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Inside The Cage Classics #224: WCW Greed 2001 – Der letzte PPV von World Championship Wrestling

Kolumne

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Published on:
16.01.2018, 11:30 
Category:
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Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Inside The Cage Classics #224: WCW Greed 2001 – Der letzte PPV von World Championship Wrestling

Sünde, Rache, Gier. Die 3 Titel der WCW PPVs aus dem Jahre 2001 beschreiben vielleicht ganz gut, warum die Liga am Ende vor die Hunde ging. Ein paar Tage vor dem PPV kündigte der Besitzer der WCW an, dass sie keine Wrestlingshows mehr auf ihren Sendern haben wollte. Eric Bischoff hatte auch keinen anderen Sender in der Hinterhand. So stand auch diese Show wieder unter einem recht schlechten Stern. Aquifel und der WCWler beschreiben euch, was passiert ist.



Die Cruiserweights mischen die Show auf

WCWler: In den letzten Monaten der Liga besann sich die WCW wieder auf ihre alte Stärke und pushte die Leichtgewichte. Auch hier bei Greed durften die Vertreter dieser Division gleich mehrmals ran, so zum Beispiel im Opener. Hier hatte es Kwee Wee mit einem Neuling zu tun. Jason Jett trat erstmals im Turnier um die neuen Cruiserweight Tag Team Titles auf dem Plan und durfte dann bei Thunder vor diesem PPV Alex Wright in dessen letzten WCW-Match besiegen. Jett überzeugte die Booker so dermaßen, dass er hier gleich ein PPV-Match bekam. Nach nur zwei TV-Matches könnte man natürlich sagen, dass das zu früh kam, aber er zeigte was er konnte. Und das war einiges. Nach einem Brawl draußen, wo der Ringrichter Nick Patrick mehrmals mit aus dem Ring ging, zeigten beide Wrestler gute Aktionen. Das Match war unterhaltsam. Am eindruckvollsten war wohl der Konter von Kwee Wee, als er eine versuchte Powerbomb vom Top Rope in eine Hurricanrana umwandelte. Jeder hatte ein paar Nearfalls, bevor Jett einfach klüger agierte. Er warf seinen Gegner raus und legte sich in den Ring. Kwee Wee ging aufs Seil, verpasste seinen Elbowdrop und Jett konnte seinen Finisher zeigen. Sieg für den Debütanten in einem sehr guten Match.
Danach ging es gleich schnell weiter, da das Finale um die neuen Cruiserweight Tag Team Title stattfand. In diesem Turnier kämpften 8 Teams, darunter ein junger AJ Styles, der hier erstmals im nationalen TV zu sehen war, um die neuen Gürtel und bis zum Finale setzten sich die Veteranen Kidman und Rey Mysterio Jr. und das neue Team mit Elix Skipper und Kid Romeo durch. Natürlich waren die Veteranen hier die Favoriten, verloren aber nach knapp 14 Minuten das sehr gute Match. Die Heels konnten hier viel dominieren und nach vielen temporeichen Aktionen, holte Romeo den Sieg, als er einen Moonsault in seinen Piledriver Slam kontern konnte. Richtig gut.
Auch der Singles Title bei den Cruiserweights wurde natürlich verteidigt. Shane Helms versuchte sich am Champion Chavo Guerrero Jr.. Der Mexikaner hatte Helms in den Vorwochen immer mal wieder attackiert und so war ordentlich Feuer in der Begegnung. Leider raste hier kein Hurricane durch das Match, sondern beide zeigten eher ein laues Lüftchen im Ring, da, besonders Chavo, sehr auf Holds und Konter baute. Mit der Zeit wurde das Match schneller, es gab einige Nearfalls und nach dem Vertebreaker gewann Helms den Titel.

