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Inside The Cage Classics #95: In Your House 10: Mind Games – Die neue Ära festigt sich

Kolumne

Article information
Published on:
21.07.2015, 10:05 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Die zehnte In Your House Ausgabe stand im September 1996 an. Seit längerer Zeit haben sich Eddie und JoMo mal wieder als Kolumnistenduo zusammengefunden und gemeinsam den PPV analysiert. Ihre Meinung erfahrt ihr im Folgenden:

Ein kleiner Klassiker im Main-Event

JoMo: Ich habe extra das Wort "kleiner" gewählt. Das unklare Ende bedingt durch die Disqualifikation am Ende durch einen Eingriff von Vader hat dem Match vielleicht einen Punkt gekostet. Dennoch! Was Shawn Michaels und Mankind an diesem Abend auf die Matte gebracht haben war absolut hervorragend. Gerade wenn man bedenkt wie unterschiedliche die Stile der beiden doch sind, muss man applaudieren, wie gut die Beiden das umgesetzt haben. Möglicherweise war dieses Match das beste Singles Match in der Karriere von Mick Foley. Fast 30 Minuten gute Unterhaltung wurde dem Wrestlingfan hier geboten. Unglaublich spektakulär für die damalige Zeit war eine Aktion, als Mankind und Shawn Michaels vom Top Rope gemeinsam durch das spanische Kommentatorenpult segelten. Man konnte den Stilwechsel und den Beginn der Attitude-Ära wirklich sehen. Eine Ära auf die wir uns durchaus freuen können.

Eddie: Ich knüpfe mal direkt an deinen letzten Satz an: Ohja, eine Ära, auf die wir uns freuen können! Und ich muss sagen, dadurch, dass wir hier von der WWF reden, also einer Entertainment Liga, die sie auch schon früher war, finde ich das Ende nicht mal so schlimm, immerhin will sich Vader nicht mit der Niederlage abfinden aus dem Vormonat, Sycho Sid wird weiter involviert im Hinblick auf die Survivor Series, und so kann man immerhin die Mankind gegen Undertaker Fehde auch weiter aufbauen, weshalb ich die Disqualifikation nicht mal störend finde. Klar wäre ein cleanes Finish wie immer besser für ein Match, dennoch kann ich gut damit leben, und ganz ehrlich, wer hätte Mankind/Mick Foley so einen Kampf zugetraut? Ich damals nicht, und auch heute finde ich es noch erwähnenswert, denn der beste Wrestler war Foley nie wirklich, aber eben einer der besten, wenn es darum ging, sich mit den Stilen zurechtzufinden und zu unterhalten. Hut ab vor diesem Main Event.

Austin vs. Hart nimmt seinen Lauf + ECW Invasion

JoMo: Neben all den Matches auf der Card gab es auch ein kleines Segment mit Brian Pillman, Owen Hart und Steve Austin. Pillman lud dabei erst Owen Hart und dann auch noch Steve Austin in den Ring ein und gemeinsam wurde ordentlich gegen Bret Hart geschossen. Owen zeigte sich wenig verwundert, dass Bret sich immer noch nicht zum Guten entwickelt habe, während die Rattlesnake den netten Spitznamen "Shitman" prägte. Durch dieses Segment fand die sensationelle Fehde zwischen Hart und Austin seinen Ursprung. Ein weitere interessante Entwicklung gab es im Opener. Dort besiegte Savio Vega seinen Gegner Justin Hawk Bradshaw in einem Caribbean Strap Match. Doch das war nur eine Randnotiz. In der ersten Zuschauerreihe saßen währen des Matches nämlich Paul Heyman, Tommy Dreamer und The Sandman. Letzterer nutzte einen Brawl von Vega und Bradshaw außerhalb des Rings um den Puerto Ricaner sein Bier ins Gesicht zu spucken. Der Beginn einer kleine ECW-Invasion-Storyline war gelegt.

Eddie: Ich fand das Bradshaw-Vega Match nicht einmal eine Randnotiz, immerhin war auch der Kampf, obwohl es der Opener war, gut aufgebaut. Zwar zum Teil nur durch Free For Alls, aber immerhin gab es eine Matchserie, wenn man sie so nennen mag. Und Vega war im Free For All hier ja ebenfalls im Match, in dem er nach 5 Minuten Marty Jannetty besiegen konnte. Die ECW Invasion war mir damals ein großes Rätsel, immerhin kannte ich damals nur die WWF, aber heute feier ich sie sehr ab, da ich großer ECW Fan bin. Und die Story um Bret und Austin war einfach ganz großes Kino. Dieser langsame Aufbau und die Wandlung von der braven WWF in die Attitude Era, der dadurch abgefeierte Austin, der spätere Double Turn, ganz großes Kino und für mich sowieso einfach nur rundum gelungen.

Der bunte Rest der Card

JoMo: Was gab es sonst noch? Jose Lothario vermöbelte Jim Cornette. Dieser war am Ende so angeschlagen, dass er in seinen Schmerzen blind irgendwelche Papiere von Clarence Mason unterschrieb. Im Nachhinein erfuhr man, dass er damit die Managerrechte seiner Klienten an Mason abtrat. Eigentlich war Clarence Mason ein Anwalt und wollte Lothario im Namen von Cornette verklagen. Lustige kleine Nebenstory. Relativ unspektakulär war das Match zwischen Goldust und dem Undertaker. Hier gibt es wenig zu berichten. Der angesprochene Mason sorgte wenig später durch seine moralische Unterstützung direkt für den WWF World Tag Team Title Gewinn von Owen Hart und dem British Bulldog. Die besiegten Smoking Gunns wurden im Frust danach direkt von ihrer Managerin Sunny gefeuert. Abschließend durfte Mark Henry seinen damaligen Push, welcher letztlich ins Nichts führen sollte, genießen. Dabei besiegte er erst Jerry Lawler und durfte danach auch noch die anstürmenden Hunter Hearst Helmsley, Leif Cassidy und Marty Jannetty abwehren. Hätte ich jetzt nicht unbedingt gebraucht.

Eddie: Der Rest der Card trifft hier wie so häufig einfach genau ins Blaue. Denn mehr steckt da auch erst mal nicht dahinter. Das Tag Team Title Match hat mir zwar durchaus gefallen und Owen und der Bulldog haben sowieso die Titel verdient, aber wirklich spektakulär war das ganze nicht unbedingt. Von den Kämpfen um Mark Henry und Cornette will ich eigentlich gar nicht sprechen, das war einfach nichts. Füllmaterial per Definition. Undertaker und Goldust hatten nie eine Chemie miteinander, ebenso wenig hier, das fand ich einfach unspannend, runtergewrestlet und war halt einfach nur da. Mehr nicht.

Fazit

JoMo: Ein typischer 6 Punkte PPV. Man konnte sich fast alles ansehen ohne große Unterhaltung oder große Langeweile zu verspüren. Der Main-Event brachte dem Pay Per View selbstverständlich noch einmal eine positive Trendwende am Schluss ein und sorgte für die eine gute Durchschnittswertung.

Eddie: Ich habe überlegt zwischen 6 und 7 Punkten, bin aber doch eher bei einem glatten "befriedigend", also 6 Punkten. Klar ist der Mainer alleine schon viel wert, denn davon lebt ein PPV letztlich ja doch. Der Opener und die Invasion Story sowie das um Hart/Austin war wirklich gut. Das Füllmaterial, das Tag Match und Undertaker-Goldust bringen mich aber einfach nicht zu wirklicher Begeisterung.

Die PPV-Gesamtwertung