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Inside The Cage Classics #210: WWF No Mercy 2000 – Kurt Angle schafft den Sprung an die Spitze

Kolumne

Article information
Published on:
13.10.2017, 16:55 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Auch in der WWF neigt sich das Jahr 2000 dem Ende zu. Wir sind beim drittletzten PPV des Jahres angelangt und es gibt einiges an Entwicklungen – trotz des B-PPV Charakters und erneut beweist das Jahr 2000, dass keine der Großveranstaltungen dieses Prädikat verdient hatte, doch dazu mehr von Deathrow666 und Eddie



Gold kommt zu Gold

Deathrow666: Im Main Event standen sich The Rock und Kurt Angle um den World Heavyweight Title gegenüber. Das Match selbst war sehr schön und gut geführt. Einiges außerhalb des Rings und schöne Aktionen innerhalb. Auch Stühle wurden eingesetzt. Rock schaffte es das durch den Stuhl lädierte Knie in den Sharpshooter zu nehmen. Kurt tappte auch, aber der Referee wurde durch Steph abgelenkt. Kurt konnte so ins Match retour kommen und schlug im weiteren Verlauf Rocky mit dem Titel nieder. Doch auch hier sah es der Ref nicht. Steph war deutlich an der Seite von Kurt Angle. Zumindest wenn man ihre Gesten deutete. Rock schaffte den Spine Buster und wollte den Peoples Elbow zeigen, doch Steph kam in den Ring und stellte sich vor Rock auf und schrie auf ihn ein. Dieser liess sich das wenige Sekunden gefallen und argumentierte mit dem Rock Bottom. Dies nutzte HHH und rannte in den Ring – Er warf Kurt raus und verpasste Rock den Pedigree. Dann brachte er Steph backstage. Die beiden Kontrahenten kämpften weiter – doch das war es noch nicht mit Einmischungen, denn Rikishi – der bandagiert und blutverschmiert war – wollte eigentlich Rock helfen, aber das ging gehörig in die Hose – sowohl beim Splash in die Ringecke, als auch beim Superkick konnte beide Male Kurt Rock dazwischen ziehen. Zuletzt bekam Rikishi noch den Angle Slam ab und blieb liegen. Noch ein Angle Slam gegen Rock und der Pin ging durch. Damit konnte sich Kurt den ersten World Title der WWF sichern und somit hatte er ein Gold mehr zu seinen Medaillen.
Ich finde das Match sehr gut und hart geführt. Und auch wenn es viele Einmischungen gab konnten Rock und Angle beweisen dass sie dennoch der Mittelpunkt des Matches waren.

Eddie: Kurt Angle und The Rock zeigen, wie ein Main Event im Sports Entertainment auszusehen hat. Klar kann es auch da astreine Pure Wrestling Schlachten geben, aber wenn es eine so groß angelegte Story gibt, dann muss diese auch darin aufgerollt werden. Steph als Zünglein an der Waage, als sich The Rock innerhalb von 10 Minuten hätte durchsetzen können. Dadurch kommt Kurt aus dem Nichts ins Match zurück und es gibt einen offenen Schlagabtausch inklusive wildem Brawl (den zweiten im Match wohlgemerkt!). Als dann Steph "eingreift", bzw. den Referee ablenkt, dachte ich mir nur: wieso? In einem No DQ Match braucht es keine Ablenkung beim Schlag mit dem Gürtel, aber nun gut, kleine Schönheitsfehler sind erlaubt. Stephanie McMahon ist im übrigen trotz diesem einen peinlichen Ablenker der MVP des Matches. Unfassbar gute Gestik und Mimik bei Rocks Kickouts oder Verzweiflung bei Rocks Signature Moves! Genau so muss ein Valet eingesetzt werden, inklusive Rock Bottom gegen sie. Das ruft natürlich den Ehemann hervor, der alles umhaut, was nicht bei drei auf dem Baum ist und verzieht sich wieder. Die Reaktionen beim Kickout von The Rock aus dem Pedigree sind unglaublich. Der Kerl war ein Superstar zu der Zeit! Rikishi musste ja irgendwie auch noch rein gebracht werden an dem Tag, dass er es für The Rock quasi verkackt setzt die ersten großen Steine in Richtung Armageddon 2000! Ich liebe dieses Jahr in der WWF!


