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Inside The Cage Classics #142: King of the Ring 1998 – Mankind fliegt vom Käfig

Kolumne

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Published on:
14.06.2016, 22:40 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Inside The Cage Classics #142: King of the Ring 1998 – Mankind fliegt vom Käfig

Wir sind zurück mit einem WWF-PPV und zwar dem bekannten King of the Ring Turnier. Selbstverständlich litt das Turnier in den Vorjahren bereits und büßte einiges an Prestige ein. Auch beim 1998er King of the Ring PPV sollte dies der Fall sein. Das Turnier geriet durch eine vollkommen wahnsinnige Aktion von Mankind in den Hintergrund. Erfahrt mehr im Folgenden:

Kane wird neuer WWF Champion + der Undertaker zerstört Mankind

JoMo: Vor der Besprechung des gleichnamigen Turniers muss man selbstverständlich auf das Hell in a Cell Match zwischen Mankind und dem Undertaker eingehen. Natürlich war dieses Match nicht das beste Hell in a Cell Match aller Zeiten, aber es war die brutalste, die krankste und am längsten in Erinnerung bleibende Version dieser Matchart. Neben den beiden heftigen Stürzen Mankinds vom Käfigdach wurde dieses Match noch auf eine höhere Stufe gehoben. Der Grund hierfür waren Jerry Lawler und Jim Ross, deren Kommentar 18 Jahre später noch Gänsehaut verursacht. Mankind gewann an diesem Abend wahrscheinlich den Respekt aller WWF-Fans. Selbst wenn man ihn als Wrestler nicht mochte, respektieren sollte man ihn nach diesem Abend. Da zwei Stürze vom Käfig in einem Match nicht reichen, flog Mick Foley auch noch zweimal in Reißzwecken, verlor einen Zahn und sollte nach dem finalen Tombstone Piledriver eigentlich geschlagen sein. Überraschenderweise quälte sich Mankind 30 Minuten später im Main-Event erneut zum Ring um den Eingriff des Undertakers vorbereiten. Im eigentlichen Main-Event standen sich WWF World Heavyweight Champion Steve Austin und Kane in einem First Blood Match gegenüber. Mit seiner Maske und seinem Ganzkörperanzug war es für Austin kaum möglich Kane zum Bluten zu bringen. Dennoch kämpfte er wie ein großer Krieger und wurde erst vom eingreifenden Undertaker mit einem Stuhl blutig geschlagen. Im Nachhinein erklärte der Undertaker seine Tat und meinte, dass er seinen Bruder nicht in Flammen aufgehen sehen wollte. Dies wäre nämlich die Bedingung für Kane gewesen, hätte er das Match verloren. Einen Tag später bei RAW konnte Austin das Re-Match für sich entscheiden und Vince McMahon musste wieder mit dem von ihn nicht geliebten Steve Austin als WWF World Heavyweight Champion vorlieb nehmen.

Eddie: Ich habe erst vor kurzem die Monday Night War Serie auf dem WWE Network fertig gesehen und dort ging es eine Folge lang um Mick Foley. Dabei kam natürlich dieses Match nicht zu kurz und Foley selbst verriet, dass Vince McMahon nach dem Match sich wohl bedankt haben sollte für den Einsatz. Foley selbst hat nur gesagt, dass er das nie wieder machen wird. Dennoch wird der spätere Push wohl ein Dank für dieses Match gewesen sein. Denn spätestens hier, mit diesen zwei Stürzen (wovon einer so ja nicht geplant war), kam die WWF wieder in die Medien, ins Interesse der Fans und war dabei, die Ratings zurück zu gewinnen. Überrascht natürlich wenig, wenn man sieht, was man hier alles geboten bekam. Klar war schon der erste Spot dumm, dass Foley aber selbst nach dem zweiten noch weitermacht, trotz verlorenem Zahn, das ist eigentlich sau dämlich. Aber natürlich als Fan bleibt man dennoch beeindruckt und freut sich darauf, dieses Match hier gesehen zu haben. Und ich glaube das hört sich gerade zu negativ an, denn natürlich ist das ein Must-See. Ich glaube auch, dass dies eines der Kämpfe ist, die sich auch heute noch jeder ansehen will, um zu erleben, was alles passiert ist. Die beiden Kämpfe zwischen Austin und Kane waren in meinen Augen einfach viel zu unbedeutend, zu langweilig und viel zu lang. Das dauert hier nicht einmal 15 Minuten, doch es fühlt sich an wie 30. Locker. Da helfen auch die Sports Entertainment Elemente nichts mehr. Klar, die Einbeziehung des Hell In A Cell, der nochmal runter kommt, ist ein cooles Gimmick gewesen, doch das war es auch irgendwo schon wieder..

Das King of the Ring Turnier

JoMo: Wie bereits im Vorjahr fanden nur noch die Halbfinalkämpfe, sowie das Finale beim Pay Per View statt. Ken Shamrock, The Rock, Jeff Jarrett und Dan Severn schafften es in die Final Four. Letzterer hatte diesen Spot eigentlich nicht wirklich verdient, aber diente wohl nur dazu, dass man ein mögliches UFC-Re-Match zwischen Shamrock und Severn andeuten konnte. Passenderweise eliminierte Shamrock dann auch Jarrett, doch Severn scheiterte nach Angriffen der Nation-Mitglieder an The Rock. Somit sollten Shamrock und Rocky ihre monatelange Fehde auch im Finale des King of the Ring Turniers fortsetzen. Im vielleicht besten Match der beiden Akteure gegeneinander durfte am Ende diesmal der Worlds Dangeroust Man triumphieren, um auf diese Weise wenigstens einen großen Sieg gegen den Peoples Champion vorweisen zu können. Man kann letztlich streiten, ob der Sieg von Shamrock richtig war, weil man ihn nie final an die Spitze pushte. Rocky wäre aufgrund seines noch folgenden Aufstiegs im Jahr 1998 vielleicht besser gewesen, allerdings muss man auch erwähnen, dass Rocky den Sieg nicht brauchte, um unglaublich over bei den Fans zu sein.

Eddie: Also so eine Farce. Die beiden Halbfinals kommen gerade einmal auf 10 Minuten Kampfzeit und es war ja klar wie Kloßbrühe, auf was die Ansetzungen hinauslaufen. Klar ist es cool, wenn man im Finale die Story zwischen The Rock und Ken Shamrock noch einmal aufgreift, doch für was man den PPV überhaupt noch abhält entzieht sich jeglicher Begründung. Ich weiß nicht, ob ich es richtig im Kopf habe, doch ich glaube, dass man mit Shamrock eigentlich was vor hatte und es aus irgendwelchen Gründen nicht dazu kam, dennoch gebe ich JoMo vollkommen Recht, denn ein Sieg vom People's Champ wäre so viel sinnvoller gewesen, allerdings erkannte man hier sein Talent wohl noch nicht ganz. Aber es setzt sich hier ein kleiner Trend an, von unbedeutenden Turniersiegern, eigentlich konnte man Hunter 1997 auch dazu zählen, doch irgendwann wurde aus dem ja noch was. Aus Shamrock und dem Sieger 1999 eher nicht so.. Aber gut, sei es wie es ist, der Rest des PPVs war ja ok im großen und ganzen.

