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Inside The Cage Classics #29: WrestleMania VIII - Die Nacht der Titelwechsel

Kolumne

Article information
Published on:
15.04.2014, 14:06 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Aktuell gesehen haben uns WCW und WWF einen guten Gefallen getan und sich mit ihren PPVs fleißig abgewechselt in der chronologischen Reihenfolge. Nachdem der Royal Rumble '92vor zwei Wochen von uns reviewed worden ist, kam in der letzten Woche mit dem WCW SuperBrawl '92 ein weiterer guter Event dran. Wie es jetzt mit der WWF und dem größten PPV des Kalenderjahres weitergeht erfahrt Ihr genau hier. Danach ist erst einmal ein größerer Block WCW dran, doch nun wie gesagt zur Mania:

Der Main Event in der Mitte des PPV

Eddie: Mir ist ja durchaus bewusst, dass es früher so geläufig war, dass das wichtigste Match auf der Card auch mal in der Mitte eines PPVs gezeigt wurde, wirklich gefallen tut es mir aber immer noch nicht. Wieso? Dafür gibt es in diesem speziellen Fall sogar zwei Gründe. Zum einen bekam man im späteren Abschlussmatch ein DQ Finish, was ich per se doof finde. Zum anderen wäre der Titelwechsel hier zum Macho Man ein schöner Feelgood-Moment gewesen, wie man ihn sich von einer Mania einfach verspricht. Randy Savage konnte sich hier nach seinem Titelgewinn bei WM IV das zweite Mal das Titelgold sichern, indem er Ric Flair besiegen konnte. Das war damals mit dem simplen Heel vs. Face Match einfach prädestiniert für den Abschluss. Zumal das Match auch noch hervorragend war. Also sogar drei Gründe. Für mich steht es mit dem IC-Titelmatch auf einer Ebene für das MOTN, auch wenn Meltzer hier große Unterschiede macht.

Mathias Rekasch: Für mich war das Match zwischen Randy Savage und Ric Flair definitiv das Match oft he night. Die ganzen Emotionen, die dank der perfekt herausgearbeiteten Fehde zwischen den beiden Wrestlern im Match zu spüren waren, dazu mit Miss Elizabeth und Mr. Perfect perfekte Nebendarsteller und der Feel Good Moment am Ende, es passte hier, außer der von dir angesprochenen Platzierung auf der Card, einfach alles. In meinen Augen war dies auch eines der besten Flair-Matches bei WWE, wobei keines an seine epischen NWA/WCW-Schlachten heranreicht. Als junger Fan habe ich den Erfolg von Savage lautstark gefeiert und ich erinnere mich auch über 20 Jahre später noch sehr gerne an dieses tolle Match zurück.

Hulk Hogan beendet die Show

Eddie: Tja, Hulk Hogan beendet die Show (erneut). Klar, das Aftermath mit dem Ultimate Warrior ist auch ein Feelgood-Moment der die Show gut beendet, dennoch finde ich persönlich einen Titelwechsel noch bedeutsamer. Klar, es war das Comeback vom Ultimate Warrior, nachdem man ihm seit dem SummerSlam 91 nicht mehr gesehen hat, aber das führte letztendlich auch zu nichts außer einem Titelmatch noch beim Slam 92 gegen Savage, aber naja. Und zum anderen kam hier nach dem DQ Finish keine weitere Story nach. Wieso? Klar, das Match war nicht besonders gut, aber ein DQ Finish beim größten Event des Jahres beendet die kleine Fehde? Alles klar. Super gemacht Hulk, super gemacht.

Mathias Rekash: Ja, die Rückkehr des Warriors kam damals wohl für viele überraschend und zudem war es ja auch der zeitweilige Abschied von Hulk Hogan, ehe er nicht einmal ein Jahr später wieder zurückkehren sollte. Doch das gesamte Match zog sich ein wenig wie alter Kaugummi und wurde dann durch den Eingriff von Papa Shango, der zuvor keine wirkliche Rolle in dieser Auseinandersetzung gespielt hat, doch arg überzogen. Zudem konnte ich Sid Justice auch nie wirklich etwas abgewinnen und war froh, dass er danach erst einmal ebenfalls in die Bedeutungslosigkeit verfiel und die Liga verließ, ehe er noch einen späten zweiten Frühling in der Company haben sollte. Die Umstände des Sieges waren unglücklich gewählt, der Sieger verließ die Bühne, der Sieger spielte in der Folge vorerst ebenfalls keine Rolle mehr und die Randerscheinungen hatten mit dem Warrior und Shango eine ebenfalls kaum wahrgenommene Fehde gegeneinander. Wahrlich ein Erfolg auf ganzer Linie.....

