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Inside The Cage Classics #179: Unforgiven 1999 – Triple H als zweifacher WWF World Heavyweight Champion

Kolumne

Article information
Published on:
01.03.2017, 23:00 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Inside The Cage Classics #178: Unforgiven 1999 – Triple H als zweifacher WWF World Heavyweight Champion

Zurück zur WWF und das mit einer großen Six Pac Challenge um die vakante WWF World Heavyweight Championship. Eine bunte Mischung aus Neulingen oder erfahrenen Recken duellierte sich um den Titel. Eddie und JoMo gaben dem PPV eine Chance und kamen dabei zu folgendem Fazit:

Triple H überlebt das totale Chaos – wo war der Undertaker?

JoMo: Vorab muss man noch erwähnen, dass dies der letzte PPV unter der Feder von Vince Russo war. Der Headwriter der WWF wurde im Anschluss abgesetzt und wechselte kurz darauf zum Konkurrenten World Championship Wrestling. So wichtig Russo für die Attitude-Ära auch war so sinnlos und unvollendet waren mancher seiner Storylines im Jahr 1999. Es wurden sehr viele gute Storylines begonnen, doch nur die wenigstens wirklich bis zum Ende durchgezogen. Der Wechsel an der Spitze war somit gut, genauso wie der erneute Wechsel der WWF World Heavyweight Championship. Vince McMahon erklärte nach seinem überraschenden Triumph den Titel für vakant und es wurde eine Six Pac Challenge für Unforgiven festgesetzt. Die Teilnehmer sollten eigentlich der vorherige Champion Triple H, The Rock, Mankind, The Big Show, Kane und The Undertaker sein. Als Special Enforcer wurde Steve Austin integriert, welcher laut Storyline seine Knieverletzung durch Triple H verkaufte. Wenige Tage vor Unforgiven wurde der Undertaker jedoch rausgeschrieben. Storylinetechnisch hatte er sich mit Vince überworfen und kehrte der WWF den Rücken. Mit dem British Bulldog stand jedoch direkt ein Rückkehrer bereit, welcher den Platz übernehmen durfte. Das Match selbst war recht chaotisch, aber doch ansehnlich. Es wurden viele kleine Randereignisse (Duell der Rock'n'Sock Connection, Fehde Big Show vs. Kane, Spannung zwischen Triple und Steve Austin) in das Match integriert. Am Ende ging es wie fast immer in der Attitude-Ära drunter und drüber. Triple H hatte am Ende das Glück auf seiner Seite und konnte einen ausgeknockten Rock pinnen, bei welchem Erzfeind Austin auch noch den Three-Count durchzählen musste. The Game war wieder an der Spitze. Ob man das nun positiv oder negativ bewerten möchte, bleibt Jedem selbst überlassen. Für mich war die zweite Jahreshälfte 1999 eher negativ behaftet, da ich kein großer Triple H-Fan bin und mir dessen langsam gesprochene und nie enden wollende Promos ziemlich auf die Nerven gingen.

Eddie: Ich bin wirklich gespannt, diesen Wechsel von Vince Russo weg jetzt mitzuverfolgen. Denn ich schaue diese PPVs der Attitude Era zum ersten mal chronologisch. Ich finde es durchaus schade, dass es meine Zeit nicht zulässt, dass ich die Weeklies auch noch schaue, aber immerhin die PPVs. Was sich auf dem Papier merkwürdig liest war im Grunde sogar sinnvoll zusammengestellt von den sechs Akteuren her. Hier stimmte beinahe alles. Beziehungsweise, für das, was es sein sollte, stimmte sogar alles. Ein In-Ring-Feuerwerk war gar nicht gefordert, vielmehr das Chaos, das man auch bekam. Und ich muss gestehen, ich liebe diese chaotischen Schlussphasen (wartet ab, wie sehr ich die Survivor Series 2001 abfeiern werde), in denen zu jeder Sekunde der entscheidende Pinfall kommen könnte. Dass sich die Referees auch noch in die Haare bekommen, nur um von Austin abgefertigt zu werden, ist natürlich auch ein sehr cooler Fun-Fact am Rande. Der Sieg für Triple H geht durchaus in Ordnung wie ich finde. Mit The Rock und Austin hat man zwei Herausforderer im Petto, die gute und spannende Kämpfe versprechen. Zum PPV-Abschluss der Stunner an Hunter für den Feel-Good Moment um nach Hause zu gehen, hier hat alles gepasst, allerdings war alles zuvor schlecht genug, dass man hier alles abfeiern würde vermutlich, doch dazu jetzt mehr.

Fehlgeschlagenes PPV-Debüt von Chris Jericho + grottiges Kennel From Hell Match

JoMo: Leider verloren die Writer nach dem grandiosen Debüt und den extrem unterhaltsamen ersten Wochen etwas Schwung in der Darstellung von Chris Jericho. Irgendwie fehlte auch der passende Fehdengegenpart zu dieser Zeit. Deshalb stellte man X-Pac gegen Y2J, da dieser gerade nichts anderes zu tun hatte. Auch die Kombination von Jericho gemeinsam mit einem schlank wirkenden Curtis Hughes als Bodyguard wusste nicht wirklich zu gefallen. Da gefiel das Zusammenspiel Jerichos mit seinem Lakaien Howard Finkle, welcher Y2J als den Saviour schlechthin sah, wesentlich besser. Nach Eingriff von Hughes durfte X-Pac das Match am Ende sogar via DQ gewinnen. Das Match selbst war unspektakulär und das Momentum Jerichos war so langsam aber sicher verflogen. Kommen wir zum großen Lowlight des Abends. Al Snow verteidigte seine WWF Hardcore Championship gegen den Big Bossman. Kreativ wie Russo halt manchmal ist, bekamen wir ein Kennel From Hell Match zu sehen. Die Matchart sollte ein Andenken an Als getöteten Hund Pepper sein. Die eingesetzten Schäferhunde wirkten aber zu keiner Zeit wie eine Gefahr, sondern waren handzahm und ähnlich wie die Fans total gelangweilt von dem Gezeigten. Kennel From Hell mein Flop des Jahres 1999. Eine total dumme Storyline mit einem grauenvollen Gimmick-Match. Vielleicht besser, dass man Russo austauschte.