Die restliche Card

JoMo: Neben den Hauptkämpfen und den Turniermatches gab es noch vier weitere Matches auf der Card. Im Opener konnten sich Taka Michinoku und die Headbangers in einem flott geführten Opener gegen Kai En Tai durchsetzen. Sehr guter Start in den PPV! Außerdem standen sich Owen Hart und X-Pac gegenüber. Lustiger Nebenfakt: Die Beiden standen sich 1994 bereits im Halbfinale des KOTR-Turniers gegenüber. An diesem Abend hatte im Vergleich zum Jahr 1994 X-Pac die Nase vorne. Chyna mischte sich ein und verpasste Owen, welcher X-Pac gerade im Sharpshooter hielt, einen krachenden DDT, woraufhin dieser unterlag. Sehr schade, dass Owen nahezu aus all seinen Duellen mit der D-X als Verlierer gehen musste. Uninteressant war das WWF World Tag Team Title Match der New Age Outlaws gegen die NWA World Tag Team Champions Bodacious Bart und Bombastic Bob. Es kam einfach kein Matchfluss auf und das Publikum war unglaublich still. Einzig interessant war das Duell der ehemaligen Smoking Gunns. Die Story zwischen Al Snow und Jerry Lawler hingegen fand ich recht gut. Snow wollte nach einem kurzen Run in der ECW auch bei der WWF durchstarten und Lawler versprach ihm ein Meeting mit Vince McMahon zu welchem es aber nie kommen sollte. Snow hätte hierzu ein Tag Team Match gemeinsam mit Head gegen Too Much gewinnen müssen. Trotz der personellen Unterzahl war Snow dominant, doch der Special Referee Jerry Lawler half natürlich seinem Sohn. Während Snow Scott Taylor pinnte, reichte Lawler seinem Sohn eine leere Flasche "Head and Shoulders". Brian Christopher steckte diese an Head und Lawler zählte den Three-Count durch. Langweiliges und viel zu lange andauerndes Match, aber die Story dahinter war ganz nett.

Eddie: Ich fand den Opener irgendwie witzig, so als Einstieg war das ja wirklich ganz passend, auch wenn die Headbangers einfach irgendwie merkwürdig bleiben. Aber Taka Michinoku war in der WWF definitiv unter Wert verkauft. Das Match zwischen Owen und X-Pac war richtig gut, da waren definitiv Leute in der Midcard, die Charakter hatten und wussten, was sie zu tun haben. Allgemein merkt man bei jedem Owen Hart Match, wie gut der Kerl war. Viel zu schade, dass er nie einen größeren Titel bekommen hatte. Auch wenn er die Fehde gegen die D-X richtig krass verliert, aber das waren wohl tatsächlich kleine Bestrafungen für Bret. Das Tag Team Title Match war ganz ok, aufgrund der Tatsache, dass sich zwei ehemalige Tag Team Partner gegenüberstanden aber auch irgendwie überraschend holprig. Das Match zwischen Al Snow & Head (man denke noch einmal genauer drüber nach) gegen Too Much (Scotty 2 Hotty war, bevor er Scotty 2 Hotty wurde, wirklich nicht gut) war irgendwie überflüssig. Wobei ich schon sagen muss, dass das Finish mit einem Head & Shoulders so dämlich ist, dass sie schon wirklich wieder gut war.

Fazit

JoMo: Ich habe hier sehr lange zwischen 7 und 8 Punkten geschwankt. Das Turnier war eigentlich nur Durchschnitt, bis auf den Opener waren die restlichen Filler-Matches wrestlerisch auch eher schwach. Die beiden Main-Events sollten als Gesamtstory in positive Erinnerung bleiben. Letztlich habe ich mich für 8 Punkte entschieden, da dieser PPV und vor allem das Hell in a Cell Match selbst 18 Jahre später noch unvergessen ist.

Eddie: Das ist in der Tat schwer zu bewerten, denn eigentlich gab es nicht viel an gutem Wrestling, doch wie JoMo schon sagt, der PPV bleibt einem definitiv in Erinnerung. Das Hell In A Cell Match sucht auf seine Art und Weise seinesgleichen, der Main Event mit dem Titelwechsel war ein Schocker (wenn auch nur für 1 Nacht) und wirklich schlecht war nichts, für mich 7 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung