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Inside The Cage Classics #79: Starrcade 1995 - World Cup of Wrestling in den USA

Kolumne

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Published on:
01.04.2015, 20:07 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Inside The Cage Classics #79: Starrcade 1995 - World Cup of Wrestling in den USA

Das Jahr 1995 klingt so langsam aus und mit Starrcade 1995 steht der letzte PPV eines verdammt enttäuschenden Jahres im Bereich des Mainstreamwrestling an. Wie sich dieser Jahresabschluss schlägt werden euch Aquifel und WCWler näher bringen:

Drei Herausforderer für den Titel

Aquifel: Um den No. 1 Contender für den angeschlagenen Randy Savage, der gegen Tenzan eher glücklich davon kam, zu bestimmen standen die neben Hulk Hogan wohl 3 größten Stars der WCW in der Warteschlange: Sting, Ric Flair und Lex Luger. Da bietet sich doch ein 3-Way an, um den Herausforderer zu bestimmen. Auch wenn sich mir bis heute nicht wirklich erschließt, weshalb man einen 3-Way mit Tags macht, der frische Flair und die beiden vorher schon siegreichen Luger und Sting machen daraus ein unterhaltsames Match. Am Ende der teils recht turbulenten Angelegenheit gewinnt Flair durch einen Double Count-Out und darf gleich danach gegen Savage im eigentlichen Main Event ran. Der bleibt zwar recht kurz, bei den vorangegangenen 28 Minuten für Flair auch kein Wunder, ist aber gegen Ende ziemlich wild. Die Horseman stürmen herein, nachdem Savage Flairs Versuch ihn mit dem Mikro auszuknocken gekontert hat und so wird das weiter ausgebaut, was wir später bei Uncensored 96 erleiden mussten. Aber das konnte man hier noch nicht ahnen und so bleibt das ganze ordentlich und mitreissend inszeniert. Overbooked? Sicherlich, aber wesentlich besser als so vieles, was uns 95 als Main Event präsentiert wurde.

WCWler: Das mit dem Einwechseln habe ich auch nicht wirklich verstanden. Aber es war ja schließlich ein Elimination Match und vielleicht musste man deswegen einwechseln. Das Match an sich fand ich richtig gut. Vor dem Match stand natürlich immer noch die Frage, auf welcher Seite Sting steht. Ist er auf Seiten von Savage und Hogan oder auf der Seite seines langjährigen Freundes. Diese Frage wurde hier zwar immer noch nicht geklärt, aber es gab einen Kampf zwischen Luger und Sting. Nachdem Sting erst mit Flair begann und der Nature Boy auch dank seiner typischen Tricks den Stinger dominierte und kurz drauf auch die Oberhand gegen Luger hatte, wechselte der Nature Boy mit Sting und ging lachend raus. Beide begannen sehr zaghaft zu kämpfen, zeigten dann aber ein recht hartes Match mit einigen Nearfalls. Als Sting dann im Torture Rack war, traf er den Ringrichter und Flair konnte den Move mit einem Low Blow beenden. Nun war Flair
seine Gegner aus dem Ring und gewann durch Auszählen den 3 Way, weil Luger seinen Freund Sting am erreichen des Ringes hindert. Ein interessantes Ende...
Der Main Event war sehr kurz. Aber er wurde auch hart geführt. Allerdings ist es für mich unverständlich, dass sich ein Ringrichter, hier Randy Anderson, minutenlang von Jimmy Hart ablenken lässt. So konnten die Horseman Flair helfen und der Titelwechsel war perfekt. Damit wechselte der Titel in drei Monaten quasi dreimal und wurde einmal aberkannt.

World Cup – Die Erste

Aquifel: Neben den Geschehnissen um den World Title stand der World Cup of Wrestling im Mittelpunkt und sollte noch einmal zeigen, was später Gang und Gebe in der WCW war: Stars aus dem Ausland und Cruiserweighter sorgen für die Qualität und Abwechslung, wie es sie zu der Zeit in der WWE nicht gab. Den Anfang machen die japanische Legende Jushin Thunder Liger und der aufstrebende Chris Benoit. Die US-Neuauflage des Klassikers kommt natürlich nicht an ihe Duelle bei NJPW heran, was natürlich auch daran liegt, dass das Match der Opener und kein Match um einen Titel ist. Aber trotz des etwas unglücklich aussehenden Finishes ist das Match immer noch sehr ordentlich. Weiter geht es mit Alex Wright und Koji Kanemoto. Auch dieses Match kann mit einigen High Flying Aktionen und angenehmen Tempo überzeugen. Etwas schwächer wird es mit Luger gegen Masahiro Chono. Das ist sehr kurz gehalten und nicht mehr als solide für das, was es war. Haut nicht um, stört aber auch nicht, zumal ich weder von Luger, noch von Chono (in der WCW) ein großer Fan bin. Schade hingegen, dass Johnny B. Badd gegen Maso Saito recht kurz ist, denn das war für die kurze Zeit durchaus sehr nett, trotz blödem Finish.

WCWler: Der World Cup of Wrestling war eine gute Idee. Entstanden ist diese Matchserie, weil Bobby Heenan im Oktober eine halbe Stunde der Sendung WCW pro an den Japaner Sonny Oono verkaufte und diese dafür genutzt wurde, japanische Wrestler zu präsentieren. Am Ende war der Deal aber ungültig und die Japaner, also NJPW, bekamen die Chance sich beim größten WCW-PPV des Jahres ausgiebig zu präsentieren.
Der Opener war richtig gut. Benoit und Liger zeigten hier sehr gutes Cruiserweight Wrestling, etwas was uns ab dem Jahr 1996 öfter begegnen wird. Das Ende war durch die Ablenkung Benoits durch Kevin Sullivan aber billig gemacht. Aber man baute damit auch was für 1996 auch. Alex Wright brachte danach mit seinem Gegner auch ein klasse Match auf die Matte. Beziehungsweise eher nicht, da sie viele High Flying Aktionen zeigten und sie sich ein offenen Match mit vielen Nearfalls zeigten. Am Ende reichte es für Wright aber nicht. Luger und Badd holten dann die ersten Siege für die WCW in recht schlechten Matches.

World Cup – Die Zweite:

Aquifel: Zwischenstand ist 2:2, was soweit eine spannende Ausgangslage ist, auch wenn niemand wirklich an einem Sieg der WCW gezweifelt haben und viele dem Vergleich auch nicht die größte Bedeutung beigemessen haben dürften (zumindest über das "USA soll gewinnen" hinaus. Ohne größere Pausen folgt dann das Match of the Night: Shinjiro Otani gegen Eddie Guerrero. Klasse Cruiserweight-Match mit Technik, Kontern, Spots und Spannung, bevor die ganz großen Stars ran dürfen. Die gewinnen dann auch recht schnell, da sie ja noch im Titelgeschehen mitmischen. Savage muss gegen Tenzan ran und wird verprügelt, bis er dem Moonsault ausweicht. Dann ein, zwei Aktionen, Elbow und Sieg. Nicht gerade schick gebookt in Hinsicht auf dieses Match, aber es "schwächt" ihn etwas für später (angeschlagen ist er ja eh schon). Schade, wäre mehr drin gewesen, auch wenn es jetzt nicht gerade schlecht war. Sting trifft beim Stand von 3:3 auf Kensuke Sasaki in einem kurzweiligen, aber, dank den Main Events, kurzem Match. War so ganz brauchbar, aber auch hier gilt: Mit mehr Zeit wär da mehr drin gewesen. Egal, am Ende feiern die WCW Guys den Gewinn des World Cups und der Zuschauer ein "Turnier" mit 3 Highlights und einer Menge solider Kost.

WCWler: Otani gegen Eddie war wirklich das beste Match des Abends. Technisch sehr stark gemacht. Beim Match von Savage sah man dann den Fehler in diesem World Cup. Natürlich ist es verständlich, wenn die großen Namen der WCW hier antreten um ihre Liga zu vertreten. Aber warum müssen nicht alle vier Wrestler, die später noch ein Match haben ran ? Flair hatte zum Beispiel für Savage ran gekonnt, dass der Champion einen Vorteil hat und Flair nicht der frischeste Mann im 3 Way ist. Wer in der "normalen" WCW Face oder Heel war, war während des World Cups eh egal. Aber so durfte auch Sting noch mal ran und sorgte am Ende für das 4:3 der WCW. Interessantes Konzept, was uns aber nie wieder begegnen sollte. Und auch interessant, dass die drei Niederlagen für die Promotion aus Atlanta, alle durch Nicht US-Wrestler kam. Es verloren ein Kanadier, ein Deutscher und ein Mexikaner beim World Cup gegen die Japaner. Die US-Amerikaner gewannen alle ihre Matches.

Fazit

Aquifel: 1995 war kein gutes Jahr, trotz des Beginns der Monday Night Wars. Ich erinnere mich mit Schrecken an Taylor/Bam Bam bei Mania, Hulkamania and friends stinking up WCW, King Mabel und ähnliches. Aber Starrcade 95 war meiner Ansicht nach ein guter Abschluss. Das "Turnier" glänzt mit 3 klasse Matches und einige kurzen, aber kurzweiligen und durchweg soliden Matches. Dazu die Geschichte um den 3-Way und das Title Match, was die Sache ganz gut abrundet. Insgesamt 8 Punkte, gerade da der Event in diesem schwachen Jahr doch heraussticht.

WCWler: Dieser PPV war stark. Gute Turniermatches, nur zwei schlechte Kämpfe und gute Matches neben dem Turnier. Es nützt halt doch etwas, wenn Hogan und seine Freunde nicht da sind. Die WCW schließt das Jahr 1995 sehr gelungen ab. Ich gebe auch 8 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung