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Inside The Cage Classics #89: King Of The Ring 1996 - "Austin 3:16 says: I've just whipped your ass!"

Kolumne

Article information
Published on:
10.06.2015, 11:30 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Wieder einmal ist es Zeit für einen WWF PPV, und dieses Mal steht der King Of The Ring aus dem Jahr 1996 auf dem Plan. Und was soll man sagen, da haben Eddie und JoMo dieses Mal einen durchaus bedeutsamen PPV gesehen, ähnlich wie Aquifel und WCWler in der Vorwoche. Doch lest selbst:

Das King Of The Ring Turnier einschließlich der Promo, die die (Wrestling-)Welt veränderte:

Eddie: Klar, Welt verändern hört sich dreist an, aber diese Abschlusspromo von Steve Austin nach seinem Turniergewinn war einfach wegweisend, die Wortwahl, die Aussage, die Attitude Era steht uns also kurz bevor, ich freu mich drauf. Die Turnierkämpfe selbst waren mit Ausnahme des Openers zwischen Austin und Marc Mero, welches ich persönlich auch nicht so prickelnd fand, rein qualitativ nicht wirklich gut, und auch viel zu kurz um Bedeutung zu haben, der Opener erneut ausgenommen. Bei Marc Mero hatte ich einfach immer das Problem, dass ich schon als Kind wusste, das ist Johnny B. Badd aus der WCW, und wie ich den geliebt hatte. Als Marc Mero kam er bei mir nie over, weder als Kind noch heute, ich weiß nicht warum. Im zweiten Turnierkampf konnte Jake Roberts, richtig, der Schlangenmann aus den 90ern, der ja seit dem Rumble wieder da ist, Vader durch DQ besiegen. Da muss ich aber sagen hat man viel richtig gemacht, da die Attacken von Vader nach der DQ schon auf das Finale aufbauen. Das Match ist dann auch nichts tolles mehr, Austin verkloppt den alten Mann, um es mal überspitzt zu formulieren, aber genau einen solchen Sieg gegen einen Wrestler, der mehr oder weniger hier schon eine Art Legende ist, bringt Austin hier nach dem Weggang von Ted DiBiase schonmal over.

Dann DIE Promo des Jahres, des Jahrzents und vielleicht aller Zeiten, auch wenn ich eventuell hiermit übertreibe. Aber egal wer Wrestling schaut, ob Jung oder Alt, ob seit gestern oder seit den 70ern, jeder kennt den Satz "Austin 3:16 says: I've just whipped your ass!". Auch heute wird das gerne abgewandelt und ist einfach bekannt. Man kann sich streiten, ob genau damit die Attitude Era begann, wobei bei diesem PPV noch mehr den Beginn andeutete, aber ohne diese Promo und ohne diese neue Attitüde von Austin wäre das alles nicht so (im positiven Sinne) eskaliert, wie sie es getan hat. Wer sie nun wirklich nicht kennen sollte, dieser PPV muss gekauft und diese Promo gesehen werden, glaubt mir.

JoMo: So im Nachhinein wurde bei diesem PPV und mit dieser Promo der größte Wrestlingstar neben Hulk Hogan geboren. Das Turnier war wirklich perfekt für Steve Austin konzipiert. Gegen Marc Mero konnte er sich in einem etwas längeren Match verdient durchboxen, nur um dann von der Vorgeschichte Vader/Roberts zu profitieren und im Finale einen wehrlosen Gegner zu haben. Alleine der Eröffnungssatz der Promo "The first thing I want to be done, is to get that piece of crap out of my ring". Das hat gesessen. Im Ring lag schließlich eine Legende und auch die Wortwahl war noch etwas gewöhnungsbedürftig. Steve Austin wurde zum Gesicht der Attitude-Ära und durchlebte die wohl interessante Charakterentwicklung der Wrestlinggeschichte. Steve Austin wird uns bei den kommenden PPVs noch viel Spaß bereiten.

Das Highlight nach dem Highlight

Eddie: Nach dieser phänomenalen Promo sollte es noch nicht vorbei sein mit dem PPV, denn das WWF World Heavyweight Titelmatch zwischen Champion Shawn Michaels und Hauptherausforderer British Bulldog stand noch an. Nachdem im vergangenen Monat der Double Pin für kein klares Finish sorgen konnte, bekam der Bulldog nun eine weitere Chance auf das große Gold. Das hätte er, wenn auch nicht unbedingt bei diesem PPV, aber allgemein gesehen, auch mal verdient. Der Bulldog und Owen Hart sind in meinen Augen neben Mr. Perfect und Razor Ramon diejenigen Wrestler, die einen Championship-Run verdient hätten, aber nie bekommen haben. Jeweils des großen Titels versteht sich. Aber ich schweife ab. Das Match übertraf sogar noch das von In Your House 8 in meinen Augen. Und alleine von der Matchqualität überstrahlte das hier natürlich alles. Vielleicht war gerade deshalb das Turnier wrestlerisch nicht so gut, da man dadurch noch ein besseres Gefühl für diesen Kampf bekommt, aber es ist ein Must-See Match, um es dann doch mal kurz zu machen.

JoMo: Ich kann Eddie in diesem Punkt zustimmen. Das Re-Match zwischen Shawn Michaels und dem British Bulldog um die WWF Heavyweight Championship war absolut sehenswert und ein würdiger PPV-Abschluss. Auch als Fehdenabschluss diente das Match sehr gut um Michaels frei für den nächsten Herausforderer zu machen, welcher in Form von Vader ja schon bald bereit stehen sollte. Hinsichtlich der Thematik, dass der Bulldog einen World Title Run verdient gehabt hätte, kann man durchaus diskutieren. Ich war immer ein Sympathisant von Davey Boy Smith, aber um als Gesicht einer Promotion zu funktionieren, fehlte ihm doch die interessante Persönlichkeit und die Präsenz am Mikrofon. Da sehe ich z. B. angesprochene Leute wie Owen Hart oder Mr. Perfect noch eine Stufe über dem Bulldog. Aber zurück zum PPV.

Der Rest der Card inklusive Mankind und Undertaker

Eddie: Undertaker und Mankind hebe ich deshalb hervor, da dieses Match, obgleich es auch nicht der Stern am Wrestlinghimmel war, sehr bedeutsam auch war. Diese Stuhlschläge gegen Mankind sind für mich ein weiteres Indiz, dass die Attitude Era am Kommen ist. Krass wie die Stühle da gekracht haben. Das Match war... Anders um es so zu beschreiben. Sehr methodisch, zum Teil langsam geführt, aber einfach speziell und doch irgendwie auch gut in meinen Augen. Ansonsten konnten die Smoking Gunns ihre Tag Team Titel gegen die Godwinns verteidigen, der Ultimate Warrior machte kurzen Prozess mit Jerry Lawler und Ahmed Johnson wurde gegen Goldust neuer Intercontinental Champion. Alles nicht so berauschend von der Qualität her, aber auch nichts, was man jetzt überspringen musste.

JoMo: Ich möchte das Duell zwischen Mankind und dem Undertaker sogar noch etwas stärker hervorheben. Netterweise würde ich jetzt gerne nicht gesteinigt werden, aber ich war nie der ganz große Undertaker-Fan. Bestimmt 50% seiner Matches und Fehden fand ich wenig interessant und teilweise sogar schlecht. Das lag zwar großteils auch an seinen Gegnern, aber irgendwie fand ich nie den richtigen Draht zu diesem mystischen Gimmick. Eine der besten Fehden des Undertakers war ziemlich sicher die Auseinandersetzung mit Mick Foley. Es spielt natürlich mit hinein, dass man vorher selten eine solche Härte und einen solch kranken Charakter wie Mankind in einer Fehde sah. Ich fand das Match einfach nur erfrischend, sehenswert und war überrascht wie sehr mir die neue Taker-Fehde gefallen hat. Das Tag Team Title Match war unspektakulär, der 96er Run vom Utlimate Warrior eigentlich eine uninteressante Katastrophe und auch mit Ahmed Johnson konnte ich immer wenig anfangen. Die WWF hätte ihn aber wohl einen Riesen-Main-Event-Push verpasst, wenn in den Folgejahren nicht immer wieder Knieverletzungen dazwischen gekommen wären. Relativ over war Johnson auf jeden Fall zu dieser Zeit bei den Fans.

Fazit

Eddie: Für mich ist das der beste PPV im Jahr 1996 von der WWF. Eventuell sollte (und da greife ich einfach mal voraus) die Survivor Series hier noch eine große Konkurrenz werden, aber für mich war das schon sehr stark, eben auch wegen dieser Promo und dem Gesamteindruck. Ich vergebe hier gute 8 Punkte, für mehr fehlt dann doch noch das letzte Quäntchen Matchqualität.

JoMo: Ich stimme Eddie voll und ganz zu. Ein absolut sehenswerter PPV, welchen ich mir immer wieder gerne ansehe. Die komplette Geschichte rund um die Krönung von Steve Austin, zwei sehenswerte Matches. Einfach ein positiver Gesamteindruck.

Die PPV-Gesamtwertung