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A late summer dreaming...

Kolumne

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Published on:
08.09.2014, 22:58 
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Es ist September 2014 und der Heavyweight Champion von World Wrestling Entertainment heißt weder John Cena noch Randy Orton. Nein, der Titelträger hört auf den Namen Brock Lesnar und ist der Anti-Champion schlechthin. Wer erinnert sich nicht an den historischen, wenn auch umstrittenen, Squash im Main Event des SummerSlams? Und seitdem glänzt Lesnar fast ausschließlich durch Abwesenheit bei den Weeklies, lässt Paul Heyman für ihn sprechen und liefert somit die Basis für die potentiell perfekte Storyline für die nächsten Monate.

Die gesamte Wrestling-Welt erwartet es, fast die gesamte Wrestling-Welt freut sich drauf. Brock Lesnar, der als Söldner keinerlei Achtung vor der WWE oder dem Wrestling zeigt, tut das, was nicht "best for business" ist: Er schert sich nicht um das Alltagsgeschäft, das bei RAW und SmackDown abgehalten wird. Er kommt, wenn er kommen will, und geht, wenn er gehen will, aber nicht ohne seinen Gehaltscheck einzusacken. Triple H, der alle seine Schergen gegen das Monster antreten lässt und schlussendlich doch die Publikumslieblinge zurück in den Kampf schicken muss. Eben weil er merkt, dass eine Titelregentschaft des Biestes das noch größere Übel darstellt. Doch wem wird man diese Möglichkeit geben? Wer wird die Regentschaft Lesnars, vorzugsweise bei WrestleMania, beenden dürfen? Bislang wurden in diesem Zusammenhang meistens Roman Reigns und Daniel Bryan genannt, doch ich träume und hoffe, dass es noch eine Alternative gibt...

...doch zunächst zu den offensichtlicheren Antwortmöglichkeiten. Roman Reigns. Das ehemalige Shield-Mitglied legt einen unglaublichen Lauf hin: Von 135 Matches, die er 2014 bislang bestritten hat, konnte er satte 104 gewinnen, was einem Wert von 77% entspricht. Dazu kommen in den letzten 12 Monaten ein fast alleine gewonnenes Survivor Series-Match, der Eliminierungsrekord beim Royal Rumble, ein Sieg mit The Shield bei WrestleMania, zwei cleane Siege gegen die Evolution sowie eine Teilnahme im Money In The Bank Match und zuletzt ein Pay Per View-Sieg gegen Randy Orton beim SummerSlam. Beachtet man dann noch die fast schon extrem dominante Darstellung in den Wochenshows mit gefühlten 10528 triumphierend beendeten RAW-Ausgaben, so kann man durchaus von einem erfolgreichen Jahr 2014 sprechen. Die "Reigns beats Lesnar"-Theorie sieht so aus, dass Reigns' Marsch an die Spitze der WWE durch den Herbst hinweg weitergeht wie bisher, womöglich mit einem weiteren Sieg bei den Survivor Series, um schließlich im Januar das Royal Rumble Match zu gewinnen und als aufstrebender Herausforderer nach WrestleMania reist. Die Reigns-Gegner merken allerdings an, dass diese übermäßig starke Darstellung Reigns spätestens nach dem Rumble-Sieg einiges an Live-Sympathien kosten könnte und so der Moment bei WrestleMania womöglich nicht so groß wäre wie erhofft.

Der zweite Name, der oft genannt wurde, lautet Daniel Bryan. Spulen wir die Uhr um ein Jahr zurück. Daniel Bryan gewinnt beim SummerSlam 2013 den WWE Title von John Cena und wird offiziell zum Star geschlagen. Anschließend löst Randy Orton jedoch seinen Money In The Bank-Koffer ein und holt sich mit Hilfe von Triple H den Titel. Anschließend geht eine große Hetzjagd Bryans los, die schließlich mit einem Doppelerfolg bei WrestleMania endet, wo Bryan erst Triple H und dann Randy Orton und Batista am selben Abend besiegt. Doch bereits im Mai musste Bryan seinen Titel wieder abgeben, weil er sich am Nacken verletzte. Seitdem war der Anführer des Yes-Movements kaum noch im WWE-Fernsehen zu sehen. Die Unterstützer von "Yes beats Beast" können sich keine bessere Lösung und keinen besseren Comeback-Zeitpunkt vorstellen als den Abend des Royal Rumbles. Daniel Bryan, am besten noch mit der Nummer 30 ausgestattet, kehrt zurück, gewinnt den Rumble und damit das Recht, Lesnar herausfordern zu dürfen. Der größte Stolperstein dieses Szenarios sollte wohl Daniel Bryans Gesundheit sein. Die WWE wird keinen 99%-Bryan in den Main Event von WrestleMania booken, jedoch gehen bis zum Rumble noch einige Tage ins Land, weswegen man hier doch noch Hoffnung haben dürfte.

Kommen wir nun zu meiner Alternative, meinem Sommertraum. Was wäre, wenn der Mann, der Lesnar stürzt, Dean Ambrose wäre? Wie Roman Reigns ist Ambrose natürlich ebenfalls ein ehemaliges Shield-Mitglied. Doch nachdem sich die Gruppierung getrennt hatte, schlugen die beiden dennoch verschiedene Wege ein. Während Reigns sofort zum regelrechten Sturm des Main Event-Gipfels ansetzte, verblieb Amrbose noch auf dem aktuellen Level und kümmerte sich dort um seine Angelegenheiten. Denn er setzte dem Verräter, Seth Rollins nach. Eine Fehde, die wohl jedem Zuschauer gezeigt haben sollte, was für ein Potenzial von Dean Ambrose und seinem Charakter ausgeht. Der psychisch labile, unberechenbare Face, der seine Gegner nur verprügeln will und im Ring dabei so furchtlos wie ungehalten agiert passt Ambrose einfach unglaublich gut. Als Ambrose vor drei Wochen durch Seth Rollins aus den Shows geschrieben wurde, war klar, dass diese Sache noch nicht ihr Ende gefunden hatte, nicht bei Dean Ambrose. Und so wartet die Wrestling-Welt auf einen weiteren Rückkehrer, der irgendwann zurückkommt um seinen Rivalen zu verhauen. Mein Traum sieht so aus: Dean Ambrose kommt einige Wochen nach Night Of Champions zurück zu RAW und geht, oh Wunder, auf Rollins los. Daraus entsteht ein Hell In A Cell Match beim gleichnamigen Pay Per View, das klar als das vorerst letzte Match der Saga aufgebaut wird. Dieses Match, was zweifelsohne kaum schlecht werden kann, gewinnt Seth Rollins, aber erst nachdem er von Triple H und dem Rest der Authority aus dem Spiel genommen wird. Dadurch richtet sich Ambroses Rachsucht auf den Kopf der Schlange und trennt ihn gleichzeitig mehr oder weniger von Rollins, der daraufhin gestärkt mit einem "Sieg" im Hell In A Cell sein eigenes Süppchen kochen darf. Ambrose kämpft sich derweil durch die Reihen der Authority, um dann bei der Survivor Series oder bei TLC entweder ein Elimination Tag Team Match gegen das böse Stable oder ein Match gegen Triple H zu bestreiten und gewinnen.

Nach diesem Erfolg muss man Ambrose daraufhin einigermaßen klar in der Upper Midcard lassen, um seinen Main Event-Boost nicht zu früh zu verballern. Triple H merkt daraufhin in Richtung Jahreswechsel, dass Lesnar wohl doch nicht gut fürs Geschäft ist und sucht nach einem Herausforderer unabhängig der Gesinnung. Nachdem seine üblichen Alternativen aus verschiedenen Gründen wegfallen, kriecht er wieder bei Ambrose an und bittet ihn, sein Mann zu sein. Ambrose kann natürlich weiterhin seine Stellung gegen HHH halten, jedoch ist er nicht so dumm, die Unterstützung oder nur den Wohlwollen Hunters abzulehnen und sagt zumindest nicht nein. Daraufhin gewinnt Ambrose, vorzugsweise als Nummer 1 oder 2 gesetzt, weil Triple H will, dass er sich dennoch beweist, den Royal Rumble und fährt als Herausforderer zu WrestleMania. Auf dem Weg dorthin baut man unterschwellig auf, dass HHH ihn nur als Mittel zum Zweck nutzt, um Lesnar zu stürzen und muss somit nicht fürchten, dass die Fans denken, dass Ambrose und Triple H tatsächlich gemeinsame Sache machen. Bei WrestleMania gibt es anschließend den erwartet großen Moment, der Ambrose zum Champion macht. Und einige Monate nach WrestleMania kann man dann einen alten Hass wieder aufleben lassen, indem man Rollins eincashen lässt und Ambrose wieder auf die Jagd gehen kann.

Das sind nur meine Gedanken zur Titelsituation in der WWE. Was haltet ihr davon? Kompletter Mumpitz oder durchaus denkbar? Wie seht ihr die nächsten Monate rund um Brock Lesnar und Gegner X? Lasst es mich wissen, in den Kommentaren oder auf dem Cageboard.