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Inside The Cage Classics #206: WWF SummerSlam 2000 - Eine Dreiecksbeziehung im Ring und Backstage?

Kolumne

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Published on:
12.09.2017, 19:44 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Die heißeste Party des Sommers, wie der SummerSlam in späteren Jahren genannt werden sollte, steht auf dem Plan! Im Jahre 2000, DEM Jahr der WWF bisher, kann ja quasi nicht viel schief gehen. Zumindest wenn man bedenkt, was bisher dieses Jahr alles geboten wurde. Wie es tatsächlich war, erzählen euch Deathrow666 und Eddie im Folgenden!



Eine Eifersuchtsstory mit Chance auf Gold

Deathrow666: Im Vordergrund stand das Triple-Threat Match um den WWE Championship. Triple H, Kurt Angle und The Rock kämpften um den höchsten Preis der Liga. Überschattet wurde der Main Event durch die Story rund um Trips, Stephanie McMahon und dem Olympic Gold Winner. In den Wochen davor kam es immer wieder zu Zärtlichkeiten zwischen Steph und Kurt. Trips brachte das natürlich auf die Palme und so suchte er Rache an Kurt. Prinzipiell ein guter Ansatz – auch mit Rock um den Titel.
Das Match begann auch noch vor dem Gong da Triple H sofort auf Kurt losging und ihn gleich ganz gehörig in die Mangel nahm und auch einen Pedigree auf dem – mal wieder – spanischen Pult zeigen wollte. Das Pult brach allerdings etwas zu früh ein und so krachten beide zu Boden. Kurt war daraufhin einmal weg von Fenster – ob er sich wirklich eine Verletzung zuzog oder nicht kann ich nicht sagen. Zumindest packte HHH den Sledgehammer aus und wollte Kurt weiter zusetzen. Jetzt kam Rock auch heraus und der Kampf konnte offiziell beginnen. Kurt wurde nebenbei verarztet und auch auf einer Trage hinausgeschoben, welches Hunter nur kurz unterbrach. Stephanie kam dann auch noch dazu und begleitete Kurt mit den Ärzten hinaus während Rock und Hunter die Hauptzeit des Kampfes unter sich bestritten – mal wieder die zwei. Das Match war soweit ganz ok – nicht umsonst standen beide an der Spitze. Aber irgendwann hat man sich sattgesehen.
Gegen Ende kam dann noch Kurt heraus – interessanterweise von Stephanie an der Hand geführt. Kurt half Hunter indem er Rock zu Fall brachte. Rock steckte dann den Pedigree ein und man dachte das war es und Steph hätte Kurt nur geholt um Hunter zu helfen. Doch Kurt unterbrach das Cover indem er Hunter hinauszog und gegen die Treppe knallte. Jetzt war es ein richtiges Triple Threat. Hunter lies sich dann von Steph den Hammer geben – allerdings konnte Kurt diesen an sich nehmen, was Steph auf den Plan rief und diese ging in den Ring und stellte sich hinter Kurt. Hunter wollte Kurt schlagen, dieser duckte sich und der Schlag knockte Steph aus. Ein Schlag mit dem Hammer von Kurt und Trips war weg. Rock unterbrach das Cover und beförderte Kurt aus dem Ring, nur um mit dem People Elbow das Match für sich zu entscheiden.
Für dass, das im Vorfeld in den Einspielern fast nur die Geschichte mit Steph, Kurt und HHH erzählt wurde fehlte mir in diesem Match das etwas, da es zum Großteil doch nur Rock vs. HHH war.

Eddie: Ich finde die Story hier ganz smart. Eifersucht geht quasi immer und wenn man eigentlich den Titel will, sich aber auch rächen will, na dann gibt es eben einen Three Way Dance. Tatsächlich absolut verständlich. Und die Geschichte zwischen The Rock und Triple H wird hier immer noch nicht ganz fertig sein, genauso wie die Fehde zwischen Kurt und Hunter. Also hier steht auch noch in den nächsten Wochen einiges bevor!
Was aber schon irgendwie eine Kritik von mir ist sind die zwei relativ langen Eins-gegen-Eins Phasen. Gingen den Writern hier die Ideen aus, wie sie die Zeit sonst überbrücken könnten?
Außerdem liegt für mich der Fokus auch etwas zu sehr auf Steph, auch wenn sie natürlich mit einer der Gründe für das Match war. Abgesehen davon war das schon gut durchgezogen und bei den drei Leuten im Ring kann man ja nicht wirklich etwas falsch machen. Ich würde zwar die Sterne-Bewertungen von Meltzer mit dem Match von Benoit und Jericho tauschen, aber schlecht war das Match natürlich nicht, definitiv nicht.


Tag Team Titel mit besonderer Stipulation

Deathrow666: Das allererste TLC Match um den Tag Team Titel. Und auch hier kämpften 3 Teams um das Gold. Die Dudley Boyz, die Hardy Boyz und Edge & Christian. Und es sollte ein Match der Extraklasse werden. Drei Teams, die wirklich sehr gut harmonieren – sowohl als Team als auch in Konstellationen gegeneinander. Und dann auch noch mit den jeweiligen "Spezialwaffen" – Die Dudleys mit den Tischen, die Hardys mit den Leitern und Edge & Christian mit den Chairs. Ein sehr gut geführtes Match in dem keiner sich zurückhielt. Sei es der Fall von Bubba Ray von der Leiter im Ring durch 3 Tische ausserhalb des Rings, oder die verpasste Swanton Bomb von Jeff Hardy die ebenfalls durch einen Tisch ging auf dem nur Sekunden vorher Bubba Ray lag. Es war wirklich eine Freude zuzusehen. Und es sollte das erste seiner Art werden. Die drei Teams sollten in noch weiteren TLC Matches aufeinander treffen. Dieses Mal konnten Edge & Christian das Match für sich entscheiden. Was mir auch gut gefallen hat – es gab so gut wie keine Verschnaufpausen. Es waren immer Kontrahenten miteinander beschäftigt. Besonders heftig fand ich einen Spot von Edge gegen Lita, die zwischen dem Match auch herauskam. Edge spearte Lita ausserhalb des Rings und Lita knallte voll auf den Boden – nur Millimeter neben einer Leiter. Man kann nicht erkennen ob sie mit dem Kopf die Leiter traf oder nicht, aber wenn ja, dann muss das extrem heftig gewesen sein. Für mich klar das MOTN.

Eddie: Diese drei Teams. Mit jedem neuen Match übertrumpfen sie sich selbst. Klar besser nochmal als das Ladder Match, was per se ja schwer zu überbieten war. Dann wird aber im März 2001 nochmal einer drauf gesetzt, unfassbar. Es gab hier einfach so viel Nonstop Action, dass man wirklich keine Sekunde leerlauf hatte. KEINE SEKUNDE! Jeff Hardy und Bubba Ray hier die heimlichen Helden des Kampfes. Diese Bumps, die die Beiden nehmen sind schon nicht von dieser Welt. Die Einbeziehung von Lita fand ich auch gut in diesem Fall, so dachte man, ok, die Hardys machen es doch. Aber nicht mit Edge! Der Speart Lita ohne Rücksicht auf Verluste knallhart um und wie Deathrow666 schon schreibt, das war wohl ganz knapp an schlimmerem vorbei. Ich könnte natürlich noch weiter mit Superlativen um mich werfen, doch das braucht es nicht, wer das Match noch nicht gesehen hat, nachholen! Jetzt!

2 von 3

Deathrow666: Ich möchte noch das Match von Chris und Chris – also Chris Jericho und Chris Benoit näher betrachten. Die beiden fighteten hier in einem Best out of 3 Falls Match. Beide sind sehr gute Techniker und harmonierten hier auch sehr schon. Beide zeigten was sie drauf haben und sowohl Benoit als auch Jericho schafften je einen Fall mit ihrem Submission Move. Zuletzt entschied Chris Benoit das Match für sich indem er einen Inside Cradle umdrehte und mit Hilfe des Seils den Pin durchzog. Ein sauberes Match mit abwechslungsreichen Moves von 2 sehr guten Kämpfern. Was nebenbei noch angemerkt sein möchte – am Anfang des Matches fielen beide durch das zweite Seil nach draussen und rissen dabei – unabsichtlich(???) – den Ref mit der halb auf dem Kopf landete – aber sofort wieder auf den Beinen war – hatte dieser nen Zaubertrank getrunken vorher? ;-)

Eddie: Dieses Match hat zurecht einen eigenen "Block" bekommen. Mit Benoit und Jericho macht man gegeneinander nie etwas falsch (ich freue mich btw immer noch auf den Rumble 2001). In einem Best Two Out Of Three Falls Match umso mehr, da man direkt drei Falls zwischen ihnen erleben darf. Nach Benoits Intermezzo im World Title Picture geht es also zurück zu ihrer Fehde. Man greift auch super das Submission Match vom Judgment Day auf indem beide mit ihrer Submission punkten können. Ich fand auch den Übergang von Fall 1 zu Fall 2 super. Y2J entscheidet sich, statt zu Kämpfen dann doch relativ zügig zu tappen, spart so etwas Schmerz für die nächsten zwei Falls. Dann geht Benoit sofort weiter zum nächsten Crossface und Jericho MUSS Kämpfen, fand ich super gemacht! Allgemein ein sehr schönes Match und ein heimlicher Schläfer des Abends wenn man die Meltzer Sterne betrachtet. Ich hoffe hier ist das letzte Wort für 2000 noch nicht gesprochen.

Der Rest

Deathrow666: Begonnen hat der Summerslam mit einem Six Man Tag Match zwischen Right to Censor und Rikishi & Too Cool. Das Match war eher durchschnitt und als Anheizer ganz ok. Right to Censor gewann schliesslich indem Steven Richards den Worm von Scotty 2 Hottie mit einem Kick unterbrach und ihn danach sofort pinnte.
Streitigkeiten unter Tag Team Partnern war das nächste Stichwort. Road Dogg und X-Pac kämpften hier gegeneinander da in den Wochen zuvor immer wieder "Mißgeschicke" innerhalb ihrer Tag Team Matches passierten und sie deswegen sauer aufeinander waren. Ein schnell geführtes Match. X-Pac verpasste dem Rad Dogg einen Low Blow und den X-Factor zum Sieg. Danach wollte er Road Dogg aufhelfen und die Unstimmigkeiten beiseite legen, aber dieser verpasste ihm den Pumphandle Slam und verlies die Halle.
Intergender Matches hab ich nie wirklich gemocht. Vor allem nicht, wenn die Männer auch gegen die Frauen fighten. Gut bei Chyna wusste man eh nie ob da nicht mehr Mann als Frau in ihr war. Eddie Guerrero und Chyna trafen hier auf Val Venis und Trish Stratus um den IC Titel. Vor allem – auch wenn Trish gepinnt wurde wechselt der Titel. So war es dann auch – Chyna verpasste Trish einen Press Up Slam und der Pin war reine Formsache. Damit war sie die neue IC Championesse.
Tazz legte sich verbal immer mehr mit JR an – das konnte natürlich Jerry Lawler nicht auf sich sitzen lassen und so verteidigte er JR, was zu einem Match zwischen Tazz und Lawler führte. Im Match ging der Ref – der zukünftige Smackdown GM Teddy Long – zu Boden. Tazz nahm Lawler in die Tazzmission und verhöhnte dabei weiter JR. Dieser stand auf und griff sich einen Glasbehälter mit Bonbons (der zufällig vorher von beiden schon mal erwähnt wurde) und schlug diesen auf Tazz‘ Kopf entzwei. Just in dem Moment erwacht der Ref wieder und kann erfolgreich das Cover von Lawler durchzählen.
Shane hatte es mit Steve Blackman um den Hardcore Titel zu tun. Es sah eigentlich nach einem Durchmarsch von Blackman aus, doch T & A kamen Shane zu Hilfe. Blackman konnte die beiden jedoch abschütteln und Shane erklomm das Summerslam Gerüst. Blackman mit einem Kendo Stick hinterher und letzendlich schlug er Shane aus gut 20 m Höhe herunter. Dann noch ein Elbow Drop ebenfalls aus der Höhe auf Shane und das Match und der Titel gehörten Blackman. Der Bump ist typisch für Shane und wird heute noch in diversen Zusmmenschnitten gezeigt.
Ach da war ja noch ein Diven "Match" – ein sogenanntes Thong Stink Face Match zwischen The Kat und Terri. Ziel war es den Gegner in die Ecke zu bringen und das Rikishi-Stinkface zu zeigen. Dieses Match war grottenschlecht – es war mehr eine Geschubse und Gezerre als alles andere. Die beste Chance die Toilette aufzusuchen oder Chips und Getränke nachzufüllen. Mehr kann man dazu nicht sagen – oh ja schon – Kat gewann.
Kane und der Undertaker hatten es auch wieder miteinander zu tun. Prinzipiell eigentlich eine interessante Ansetzung, aber dieses war glaube ich ihr schlimmste Match. Es war mehr ein Brawl wo der Taker mehrmals versuchte Kane die Maske abzunehmen, was ihm letztendlich auch gelang. Kane flüchtete daraufhin und versuchte so gut es ging sein Gesicht zu bedecken. Der Taker feierte mit der Maske im Ring, aber eigentlich hatte das Match keinen offiziellen Sieger

