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Inside The Cage Classics #169: Over The Edge 1999 – Eine tragische Wrestlingnacht

Kolumne

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Published on:
20.12.2016, 13:35 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Eine Woche nach dem ECW PPV schlägt erneut das Duo bestehend aus Eddie und JoMo auf um euch ihre Meinung über eine Großveranstaltung aufzudrängen. Die Vorzeichen dieser Show konnten jedoch schlechter nicht sein und man hatte durchgehend ein Unwohlsein in sich. Das Fazit könnt ihr hier im Folgenden lesen:

Steve Austin wird erneut betrogen + der Push von Mr. Ass beginnt

JoMo: Es war alles ein bisschen chaotisches im Main-Event. Aber was will man auch erwarten? Shane McMahon und der Undertaker sorgten vor dem PPV dafür, dass sich die Corporation und die Ministry of Darkness zusammenschlossen und die neue Macht in der WWF bildeten. Erzfeind blieb natürlich weiterhin der WWF Heavyweight Champion Steve Austin, welcher als Gesicht der Company endlich ersetzt werden sollte. Das Match an diesem Abend zweier wahrer WWF-Größen konnte leider nur bedingt überzeugen. Der Charakter des Undertakers war vor seiner verletzungsbedingten Auszeit im Jahr 1999 zwar sehr stark, aber wrestlerisch war er nahezu an einem seiner tiefsten Punkte angelangt. Dementsprechend bookte man das Match relativ chaotisch um das eigentliche Matchgeschehen etwas zu überdecken. Nach Involvierung von Vince McMahon, welcher an diesem Abend noch auf der Seite von Austin stand, bevor er als "The Greater Power" und Verbündeter des Undertakers vorgestellt werden sollte, zählte Shane am Ende letztlich einen Fast-Count, für welchen man fast noch eine Steigerung bräuchte, und sorgte für den Titelwechsel. Die McMahons hatten die Rattlesnake somit endlich um den Titel gebracht. Eine gewisse Spannung brachte an diesem Tag auch das Duell der beiden ehemaligen New Age Outlaws. Mr. Ass und The Road Dogg trafen aufeinander und zeigten immerhin ein solides Match gegeneinander. Grundsätzlich fiel allerdings auf, dass beide Wrestler im Tag Team Bereich etwas besser aufgehoben sind. Der Abend sollte der Beginn des Pushs von Mr. Ass als Singles Wrestler sein.

Eddie: Das größte Problem war natürlich auch die lange Matchzeit zu so später Stunde. Denn wirklich fesselnd war das In-Ring-Geschehen nun nicht unbedingt. Ja, es war typisch Attitude-Era sehr chaotisch, die Story wird super weiter erzählt und endet in einem großen Cliffhanger, mit Shane, Vince, dem Undertaker und allem drum und dran ist das hier wirklich super erzählt. Nur ist leider die Story alleine nicht alles im Wrestling. Die letzten Minuten sind großartig, doch weder Austin noch der Undertaker sind prädestiniert dafür, auf der Matte richtig gutes Wrestling zu zeigen, dennoch wurde das hier am Anfang versucht. In Summe war es natürlich ein ganz gutes Match, doch nichts, woran ich mich jetzt nächste Woche unbedingt erinnern werde.
Was man bei dem Kampf zwischen Mr. Ass und Road Dogg definitiv richtig gemacht hat, war es, die Bedeutung des Kampfes zu betonen. Beide mit einer kurzen Backstage Promo noch vor dem Kampf und der Beginn war auch kein Lock-Up, sondern direkt ein Brawl. So war definitiv Spannung drin und der Sieg von Mr. Ass ging vollkommen in Ordnung. Er war immerhin der bessere Singles Wrestler der Beiden, wenn auch beide, wie JoMo schon sagt, im Tag Bereich besser aufgehoben wären.

Owen Hart – kurz und knapp + ein wilder Hardcore Title Match

JoMo: Auf das folgende Thema möchte ich gar nicht genau eingehen, denn es wurde bereits zu Genüge diskutiert. Ich persönlich fand das Blue Blazer-Gimmick einen totalen Schwachsinn. Aus welchem Grund sollte man eine charismatische Person wie Owen Hart hinter einer Maske verstecken? Aber gut. Grundsätzlich hat das Szenario selbstverständlich einen Schleier der Trauer auf den PPV gelegt. Man merkt es allen Fans, den Kommentatoren und auch den Wrestlerkollegen an. Damals wäre es vernünftig gewesen den PPV abzubrechen, aber wer will denn hier Vince McMahon einen Vorwurf machen? Ich denke in diesem Moment konnte einfach Niemand klar denken. Es war letztlich ein Unfall, welchen die WWF noch schwer büßen musste und jedes weitere Wort hierzu möchte ich mir auch sparen. Richtig spaßig fand ich wieder das WWF Hardcore Title Match zwischen Al Snow und Hardcore Holly. Man prügelte sich quer durch die Halle und sogar außerhalb. Diese Art von Matches wird weiterhin nicht jedem gefallen, aber sie passten einfach gut in die damalige Attitude-Ära.