Who ran over SCSA

Deathrow666: Ich fand die Story sehr schön und gut gemacht. Stone Cold Steve Austin wird bei der Survivor Series 1999 in der Tiefgarage von einem Auto angefahren. Daraufhin (muss) er eine Pause einlegen. Knapp ein Jahr später wird über mehrere Wochen versucht aufzuklären wer der Schuldige war. Letztendlich gibt Rikishi zu, dass er es war. Aber er tat es nicht für sich, sondern für Rock. Ich persönlich fand ihn als Schuldigen etwas mau. Ich denke dass der urspüngliche Plan geändert wurde und er damit einspringen musste.
Das Match selbst war sehr hart geführt. Austin konnte mit einem Stuhl Rikishi blutig schlagen, was die vorhin erwähnte Bandage erklärt. Das Geschehen verlagerte sich in die Garage wo Austin versuchte Rikishi mit seinem Truck zu überfahren. Das gelang nicht, da sich ein Polizeiauto dazwischen stellte. Austin rammte dieses zwar mehrmals, aber Rikishi konnte er nicht erwischen. Letztendlich wurde Austin von mehreren Beamten verhaftet. Damit war dieses Match ohne offiziellen Sieger.

Eddie: Ich fand das bereits beim letzten PPV super aufgerollt, indem Austin Backstage jeden blöd anmacht, er solle verraten was man weiß. Sehr cool! Hier ist lange unsicher, ob Austin denn überhaupt anwesend ist, immerhin ist mittlerweile klar, dass es Rikishi war, der Austin angefahren hatte. Die Begründung war in der Tat ganz gut, die Pause von Austin notwendig wegen einer Verletzung von ihm und ich bin mir auch sicher, dass der ursprüngliche Plan mal jemand anderes vorsah, nur die Pläne/Entwicklungen in der Zwischenzeit geändert wurden. Eventuell war Austin eher fit als gedacht und er hätte erst bei der WrestleMania wieder da sein sollen, oder der Push von Angle war vorrangig.
Die Härte des Matches war an dieser Stelle genau richtig, da der Filler von zuvor ausgemerzt wird. Das Ende inklusive Verhaftung von Steve Austin, der Rikishi beinahe schon misshandelt und natürlich waren das Szenen, die man so schnell nicht vergessen sollte. Dass hier das letzte Wort nicht gesprochen war, sollte auch klar sein und natürlich waren die Hoffnungen groß, dass hier noch richtig was geboten wird. Ich freu mich auf die weitere Story.

Technik im Käfig

Deathrow666: Chris Jericho vs. X-Pac ist so schon eine tolle Zusammensetzung – das Ganze dann aber noch in den Käfig zu verlagern toppt es. Beide zeigten schöne Moves und viele Fluchtversuche, ganz den beiden würdig. Im Laufe des Matches fand X-Pac immer besser rein und es sah ganz nach einem Sieg aus – vor allem, nach einem Bronco Buster und den folgendem Stuhlschlag. Er kletterte den Käfig nach oben und auf der Aussenseite stellte er sich auf die geöffnete Tür und jubelte ein wenig. Dies nutzte Jericho für einen Dropkick auf den Käfig und X-Pac landete ziemlich unsanft. Jericho konnte so flüchten und das Match gewinnen.
Wie schon erwähnt ein schönes Match und auch gut geführt. Die beiden leben von der Technik und das seh ich sowieso gerne.

Eddie: Ich mochte diese Fehde sehr! Ich mein, was sollte man schon falsch machen wenn man zwei brillante Techniker gegeneinander stellt. Jeder der Kämpfe, die bis zu diesem Zeitpunkt stattgefunden hatten, wussten auf ihre Art und Weise zu überzeugen. Hier wird dann die gesamte Story aufgerollt und es wird gezeigt, wie gut sich beide mittlerweile kennen. Frühe Fluchtversuche machen sehr viel Sinn und als beide im Ring alles geben, macht es umso mehr Spaß. Das Finish ist auch sehr smart gemacht und lässt X-Pac beim Fehdenabschluss nicht schlecht aussehen trotz der Niederlage. Richtig gut und klares Highlight der ersten Showhälfte.

Der Rest

Deathrow666: Begonnen hat der PPV mit einem Tag Team Table Elimination Match. Die Dudley Boys kämpften gegen Too Cool, Lo Down Right to Censor sowie Tazz und Raven. Es waren immer nur 2 Teams im Ring und sobald eines ausschied kam das nächste – solang bis nur mehr eines über war und damit alter/neuer Titelträger. Too Cool und Lo Down begannen das Match. D'Lo legte Grandmaster Sexay auf einen Tisch und sprang vom Top Rope, doch Sexay rollte sich aus dem Weg und so ging D'Lo selber durch den Tisch. Scotty Too Hotto beförderte kurz darauf Chaz durch einen Tisch. Das nächste Team, das dann zum Ring kam, waren Tazz und Raven. Nachdem Too Cool erstmal weiter dominierten, Scotty den Worm zeigte und Grandmaster Sexay im Ring tanzte, kamen Tazz und Raven durch Doubleteaming zum Erfolg. Mit einem doppelten Suplex beförderten sie Scotty durch einen Tisch und hatten damit Too Cool ausgeschalten. Die Dudleyz kamen als nächste zum Ring. Buh Buh warf Raven aus dem Ring, schnappte sich Tazz und legte ihn auf einen Tisch. D-Von kletterte aufs Top Rope und mit einem Leg Drop sprang er auf Tazz und durch den Tisch. Das letzte Team, dass zum Ring kam, waren Bull Buchanan und der Goodfather. Während der Referee ausgeknockt war, wurde Bull von Buh Buh Ray durch einen Tisch gepowerbombt. Danach wurde Buh Buh selber durch einen Tisch befördert - nach einem Stuhlschlag vom Goodfather. Der Referee liess das Match abläuten, doch ein anderer Ref kam und klärte auf, was passiert sei. Daraufhin wurde das Match wieder aufgenommen, und wenig später wurde der Goodfather mit einem 3D durch einen Tisch befördert. Damit hatten die Dudleyz gewonnen.
Auch hier konnte man – nicht bei allen – die Klasse der damaligen Tag Team Szene sehen. Irgendwie fehlt mir das heute etwas, obwohl derzeit wieder etwas mehr darauf geachtet wird. Aber ein guter und schöner Opener.
Wieder einmal sollte es ein Intergender Match geben zwischen Lita und der A.P.A. auf der einen Seite, sowie T&A und Trish Stratus auf der anderen. Soweit kam es aber nicht, denn T&A schalteten die Acolytes schon im Backstage Bereich aus. Lita, die schon im Ring war wollte backstage laufen, wurde jedoch von T&A überrascht und angegriffen. Letztendlich kamen die Hardy Boys und retteten Lita. Damit kam es zu keinem Match.
Die andere Hälfte von Right to Censor, nämlich Val Venis und Steven Richards bekamen es mit Billy Gunn und Chyna zu tun. Nach einiger Zeit konnte Billy Gunn sich einen Vorteil heraus arbeiten, wurde aber von Bull Buchanan angegriffen, der zum Ring kam. Eddie Guerrero kam ebenfalls und schlug Chyna einen Strauss Rosen über den Kopf. Dies reichte für ein Cover an Chyna und den Sieg. Es stellte sich heraus dass in den Rosen eine Eisenstange versteckt war.
William Regal verteidigte seinen European Title gegen Mideon. Mir gefiehl zwar die Ministry of Darkness, aber mit Mideon bzw Phineas, wie er früher hieß konnte ich nie wirklich warm werden. Das Match war – ja ein Match – Mideon war damals auch als Naked Mideon bekannt. Regal konnte beim Commisioner erwirken, dass Mideon mehr Ringklamotten anhat. Dieser kam auch mit Jogginghose und Shirt heraus. Im Laufe des Matches verringerte sich das aber auf eine sehr knappe "Unterhose". Naja Pausenfüller-Match mit Regal als Sieger.
Der Tag Team Title wurde zwischen den Hardys und Los Conquistadores ausgemacht. Diese waren ganz in goldenen Ringkleidung inkl Masken. Man wusste dass es sich um Edge und Christian handelte, aber es war nicht offiziell. Die beiden stritten das auch immer wieder ab. Das Match war schön anzusehen. Was bei diesen beiden Teams auch nur logisch ist. Letztendlich versuchte Matt einem der Gegner die Maske anzunehmen, aber dieser hatte eine zweite darunter. Diese Ablenkung reichte und somit wurden die Conquistadores neue Champions.
Chris Benoit hatte es mit HHH zu tun. Benoit kostete HHH die Chance auf den Titel gegen Rock. HHH wollte Revanche und so kam es zu diesem Match. Das Match ging hin und her. Hart geführt und mit schönen Aktionen. Benoit konnte seinen Headbutt zeigen. Den Crossface konterte HHH mit einem Suplex. Steph kam heraus und lenkte letztendlich den Ref ab. Dies nutzte HHH für einen Low Blow und Pedigree und damit den Sieg gegen Benoit.