Aquifel: In der Tat eine gute Idee wieder verstärkt auf die Cruiserweights zu setzen. Sie waren, wie Chris Jericho oft genug erwähnt hatte, der Backbone der WCW und qualitativ definitiv der Eye Catcher. Und auch wenn Kwee Wee sicher kein Topstar war, so hatte er mit dem noch recht jungen Jason Jett ein durchaus cooles Match. Beide zeigten neben den obligatorischen Nearfalls einige sehr nette Aktionen und unterstrichen, weshalb man die Cruiserweights nie so aus dem Fokus hätte verlieren dürfen.
Ein neuer Titel wurde auch ausgefochten und zwar, oh Wunder, ein Cruiserweight Tag Title. Mit Kidman und Rey standen zwei Veteranen und Standouts der Division in der einen Ecke, mit Kid Romeo und Elix Skipper zwei Newcomer in der anderen. Dass das Match klasse Action, Spots und einen hohen Unterhaltungswert bot, versteht sich hier fast von selbst. Schön auch, dass die WCW hier mal an die Zukunft dachte beim Booking (beim letzten PPV... fast schon bittere Ironie) und die beiden Veteranen das spannende Match verloren, um die Jungstars zu pushen. Und zumindest Skipper hatte ja später bei der TNA noch ein paar Momente, die man als Wrestling-Fan gesehen haben sollte.
Das Cruiserweight title Match konnte mit diesen beiden Matches leider nicht mithalten. Es dauerte sschon etwas, bis es Tempo aufnahm, dann wurde es aber nach hinten raus doch noch ganz ansehnlich. Schön, dass Shane Helms endlich den Titel gewann und schaut man sich Chavo an, der hier recht "bodenständig" agierte, war das auch verdient. Chavo konnte definitiv mehr, das hat er oft genug bewiesen. Trotzdem nicht schlecht.


Titelgeschehen

WCWler: Die anderen Titelmatches waren dann teilweise nicht mehr so gut, wie die der Leichtgewichte. Um den höchsten Titel im Schwergewicht traten Scott Steiner und Diamond Dallas Page gegeneinander an. Natürlich hatte auch dieses Match die Klausel, dass wenn Steiner gewinnt, Page Geschichte sei. So sollte es dann auch kommen, nachdem beide ein doch recht ordentliches Match zeigten, wo beide die Regel des Falls Count Anywhere doch sehr ausnutzten. Beide brawlten im Publikum, wobei ein "Fan" seiner beiden Krücken entledigt wurde (und danach normal wegging...), Scott Steiner sich allgemein mit Fans anlegte und es einige Nearfalls gab. Rick Steiner rettete dann einmal seinen Bruder, als er Nick Patrick aus dem Ring zog. Nachdem dieser dann mal ausgeschaltet war, schnappte sich Scott seinen Gürtel und schlug DDP damit blutig. Auch das Stahlroh wurde eingesetzt. Der blutige Page musste dann im Steiner Recliner auch nach der Armprobe aufgeben. Page war weg und Steiner blieb Champion.
Sein Bruder hatte es etwas früher bei diesem PPV mit Booker T zu tun, der aus dem Krankenstand wieder zurück war. Hier ging es um den United States Title und beide zeigten ein Match, was so gutes Mittelmaß war. Natürlich ging es nicht ohne Ref Bumb zu Ende, aber der Bookend brachte T den Title.
Und dann war das noch das "Match" um den WCW World Tag Team Title zwischen den Champions, Sean O'Haire und Chuck Palumbo gegen Totally Buff, die die #1-Contender waren. In den Shows zuvor hatten die Champions ihre Gegner schon in Einzelkämpfen geschlagen und auch sollten sie, so war wohl der Plan, in 8 Minuten gewinnen. Aber in ihre unnachahmlichen Professionalität sahen Lex Luger und Buff Bagwell nicht ein, sich beim PPV gegen Jungspunde hinzulegen und hielten erstmal eine sehr lange und langweilige Promo, darüber, wie großartig sie seien. Nachdem diese Promo nicht geplant war, konnte das Match starten, wo beide nach einem Superkick wie vom Blitz getroffen liegen blieben. Beide bekamen dann die Senton Bomb, es gab einen doppelten Pin und das Match endete nach 52 Sekunden. Luger und Bagwell agierten danach, als ob sie richtig angeschlagen waren und nahmen den Spotlight von den Champions. Wegen solcher Aktionen war das der letzte WCW PPV.

Aquifel: Der World Title stand selbstredend auch auf dem Spiel. Steiner mag im Ring zwar eher fragwürdig und oft etwas sehr "loose cannon" gewesen sein, aber sein Charisma machte aus alle dem einen durchaus coolen und unterhaltsamen Heel. Page war eh over und liefetre oft auch ganz gute Matches, gerade wenn er als Underdog in den Kampf ging. Es gab hier dann auch ordentlich Gebrawle, eine solide Spannungskurve, vor allem dank der Stipulation, und endlich mal wieder einen würdigen Main Event. Schade nur, dass Page verlor und das natürlich nicht ganz ohne fremde Einmischung. Trotzdem gutes Match.
Das US Title Match litt meiner Ansicht nach etwas darunter, dass Rick Steiner einfach kein wirklich interessanter Singles Wrestler war. Nur war er nunmal Champ. Zugegeben, er zog etwas Heat, was Booker Ts Sieg etwas aufwertete, aber zwischenzeitig war das Match recht bieder und dann gab es natürlich auch wieder einen unnötigen Ref Bump. Egal, am Ende stand das richtige Ergebnis mit Booker als Sieger. Der Weg dahin hätte nur gerne etwas schöner sein können.
Joa, was Buff Bagwell und Lex Luger da abgezogen haben war wirklich WCW-at-it's-worst. Warum war man wohl der Ansicht, Bagwell habe ein Attitude-Problem und weshalb hat nach dem Untergang der WCW kein Hahn mehr nach Luger gekräht? Absolut unprofessionell und erbärmlich. In solchen Momenten ist man froh, dass dies der letzte WCW PPV war, auch wenn der große Rest der Show eigentlich ein Lichtblick war.

Der Rest

WCWler: Shawn Stasiak hatte nun Stacy Keibler als Managerin und hatte sich etwas mit Bam Bam Bigelow angelegt. Beide hatten nun hier ein PPV Match, was mit knapp 6 Minuten gefühlt doppelt so lang ging und recht schlecht war. Bigelow bekam Haarspray in die Augen und verlor das letzte PPV Match seiner Karriere.
Hugh Morrus und Konnan, der ziemlich lustlos agierte und ein paar Botches hatte, fehdeten immer noch gegen Team Canada und hatten es mal wieder mit Lance Storm und Mike Aweome zu tun. Schwaches Match, Awesome gewann nach der Running Awesome Bomb.
Kanyon gegen The Cat war eine Fehde, weil Kanyon Miss Jones ins Krankenhaus brachte. Das Match war schlecht und sowohl Miss Jones, als auch The Cat bekamen ihre Rache an Kanyon.
Das mit Abstand unterhaltsamste Match war das Kiss my Ass Match zwischen Dusty Rhodes, Dustin Rhodes sowie Ric Flair und Jeff Jerrett. Natürlich war dieses Match kein Leckerbissen, aber es war eine unterhaltsame Fehde und die Fans wollten unbedingt Ric Flair gegen Dusty Rhodes sehen. Bei einem PPV gab es dieses Match aus der sehr bedeutenden Fehde der 80er Jahre zuletzt 1985 bei Starrcade. Nach einer miesen Kostümierung von Flair als Dusty und einem "Match" bei Nitro, war dass das erste richtige Match des Nature Boys seit dem Juni 2000. Natürlich gab es hier die typischen Heelaktionen von Flair sowie den Figure 4 und den Bionic Elbow von Dusty Rhodes. Dustin war es dann, der Flair pinnen konnte. Dieser entzog sich aber der Matchstipulation und so bekam JJ den Hintern von Dusty Rhodes gegen das Gesicht gedrückt.

Aquifel: Auf Stasiak gegen Bam Bam hätte man wirklich verzichten können. Schade, dass einer der talentiertesten Big Men des Business sein letztes PPV Match in so einem schwachen Filler verlieren musste.
Ebenfalls kein schöner Anblick war Team Canada gegen Morrus und Konnan. Gerade mit Leuten wie Storm und Awesome darf man da mehr erwarten, aber ein recht demotiviert wirkender Konnan kann da schon einiges entgegensetzen. Muss man nicht viele Worte drüber verlieren.
Kanyon gegen The Cat... nun, letzterer Name sagt schon alles. Hab ich je etwas Positives über ein Ernest Miller Match verloren? Nein? Wird sich hier auch nicht ändern, da es mal wieder typische Cat-Grütze war. Auch wenn Kanyon es wenigstens versucht.
Wrestlerisch weit davon entfernt ein Highlight zu sein, war das Match zwischen Dustin und Dusty Rhodes auf der einen und Jeff Jarrett und Ric Flair auf der anderen Seite. Dennoch sorgten Flairs gewohnt gute Heel-Antics, die lange Historie zwischen dem American Dream und dem Horseman und dass man sich hier nicht allzu ernst nahm dafür, dass das alles genug Unterhaltungswert hatte und auf seine eigene Art echt Spaß machte. Klar, dass Flair sich am Ende rauswiegelte, aber den Fall konnte Dustin trotzdem anbringen. Gut, wenn auch nicht auf herkömmliche Art.

Fazit

WCWler: Mit Ausnahmen von drei Matches war diese Show richtig gut und unterhaltsam. Die Cruiserweights zeigten tolles Wrestling, der Main Event und das US Title Match waren sehr ordentlich und es gab es tolles Comedymatch mit den Rhodes und Flair. Wenn man nicht wüsste, dass das der letzte PPV der WCW war, dann sähe man die Liga auf einem sehr ordentlichen Weg. Ich gebe 7 Punkte!

Aquifel: Joa, die Cruiserweights zeigten, was sie konnten, der Main Event war auch gut, es gab etwas überraschend gut funktionierende Comedy und mit einigen Ausnahmen war der Rest solide. Eine der späteren Shows, bei denen man sagen muss, "Schade, dass das der letzte PPV war". 7 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung


Inside The Cage Classics #224b: Das Ende

Angesichts der besonderen Umstände, gibt es nach dem PPV noch ein kleines Extra. Die letzten drei Shows der WCW kurz zusammengefasst.

WCWler: Mit der Aussicht, dass das WCW Monday Nitro am 26.März, also 8 Tage nach Greed, die letzte WCW-Show auf den Sendern von Turner in den USA sein würde, ging die Liga also aus dem PPV. Eric Bichoff hatte zuletzt versucht die Liga zu kaufen, war kurz davor, doch während eines Kurzurlaubs kam die Ankündigung der Absetzung. Ohne TV-Plätze war die Liga wertlos und Bischoff und Fusient zogen sich zurück. Beim vorletzten Nitro wurde dann ein Telefonat von Bischoff eingespielt, wo er ankündigte, dass weiter versucht die Liga zu kaufen und lud für das letzte Nitro, offiziell ein Staffelfinale, alle ehemaligen Champions ein und kündigte eine Night of Champions an. Sonst lief dieses Nitro und das letzte Thunder eigentlich ganz normal ab. Flair und seine Gruppe verabschiedeten die Karriere von DDP, Jason Jett blieb in Singles Matches in der WCW ungeschlagen, die Cruiserweights zeigten weiterhin gutes Wrestling und am Ende vom vorletzten Nitro küssten Ric Flair und Double J den Hintern eines Esels.

Dann kam der 26.März. Spring Break Nitro aus Panama City. Diese Show fing schon leicht seltsam an, da Vince McMahon in aller Bescheidenheit Nitro eröffnete und sagte, dass er das Schicksal der WCW in seiner Hand hielt. Er hat die WCW gekauft und er kann nun damit machen, was er will. Neben einer klasse Promo vom Nature Boy standen alle 5 Titel auf dem Programm, wobei sich Booker T den World Title von Scott Steiner schnappte und als Doppelchampion feiern durfte. Auch Kidman und Mysterio holten sich die Tag Team Title der Cruiserweights bei diesem Nitro. Das letzte WCW-Match der Geschichte bei Nitro war dann Ric Flair, der gegen Sting verlor, in einem Match, was ich richtig gut fand.

Flair und Sting umarmten sich und dann sah man plötzlich Vince McMahon, der während der Show schon Liebesszenen mit Trish Stratus hatte, die für den alleinigen WCW-Zuschauer gar keinen Sinn machten. Vince ging zum Ring und erklärte in einem Simulcast bei RAW und Nitro, dass er die WCW kaufen werde, wenn Ted Turner bei WrestleMania am Sonntag persönlich ihn darum anbetteln werde. Nach einer Promo für sein Match bei Mania, erklang dann No Chance in Hell und es war Shane McMahon zu sehen, der aber nicht in Cleveland, sondern in Panama City war. Shane stand im WCW-Ring und verkündete, dass ER die WCW gekauft hat und nicht Vince. Dieser war verwirrt und WCW Monday Nitro endete für immer mit dem Hinweis von Jim Ross auf den Main Event von RAW und WrestleMania.

Damit endet auch die WCW-Variante von ITC Classic. Danke fürs Lesen und was Vince mit der WCW vorhat, lest ihr in den kommenden Wochen!

Aquifel: Da ich Nitro gar nicht mehr so konkret verfolgt habe (deswegen auch immer die Einordnung des Geschehens von WCWler, während ich mich eher rein auf die Matches konzentriert habe) von mir eher ein paar abschließende Worte zur WCW allgemein.

Ich bin ehrlich: Ich fand die WWF in den 80ern, nett gesagt, meistens eher "meh". Zu viel Showgetue und zu wenig gutes Wrestling. Entgegen vieler Vorurteile bot die NWA, gerade Jim Crockett und später die WCW, das beste von beidem: spannende Storylines UND gutes Wrestling. Matches wie Sting vs. Flair beim ersten Clash of Champions und auch die 3 Klassiker zwischen Flair und Steamboat, die Matches zwischen Flair und Funk, die War Games... alles (zumindest größtenteils) unter dem Banner der frühen WCW. Und hier reden wir von erstklassigem "Rasslin'", hinter dem Stories standen.

Natürlich gab es dank einiger widriger Umstände und Wechseln hinter den Kulissen auch schwächere Shows und Jahre. Die WWF fing für mich 1992 an, der WCW auch im Ring qualitativ beizukommen. Aber nunja, 1993 und 1994 gab es bei beiden Highlights und Lowlights, letztere bei der WWF dank vieler Cartoon-Gimmicks und mangelnder Weitsicht, bei der WCW 1994 vor allem, da Hogan dort auftauchte.

In den folgenden Jahren, insbesondere nach dem katastrophalen 1995, das ausser bei der ECW und in Japan, wenig Anlass zur Freude gab, fingen beide aber an sich neu auszurichten. 1996 war für beide Promotions der Schritt in die Zukunft. Bei der WWF durch Leute wie Austin und die ersten Anflüge von "Attitude", bei der WCW durch die nWo. Zugegeben, ich war nie ein nWo Fan. Aber sie tat der WCW durch ihre Frische gut und gerade Hogans Heelturn und die Meta-Anspielungen machten das so überhaupt möglich.

Rückblickend blutet mir aber das Herz, dass die Promotion, die in Bezug auf Storylines, Gimmicks und Action im Ring so viel Neues, heute selbstverständliches, in den Mainstream gebracht hatte, die Wrestling cool machte, bevor die WWF das auf eine neue Ebene hob, so bitter unterging. Die Gründe dafür wurden inzwischen zu oft durchgekaut und sind ja auch aus unseren Reviews immer mal wieder ersichtlich. Letzten Endes haben einzelne Egos für den qualitativen Verfall gesorgt.

Und auch wenn die WCW zwischenzeitig wirklich schlechte Shows bot, so wäre ohne sie die WWF nie das, was sie heute ist. Witzigerweise ist die heutige WWE der WCW in mancher Hinsicht gar nicht so unähnlich: Viele talentierte Leute, die Superstars sein könnten, aber dem stehen dümmliches Booking und Altstars im Weg (auch wenn hier vor allem ein spezielles Ego eine Rolle spielen dürfte).

Aber egal, hoffen wir dass die WWE noch einmal auf die WCW schaut und versucht aus ihren Fehlern zu lernen. Sie sich anzuschauen und ihre Geschichte zu verfolgen hat die WCW allemal verdient.