Eddie: Das, was an diesem Tag passiert ist, kann man im Nachhinein natürlich nur schwer in Worte fassen. Ich muss JoMo zustimmen, Vince hierfür einen Vorwurf zu machen ist einfach falsch. Wer in dieser Situation noch klar denken könnte, der gehört sich trotzdem gestraft. Natürlich wirft das einen Schatten auf den restlichen Event, denn jeder ist mit dem Kopf nicht ganz bei der Sache.
Al Snow und Hardcore Holly sorgen wie so oft für wirklich gute Popcorn-Unterhaltung inklusive einem Brawl durch die Arena, und zu diesem Zeitpunkt war noch alles im Grünen, die Fans haben Spaß, die Kommentatoren sind noch komplett bei der Sache und so war das wie so oft ein kleines Highlight in der Attitude Era.

Was sonst noch passierte:

JoMo: Der Opener mit Kane & X-Pac vs. D-Lo Brown & Mark Henry war noch recht ansehnlich. Ich war eigentlich immer ein großer D-Lo Fan und es ist sehr schade, dass er im Laufe des Jahres 1999 bedingt durch den In-Ring-Unfall mit Droz so abstürzen sollte. Richtig schwer hatte es an diesem Abend auf jeden Fall Jeff Jarrett. Dieser reiste zur damaligen Zeit gemeinsam mit Owen Hart zu den Shows und musste direkt das Segment nach dem tragischen Unfall bestreiten. Man sah Double J auch deutlich an wie sehr ihn das mitnahm. Jarrett sollte das Match gemeinsam mit Debra letztlich gegen das merkwürdige Duo bestehend aus Nicole Bass und Val Venis verlieren. Das x-te Aufeinandertreffen von The Rock und Triple H wirkte trotz der vertauschten Face/Heel-Rollen an diesem Abend einfach fehl am Platz und gehörte definitiv zu ihren schlechteren Kämpfen. Das Eight Man Tag Team Elimination Match zwischen der Union und der Corporate Ministry hingegen war absolut in Ordnung, aber irgendwie kam durch die fehlenden großen Namen auf Seiten den Ministry nicht wirklich Spannung auf.

Eddie: Der Opener war in der Tat überraschend gut. Simple Story, die sich beinahe selbst schreibt und alle vier scheinen wirklich motiviert und bringen gute Laune für die Fans mit, kann man so machen! Jeff ist wirklich die ärmste Sau. Neben dem, was davor passierte muss er hier auch noch in diesem Rotz-Match antreten, dass auch ohne Unfall von Owen schon schrecklich gewesen wäre. The Rock und Triple H passten eigentlich super zusammen, doch hier war einfach der Wurm drin. Ob das am Abend an sich lag, oder ob es einfach von beiden ein schlechter Tag war, sei dahin gestellt. Wirklich sehenswert war das Match definitiv nicht. Mit einem Multi-Men Elimination Match macht man auch selten was falsch. Durch die einzelnen Eliminations kommt immer wieder eine neue Dynamik ins Match und als Verfechter der Survivor Series Matches bin ich natürlich selbst von diesem gefühlt "dahingerotzten" Kampf angetan in gewisser Weise.

Fazit

JoMo: Man kann den Unfall von Owen Hart bei der PPV-Bewertung nicht außen vor lassen, da man nahezu jedem Wrestler, der danach noch arbeiten musste, anmerkte, dass etwas nicht stimmte. Dem PPV fehlte es an dem großen und guten Match an welches man sich gerne erinnert und auch ansonsten war viel zu viel unterer Durchschnitt dabei. Ich gebe 3 Punkte.

Eddie: Echt schwierige Kiste. Der Main Event, der quasi als einziges Highlight verbleiben sollte, ist kein wirkliches solches. Viel Leerlauf, wenig besonderes und natürlich das große Bedrücken unter allen anwesenden, ob Wrestler oder Fans. Für mich sind das hier auch leider nur 3 Punkte für diesen PPV.

Die PPV-Gesamtwertung