Eddie: Jetzt mal ganz ehrlich. Dieses Kennel From Hell Match. Das ist schlimmer anzuschauen als der gesamte King of the Ring 1995. Ich zähle nur ein paar unlogische Schritte auf. Al Snow sperrt sich selbst im Käfig ein (der von AUßEN aufgemacht werden kann), obwohl er aus dem Hell in a Cell raus muss. Als er dann bei den gefährlichsten Hunden, die es auf der ganzen Welt gibt (Just Kidding), ist er so dumm, anstatt beim wegrennen direkt nach draußen zu gehen, NEIN, er klettert den Cell über der TÜR nach draußen hoch und wieder in den Ring. Come on. Das ist nicht mal lustig schlecht, das ist traurig schlecht.
Und dann kam Y2J. Was zur Hölle ist da passiert? Anstatt ihn in großartige Kämpfe zu stecken, die er bei der WCW am Fließband gezeigt hat, will man ihn von Anfang an in der WWF als kommenden Main Eventer verkaufen. Ja, das hat langfristig auch geklappt, aber hier war er einfach in keiner Position, diesen Status auszufüllen. Das Match gegen X-Pac war auch durch und durch nichtssagend. Nicht, dass es schlecht gewesen wäre, aber dieses Ende dazu.. Nein, das war nichts. Y2J muss sich vom Bodyguard retten lassen um nicht clean zu verlieren..

Und sonst so?

JoMo: Die anderen Matches des Abends waren auch eher blass. Nach dem Flop von Mr.Asss Singles Pushs entschied man sich die New Age Outlaws wieder aufleben zu lassen. Zwischenzeitlich gewannen sie auch schon die World Tag Team Championship und durften sie gegen Edge & Christian an diesem Abend verteidigen. Solider Kampf, mehr aber auch nicht. Das Hardcore Match um den Womens Titel zwischen Ivory und Luna war sogar überraschend wild und kurzweilig. Während des Matches wurde auch Tori involviert und mit einem Bügeleisen gebrannt, weshalb kurz darauf eine Story zwischen ihr und Kane entwickelt wurde. D-Lo Brown war over wie Hölle. Sehr schade, dass kurz darauf der Unfall mit Droz passierte, sonst hätte man Brown in den 2000ern wohl höher in der Card gesehen. Die Fans flippten bei seinem Triumph über Mark Henry fast aus. Außerdem hatte Brown wohl eines der ohrengängigsten Themes zur damaligen Zeit. Ein Lob gebührt an diesem Abend auch dem WWF Intercontinental Champion Jeff Jarrett, welcher sich extrem viel Mühe gab alle Aktionen von Chyna glaubwürdig zu verkaufen. Dennoch stellte man fest, dass die Position zu groß für Chyna war und ihre zeitweise Dominanz über Double J war einfach nur unglaubwürdig. Die Fehde sollte noch bis zum kommenden Monat weitergehen und dann leider falsch enden. Der Opener zwischen Val Venis und Steve Blackman, sowie das Tag Team Match zwischen den Acolytes und den Dudley Boys waren nicht erwähnenswert. Die Dudleys mussten in ihrem Match allerdings hart einstecken, was man wohl als Test der "Backstagechefs" Bradshaw und Faarooq werten konnte um zu sehen, ob die ECW Jungs wirklich aus hartem Holz geschnitzt sind.

Eddie: Da Stimme ich doch JoMo direkt zu. So gut Edge & Christian gegen die Hardy Boyz richtig Laune gemacht haben, so wenig passt das hier gegen die New Age Outlaws. Die Beiden haben zwar gefühlt wieder mehr Lust auf Wrestling, nachdem sie wieder zusammen sind, aber das Match war nur okay. Überraschend okay fand ich auch D'Lo gegen Henry, das war absolut solider Heavyweight Catch mit schönem Feelgood-Moment. Der Rest war alles noch darunter anzusiedeln. Weder der Opener, noch das Ladies Hardcore Match und schon gar nicht das Tag Match zwischen den Dudleys gegen die Acolytes oder Chyna gegen Double J konnten auch nur ansatzweise überzeugen. Das war gefühlter Einheitsbrei in dem Sinne, dass alles sehr dröge von Statten ging.

Fazit

JoMo: Für mich ein weiterer WWF-PPV im Jahr 1999 der enttäuschte. Ein solider, aber fast zu chaotischer Main-Event- Ein Triple H an der Spitze, welcher mir nicht zusagte und sehr viel unlogische Storylines, welche teilweise auch viel zu schnell wieder fallen gelassen wurden. Der Writerwechsel war notwendig. Ich gebe 4 Punkte.

Eddie: Mir hat der Main Event im Gegensatz zu JoMo wirklich gut gefallen, auf der anderen Seite war es das dann auch schon mit gutem Wrestling, der ganze Rest ist einfach zum vergessen oder zumindest nur okay, sodass man nichts verpasst, wenn man es nicht gesehen hat. Für mich nur 3 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung