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Inside The Cage Classics #117: SummerSlam 1997 – HBK verhilft Bret Hart zum Titel

Kolumne

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Published on:
22.12.2015, 11:40 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Wir sind im Sommer 1997. Der zehnte SummerSlam der WWF steht vor der Tür und im Mittelpunkt stehen mit dem Undertaker, Bret Hart und Shawn Michaels drei der größten WWF-Superstars aller Zeiten. Edide und JoMo schauten sich den Pay Per View an und kamen dabei zu folgendem Fazit:

Der fehlgeschlagene Stuhlschlag

JoMo: Das Match entwickelte schon im Vorfeld eine sehr starke Eigendynamik. Ich persönlich fand den Titelrun des Undertakers nicht gut. Er hatte einfach keinen passenden Fehdengegner und schleppte sich von PPV zu PPV. Beim WWF SummerSlam traf er dann auf den wohl stärksten Heel der WWF in der damaligen Zeit, Bret Hart. Passenderweise wurde ausgerechnet mit Shawn Michaels einer der Erzfeinde des Hitman als Special Guest Referee berufen. Im Vorfeld konnte man sich somit schon sicher sein, dass das Match am Ende nicht ganz glatt ablaufen würde und so sollte es schließlich auch kommen. Bret provozierte den Heartbreak Kid das ganze Match über und holte schließlich zum finalen Schlag aus, als er Michaels mitten ins Gesicht spuckte, als dieser den Einsatz eines Stuhls vom Hitman verhinderte. Michaels wollte sich das natürlich nicht gefallen lassen und Bret niederschlagen. Dieser wich jedoch aus und HBK traf den dahinter stehenden Undertaker. Bret nutzte die Situation zum Cover und Shawn zählte geschockt und widerwillig durch. Bret Hart war wieder WWF Heavyweight Champion, wohl gemerkt endlich in seiner neuen Heel-Rolle, und Michaels sollte kurz darauf schon selbst als Heel unterwegs sein, da der Undertaker seine Rache wollte.

Eddie: Ich glaube, den Titelrun des Undertakers kann man damals nicht gut gefunden habe oder? Da sind wir ja bereits die vergangenen Ausgaben schon immer wieder darauf eingegangen. Random Gegner, keine Dramatik in den Kämpfen und nichts, was man verpasst hätte, hätte man sich die Kämpfe nicht angesehen. Ich fand das Match an sich schon wirklich gut, immerhin stehen hier der Hitman und der Deadman im Ring. Dass die WWF damals Shawn Michaels sogar dazu überreden konnten, das Cover zu Gunsten von Bret Hart zu zählen ist bemerkenswert, scheinbar wollte er in der Tat nur nicht der sein, der den Titel an Bret abgeben musste, sehr kurios das ganze. Aber wie gesagt, das Match hat mich hier sehr unterhalten, vor allem in der Kombination aus Co-Main-Event und Main-Event, das war von der Dramatik und Stimmung nicht zu überbieten, dass dann im Main Event der im Vormonat in Kanada gefeierte Held hier in den Staaten natürlich als Heel und ausgerechnet für den zählt der Heartbreak Kid das Cover durch. So wird's gemacht.

Owen Hart bricht Steve Austin das Genick

JoMo: Im Co-Main-Event trafen der amtierende WWF Intercontinental Champion Owen Hart und Steve Austin aufeinander. Es gab noch eine interessante Zusatzregelung, dass Austin den Hintern von Owen küssen müsste, sofern er das Match verliert. Die beiden zauberten in der ersten Viertelstunde ein verdammt sehenswertes Match auf die Matte, doch dann sollte es zu einem Schocker kommen. Bei einem Reversed Piledriver krachte der Kopf von Austin mit voller Wucht auf die Matte, wodurch der ganze Druck direkt auf seinen Nacken ging. Austin war danach wie gelähmt und konnte sich kaum noch bewegen – auch Owen stand direkt unter Schock. Das Ende musste somit improvisiert werden, da Austin aufgrund der Klausel gewinnen musste. Mit einem lächerlich wirkenden Roll-Up pinnte Austin letztlich Owen, gewann den Titel, konnte sich jedoch kaum bewirken. Es sollte ein folgenschwerer Unfall sein. Austin musste zwar nur eine kurze Auszeit nehmen, welche auch geschickt in den Storys integriert wurde, indem Austin aufgrund seiner Verletzung vom In-Ring-Geschehen suspendiert wurde und als Dank den allerersten Stunner gegen Vince McMahon austeilte. Es sollte Geschichte geschrieben werden.

Eddie: Das Match, das Austins Wrestling-Stil veränderte, seine Karriere ebenfalls. Das hätte hier alles sehr übel ausgehen können, allerdings ist dadurch auch mit der Story die große Fehde zwischen Austin und Vince gestartet. Man stelle sich mal Austins Karriere ohne diesen Schritt vor. Ich selbst weiß jetzt nicht, ob eine Story grundsätzlich auch ohne Verletzung geplant gewesen wäre mit Vince, aber so war das aus der Not heraus echt gut improvisiert. Das Match selbst war bis zum Piledriver aber wirklich hervorragend. Und dann kann sich eben der gefeierte Austin gegen einen der verhassten Hart-Sippschaft den Intercontinental Titel holen, abgesehen von der Verletzung lief alles perfekt..

Einiges los auf der Card

JoMo: Im Opener beendeten Hunter Hearst Helmsley und Mankind ihre Fehde in einem Steel-Cage Match. In einem durchaus sehenswerten Match setzte sich Mankind letztlich durch. Außerdem besiegte Goldust Brian Pillman, deren Fehde zwar interessant war, jedoch die Matchqualität aufgrund der Verletztungshistorie von Pillman deutlich leiden musste. Die restlichen Matches waren eigentlich recht unspektakulär. Die Legion of Doom konnten sich gegen die Godwinns durchsetzen. WWF European Champion The British Bulldog konnte seinen Titel durch Disqualifikation gegen Ken Shamrock verteidigen, nach dem der Bulldog seinen Gegner Hundefutter ins Gesicht schmierte und dieser anschließend durchdrehte. Sehr merkwürdiges Ende. Ansonsten trafen nur noch die beiden aus der Nation of Domination entstandenen Stables, Los Boricuas und Disciples Of Apocalypse in einem Eight Man Tag Team Match aufeinander. Die neue Nation mit Kama und Ahmed Johnson erschien bei diesem Match und Chaos war vorprogrammiert. Letztlich konnte sich das Team um Savio Vega durchsetzen.

Eddie: Der Opener war in der Tat noch sehenswert, der Rest allerdings nicht mehr finde ich. Aber der Reihe nach. Dass die Fehde zwischen Mankind und Hunter Hearst zu Gunsten von Mankind ausgeht kann man aus der Warte, dass es das Happy End für den Face gibt definitiv verstehen. Aber dass man den King of the Ring Sieger hier quasi geschwächt aus der Fehde gehen lässt, es sei denn, die Pause danach war geplant für ihn inkl. die kleine Veränderung im Gimmick. Denn bei einem PPV werden wir ihn erst wieder im Dezember sehen. Das Goldust-Pillman Match gefiel mir wirklich gar nicht, das war einfach sehr zäh. Einzig der Bulldog und Shamrock konnten mich noch unterhalten. Die Legion Of Doom auch, doch die Godwins brauche ich einfach nicht. Genauso wenig wie die Boricuas oder die Disciples.

Fazit

JoMo: Ich finde diesen PPV wirklich schwer zu bewerten. Das Resultat und der Weg dorthin sollte wichtig für die weitere Geschichte der WWF werden. Zeitgleich war kein wirklich schlechtes Match auf der Card, jedoch auch kein einziges Match, bei welchem die Kinnlade runterklappen sollte. Ich gebe durchschnittliche 6 Punkte. Ich denke diese Wertung ist in Ordnung.

Eddie: Ich werte den PPV vielleicht etwas über, aber die Kombination aus den beiden Main Events inklusive dem Opener fand ich wirklich richtig stark von der Matchqualität. In der Mitte hätte die Qualität vielleicht auch etwas besser sein müssen, doch ich fand den PPV auch beim mittlerweile gut fünften Mal ansehen (falls das reicht) immernoch gut, 8 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung