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Die European Wrestling Association im Interview

Interview

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Published on:
13.11.2014, 15:00 
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Hallo an alle Leserinnen und Leser hier auf CAGEMATCH. In der heutigen Ausgabe unserer Serie hat sich Michael Kovac die Zeit genommen um uns ein paar Fragen zu beantworten und euch auf diesem Weg die European Wrestling Association ein wenig näher zu bringen. Michael ist mit seinen über 20 Jahren Ringerfahrung nicht nur aktueller GSW Tag Team Champion mit Absolute Andy, sondern auch mehrfacher World Heavyweight Champion in diversen anderen Ligen. Für die EWA ist er natürlich als Wrestler aktiv aber ebenfalls auch als Trainer, Obmann und Promoter.

CAGEMATCH: Michael, lass uns von vorne anfangen, erzähle uns doch zunächst etwas über die Gründung der EWA.

Michael Kovac: Nachdem 1999 die CWA ihr Pforten schloß, stand ich ohne Hauptarbeitgeber da, wollte aber nicht, dass das Wrestling in Österreich zu Grunde geht. Zuerst gründete ich 2000 die Powerplexx-Wrestlingschule in Wien, um weiter Talente für diesen Sport zu trainieren. Da die einzig zu dieser Zeit existierende Liga in Österreich (WWA) immer weniger Shows auf die Beine stellte, war es im September 2001 so weit und ich rief den Europäischen Wrestlingverband ins Leben (englische Übersetzung = European Wrestling Association), die qualitativ an die CWA anschließen sollte. Chris The Bambikiller half mit dem Logo und war von Anfang an miteingebunden. So avancierte er im Juni 2002 auch zum ersten Champion bei einem Turnier in Irland, da ich ihn als Zukunft des Catchsports in Österreich sah. Im Oktober des gleichen Jahres gab es dann auch die erste eigene EWA-Show in Wien, die leider nur spärlich besucht war, da ich noch keinerlei Erfahrung im Veranstalten hatte.

Auf welche Punkte bist du in der Liga besonders stolz?

Besonders stolz bin ich auf unseren Qualitäts-Standard, der hoffentlich an die CWA heranreicht. Wir haben nur toptrainierte Athleten am Start, die auch alle wie Catcher aussehen, und immer beste Leistung liefern. Eine alte österreichische Catch-Regel sagt: Es kommt keiner unter 95kg in die Parade (ist hier immer noch Tradition) und daran halten wir uns auch. Die Strichmännchen-Pest wird in dieses Land nie einziehen, dafür sorge ich! Desweiteren sind alle unsere Veranstaltungen sehr familienfreundlich und sprechen ein weites Publikum an, Internet-Fans sind bei uns Mangelware. Außerdem haben wir uns schon in 4 Ländern präsentiert. Neben Österreich gab es Shows in Deutschland (2004 in Bayern), Serbien (2008) und Liechtenstein (2014).

Gibt es Kooperationen mit anderen Ligen?

Die EWA pflegt natürlich Kooperationen mit anderen Ligen in Europa, das implementiert ja schon der Name. In der Schweiz gab es eine Zusammenarbeit mit der WWPW von Jamie Gardner, leider gibt es die Liga nicht mehr. Jamie ist immer noch als Hellvetic Warrior in der EWA aktiv. In Deutschland arbeitete die EWA eng mit TopCatch von Andrea Babic zusammen, auch diese Promotion ist nicht mehr existent, aber der Europameisterschaft-Titel wird von uns weitergeführt. In Frankreich ist die FFCP von Marc Mercier unser Partner. Viele EWA-Stars stehen auch dort an der Spitze und in Italien arbeiten wir öfter mit der IWS von El Dinamico zusammen. Unsere Kooperations-Liga in England ist WrestleForce von Charlie Rage, mit der sehr reger Talente-Austausch betrieben wird.

Welches Match oder welchen Event würdest du jedem Wrestlingfan ans Herz legen?

Empfehlenswerte Events der EWA sind jedes Jahr die WM in Leoben, bei der die Stimmung in der Rinderhalle kaum zu überbieten ist. Die Jahres-Abschluß-Show in Wien jeden November ist das Highlight in der Hauptstadt, bei diesen Events kommen zwischen 600-900 Besucher in die Hallen. Aber eigentlich ist jede EWA-Show etwas Besonderes, egal ob als Freiluft-Event oder Zeltfest-Veranstaltung. Es wird immer bestes Entertainment geboten und die Wrestling-Stars sind zum Greifen nah und nehmen sich auch Zeit für ihre Fans, egal welchen Alters.

Was ist für dich das Highlight der EWA?

Ein einzelnes Highlight rauszupicken, fällt mir sehr schwer aber es gab viele schöne Momente in der EWA-Geschichte. Angefangen von dem Gänsehautfeeling in Dublin beim WM-Leiterkampf gegen Bambi, der ersten Veranstaltung in Leoben mit dem 300 Kilo schweren Maximum Capacity, dem überraschenden IC-Titelgewinn von Damon Brix, von dem er selbst nix wusste, bis zu der einzigen Wrestling-Show in Liechtenstein, es sind einfach zuviele Erinnerungen da. Besonders hervorheben möchte ich noch die Aftershow-Parties der EWA, die ihresgleichen suchen. Für mich persönlich ist es nach einer Show immer wieder ein tolles Gefühl, etwas Unvergessliches auf die Beine gestellt zu haben.

Wer waren die Vorbilder deiner Jugend, sodass du dein Leben dem Wrestling verschrieben hast?

Meine Vorbilder der Jugend waren im Wrestling die British Bulldogs, Jake Roberts und Paul Roma. Die Bulldogs waren etwa in meiner Grösse und das beste Team aller Zeiten mit den Road Warriors. Jake Roberts war für mich immer der beste Heel, sehr unberechenbar. Und der sehr unterschätze Paul Roma war für mich immer der athletischste Wrestler mit dem besten Body, ich wollte so werden wie er. Mit meinem Dropkick zolle ich ihm bis heute Respekt, weil er den besten im ganzen Business hatte! Danach kam noch Jushin Liger dazu, der das Wrestling in Japan revolutionierte, ich würde mir noch unbedingt ein Match gegen ihn wünschen, bevor er seine Karriere beendet.

Wie hoch ist bei dir die Anspannung vor einem Event?

Anspannung vor einer Show kenne ich überhaupt nicht mehr, für das bin ich schon zu lange dabei. Es sind bald 22 Jahre, da kennst du alles. Wenn, dann fiebere ich eher mit meinen Schülern mit, die ihre ersten Auftritte haben, oder selber als Veranstalter, ob überhaupt genug Zuseher kommen, damit sich das Ganze auch finanziell auszahlt. Veranstalten wird immer ein Risiko bleiben in diesm Geschäft.

Was erwartet die Zuschauer bei einem Event der EWA?

Wenn Zuseher zu einem EWA-Event kommen, können sie sich auf ein Erlebnis der besonderen Art einstellen. Vom Hochhalten der Tradition, in dem wir fast immer eine Ringer-Parade abhalten, bis zu hochexplosiven Kämpfen von internationalen Top-Profis, die wir teilweise aus der ganzen Welt für unsere Shows verpflichten. Es wird sehr auf familiengerechte Unterhaltung wertgelegt, sodaß die Oma mit dem Enkel gemeinsam auf ihre Kosten kommt. Die Athleten kommen in der Pause und nach dem Event in die Halle, um Autogrammwünsche zu erfüllen, Fanfreundlichkeit ist unser oberstes Gebot. Alles in Allem wollen wir, daß jeder zufrieden nachhause geht und für sein Geld etwas geboten bekommt.

Wo siehst du die EWA in 5 Jahren? Was erwartet die Fans in Zukunft?

Ich sehe die EWA in 5 Jahren immer noch an der Spitze der europäischen Ligen, in Österreich gibt es eh keine Konkurrenz, in Deutschland sind vielleicht 3 auf unserem Niveau, in Frankeich eventuell 2, England lasse ich mal aussen vor. Wir hoffen sehr, noch in einigen angrenzenden Ländern zu veranstalten und vor allem die Anzahl der Events zu vergrößern. Das Ziel ist, den Namen European Wrestling Association weiter zu etablieren und den Fans das bestmögliche Produkt zu liefern.

Zum Schluß noch eine Aufforderung an alle Wrestling-Fans da draussen: Besucht die Live-Shows! Die Atmosphäre ist unbeschreiblich, da kommt das Fernsehen oder Internet nicht heran! Unterstützt euren Sport, vor allem hier in Österreich, Tradition verpflichtet!
Die nächste EWA-Show ist am 22. November im Haus der Begegnung Floridsdorf ab 19.30h mit vielen internationalen Stars, 2 Titelkämpfen und einem 6 Man Tag Main Event. Laßt Euch das nicht entgehen! Und ganz am Ende noch was für die Gerüchteküche: Seid nicht überrascht, wenn nächstes Jahr ein EWA-Wrestler plötzlich in der WWE zu sehen ist....;)

Vielen Dank Michael, dass du dir die Zeit genommen hast uns einen Blick hinter die Kulissen zu verschaffen. Viel Spaß und Erfolg bei eurem Event am 22. November und natürlich viel Spaß an alle Fans die vor Ort sein werden. In der kommenden Woche nimmt sich Marcel Mölln die Zeit uns die PWF vorzustellen. Wir freuen uns wenn ihr wieder dabei seid.