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Inside The Cage Classics #222: WCW SuperBrawl Revenge - Viel Mittelmaß und die Cruiserweights

Kolumne

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Published on:
02.01.2018, 22:10 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Inside The Cage Classics #222: WCW SuperBrawl Revenge - Viel Mittelmaß und die Cruiserweights

Nach der Sünde im Januar stand nun die Rache auf dem PPV-Plan der WCW. Der letzte SuperBrawl fand statt in einer Zeit, als man on air ständig von den neuen Besitzern sprach und zeitgleich der Nature Boy mit seinen Magnificent Seven die Liga aufmischte. Ob das in einer guten Show endete? Aquifel und der WCWler haben für euch die Show gesehen.




Titel und Karrieren auf dem Spiel

Aquifel: Im Main Event stand Champion Scott Steiner Kevin Nash gegenüber. Und die WCW zog mal wieder alle Register. Nash kam im Rollstuhl zum Ring, da sein Bein verletzt gewesen sei. Einen Monat nach Sids Unfall einfach geschmacklos, aber das kennen wir von der WCW ja. Denn Nash ging es gut, er schlug Steiner nieder und feierte nach dem Pin. Doch Ric Flair machte das Match kurzerhand zu einem 2 out of 3 Falls Match. Am Ende hieß es dann Falls Count Anywhere 2 out of 3 Falls Loser leaves Town Match. Wow. Und natürlich mischten sich Midajah und Flair selbst oft genug ein, so dass Steiner am Ende gewann. Bookingtechnisch ein absoluter Trash-Clusterfuck der Sondersoapgüte, wie nur die WCW es vermochte. Dass das Match an sich nicht wirklich gut war, stand ja schon zu erwarten. Wieder einmal ein Main Event für die "So nicht!" Kategorie.

WCWler: Scott Steiner hatte bei Nitro zuvor das Bein von Nash mit einer Eisenstange bearbeitet. Dazu rühmte er sich Sid selbst verletzt zu haben, was natürlich nicht stimmte. Aber natürlich war Nash fit. Und für mich profitierte das Match vom Overbooking. Denn ein reines Wrestlingmatch zwischen Steiner und Nash am Ende eines PPVs wäre ja auch gruselig gewesen. So griff Flair vom Kommentatorenpult immer mal wieder mit seinen neuen Regeln ein und sorgte dafür, dass Nash verlor und seine WCW Karriere beenden musste. Das hielt er dann auch ein, aufgrund der Umstände.


Titelgeschehen

Aquifel: Die Tag Title standen im vorletzten WCW PPV natürlich auch auf dem Spiel. Und zwar zwischen den Champs Chuck Palumbo & Sean O'Haire und ihren (ehemaligen, wenn mich da gerade nicht alles täuscht) Stablegenossen Shawn Stasiak und Mark Jindrak. Also genug Zündstoff für eine spannende Story. Das blieb aber größtenteils aus. Das Match war insgesamt auch grundsolide, sowohl im Ring als auch von der Spannung her, aber nun wirklich kein großer Titelkampf. Am Ende verteidigten die Champs.
Mit Rey Mysterio Jr. gegen Chavo Guerrero Jr. gab es auf dem Papier ein echtes Highlight um den Cruiserweight Title. Rey, der die Division mit groß gemacht und stets bereichert hat, und Chavo, der zwar immer im Schatten seines Onkels Eddie stand, aber stets solide bis wirklich gute Leistungen brachte, hätten echt einen Klassiker hinzaubern können. Taten sie aber nicht. Woran das lag? Keine Ahnung, vielleicht waren die Erwartungen einfach zu hoch. Das Match war selbstredend gut, aber irgendwie fehlte der letzte Drive, der letzte Feinschliff, um hier was wirklich Erinnerungswürdiges auf die Matte zu zaubern.
Um den US Title kämpften Champ Rick Steiner und der zurückgekehrte Dustin Rhodes. Dustin war sicher eine gute Wahl, wobei hier vor allem der Name zog, denn als Dustin war er länger nicht aufgetreten und Goldust war ja nun etwas recht spezielles, das im mehr Farbe verliehen hatte. Scott hingegen war immer ein guter Tag Wrestler, im Singles Bereich aber weitaus uninteressanter als sein Bruder. Dank ihrer Erfahrung war das alles ganz in Ordnung, aber erneut zu wenig für ein großes Titelmatch bei einem PPV. Und dass Steiner bei der Entrance den Titel fallen ließ...

WCWler: Noch waren die Thrillers ein Team, waren aber zerstritten, da beide Teams die Vorherrschaft in Abwesenheit von Mike Sanders, der zu höherem berufen wurde, an sich reißen wollten. Beide Teams stritten sich schon ein paar Wochen darum und zeigten hier ein sehr intensives und gut geführtes Match. Perfect Event durfte die meiste Zeit dominieren, verloren dann aber doch recht deutlich nach einer Senton vom Top Rope. Aber das Match war gut.
Das Cruiserweight Title Match war das zweitbeste Match des Abends für mich, war aber kein Klassiker. Chavo dominierte zu Beginn und konnte einige Nearfalls erzielen. Seine Aktionen gingen dann die meiste Zeit aufs Knie und er zeigte viele Holds und Submission Moves. Das ist in einem Cruiserweight Title Match ja auch eher ungewöhnlich. Nach ein paar Spielereien mit einer Maske zeigte Rey vom Top Rope einen Frankensteiner mit Chavo, der auf dem Apron stand, nach draußen. Chavor setzte dann in bester Familientradition aber einen Stuhl ein und konnte dann nach einem Brainbuster seinen Titel verteidigen.
Dustin Rhodes war vor einigen Wochen wiedergekommen und hatte sich gleich mit Flair angelegt. Nachdem auch sein Vater Dusty Rhodes kurz mitmischte und Rick Steiner, natürlich, gegen Rhodes turnte, sollte es hier ein US Title Match geben. Der Kampf war mäßig und eigentlich recht langweilig und holdlastig. Am Ende gewann Steiner dank einer entblößten Ringecke.


Der Rest

Aquifel: Los ging es mit der Cruiserweight Division. Und zwar fochten Yang, Shannon Moore, Kaz Hayashi, Jamie Knoble, Evan Karagias und Shane Helms in einem Six Man Elimination Match den Sieger aus. Natürlich arbeiteten die Tag Teams zeitweise gut zusammen und trotz der Tag Regeln gab es einiges an netten Spots. Schön war vor allem, dass das Match Zeit bekam. Erst nach ca. 10 Minuten gingen die Eliminations los und nach einer ordentlich Schlußphase stand Shane Helms als Sieger da. War ganz cool, gerade als Opener.
Hugh Morrus bekam es danach mit The Wall zu tun. Zwischendurch gab es mit der Treppe auch ein bisschen härtere Action, an sich war das aber ein ziemlich belangloser Brawl, der für ein Weekly gepasst hätte, für ein PPV leider so nicht. Kann man skippen.
Ein Tag Match zwischen Totally Buff Buff Bagwell und Lex Luger und Kronik Brian Adams und Bryan Clarke gab es auch. Kronik als Mercenarys bzw. Guns for Hire waren ja durchaus unterhaltsam, aber Totally Buff... das war nie meins. Luger war so dermaßen past his prime und Bagwell hatte seine Hochform nie so wirklich gefunden (meiner Ansicht nach), so dass dies bestenfalls ein Filler war. Die Promo vor dem Match half da auch nicht. Meh.
Auch das Commissioner Match zwischen Lance Storm und The Cat war nix. Storm holte schon alles aus Miller raus, doch der war wie immer einfach eine Zumutung im Ring.
Jeff Jarrett und DDP hatten auch so einiges zu klären. Allerdings durfte DDP erstmal gegen Kanyon ran. Das Match war ganz unterhaltsam, Kanyon gab einen guten Heel, DDP das sympathische Babyface, das sich wieder mit Ungerechtigkeit und BS rumschlagen durfte. Nach einer netten Schlussphase endete das Match leider mit einem Ref Bump und durch unfaire Methoden seitens Jarrett gewann Kanyon. Dann ging es gleich mit Jarrett gegen DDP weiter. Hier gab es dann ein storylinegetriebenes Match, in dem DDP der Underdog war. Am Ende ging es jedoch gut für Page aus. War so recht unterhaltsam und nett anzuschauen. Wusste zu gefallen, gerade da Jarrett einen kleinen Dämpfer bekam.

WCWler: Der Opener war großartig. Eigentlich sollte Billy Kidman für Helms im Match sein, aber den hatte Chavo in der Pre Show schon von Animal ausschalten lassen. Und so standen sich hier die sechs Wrestler gegenüber, die schon bei Mayham und Starrcade zusammen die Show gestohlen haben. Zu Beginn war das Match erst ein 3 Way Tag Team Match, wurde dann zu einem 6 Man 4 Corners Match mit Tags und irgendwann gab der Ringrichter dann auf und ließ einfach alles passieren. Es gab viele Nearfalls, tolle Moves, jeder scheiterte einmal mit einem Top Rope Move und es gab sogar eine längere Brawleinlage von Yang und Karagias. Einfach ein richtig schönes und langes Match, was allerdings einen großen Logikfehler hatte. Warum sollte eine Wrestler in einem Elimination Match einen anderen Wrestler daran hindern, jemanden zu pinnen? Das ist völlig dämliches Booking. Gott sei Dank riss dass das Match aber nicht zu sehr runter und nach der ersten Elimination ging es dann auch schnell weiter. Bemerkenswert war, dass Moore gegen Helms turnte und seinen Partner angriff. Helms fegte dann aber wie ein Hurricane durch das Match, pinnte Moore und sich anschließend auch gegen Yang durchsetzen. Somit sollte Shane Helms ein Titelmatch gegen Chavo bei Greed bekommen.
Morrus hatte nach dem Verrat von Wall und Chavo wieder seinen alten Namen angenommen und Lash LeRoux freigegeben. Das Match hier war recht schlecht, aber ein harter Brawl. Das zu lange Match gewann Morrus nach einem Moonsault.
Das Tag Team Match um den Nummer 1 Herausforderer war richtig schlecht. Keiner der vier Wrestler war je für sein gutes Wrestling bekannt, bei Bagwell zumindest nicht im aufgepumpten Zustand und auch die Story um Mike Awesome half hier nicht besonders. Wenigstens waren Luger und Buff nicht ganz so lustlos im Ring, da sie ja gewannen.
Der Titel des WCW Commissioners war zeitweise schon ein richtiger Titel, so oft wie er auf dem Spiel stand und verteidigt wurde. Hier kämpften The Cat und Lance Storm gegeneinander und The Cat gewann mal wieder den Posten. Es war langweilig.
JJ weckte bei mir erst die Hoffnung, dass das Match zwischen ihm und Page nicht stattfinden sollte, da er Kanyon in den Ring schickte. Das Match war dann auch ganz ordentlich, wurde aber natürlich nach dem Eingreifen von Double J beendet. Kanyon gewann den Kampf und Jarrett stieg dann doch noch in den Ring gegen Page. Der Kampf war schon schlechter und DDP gewann nach dem Diamond Cutter, der aus dem Nichts kam.


Fazit

Aquifel: Es gab mal wieder Licht und Schatten. Die Story um DDP, der Opener und mit etwas zurückgestellten Erwartungen das Cruiserweight Title Match waren Licht, das Match mit Miller und der Main Event mal wieder absolute Schattenseiten. Insgesamt so lala als PPV. 4 Punkte.

WCWler: Ein toller Opener, ein solides Cruiserweight Title Match und das interessante Tag Team Title Match stehen auf der Plusseite. Leider gab es aber noch 7 andere Kämpfe, so dass ich hier auch 4 Punkte gebe.


Die PPV-Gesamtwertung