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Inside The Cage Classics #119: Hardcore Heaven 1997 – The Franchise an der Spitze

Kolumne

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Published on:
05.01.2016, 16:25 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Nach einigen Kolumnen über die zwei größten amerikanischen Wrestlingpromotions der damaligen Zeit, ist nun auch die ECW mal wieder an der Reihe. Im August des Jahres 1997 war es soweit und Extreme Championship Wrestling veranstaltete ihren zweiten PPV. Eddie und JoMo schauten sich die Show an und kamen dabei zu folgendem Fazit:

Shane Douglas wieder an der Spitze

JoMo: Die ECW setzte auch beim zweiten PPV auf die sichere Wahl. Erneut war ein Three Way Elimination Match auf der Card. Diesmal sogar als finaler Main-Event um den Titel. Nur wenige Tage zuvor konnte Sabu bei einer House-Show Terry Funk besiegen und neuer ECW World Heavyweight Champion werden. Beim PPV musste er neben Funk seinen Titel nun auch gegen Shane Douglas verteidigen. Es entwickelte sich ein durchaus sehenswertes Match, bei welchem alle möglichen Konstellationen mal gegeben waren um für einen Wrestler eine Unterzahl-Situation zu schaffen. Letztlich konnten Funk und Douglas sogar Sabu gemeinsam pinnen und ihn eliminieren. Dieser bedankte sich für das Ausscheiden und den Titelverlust mit einem Beatdown. Ein sichtlich geschwächter Funk konnte sich am Ende sogar einige male aus dem Belly To Belly Suplex vom Franchise auskicken, doch nach dem gefühlt fünften Finisher von Douglas war Endstation und The Franchise krönte sich erneut zum ECW World Heavyweight Champion.

Eddie: Ich merke vor allem, dass man die ECW nur durch die PPVs kaum ordentlich verfolgen kann. Der Main Event hatte ja einiges an Bedeutung, immerhin fand dieser Three Way 1994 bei The Night The Line Was Crossed bereits statt, was ich selbst leider noch nicht gesehen habe. Zudem hat man natürlich auch den Titelwechsel von Terry Funk zu Sabu nicht gesehen, was ich sehr schade finde. Ich selbst habe zwar den Main Event von Born To Be Wired bereits gesehen, was auch der Grund für Sabus verletzten Arm war, doch das ist schon wieder ein paar Jahre her. Ich fand das Match gut, aber auch erst ab Sabus Dive gegen den Franchise, die Zusammenarbeit der Zwei gegen den Funker war etwas lang geraten. Ab dem Dive und dem Angreifen jeden Wrestlers wird das schon ein echt gutes Match. Und was ich sehr loben muss: es werden keine Pin-Versuche unterbrochen! Obwohl jeder gegen jeden arbeitet, arbeitet man bei einem Pin zusammen, bei einem Elimination Match die einzig logische Folge. Hier hat schon wirklich viel gestimmt, inklusive dem Eingriff von The Sandman, dem erneuten Kämpferwillen des Publikums-Lieblings Funk und dem Titelwechsel am Ende zu Douglas.

ECW vs. WWF versinkt im Chaos + der fliegende Spike

JoMo: Auch die damals aktuelle Fehde zwischen ECW und WWF sollte vorangetrieben werden. Während sich Superstars wie Rob Van Dam oder Sabu auf die Seite der WWF schlugen und dort auch in den TV Shows auftraten, gab es auch einige Gegner, welche sich hinter ihre Promotion stellten und gegen die Eindringlinge oder Verräter kämpften. Einer davon war u.a. Tommy Dreamer, welcher es beim PPV mit dem Anführer der WWF-Gruppe Jerry Lawler zu tun bekommen sollte. Es gab wohl fast keine Person, welche im Laufe der Jahre und selbst beim ECW One Night Stand 2 im Jahr 2006 verhasster beim ECW-Publikum war als Jerry Lawler. Das Match selbst war Chaos pur. Rick Rude attackierte Tommy Dreamer, doch The King konnte das nicht zum Sieg nutzen. Auch Jake Roberts tauchte auf und verpasste Dreamer einen DDT, doch da er eine heftige Fehde mit Lawler hinter sich hatte, schlug er auch diesen nieder. Final ließ sich auch noch Sunny blicken, doch ihr Eingriff wurde von Beulah abgewehrt, woraufhin am Ende Dreamer trotz aller Widerstände triumphieren konnte. Ein absolutes Highlight in jedem Video ist der Moment, als Spike Dudley von Bam Bam Bigelow vom Ring aus via Gorilla Press Slam in die fünfte Zuschauerreihe geworfen wird. Genau dieser Moment fand bei diesem PPV statt und die Halle explodierte nahezu und transportierte Spike auf ihren Händen zurück zum Ring. Ein unglaublicher Moment!

Eddie: Bam Bam gegen Spike fand ich sensationell gut für das, was es war. Schon diese Powerbomb von Bigelow gegen den kleinen Lappen war richtig sick, der Wurf in die Fans natürlich umso mehr, bei dem Dudley dann einen richtig starken Bladejob hinlegt. Diese – ich nenne sie mal so – Hinrichtung wurde von den Fans einfach abgefeiert. Sehr gute Stimmung. Ebenfalls gute Stimmung herrscht dann im Match der ECW gegen WWF, wenn ich das mal so nennen kann. Cool natürlich auch, dass Lawler davor einfach mal den nächsten WWF PPV hyped, den wir dann direkt nächste Woche hier bei ITC Classic besprechen werden. Das Match ist einfach der Inbegriff für ECW, totales Chaos, die Eingriffe von Roberts, Rude und Sunny, die Hilfe von Beulah und der Sieg für Dreamer, JoMo hat das schon gut zusammengefasst, ich fands einfach stark. Klar war das mit über 18 Minuten Matchzeit echt lang, doch einfach unterhaltsam.

Die restliche Card

JoMo: Ansonsten gab es noch drei weitere Matches auf der Card. The Dudley Boyz konnten ihre ECW World Tag Team Championship gegen PG-13 verteidigen. Die Herausforderer machten ihre Sache zwar nicht schlecht, aber waren meiner Meinung nach für die ECW einfach etwas zu farblos. Rob Van Dam besiegte in einem soliden Match Al Snow, welcher hier noch in seinem Leif Cassidy Outfit antrat. Snow sollte in den folgenden Monaten sein absolutes Kultgimmick kreieren, indem er begann mit dem Kopf einer Schaufensterpuppe namens Head zu sprechen. Im Opener durfte Taz seinen ECW World Television Titel erfolgreich gegen Chris Candido verteidigen. Das Match war recht unspektakulär. RVD vs. Snow hätte meiner Meinung nach als Opener besser funktioniert.

Eddie: Taz gegen Candido fand ich gar nicht so schlecht wie JoMo, da ich die Präsenz von Taz zu der damaligen Zeit schon echt cool finde. Das Finish war auch stark gemacht. Klar war es relativ unspektakulär, aber das stört mich nicht allzu sehr. RVD, Mr. Monday Night, wird so gehasst, das ist schon cool. Al Snow dagegen, der von der WWF zur ECW kam, wird von ein paar Fans abgefeiert, aber nicht alle sind begeistert, dass er jetzt hier ist. Das Match war richtig gut in meinen Augen und zurecht eine Matchempfehlung auf unserer Hauptseite. Gute Mischung aus High Flying, Outside Brawling und einfach dem, was die Fans hier sehen wollen, sprich, Hardcore Action. Das Tag Team Title Match ist wrestlerisch absolut ok, nur bleibt die Frage, wieso PG-13 überhaupt die Chance auf die Tag Team Titel bekommen hatten. Weil sie zwei von zehn Kämpfen gewinnen konnten? So glaubt auch einfach keiner an einen möglichen Titelwechsel.

Fazit

JoMo: Solider PPV. Etwas schlechter als Barley Legal, aber noch weit entfernt von einer unansehnlichen Show. Ich gebe hier 6 Punkte, weil es diesmal kein grandioses Match wie bei Barley Legal gab, alles jedoch gute Durchschnittskost war.

Eddie: Ich finde den PPV noch eine Stufe besser. Für mich waren beide Matchempfehlungen gute Kämpfe, Bigelow gegen Spike und Dreamer gegen Lawler ebenfalls Highlights auf ihre eigene Art, 7 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung