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Inside The Cage Classics #47: Survivor Series 1993 – Der Beginn einer Familienfehde

Kolumne

Article information
Published on:
19.08.2014, 07:40 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Da unser Stammschreiber Eddie eine kurzzeitige Pause einlegt, hat sich Mathias Rekasch diesmal unseren WCW-Reviewer JoMo an die Seite geholt. Beide haben einen Blick auf die 93er Ausgabe der Survivor Series geworfen. Ihr Fazit erfahrt ihr im Folgenden:

Die Mutter aller Bruderfehden findet ihren Ursprung

JoMo: Neid ist eine schlimme Sache. Jedoch auch ein Gefühl, welches sich nicht vermeiden lässt, vor allem nicht unter Brüdern. Genau eine solche Ausgangssituation bekam die WWF Ende des Jahres 1993 auf dem Teller serviert. Owen Hart erhielt als Babyface immer weniger Reaktionen von den Fans, beziehungsweise trat er kaum in Erscheinung. Zu groß schienen die Fußstapfen seines Bruders Bret Hart zu sein. Etwas kurzfristig wurde eine Fehde von Shawn Michaels gegen die komplette Hart-Family aufgebaut, als dieser Stu Hart und seine ganze "Sippe" beleidigte. Vollkommen überraschend war diese Fehde wenig aussagekräftig, sondern man stieß am Survivor Series Abend eine ganz neue Tür auf. Owen Hart schied als einziger Hart im Elimination Match aus. Vorher kollidierte er mit seinem Bruder Bret, welcher auf dem Ringapron rumspazierte. Nach dem Match kam es dann zu einer ersten Auseinandersetzung. Owen kam zurück aus dem Backstagebereich, schubste seinen Bruder Bret und machte ihn für sein Ausscheiden verantwortlich. An dieser Stelle wurde der Grundstein für eine der besten Fehden des Jahres 1994 gelegt. Hierauf dürfen wir uns in den kommenden Kolumnen freuen.

Mathias Rekasch: Dies ist aber noch Zukunftsmusik, wenn auch eine wahrlich tolle, wie Du schon geschrieben hast. Das Elimination Match diente daher aber einzig und allein dem ersten Grundstein für diese besagte Fehde und war daher recht einseitig aufgebaut. Eigentlich sollte Jerry Lawler hier seine königlichen Ritter in die Schlacht führen, doch nach Problemen mit ihm, wurde es auf Michaels übertragen, der seine ihm angedachte Rolle hier vernünftig ausgefüllt hat, mehr aber auch nicht. Die Harts haben das Match natürlich weitestgehend dominiert und Owen wurde dann das Bauernopfer, durch einen dummen Zusammenstoß. Wenig später suchte Michaels dann das Weite und das Match war an sich zu Ende, wobei Owen schon eindeutig seine wahren Gefühle raus ließ und an seinen Brüdern kein gutes Haar ließ. Ein toller Aufbau, hier in diesem Event war das Match an sich aber "nur" okay.

Lex Luger – ein wahrer All American

JoMo: Der eigentliche Main-Event des Abends wurde mit einem großen USA vs. Non-USA Match beworben. Der Teamkapitän Lex Luger holte sich mit den Steiner Brothers wahre All American Unterstützung ins Team. The Undertaker wirkte hingegen etwas fremd in diesem Team, aber seine Teilnahme diente letztlich nur dazu um die Fehde mit Yokozuna aufzubauen. Der samoanische Japaner hatte derweil mit Crush (Hawai), Jacques (Kanada) und Ludvig Borga (Finnland) ein bunt gemischtes Allerlei der Welt um sich geschart. Während sich der Deadman und der amtierende WWF World Heavyweight Champion gegenseitig eliminierten, sollten letztlich Luger und der stark dargestellte Borga den Sieg untereinander ausmachen. Durch einen komplizierten Beinbruch sollte dies auch der einzige große Auftritt von Borga bleiben. Luger gewann am Ende wenig überraschend, denn bei den Elimination Matches triumphierten an diesem Abend sowieso ausschließlich die Publikumslieblinge.

Mathias Rekasch: Crush und The Undertaker wurden nachträglich ins Match genommen, da die eigentlich geplanten Teilnehmer Pierre bzw. Tatanka in einer Storyline vom gegnerischen Team jeweils ausgeschaltet wurden. Auch dieses Match hat mich beim erneuten Schauen nicht wirklich so begeistert. Borga und Luger sind keine hervorragenden Wrestler und auch der Rest der Bande bot an diesem Abend größtenteils Standardkost. Was bleibt ist natürlich der erneute Triumph der USA bei einem PPV in diesem Jahr und die Tatsache, dass Yokozuna einen neuen Gegner bekommen hat, der eine etwas andere Storyline mit dem Champion beginnen sollte.

Die Außenseiter trumpfen auf

JoMo: Auch der amtierende WWF Intercontinental Champion Razor Ramon durfte an diesem Abend ein Team stellen. Er holte sich dabei Marty Jannetty, The 1-2-3 Kid und Randy Savage an Bord. Letzterer ersetzte Mr. Perfect, welcher verletzungsbedingt ausschied. Storylinetechnisch wurde das Ganze eher so interpretiert, als hätte er sein Team im Stich gelassen. Die Heels hingegen waren mit Irwin R. Schyster, Adam Bomb, Diesel und Rick Martel wahrlich bunt durchgemischt. Am Ende überlebten überraschenderweise ausgerechnet die beiden kleinsten Wrestler in diesem Match. Jannetty und Kid sorgten für den Upset des Abends und begeisterte anwesende Zuschauer in der Halle.