Eddie: Die Matchart als Opener ist gut gewählt, die ersten zwei Teams eher nicht so. Denn weder Lo Down, noch Too Cool wussten so recht, was sie machen sollten. Dass danach zwei ehemalige ECW Wrestler kommen, macht es etwas besser und die Dudleyz fühlen sich dann endlich wie zu Hause. Das Finish war recht schön, inklusive Restart nach einem Ref-Bump. Kann man so bringen!
Nach diesem Opener geht es erst einmal backstage zur Sache, indem T&A die APA ausschalten und somit das Six Man Tag Team Match zu einem 3 on 1 machen wollen. Zum Glück gibt es da noch die Tag Champs, die Lita retten und so schlimmeres verhindern. War eben ein Angle beim PPV, ist so schon ok.
Erneut gibt es ein Tag Team Match, als Val Venis und Stevie Richards auf Chyna und Billy Gunn treffen. Bis hierhin sehr viele random zusammengewürfelte Teams.
Der European Title kommt gefühlt nur alle Vierteljahre einmal zum PPV, so auch hier mal wieder in einem Match zwischen William Regal und dem Naked Mideon. Doch bei der Hälfte des Matches hofft man, es wäre auch hier nicht auf der Card. Selbst William Regal bekommt aus Mideon kein gutes Match heraus, und wie grausam war der Moment, als die Hose von Mideon fällt? Sehr schade, was Regal bei der WWF alles durchmachen musste.
Das Tag Team Title Match war in der Tat richtig gut. Edge & Christian als Los Conquistadores waren schon ein cooler Act. Permanent streitet man ab, dass man unter der Maske steckt, doch am Ende werden sie enttarnt. Oder doch nicht? Nein, denn Christian hat eine zweite Maske an und kann Matt bis 3 auf der Matte halten, groaßartig umgesetzt und davor simples und gutes Tag Team Wrestling. Nach dem Match zwischen Benoit und Triple H gibt es auch noch eine direkte Gegenüberstellung zwischen LC und E&C, wobei man natürlich sieht, dass LC jetzt kleiner sind als zuvor. Phänomenal!
Von Triple H war ich schon sehr überrascht, als er vor allem im Beginn Benoit dominieren kann – mit technischem Mattenwrestling. Triple H. Benoit. Sensationell gut. Hatte ich so echt nicht auf dem Schirm. Benoit kämpft sich klasse zurück, und gerade als die Gefahr beginnt, ist es Steph, die natürlich nicht ganz fern vom Geschehen bleibt. Auch hier schafft man es klasse, eine Niederlage ohne wirkliche Schwächung durchzuführen. Das könnte heutzutage locker jeden PPV headlinen, das würde jedes andere Match in den Schatten stellen!


Fazit

Deathrow666: Wieder ein schöner PPV mit viel Aktion und gut erzählten Stories – vor allem die rund um SCSA. Einzig die vielen Run Ins stören mich ein wenig – fast in jedem Match gab es Einmischungen. Ich finde das etwas zu viel. Ab und zu ja, aber klare Siege haben auch was. Aber das Jahr ist immer noch ein sehr gutes und auch dieser PPV überzeugt. Ich gebe hier auch gerne 7 Punkte. Mehr wird's nicht, da die Lückenfüller doch etwas schwächelten. Aber die Hauptmatches waren es auf jeden Fall wert.

Eddie: Es gibt nur ein gutes Tag Team Match unter den Teamkämpfen, aber zudem ein spaßiger Opener. Doch die Rubber Matches überzeugen ALLE auf sehr hohem Niveau und mir bleibt nichts anderes übrig als dem PPV 8 Punkte zu geben. Die Stories werden sehr smart weitergeführt und in neue Bahnen gelenkt. Mit Angle hat man einen absolut frischen Mann an der Spitze, wodurch der Hype auf die Survivor Series sehr groß wurde.

Die PPV-Gesamtwertung