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Inside The Cage Classics #152: November To Remember 1998 – Ein Trio besiegt Triple Threat

Kolumne

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Published on:
24.08.2016, 06:39 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Es ist mal wieder Zeit für einen ECW-PPV und passenderweise steht mit November To Remember ein echter Klassiker der ECW-Shows an. Ob die 1998er Version auch zu einem Klassiker werden konnte, werden euch Eddie und JoMo im Folgenden erzählen:

Face-Kombi schlägt Triple Threat + neue Tag Team Champions

JoMo: Ich persönlich finde immer, dass November To Remember das Gegenstück der ECW zu WWF WrestleMania und WCW Starrcade war. Der November PPV der ECW war für mich das Highlight des Jahres und brachte des Öfteren auch Storys an ihrem Höhepunkt zum Abschluss. Es wäre die perfekte Großveranstaltung gewesen um die Fehde zwischen Shane Douglas und Taz auf größtmöglicher Bühne zu beenden. Diesen Weg ging Paul Heyman jedoch nicht und setzte stattdessen ein bisschen unkreativ wirkendes Six Man Tag Team Match an. Das Match war qualitativ dann auch nicht grandios und hatte eigentlich nur den Zwecks in die Fehde zwischen Shane Douglas und Taz auch noch Sabu als weitere Variable zu ergänzen. Für mich enttäuschend, aber vielleicht sehe auch ich das exklusiv so. Ebenfalls an diesem Abend endete ein weiterer Tag Team Title Run der Dudley Boyz. Die Halbbrüder mussten ihre ECW Tag Team Championship in einem chaotischen, wilden, aber auch uninspiriert wirkenden Brawl, gegen die zusammengewürfelte Kombination bestehend aus Balls Mahoney und Masato Tanaka verteidigen. Etwas überraschend kam es hier letztlich zum Titelwechsel. Diente wohlmöglich als nur als "Hallo-Wach-Moment" für die Fans, aber den hätte es für mich nicht gebraucht in diesem Match.

Eddie: Da ich die Weeklies leider nicht schaue, weiß ich nicht, ob Axl verletzt war, nicht antreten durfte oder whatever, aber wieso man dann einfach aus dem Nichts Tanaka als Tag Partner heraus zaubert, verstehe ich nicht. Der Titelwechsel geht in Ordnung, aber das bringt dem Team einfach nichts. Das Match ist ECW-Style Chaos mit vielen, vielen Eingriffen, Tischen und allem was man braucht, aber ein Matchfluss ist definitiv was anderes. Die Fans vor Ort lieben es, ich fand es ok, aber mehr dann auch wieder nicht. Mit Axl als Tag Partner wäre das durchaus ein Pop gewesen, so ist es eben ein "random" Tag Team, das die Dudleys entthront. Der Main Event beginnt mit – Achtung Überraschung! – einem Eingriff. Die Dudleys attackieren RVD und Sabu. Dann kommt Taz und nietet alle um. Das Match ist dann – Achtung Überraschung! – ein wildes ECW Chaos, was hier an der Stelle einfach nur noch langweilt. Quasi in jedem Match hatte man schon entweder Eingriffe (Tag Matches), einen anderen Fokus als auf das Match selbst (Opener, Tammy Lynn Sytch) oder chaotisches Wrestling (Tag Matches). Hier ist das dann nach über 2 Stunden quasi ein Einheitsbrei. Bei einer anderen Show als einziges chaotisches Match wäre das glaube ich sogar echt gut gewesen, so interessiert es mich fast nicht mehr und ich muss mich zusammenreißen um nicht das Handy zur Hand zu nehmen und das Match zu ignorieren. Sorry, das war nichts.

Dreamer holt sich eine Legende an seine Seite + Auftritt Terry Funk

JoMo: Auch wenn es zeitweise fast bisschen übertrieben wirkte wie oft Terry Funk bei dieser Show auftrat, so gefiel mir die Storyline doch wirklich gut. Während man den Funkster in seinem letzten Stand in der ECW nur als Babyface-Legende wahrnehmen durfte, bekam er nun auch noch mal die Chance als Heel zu glänzen. Das Grundszenario Schüler (Dreamer) vs. Lehrer (Funk) hat einfach gut gepasst und auch der beleidigte und wütende Funskter kam gut rüber. In einem Dream Partner Tag Team Match holte sich Dreamer Rivale Justin Credible nämlich Jack Victory als Partner ins Boot, während Dreamer nicht an Funk dachte, sondern mit Jake Roberts auflief. Diese Entscheidung sollte die Storylinegrundlage für die kommenden ECW Shows legen. Das Match selbst war von enorm vielen Eingriffen geprägt und überzeugte dadurch leider auch nicht wirklich. Roberts war einfach über seinem Zenit und hatte nicht mal Wrestlinggear dabei. Zum dritten mal an diesem Abend somit Daumen nach unten.

Eddie: Ich muss sagen, dass ich es bei einem PPV nie gut finde, wenn man die Zeit mit unnötigem Gedöns füllen muss. Hat man dafür nicht die TV Shows? Aber gut, es war ja nicht so schlecht was zwischen Dreamer und dem Funkster am Anfang so passiert ist, doch nach 11 Minuten beginnt der erste Entrance, das zieht sich dann einfach. Wie gesagt, die Geschichte mit Dreamer ist ok, nur alles andere um Terry Funk nervt mich ehrlich gesagt etwas, dazu auch später noch etwas mehr. Jake The Snake sollte wohl ein paar Tickets verkaufen, denn im Ring.. Ne, da ist er 1998 keine Hilfe mehr. Spielt so natürlich auch dem Dreamer-Charakter in die Hände, der häufig allein auf weiter Flur ist und Kämpferherz zeigt, doch auch das braucht man in 1998 eigentlich nicht mehr pushen, Dreamer ist ein ECW Star, das hat jeder verstanden. Und das Finish, oh my. Da ist jeder Royal Rumble übersichtlich.

Sonstiges:

JoMo: Das einzige Highlight des Abends war für mich das Aufeinandertreffen zwischen Jerry Lynn und Lance Storm. Bedingt durch eine Storyline im Vorhinein wurde Mikey Whipwreck als Special Referee integriert, doch dies führte gemeinsam mit der Involvierung von Tammy Lynn Bytch dazu, dass das Match ebenfalls zu überladen wirkte und die gute Leistung von Lynn und Storm eigentlich geschmälert wurde. Der Opener zwischen Super Nova und The Blue Meanie, sowie Danny Doring und Roadkill war als Stimmungsmacher perfekt platziert und mit einer Portion Comedy versehen. Das passte so. Was weniger passte war mal wieder Tommy Rogers in einem ECW-Ring. Er konnte sein Match gegen Tracy Smothers zwar gewinnen, aber das Match war doch recht langweilig und eigentlich nur das Vorprogramm um Spike Dudley weiter als Giant Killer over zu bringen. Dieser durfte nämlich im Anschluss das neuste FBI-Mitglied, den Deutschen Ulf Herman via Acid Drop in 5 Sekunden besiegen. Vor dem Match erschien, warum auch immer, jedoch plötzlich Mabel und half dem FBI und wurde auch von Spike abgewehrt. Mabel sollte schnell wieder Verschwinden und in der WWF zu Viscera werden und Spike war so oder so bei den ECW-Fans bereits Kult. Unnützes Segment also.

Eddie: Der Opener ist als Anheizer tatsächlich gut gewählt, das Wrestling dort ist ok, die Comedy heitert auf, nur strört mich der Funkster hier ein bisschen. Klar, die Leute im Ring sollten nicht wie Stars wirken, doch noch mehr kann man den Zuschauern am Bildschirm nicht sagen, dass das, was gerade passiert scheißegal ist. Und dann bumpt Terry Funk sich auch noch selbst durch den Tisch? Alter Falter.. Nach dem Finish kommt er dann noch einmal. Ooooook.. Wieso JoMo hier behauptet, Ulf Herman sei deutscher, erschließt sich mir nicht, immerhin kommt er aus Hamburg im wunderschönen Italien! Spaß beiseite, diese Ankündigungen finde ich durchaus weiterhin lustig um das FBI, unlustig war Smothers vs. Rogers und Spike gegen Ulf. Das zog sich gefühlt ewig, trotz der kurzen Zeit. Das Segment danach, denn Match will ich es nicht nennen, war nett. Ja, nett wie in "der kleine Bruder von Sch****". Aber ja, das ist eben Spike als Giantkiller. Wie JoMo schon richtig sagt, der ist schon ein "Star" im Sinne von Kult, da hätte es das echt nicht gebraucht. Das MOTN in Lynn vs. Storm war dann zu einer Zeit, in der alles geglänzt hätte. Das hört sich jetzt nicht gut für das Match an, doch das war schon wirklich gut. Aber eben auch kein One-Match-Show Retter, es war hald einfach gut.

Fazit

JoMo: Für mich einer der schwächsten ECW PPVs bis dahin. Außer Storm vs. Lynn gab es für mich kein nettes Match. Der Rest wirkte teilweise dahin geklatscht, uninspiriert und schon mal in dieser Form gesehen. Mehr als 2 Punkte kann und möchte ich für diesen PPV nicht geben.

Eddie: Schwierige Kiste. Immerhin ist das eben die ECW, da weiß man ja zum Teil, was einen erwartet, doch das war schon wirklich nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Ein gutes Match, viel Gedöns um nichts, wenig wirklich gutes Wrestling und unmotiviert wirkende Wrestler. Dank Storm-Lynn gebe ich noch 4 Punkte. Wirklich schlecht war es ja nicht.

Die PPV-Gesamtwertung