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Mounties Einwürfe: The Miz - Phoenix aus der Asche

Kolumne

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Published on:
18.08.2009, 16:22 
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Es ist zwei Wochen her, dass für die stetig gewachsene Fanschar von The Miz eine kleine Welt zusammenbrach: Ihr Held wurde bei RAW zum vierten Mal in Folge von John Cena - Kampfname Super-Cena - klar besiegt. Er verlor damit nicht nur endgültig seine Fehde gegen den WWE-Topstar, er wurde storylinemäßig auch noch von RAW ausgeschlossen. Ausgerechnet Miz, der der in so vielerlei Hinsicht erstarrten Montagsshow zuletzt so frischen Wind eingehaucht hatte. Ausgerechnet Miz, der sich zuletzt doch so rasend entwickelt und sich als Main Eventer von morgen empfohlen hatte. Er wurde besiegt, verbannt, gedemütigt und bekam - weniger feingeistig ausgedrückt - die Eier abgeschnitten.

Au contraire.

Die Erkenntnis, die nach dem jüngsten RAW gewonnen ist: The Miz ist vor zwei Wochen nicht beerdigt worden - es geht für ihn jetzt erst richtig los. Die schnelle Comeback-Story vergangene Woche und sein Auftritt jetzt setzen das, was in den vergangenen Wochen und Monaten mit Miz passiert ist, in die richtige Perspektive.

Viele haben gefordert, dass Miz Cena besiegen sollte und damit schnell einbrechen sollte in die verkrustete Main-Event-Szene bei RAW. Es war eine unrealistische Erwartung. Miz ist noch nicht so weit, dass er sich einen Triumph über den Mann verdient hätte, der - egal, was genervte Kritiker über ihn sagen - der Gradmesser für einen WWE-Star ist. Miz ist noch nicht so weit, dass man Shows um ihn aufbauen und er Pay Per Views headlinen könnte.

Schon gut, mag man jetzt einwerfen, aber warum baut man ihn dann auf, um ihn dann von Cena demontieren zu lassen? Das ergibt doch keinen Sinn.

Es ergibt Sinn, wenn man nicht mit dem starren Blick einer Sieg-Niederlagen-Statistik an die Sache herangeht. Miz’ Fehde mit Cena hat ihn ins große Scheinwerferlicht befördert. Sie hat ihm eine Aufmerksamkeit beschert, die keine andere Konstellation ihm sonst hätte bescheren können. Und sie war seine Feuertaufe. Sie war der Test, ob Miz sich in dem ganz großen Scheinwerferlicht bewähren kann.

Miz’ Niederlage vor zwei Wochen schien ein Hinweis zu sein, dass Miz durchgefallen ist. Die Ereignisse seitdem zeigen: Das Gegenteil ist der Fall. Miz hat die Feuertaufe bestanden und steigt nun wie Phönix aus der Asche: Er ist schnell zurückgekommen - in einem Szenario, das arg hastig übers Knie gebrochen war, aber darauf kommt es nicht an. Worauf es ankommt, ist dass sich an diesem Montag klar abgezeichnet hat, dass für Miz nun der eigentliche Push nach oben kommt.

Ein neues Outfit, ein neu benannter Finisher (Skullcrushing Finale ist kein Hit, aber der Gedanke zählt): Wer das Geschäft lange genug verfolgt wittert sofort, dass das die Anzeichen dafür sind, dass die Liga mit einem Wrestler den nächsten Schritt geht. Dieser Schritt fängt ein paar Etagen tiefer an, als die Paarung mit Cena suggeriert hat - aber das ist beim Status von Miz absolut sinnig. Miz hat gegen Cena am großen Spotlight geschnuppert, jetzt ist es an ihm, sich langsam, aber stetig einen Stammplatz dort zu sichern. Der vorgezeichnete Gewinn des US Titles wird der Anfang sein - wo der Weg endet, hat Miz von nun an selbst in der Hand.

Dass die WWE Miz vorher Cena zum Fraß vorgeworfen hat, kann man, wenn man starr denkt, als Verirrung betrachten. Wer aber genauer hinsieht, erkennt das Gute im vermeintlich Schlechten: Dass die von Miz’ Mini-Push angefütterten WWE-Fans Miz’ Aufstieg nun mit weit mehr Interesse verfolgen, als wenn er sich direkt auf die Jagd nach Kofi Kingston gemacht hätte.