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Inside The Cage #796: WWE Hell In A Cell 2014

Kolumne

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Published on:
29.10.2014, 22:36 
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Am vergangenen Sonntag hieß es zum sechsten Mal in der PPV-Geschichte der WWE: Hell In A Cell. Und die Fans gingen mit vielen Fragen in den Pay Per View. Welcher Kampf wird der Main Event? Kann sich Ambrose endlich an Rollins rächen? Wer wird der nächste Gegner von Brock Lesnar? Und wer verlässt Dallas, Texas mit Gold um seine Hüften? Die Antworten auf diese Fragen inklusive eines ausführlichen Kommentars zur Veranstaltung haben nun Franjise und Steini für euch parat.

Intercontinental Title Best Two Out Of Three Falls Match: Dolph Ziggler (c) vs. Cesaro

Franjise: Der erwartete Opener, der als solcher auch wirklich gut funktionierte. Am Anfang des Matches spielten beide Akteure schön auf, dass sie sich nach den letzten Wochen gut kennen und so gab es viele schöne Kontersequenzen, die letztlich in dem recht flotten und durchaus überraschenden erste Fall für Ziggler endeten. Danach nahm der Kampf erst richtig Fahrt auf und verdiente sich dabei vor allem das Prädikat "innovativ". Sei es der überraschende Konter des Schweizers mit einem brutalen Faustschlag oder der Superplex nach der Arm-Submission – das hat man alles in der Form so oft oder noch gar überhaupt nicht gesehen. Das Finish war dann auch noch einmal bockstark, denn nach dieser Sequenz hatte eigentlich niemand mehr daran gezweifelt, dass Cesaro bis drei auf der Matte bleibt. Sicherlich bleibt zu diskutieren, ob dieses klare und überraschende Ergebnis dem Herausforderer nicht unnötig geschadet hat. Dennoch gefiel mir das Match als solches, wie auch der Ausgang sehr gut und ich hoffe, dass man mit dem "Show Off" jetzt einmal ein bisschen mehr macht, als ihn einfach nur Non Title Matches verlieren zu lassen.

Steini: Ich muss zugeben, dass ich durchaus überrascht war, dass Dolph Ziggler Cesaro so deutlich besiegen konnte und durfte. Er hat lange Cesaros Arm bearbeitet, sodass Cesaro kaum mehr als Hope Spots übrig blieben, die eigentlich einem Face zugedacht sind. Nichtsdestotrotz lässt sich über diese vielleicht etwas verquere Rollenverteilung gerne hinwegsehen, denn die Matchqualität stimmte absolut mit meinen Erwartungen überein. Die beiden lieferten sich einen flotten Opener, der durch die Armbearbeitung Zigglers einen schönen roten Faden hatte und auch generell ziemlich ansprechend war. Obwohl ich eigentlich mit einem Titelwechsel gerechnet hatte, bin ich auch mit dem Sieg Zigglers zufrieden, denn er wurde sehr stark dargestellt und wird nun in der Zukunft vielleicht auch etwas besser als eingesetzt als in den schon Franjise angesprochenen vielfältigen Non Title Matches, die er meistens verliert. Bei Cesaro hingegen weiß ich nicht so recht, was die WWE mit ihm vorhat. Sein Talent ist ihnen sicherlich schon zur Genüge aufgefallen, doch was macht nun, nachdem er gegen beide Midcard-Champions seine Chancen vergeigt hat? Das bleibt abzuwarten, allerdings hoffe ich auf ein positives Ende.

Singles Match: Nikki Bella vs. Brie Bella

Franjise: Hm... da haben mich die beiden Bellas doch ganz schön überrascht. Natürlich war das weit weg von einem 5-Sterne-Match, aber alles in allem sah man hier ein flüssiges und vor allem erstaunlich sauber geworktes Match der beiden Zwillinge. Das ging für die rund sechs Minuten absolut in Ordnung und hatte mit Nikki Bella den erwarteten, weil durch die Stipulation logischen Sieger. Als Wermutstropfen bleibt natürlich die Tatsache, dass wir in den kommenden vier Wochen wohl viele Segmente mit den beiden zu sehen bekommen, in denen Brie dem Pampel für ihre Schwester spielen muss. Einen kleinen Vorgeschmack sollte es da ja noch später am Abend geben. Uff.

Steini: Gut, dass die Stipulation und die darauffolgenden Segmente kompletter Unfug werden wrden, sollte abzusehen gewesen sein. Allerdings haben mich die beiden Bellas dann doch überrascht, welch gut geworktes Match sie auf die Beine gestellt haben. Es gab kaum Augenblicke, bei denen man wegsehen musste, weil sie so schlecht gewesen sind. Wenn man dann noch bedenkt, dass die beiden auf einer Augenhöhe mit dem Matchniveau von AJ vs. Paige gewesen sind, dann kann man den beiden zu ihrer Entwicklung nur gratulieren. Wenn da jetzt in den nächsten Wochen nicht diese Segmente kommen würden, dann würde ich sagen, ich wäre vollends zufrieden.

WWE Tag Team Title Match: Goldust & Stardust (c) vs. The Usos (Jey Uso & Jimmy Uso)

Franjise: Dass diese beiden Teams gut miteinander harmonieren ist ja nun wahrlich kein Geheimnis mehr. Und so war es dann auch wenig überraschend, dass wir hier ein erneut gutes, wenn auch nicht überragendes Tag Team Title Match zu sehen bekamen. Besonders nach dem Hot Tag nahm der Kampf noch einmal richtig Fahrt auf und bot mit der smarten Aktion der beiden Rhodes-Brüder auch ein nettes Finish. Die Fehde dürfte nun beendet sein, was an sich völlig ok ist. Die Frage ist nur: wer fordert das bizarre Duo jetzt heraus? Außer den Los Matadores oder Big Show & Mark Henry sehe ich aktuell kein wirkliches Face-Team, was dafür in Frage kommt. Vielleicht hat mein Kollege ja noch eine andere Idee...

Steini: Ich muss zugeben, dass ich etwas enttäuscht wude von diesem Match. Klar, es war natürlich mehr als in Ordnung, allerdings war es auch nicht so gut, wie es hätte sein können. Die Dust Brothers und die Usos haben ohne Frage eine gute Chemie und wissen, was sie als Tag Team zu tun haben, aber ich hätte mir gewünscht, dass die vier im Rematch von Night Of Champions noch ein wenig mehr bieten würden. Was die nun kommenden Gegner von Gold & Stardust angeht, bin ich auch überfragt, da man ja eigentlich ein Face-Team brauchen würde. Los Matadores möchte ich nicht als Contender sehen, und ansonsten sieht das dann auch sehr mager aus. Ich fände es ganz lustig, wenn sich The Miz und sein Lakai nun auf die Jagd nach den bronzenen Gürteln machen würden, aber die Chance dafür ist wohl eher gering.

WWE World Heavyweight Title #1 Contendership Hell In A Cell Match: John Cena vs. Randy Orton

Franjise: Man muss der WWE ja zugestehen, dass sie einem mit einem simplen Video schon für so ein Duell begeistern kann. Denn mit dem Clip zu Cena vs. Orton hat man den Nachteil, nämlich das sich die beiden schon unzählige Male gegenüber standen, in einen Vorteil umgemünzt, indem man die Bedeutung dieses Duells für diese Generation herausgestellt hat. Das hat schon einmal gefallen, genauso wie das anschließende Match. Mit 26:25 ist es vielleicht einen kleinen Ticken zu lang geraten, aber dennoch haben es John Cena und Randy Orton geschafft, mich durchgängig zu unterhalten. Dies lag vornehmlich an zwei Aspekten. Zum einen kehrte die "Viper" mal wieder seine unnachgiebige, manche mögen sagen sadistische Art heraus, die wir in der Form schon lange nicht mehr gesehen haben (nein, das Match gegen Roman Reigns zähle ich da sicher nicht mit rein). Und zum anderen schafften es die beiden, tatsächlich noch mit neuen Aktionen zu brillieren, wobei man besonders die beiden "RKOs out of nowhere" lobend hervorheben sollte. Der Sieg für Cena kommt dann nicht überraschend und geht auch in Ordnung, während sich Orton wohl erst einmal mit seinem Noch-Authority-Kollegen Seth Rollins rumstreiten darf. Das alles kriegt von mir definitiv einen Daumen nach oben.

Steini: Das Vide vor dem Match verschaffte dieser nicht gerade neuen Paarung durchaus so etwas wie Monumentaliät. Man wusste, gleich würden zwei große Namen in einem großen Matc aufeinandertreffen. Und ich muss sagen, dass ich sehr positiv von John Cena und Randy Orton überrascht wurde. Als jemand, der zwar weiß, dass die beiden 2009 nahezu jeden Monat ein PPV-Match bestritten haben, darunter auch bei Hell In A Cell, aber diese Matches nicht gesehen hat, hat mir das Match wirklich gut gefallen. Das lag unter anderem auch einfach daran, dass die beiden, wenn sie ein Gimmick Match gegeneinander bestreiten, eine bessere Chemie miteinander haben und dadurch größtenteils Cenas kleinere Patzer kaschieren konnten. Dadurch entwickelte sch ein in jeglicher Hinsicht ziemlich spannendes und auch gut inszeniertes HIAC Match, bei dem sowohl der Käfig selbst als auch diverse Foreign Objects eingesetzt wurden. Die RKO's out of nowhere fand ich sehr gut umgesetzt, und dass die beiden dann halt aus jeweils zwei Finishern ausgekickt sind, ist eben nichts Neues mehr. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass Randy Orton sich den Sieg, allerdings bin ich jetzt auch nicht traurig, dass es zum wiederholten Male, Cena gegen Brock Lesnar geben wird. Deshalb gibt es auch von mir einen Daumen nach oben.

WWE United States Title Match: Sheamus (c) vs. The Miz (w/Damien Mizdow)

Franjise: Eigentlich hätte ich dieses Match nicht so unterhaltsam finden dürfen, wie ich es getan habe. Denn Sheamus vs. The Miz war unterm Strich nicht mehr als ein RAW Match, welches aber durch eine grandiose Kür von Damien Mizdow garniert wurde. Dieser Kerl ist in seiner Rolle einfach unfassbar gut und schafft es so, dass man tatsächlich so etwas wie Gefallen an Miz-Matches findet – wenn auch aus all den falschen Gründen. Dass der Ire hier verteidigt hat geht absolut klar. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis das Stunt-Double gegen seinen "Vorturner" turnt und Sheamus – joa, der wird schon irgendwann mal wieder einen Herausforderer finden.

Steini: Ich konnte ja erst nichts mit Damien Sandow als Stunt Double anfangen, doch langsam, aber sicher finde ich ihn immer besser. Besser als The Miz und vor allem unterhaltsamer ist er allemal. Dass sich das US Title Mach vornehmlich um ihn drehen würde, sollte wohl klar gewesen sein, doch er brachte es diesmal sogar so weit, dass die Fans für ihn chanteten. Das Match an sich war ein Weekly Match, nicht mehr und nicht weniger, aber nichtsdestotrotz nicht wirklich schlecht.

Singles Match: Rusev (w/Lana) vs. The Big Show

Franjise: Für Rusev vs. Big Show gilt im Prinzip das, was für so gut wie jedes Rusev-Match galt und gilt: man hat es geschafft, die Action in einen sehr guten zeitlichen Rahmen zu verpacken, sodass das Gesehene zu keiner Zeit langweilig wirkte. Dabei boten die beiden Hünen eine durchaus ansprechende Matchstory, an deren Ende die USA aber erwartungsgemäß mal wieder nicht den Hauch einer Chance sah. Wohin die Reise für den Wahl-Russen jetzt gehen wird? Schwer zu sagen, allerdings wäre er eigentlich ziemlich blöd, wenn er seine Augen nicht einmal in Richtung eines Titels lenkt. Der gerade besprochene United States Title wäre doch ein hübsches Ziel, das Rusev einmal ins Auge fassen könnte. Und Big Show? Joa, der fehdet wohl entweder nun gegen Mark Henry oder macht an dessen Seite Jagd auf die Tag Team Title. Meinetwegen.

Steini: Im Prinzip gibt es ja eigentlich nur eine Person, die Rusev am Ende zum ersten Mal besiegen kann, und das wird John Cena sein. Eine Fehde der beiden wird ja schon seit längerem gerüchtet. Doch bis es dazu kommt, hoffe ich doch sehr, wenn sich Rusev von den Big Men wegbewegen könnte und Jagd auf den United States Title machen würde, denn der steh ja für alles, was ihm sauer aufstößt. Das Match gegen Big Show an sich war sicherlich nicht schlecht, allerdings fand ich die Auseinandersetzung bei RAW vor zwei Wochen besser, weil es mir persönlich wichtiger vorkam und noch größer aufgezogen wurde. Dass Rusev auch hier wieder gewonnen hat, untermauert natürlich dessen Dominanz und macht ihn auf jeden Fall zu einem würdigen Contender auf einen Ttel.

WWE Divas Title Match: AJ Lee (c) vs. Paige (w/Alicia Fox)

Franjise: Vor vier Monaten hätte ich mich ja noch über AJ Lee vs. Paige gefreut. Aber nachdem diese Paarung und auch die Fehde als solches schon mehr als ausgelutscht ist, schaltete ich geistig eigentlich schon vor der Ringglocke ab. Dabei boten die beiden am Ende erneut keine schlechte Leistung, so richtig klicken wollte es aber immer noch nicht. Tendenziell gefiel mir das erste Divas Match am Abend sogar besser – etwas, was ich so auch nie vorher gedacht hätte. Die Titelverteidigung sollte nun hoffentlich das endgültige Ende dieser Fehde bedeuten, was AJ, Paige und dem Divas Title nur gut tun kann.

Steini: Langsam sollte es nun wirklich gut sein zwischen AJ und Paige. Der Titel ist oft genug hin- und hergewechselt und ich wüsste nicht, was man aus dieser Paarung noch irgendwie herausholen könnte. Natürlich war auch dieses Match wieder nicht schlecht, denn das waren die vorherigen ja auch nicht, allerdings kommt bei mir einfach keine Spannung auf, wenn ich das Match schon wiweder sehen muss. Auch mir hat der Kampf der Bellas insgesamt besser gefallen und und ich hoffe nun, dass vielleicht Nikki Bella einen Shot auf den Divas TIitle bekommt.

Hell In A Cell Match: Seth Rollins vs. Dean Ambrose

Franjise: Wie haben wir alle gehofft, dass diese Match der Main Event wird. Und tatsächlich, die WWE hat uns diesen Wunsch erfüllt. Nun war die Frage: würden Dean Ambrose und Seth Rollins diesem Spot auch gerecht werden? Die klare Antwort: ja, das wurden sie. Alleine schon der Start auf dem Käfigdach mit anschließendem Fall durch die Kommentatorentische war das erste dicke Highlight, noch bevor die Ringglocke überhaupt läutete. Diese Inszenierung, dass Ambrose Rollins danach in die Zelle zwingt, fand meine absolute Begeisterung und auch die Crowd hat es zurecht gefeiert, als die Tür endlich verschlossen wurde. Das die anschließende Matchzeit dann logischerweise etwas begrenzt wurde war zwar etwas schade, schmälerte den positiven Gesamteindruck aber kaum. Ebenso wenig wie der kurze Eingriff von Kane, der aber auch noch im Rahmen bliebt, weil er sich eben aus dem Käfig rausgehalten hat. In selbigem boten die beiden ehemaligen Shield-Mitglieder ein wahres Spotfest, das mich absolut unterhalten kann. Und dann... dann ging das Licht aus, Bray Wyatt kam zum Vorschein und attackierte Ambrose und sorgte somit für ein unsauberes Finish in einem Match, dass einen cleanen Ausgang mehr als verdient gehabt hätte. Dies alles schmälert den bis dahin so positiven Gesamteindruck doch gewaltig, weil Ambrose nun nicht einen einzigen Sieg gegen seinen Erzfeind einfahren konnte. Das ist schon schade, denn so hinterlässt man irgendwie das Gefühl, dass die beiden noch nicht miteinander fertig sind. Aber man darf auch den Silberstreif am Horizont nicht übersehen. Dean Ambrose vs. Bray Wyatt sollte eine exzellente Fehde werden, die vor allem sehr viel Potential in punkto Promos mit sich bringt. Deswegen möchte ich das Finish des Main Events nicht ganz verdammen, auch wenn ich mir persönlich einen anderen Ausgang gewünscht hätte.

Steini: Den Worten meines Kollegen ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Durch dieses etwas unkonventionelle Umsetzen der ganzen Hell In A Cell-Stipulation haben wir ein sehr gutes Match bekommen, welches so sicherlich nicht zu erwarten war. Der Sturz durch die Kommentatorentische, der heftige Einsatz der vielen Gegenstände und allgemein die Atmosphäre machten dieses Match zu etwas Besonderem. Wie viele andere auch habe ich auf ein cleanes Finish gehofft, allerdings hat eine potenzielle Fehde zwischen Bray Wyatt und Dean Ambrose natürlich etwas. Rollins wird sich dann wohl mit Randy Orton auseinandersetzen, um bei TLC sicherlich ein weiteres Gimmickmatch zu bestreiten.

Fazit:

Franjise: Was die reine Matchqualität anbelangt, gehörte Hell In A Cell wohl zu den besten Pay Per Views, die World Wrestling Entertainment in diesem Jahr produziert hat. Nicht ein Match würde ich als schlecht bezeichnen, im Gegenzug gab es mit dem Opener und den beiden Kämpfen im Käfig drei wirklich starke Matches. Was den Gesamteindruck am Ende sichtlich trübt ist natürlich der Ausgang des Main Events, der der Show am Ende wohl einen Punkt in meiner Bewertung gekostet hat. So vergebe ich sieben Punkte mit dem Hinweis, dass man sich diese Show guten Gewissens ansehen kann.

Steini: Den sieben Punkten, die Franjise gegeben hat, würde ich ohne Probleme zustimmen. Es gab kenen Totalausfall, denn sogar das Match der Bellas konnte durchaus überzeugen. Des Weiteren hatte man mit den beiden Hell In A Cell Matches zwei sehr überzeugende Hauptkämpfe und mit Cesaro vs. Ziggler einen guten Opener. Von daher würde ich diesem PPV eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen.

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