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Inside The Cage Classics #50: SuperBrawl 1994 – The Night Of The Thundercage

Kolumne

Article information
Published on:
09.09.2014, 10:55 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Nach unserem letztwöchigen Rückblick auf den WWF Royal Rumble 1994 beginnt mit unserer Jubiläumskolumne – ja es ist bereits Ausgabe 50 – auch das Wrestlingjahr von World Championship Wrestling. Die 93er Ausgabe von SuperBrawl war ein absolutes Wrestlingfest und bis heute der beste PPV in unserer ITC-Classics-Gesamtwertung. Ob der WCW SuperBrawl 1994 qualitativ ähnlich gut war, werden uns im Folgenden JoMo und WCWler etwas Näher bringen.

Flair und Vader treffen sich im Thundercage

JoMo: Sehr schön und logisch, dass man das Duell um die WCW World Heavyweight Championship zwischen Ric Flair und Vader hier direkt in die nächste Runde brachte. Auch die Zusatzstipulation des Thunder Cage Matches (etwa zu vergleichen mit einem großen runden Hell in a Cell Käfig) klang nett. Die eigentliche Umsetzung gefiel mir dann allerdings nicht so gut. Grundsätzlich fand ich die Matchzeit des Main-Events mit nicht einmal 12 Minuten mehr als fragwürdig. Flair und Vader kamen gerade besser in Gang und da war das Match eigentlich schon vorbei. Auch das eigentliche Ende wirkte mir einfach zu überzogen. Harley Race, Ricky Steamboat, The Boss waren alle irgendwie beteiligt und es war einfach zu chaotisch. Am Ende kann The Boss die Handschellen zerreißen und Vader attackieren, was schließlich zu dessen Niederlage und einem eher unsauberen Sieg des Nature Boy führt. Hätte ich jetzt nicht unbedingt so haben müssen.

WCWler: Das Ende war etwas überladen, ja. Aber es machte Sinn. Wobei Steamboat ja nur außerhalb des Käfigs war und nur verzweifelt auf das Schloss einschlug. Mir hat der Main Event gut gefallen. Ich hätte es zwar lieber gesehen, wenn The Boss nicht wieder los gekommen wäre, aber das Match geht bei der Vorgeschichte (Vader verletzte den Nature Boy beim letzten Clash und das Match war zwischenzeitlich abgesagt) auch in Ordnung. Hätte aber noch länger sein können. Und hat Vader wirklich aufgegeben? Immerhin steht nun für den nächsten PPV, WCW Spring Stampede, der Main Event fest. Denn WCW Commisioner Nick Bockwinkel gab Ricky Steamboat ein sicheres Titelmatch. Mal sehen, was Flair und Steamboat im Jahre 1994 noch zeigen können.

Der Thundercage wird gleich mehrfach genutzt

JoMo: Wenn der Thundercage schon mal da ist, kann man natürlich auch direkt zwei Matches darin abhalten. Die Idee ein Six Man Tag Team Match darin abzuhalten und dabei drei aktuelle Fehde zusammenzuführen war eigentlich klasse, aber ich kann die Bewertung von 4 ¼ Sternen von Dave Meltzer dennoch nicht nachvollziehen. Man entschloss sich dazu das Match wie ein normales Six Man Tag Team Match stattfinden zu lassen, d. h. es waren immer nur zwei Wrestler aktiv im Ring und man musste den/die Partner eintagen. Somit nahm man dem Match für mich das interessanteste Element. Ich wollte sehen wie diese sechs Männer aufeinander losgehen und das gerne auch ohne Rücksicht auf Verluste. Aber gut. Wir waren im Jahr 1994. Vielleicht habe ich auch einfach zu viel erwartet. Am Ende konnten sich mit Sting, Brian Pillman und Dustin Rhodes auch hier die Publikumslieblinge durchsetzen.

WCWler: Mein einziger Kritikpunkt ist hier auch das Wechseln. Wobei das am Ende ja auch nicht gemacht wurde. Die sechs Männer setzen den Käfig hier auch gut ein und zeigten ein recht hartes Match. War schön anzusehen. Nach dem Sieg bekam Sting von Rick Rude noch die Käfigtür gegen den Kopf und musste einen Rude Awakening einstecken. Alle drei Fehden in diesem Kampf sind wohl weiterhin noch nicht ausgestanden.

Technisches Wrestling + Hau Drauf Mentalität

JoMo: Ich war wirklich erstaunt wie viel Zeit man dem WCW World Television Champion Lord Steven Regal und dem Herausforderer Arn Anderson an diesem Abend gewährte. Nahezu 30 Minuten duellierten sich die Beiden. Es wurde ein sehr klassisches Match aufgebaut, welches technisch absolut sauber geführt wurde. Sowas muss man mögen und ich gebe zu, dass ich Brawl- und Highflying-Momente schon sehr gerne in Matches sehe, doch das kam hier etwas zu kurz und von daher zog sich das Match für mich etwas wie Kaugummi. Das ist hierbei aber wirklich eine reine Geschmackssache. Wo wir schon gerade bei bestimmten Geschmäckern sind. Das danach folgende WCW World Tag Team Title Match zwischen den Nasty Boys und dem Team bestehen aus Cactus Jack und Maxx Payne gefiel mir richtig gut. Die beiden Teams brawlten 12 Minuten wirklich im Vollgas-Modus und es macht einfach Spaß bei sowas zuzuschauen.

WCWler: Bei mir war es genau andersrum. Das TV Title Match fand ich großartig, allerdings in ein oder zwei Phasen etwas zu lang in Bezug auf Haltgriffe. Hier hätte ich mir auch ein paar Slams oder Suplessen gewünscht. War aber ein richtig toll geführtes Match mit einem sehr knappen Sieg für Eure Lordschaft. Kurz vor Ende konnte er mit Hilfe von Sir William und seinem Regenschirm den Einrollversuch von Double A verhindern und den Titel verteidigen. Ich bleibe dabei: Der TV Titel war zu dieser Zeit ein richtiges Highlight in der WCW. Das Tag Team Title Match war nicht so meins, was aber auch an den beteiligten Wrestlern lag. Der Brawl war allerdings nicht schlecht gemacht und das Finish, die Nasty Boys wurden disqualifiziert, nach dem Einsatz einer Gitarre, sollten wir Jahre später öfter sehen.

Der magere Rest

JoMo: Der Rest der Card war dafür eine mittelschwere Katastrophe. Beginnen wir doch mit dem Match zwischen Johnny B. Badd und Jimmy Garvin. Letzterer sprang für den verletzten Michael Hayes ein, obwohl er sich bereits im Karriereende befand. Das merkte man Garvin auch direkt an und dementsprechend zäh ist das Match. Terry Taylor holt sich einen völlig überraschenden Sieg gegen Diamond Dallas Page. Ein Sieg, welcher übrigens ins Nichts führen sollte. Jim Steele feierte sein PPV-Debüt mit einem komischen Ureinwohner-Gimmick und bekam mit dem recht untalentierten Equalizer prompt den besten Gegner um ein richtig schlechtes Match zu zeigen. Ja, aus Jim Steele sollte anschließend nicht mehr viel werden. Der Opener zwischen Harlem Heat und Thunder And Lightning war ebenfalls nicht gut. Booker T und Stevie Ray waren noch 1-2 Jahren von ihren guten Form entfernt und das gegnerische Team war einfach nur katastrophal untalentiert. Wenn man nun bedenkt, dass diese vier Matches die ersten vier des Abends waren, kann man sich vorstellen, dass man hier prompt ausschalten will.

WCWler: Ja, der Rest. Schlechter Opener, der nicht im Opener stattfand, sondern dank der eventuellen Verletzung von Hayes uns erst später präsentiert wurde. Mit der Paarung Badd gegen Garvin tat man sich hier kein Gefallen. Das folgende Tag Team Match war grauenhaft, genau wie das Match von Jim Steele. Dieser war vor diesem PPV bei den damaligen Wochenshows unbesiegt und gewann sein einziges PPV-Match. In den nächsten Wochen gewann er bei Worldwide und Pro weiter und tauchte irgendwann nicht mehr auf, bevor er dann ganz plötzlich ein Match um den TV Title bekam und verlor. Wahrscheinlich war das Verschwinden dann auch besser so. Die Niederlage von DDP gab zu diesem Zeitpunkt auch keinen Sinn. Aber die Undercard generell machte nie Sinn an diesem Abend. Erwähnenswert ist aber noch, dass dieser PPV, das Debüt vom großartigen Bobby Heenan am Kommentatorenpult war und er sich mit Tony Schiavone einige sehr gute Sprüche lieferte. Und ein deutscher WCW-Kommentator durfte während des Live-PPVs ein Interview geben.

Fazit

JoMo: Ich war wirklich enttäuscht von diesem PPV. Eine unglaublich zähe und schlechte erste Stunde, anschließend gute Leistung von Anderson, Regal, Cactus, Payne und den Nasty Boys. Dann aber wieder eine Enttäuschung mit dem eher langweiligen Six Man Tag Team Match. Final kann dann auch der Main-Event nicht punkten, da er einfach zu kurz und chaotisch war. Für mich verdient dieser PPV nur magere 4 Punkte.

WCWler: Ab dem Match um den TV Title, war der PPV toll. Wäre das ganze davor nicht gewesen. Aber es war halt da und das war nicht gut. Ich gebe 6 Punkte, da das Ende eben viel rausholte.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
SuperBrawl 1993: 9.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 10.0)

Platz 2:
SuperBrawl 1992: 8.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 8.0)
WrestleMania VII: 8.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 4:
Halloween Havoc 1993: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)
King of the Ring 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 7.0)
Royal Rumble 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, The Formless One 7.0)
Royal Rumble 1992: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch 7.0)
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)
WrestleWar 1991: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)

Platz 10:
Starrcade 1992: 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
SummerSlam 1992 7.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleWar 1992 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 16:
Royal Rumble 1994: 6.5 (JoMo: 6.0, Eddie: 7.0)
Starrcade 1993: 6.5 (JoMo: 6.0, WCWler: 7.0)
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleMania VIII: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 20:
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 24:
Survivor Series 1993: 5.5 (JoMo 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
Survivor Series 1992: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
The Great American Bash 1992: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Beach Blast 1992: 5.5 (JoMo: 6.0, WCWler 5.0)
Tuesday in Texas: 5.5 (JoMo 5.0, Mathias Rekasch 6.0)
Halloween Havoc 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
SummerSlam 1991: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SuperBrawl 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 33:
SuperBrawl 1994: 5.0 (JoMo: 4.0, WCWler: 6.0)
Fall Brawl 1993: 5.0 (JoMo: 5.0, WCWler: 5.0)
SummerSlam 1993: 5.0 (Mathias Rekasch: 5.0, Eddie: 5.0)
Beach Blast 1993: 5.0 (JoMo: 3.0, WCWler: 7.0)
Halloween Havoc 1992: 5.0 (The Formless One: 5.0, WCWler: 5.0)
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 41:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)
Slamboree 1993: 4.5 (JoMo: 4.0, WCWler: 5.0)

Platz 43:
WrestleMania IX: 4.0 (Eddie: 5.0 Punkte, Mathias Rekasch: 3.0)
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 45:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)
Survivor Series 1991: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 47:
Starrcade 1991: 3.0 (JoMo: 2.0, WCWler: 4.0)

Platz 48:
Battle Bowl 1993: 2.5 (JoMo: 3.0, WCWler: 2.0)

Platz 49:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Platz 50:
Great American Bash 1991: 1.0 (JoMo: 1.0, WCWler: 1.0)