Bret Hart erntet das zweite Singles Gold in seiner Karriere

Eddie: Wie gesagt, das Match hier fand ich beinahe genauso gut, wenn nicht sogar auf einem Level wie das WWF Titelmatch. Die Story war simpel, der Titelwechsel für mich damals überraschend und das war auch der Grund, weshalb Roddy Piper das Match beim Rumble gegen den Mountie gewonnen hat. Und das Finish war allererste Sahne. So wird Piper nicht zu stark geschwächt und Bret Hart wird direkt als cleverer Champion over gebracht. Der Bluteinsatz war hier sehr gut dosiert und so bleibt einem ein wirklich gutes Midcard Match, das es heutzutage so um die Midcard-Titel einfach leider nicht mehr gibt. Ich muss jetzt gestehen, über die Geschichte nicht viel zu wissen, doch dies war Pipers letzter Auftritt überhaupt. Danach gab es noch ein Match '94 und eines '96 (abgesehen von drei House Show Auftritten), bevor er dann letztendlich bei der WCW landete. Vielleicht kann ja einer unserer Leser hier für mich Licht ins Dunkel bringen.

Mathias Rekasch: Definitiv eines der sehr guten Matches des Hitman. Ich muss zugeben, dass er sicherlich ein gut Wrestler war, aber mich nie so begeistern konnte wie ein Shawn Michaels oder ein Razor Ramon in der damaligen Zeit. Piper hingegen mochte ich immer sehr gerne und so fand ich es schon ein wenig schade, dass er hier wieder Platz machen musste und seinen Run nicht etwas ausdehnen durfte. Wie so einige andere kehrte Hot Rod der Company daraufhin erst einmal den Rücken und konnte in der Folge nie wieder an diesen Erfolg anknüpfen. Für den Hitman war dieser Erfolg allerdings der Start zu etwas Großem, was ihm noch Ende 1992 erwarten sollte. Schön fand auch ich das etwas ungewöhnliche Cover am Ende, welches schließlich beide wie Sieger aussehen ließ und damit einen schönen ersten Höhepunkt an diesem Abend markierte.

Der Rest aka "Wie bekomme ich meine Card voll?"

Eddie: Der Opener zwischen El Matador und Shawn Michaels sticht hier noch deutlich raus und war ein gutes Match, doch ansonsten gab es nicht viel. Undertaker darf sein 2:0 erzielen, es gab ein Eight Man Tag Match, Tatanka gegen Rick Martel, was mit mehr Matchzeit sicherlich richtig gut hätte werden können, erneut den Beweis, dass die Tag Division im Abschwung ist mit den Natural Disasters gegen Money Inc., auch wenn das natürlich noch solide ist. Ach und Owen Hart feiert sein Singles-PPV-Debüt in 1:11 gegen Skinner. War da, mehr nicht.

Mathias Rekasch: Ja, der Opener war dann wirklich noch ein gutes Match. Ansonsten war dies leider auch der Abschied von Jake Roberts, der in meinen Augen einen grandiosen Heel-Run verdient gehabt hätte, der ihm aus den verschiedensten Gründen immer verwehrt blieb. Ein Wiederaufleben der Fehde gegen Savage und dann um dessen Titel, hätte mich damals schwer begeistert. Der Rest ist vom Tag Team Match über die kurzen Duelle von Tatanka vs. Martel oder Skinner vs. Owen Hart wahrlich unbedeutend und einer WrestleMania eigentlich auch nicht angemessen.

Fazit

Eddie: Erschreckend zu sehen, wie schnell der PPV nach dem Savage-Flair Match nachgelassen hat. Ich habe hier lange überlegt wie viele Punkte ich zücke. Nach dem WWF Titelmatch wäre ich sicherlich bei 9 Punkten gewesen, wenn nicht sogar bei 10. Doch die zweite Hälfte hat so stark abgebaut und in Summe kann ich hier "nur" 7 Punkte geben. Man sollte sich die Mania sowieso ansehen, wie eben jedes Jahr, doch eine eingeschränkte Empfehlung kann ich hier durchaus aussprechen.

Mathias Rekasch: Selten konnte man eine Show in der Tat so gut in zwei Hälften teilen, wie hier. Nach einem wirklich guten Opener, einem passablen Taker vs. Roberts Match, welches hätte besser sein können, und den tollen Matches um die Singles Titles (das Eight Man Tag Team Match lasse ich mal außen vor) hätte man die Show eigentlich beenden müssen und sicherlich 8-9 Punkte vergeben können, doch der mehr als belanglose Rest und der wirklich schwache Main Event lassen hier in meinen Augen selbst mit gutem Glauben nur noch 6 Punkte zu.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
SuperBrawl 1992: 8.0 (JoMo: 8.0, WCWler: 8.0)
WrestleMania VII: 8.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 3:
Royal Rumble 1992: 7.5 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch 7.0)
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)
WrestleWar 1991: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)

Platz 6:
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III: 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 9:
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)
WrestleMania VIII: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 11:
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 14:
Tuesday in Texas: 5.5 (JoMo 5.0, Mathias Rekasch 6.0)
Halloween Havoc 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
SummerSlam 1991: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SuperBrawl 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 20:
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 23:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)

Platz 24:
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 25:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)
Survivor Series 1991: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 27:
Starrcade 1991: 3.0 (JoMo: 2.0, WCWler: 4.0)

Platz 28:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Platz 29:
Great American Bash 1991: 1.0 (JoMo: 1.0, WCWler: 1.0)