Mathias Rekasch: Natürlich bot dieses Match keine Storyline, von der Action her, war es als Opener aber sicherlich das unterhaltsamste Elimination Match an diesem Abend. Die Überlebenden sollten in der Folge noch ein Tag Team bilden und als solches die Tag Team Titel der Company gewinnen, während Ramon und Diesel auch eine Auseinandersetzung hatten. Insofern hat dieses Match zumindest für einige noch eine wegweisende Bedeutung. Für den Rest der Teilnehmer war die Karriere zu diesem Zeitpunkt schon vorbei bzw. hatte nie so wirklich begonnen (Adam Bomb).

Der Doink-Blödsinn und Smokey Mountain

JoMo: Bleibt noch ein Comedy Match und Title Match einer Parterpromotion. Die sich andeutende Fehde zwischen Bam Bam Bigelow und Doink sollte einen Startschuss mit einem Elimination Match bekommen. Ärgerlich für Bam Bam, dass Doink selbst gar nicht Teil des Matches war. Stattdessen kamen Mabel, Mo, Luke und Butch mit einer Clown-Verkleidung. Die etwas verwirrten Gegner hatten keinerlei Chance und in knapp 10 Minuten mit 4:0 abgefertigt. Das Match war jedoch nicht wirklich gut, sondern diente als kurzer Stimmungsaufheller. Da es letztlich nur knapp 15 Minuten der PPV-Zeit in Anspruch nahm, konnte man es mit einem Schmunzeln abhaken. Das Tag Team Match um die SMW Tag Team Championship zwischen dem Rock 'n' Roll Express und den Heavenly Bodies war wrestlerisch einwandfrei, jedoch kam bei diesem Match größtenteils fast keine Stimmung auf. Das Experiment ein Match einer Parterliga bei einem PPV zu veranstalten, endete somit mit einem eher faden Beigeschmack.

Mathias Rekasch: Das Comedy Match ging dennoch zu lang und vor allem Bigelow kann einem nur leid tun, da er wirklich so viel besser war als Matches wie dieses es zeigen. Aber in der McMahon-Company sollte er nie den endgültigen Durchbruch schaffen. Über Booger brauchen wir gar nicht erst reden. Die Headshrinkers hingegen waren eigentlich auch ein etabliertes Team, während die Sieger in der Tat fast nur durch Comedy Matches eine Daseinsberechtigung hatten, Mabel mal ausgenommen - wobei alles spätere auch nicht wirklich besser war.... nur halt noch unlustiger. Das Tag Team Match hingegen war natürlich das MOTN, was bei den dargebotenen Elimination Matches aber auch nicht schwer war. Die Tatsache, dass beide Teams nicht so recht in die Gimmick-Maschinerie der WWF Anfang der 90er passen wollten, machte es alles vieren natürlich schwer das Publikum in seinen Bann zu ziehen. Schade, denn bei Teams waren wahre Könner ihres Fachs.

Fazit

JoMo: Der PPV ist irgendwie schwer zu bewerten. Irgendwie gab es nichts was wirklich schlecht war. Es fand auch aber überhaupt nichts statt, was positiv herausragen sollte. Mit Ausnahme der Bret/Owen-Konfrontation. Man kann sich die Show unterm Strich angenehm am Stück anschauen, wofür ich an dieser Stelle mal 6 Punkte vergebe.

Mathias Rekasch: Dies ist so ein typischer PPV, den man sich anschaut und den man direkt danach schon größtenteils wieder vergessen hat. Nichts zum Haareraufen, aber wie Du sagst eben auch nichts so richtig gutes. Da einige Storys ihren Anfang hatten und das Tag Team Match okay war, reicht es noch zu fünf Punkten.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
SuperBrawl 1993: 9.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 10.0)

Platz 2:
SuperBrawl 1992: 8.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 8.0)
WrestleMania VII: 8.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 4:
Halloween Havoc 1993: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)
King of the Ring 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 7.0)
Royal Rumble 1993: 7.5 (Eddie: 8.0, The Formless One 7.0)
Royal Rumble 1992: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch 7.0)
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)
WrestleWar 1991: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)

Platz 10:
Starrcade 1992: 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
SummerSlam 1992 7.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleWar 1992 7.0 (JoMo: 7.0, WCWler: 7.0)
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 16:
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleMania VIII: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 18:
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 21:
Survivor Series 1993: 5.5 (JoMo 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
Survivor Series 1992: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
The Great American Bash 1992: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Beach Blast 1992: 5.5 (JoMo: 6.0, WCWler 5.0)
Tuesday in Texas: 5.5 (JoMo 5.0, Mathias Rekasch 6.0)
Halloween Havoc 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
SummerSlam 1991: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SuperBrawl 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 31:
Fall Brawl 1993: 5.0 (JoMo: 5.0, WCWler: 5.0)
SummerSlam 1993: 5.0 (Mathias Rekasch: 5.0, Eddie: 5.0)
Beach Blast 1993: 5.0 (JoMo: 3.0, WCWler: 7.0)
Halloween Havoc 1992: 5.0 (The Formless One: 5.0, WCWler: 5.0)
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 38:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)
Slamboree 1993: 4.5 (JoMo: 4.0, WCWler: 5.0)

Platz 40:
WrestleMania IX: 4.0 (Eddie: 5.0 Punkte, Mathias Rekasch: 3.0)
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 42:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)
Survivor Series 1991: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 44:
Starrcade 1991: 3.0 (JoMo: 2.0, WCWler: 4.0)

Platz 45:
Battle Bowl 1993: 2.5 (JoMo: 3.0, WCWler: 2.0)

Platz 46:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Platz 47:
Great American Bash 1991: 1.0 (JoMo: 1.0, WCWler: 1.0)