die bisher gute und interessante Main Story wurde zerstört und alles dazwischen war einfach nur... unglaublich, unaussprechlich schlecht. Es gab vereinzelte Körnchen Unterhaltung, doch auch die waren durchwegs keine Perlen. Wer die Show noch nicht gesehen hat: Gratuliere! Belass es dabei! 2/10, weil ich ein netter Mensch bin.

Vanni: Ich fand die Show ehrlich gesagt gar nicht so schlecht. Zumindest lange nicht so schlecht, wie sie überall gemacht wird. Erneut kann ich nur betonen, dass ich nicht sehe, wo die Story um Punk zerstört wurde. Natürlich gab es einigen geistigen Dünnpfiff wie die DQ im Tag Team Match und alles rund um das Kommentatoren-Match und Hornswoggle, aber der Anfang und das Ende haben mir beispielsweise erneut gut gefallen. Dazu gab es dann noch ein solides Tag Team Match. Das macht insgesamt auf keinen Fall eine gute Show, aber schlechter als "ausreichend" ist dies für meine Begriffe nicht.

Die Meinungen unserer Schreiberlinge gehen durchaus auseinander und auch die Durchschnittsbewertung der Aussage spricht eher für die von aziruf vertretenen Thesen. Dennoch würde uns erneut eure Meinung zur Show interessieren. War sie wirklich so schlimm? Wurde die Story um den WWE Titel wirklich zerstört? Oder war alles gar nicht so schlimm und ihr steht mehr auf Vannis Seite? Wie immer freuen wir uns über jegliche Rückmeldung.