Eddie: Puh, also das ganze war dann im Rahmenprogramm schon etwas zäh. Zwar muss man sich durch nicht vieles wirklich lange quälen, doch wirklich begeistern kann auch nichts.
Das Six Man Tag Team Match zu Beginn war ganz ok als Anheizer, aber bis auf die Entrancemusik von Rikishi bringt einen da nicht viel in Fahrt. Ich konnte mit Right To Censor aber auch nie etwas anfangen..
Wenn man ein Trinkspiel daraus macht, wie oft es Streitigkeiten innerhalb der D-X gibt, und das als Bericht liest, schafft man dieses nicht zu Ende zu lesen. Da ist man dann so rotze Voll, dass man nur noch einen Buchstabensalat sieht. So also auch hier zwischen X-Pac und dem Road Dogg. Irgendwie fragt man sich auch, ob das nun am Road Dogg liegt, oder ob die D-X einfach so wackelig ist. Mit Mr. Ass hat das ja eine Zeit lang auch nicht geklappt. Das Match selbst ist relativ spaßig und hat durchaus seine Höhepunkte. Dass X-Pac danach tatsächlich glaubt, der Road Dogg versöhne sich mit ihm nach diesem Tiefschlag, tja, denkste. Natürlich gibt es danach den Pumphandle Slam für den früheren 1-2-3 Kid.
Dem Mixed Tag Team Match muss man lassen, dass man es relativ smart aufgezogen hat. Die Story selbst erzählt sich selbst. Die Stipulation hingegen ist ja schon ein kleiner Spoiler, die Frage war nur noch, ob es Chyna oder Eddie sein wird, der Trish pinnt. So ist es das neunte Weltwunder und Eddie freut sich mit, zumindest kurz, denn schon zwei RAW Ausgaben später ist er es, der den IC Titel in Händen halten wird.
Zu Tazz vs. Jerry Lawler ist eigentlich alles erzählt. Was ist eigentlich aus dem Push von Taz damals geworden, als er bei seinem Debüt acht Monate zuvor Kurt Angle innerhalb kürzerster Zeit besiegen durfte? Der ist zwar schon lange vorbei der Push, ich frage mich das allerdings immer noch..
Das Hardcore Titelmatch kommt lange nicht an die Popcorn Matches aus 1999 heran. Das Prinzip ist ähnlich, Shane versucht sich weiterhin dank diverser Unterstützer mit dem Titel davonzustehlen – die Frage ist natürlich weshalb, da es ihm ja offensichtlich keinen Spaß macht verprügelt zu werden, aber umso besser wird Blackman natürlich dargestellt, der sich gleich drei Leuten zur Wehr setzen kann. Der Dive ist ein klassischer Shane O Mac, immer wieder schön.
Ich war lange kein Fan von Frauenwrestling, der Grund liegt in der WWF und Kämpfen dieser Art begründet. Geht gar nicht.
Und dann als Co Main Event der Undertaker gegen Kane, insgesamt hat man diese Konstellation bei einer TV oder PPV Ausstrahlung 14 mal versucht. Hier war Nummer 8 und es wird einfach nicht besser. Diese Beiden werden nie zueinanderpassen als Gegner. Hier sind es zum Glück erneut nur unter 8 Minuten, die man überstehen muss. Überstehen trifft es dabei ganz gut..


Fazit

Deathrow666: Absolut positiv war das TLC Match und das 2 out of 3 Falls Match. Diese hielten den Event oben. Auch der Bump von Shane ist immer wieder sehenswert. Aber der Rest war eher Eintönigkeit oder absoluter Müll. Normal würde ich max 3 Punkte geben, aber die erwähnten Matches retten den PPV auf zumindest 6 Punkte – mehr wird's aber leider dennoch nicht.

Eddie: Ich sehe das ganze nicht ganz so kritisch wie Deathrow666. Die drei näher beleuchteten Kämpfe sind alle eines zweitgrößten PPVs des Jahres würdig. Mit dem erwähnten Spot von Shane hat man auch noch etwas richtig erinnerungswürdiges erhalten. Klar gibt es auch Lowlights, aber gerade auch im Vergleich noch zu 1999 ist hier viel mehr geboten. Für mich ist 2000 weiterhin DAS Jahr der WWF, 7 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung