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Inside The Cage Classics #23: Halloween Havoc 1991 – The Chamber of Horrors

Kolumne

Article information
Published on:
04.03.2014, 11:26 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Author(s):
Nach dem kurzen Abstecher zum WWF SummerSlam sind wir nun wieder bei World Championship Wrestling angekommen. Nach dem Fiasko rund um den Great American Bash 1991 hofften wir auf Besserung. JoMo und WCWler haben sich den PPV angesehen und zogen dabei folgendes Fazit.

Ron Simmons greift nach dem Gold

JoMo: Der Main-Event zwischen Lex Luger und Ron Simmons war jetzt wirklich nicht schlecht, aber großartige Main-Event-Stimmung wollte bei mir nicht aufkommen. Luger hat seine besten Leistungen gegen Wrestler gezeigt, welche ihm im Ring deutlich überlegen waren und ihn durch das Match ziehen konnten. Simmons hatte diesen Vorteil nun nicht auf seiner Seite. Die Stipulation Two Out Of Three Falls begeisterte mich jetzt nicht so sehr. Immerhin waren die 18 Minuten Matchzeit für den Hauptkampf des Abends doch ganz gut gewählt. Die Wertung von Dave Meltzer mit 3 ½ Sternen finde ich dann allerdings doch etwas zu hoch gegriffen.

WCWler: Begeistert hat mich dieses Match auch nicht. Ich bin von beiden jetzt nicht so der große Fan, aber auch der Matchaufbau war nicht so prickelnd. Zwar gewann Simmons schnell den ersten Pin und dominierte dann danach, aber mit der DQ zum Ausgleich wurde das Match etwas flach meiner Meinung nach. Dabei wurde Simmons von Lugers Begleiter Harley Race festgehalten und Simmons beförderte Luger unabsichtlich über das dritte Seil nach draußen. In der damaligen Zeit war dies in der WCW eine DQ. Später gewann Luger dann nach einem Piledriver und verteidigte seinen Titel. 3 ½ Sterne war dieses Match niemals.

Chamber of Horrors

JoMo: Die eigentlichen Teilnehmer des Matches wurden ja noch mal ordentlich durcheinander gewirbelt. Der Plan sah vor, dass El Gigante, Sting und die Steiner Brothers gegen Barry Windham, One Man Gang, Oz und The Diamond Studd antreten sollten. Durch die Änderungen und das Integrieren von Cactus Jack, Abdullah The Butcher und Vader wurde das Match auf dem Papier wenigstens etwas interessanter. Leider änderte dies jedoch nicht, dass die Chamber of Horrors purer Trash war. Alleine die Matchstipulation, dass der Verlierer auf einem Stuhl "gegrillt" wurde grenzt an purer Dummheit. Immerhin gab es keine Wiederholung dieser Matchart.

WCWler: Was hätte man aus dieser Ansetzung alles machen können? 3 oder 4 vernünftige Matches zum Beispiel, anstatt hier Wrestler wie Sting, die Steiner Brothers, Vader oder Jack zu verschwenden. Die Matchart selbst erlebte hier überraschend seine einzige Austragung. Manche Ideen verwendet man, wenn überhaupt, am besten nur einmal. Diese gehört dazu. Das Match selbst war blutig, unübersichtlich und hatte den Fehler, da es mit dem Stuhl im Ring kaum Platz in diesem gab. Dazu fiel mitten im Match der Hebel für den Stuhl runter und musste unauffällig von Cactus Jack wieder hoch gedrückt werden. Am Ende war er es dann auch, der den Butcher grillte. Lustiger, aber ganz schlechter Trash.

Die WCW führt die Light Heavyweight Division ein

JoMo: Die WCW versuchte hier erstmals eine eigene Light Heavyweight Division zu etablieren. Was später mit der Cruiserweight Division ein riesiger Erfolg werden sollte, trug hierbei leider noch keine großen Früchte. Das Duell zwischen Brian Pillman und Richard Morton war durchaus ansehnlich. Morton wurde wieder von Alexandra York begleitet und ich erwähne immer wieder gerne wie toll ich die York Foundation und vor allem das Entrance Theme fand. Pillman ging dann jedoch als erster Titleträger in Ordnung. Konnte man sich anschauen.

WCWler: Das Theme der York Foundation erinnerte mich etwas an die TV-Serie Dallas. Das Gimmick mit dem Laptop war aber schon toll. Das Match hier war durchaus sehenswert. Zwar hatte der Kampf noch nicht die Klasse von späteren Cruiserweight Matches, aber hier zeichnete sich schon ab, dass die Entscheidung auf kleinere und wendige Wrestler zu setzen richtig ist. Pillman ist als Sieger und erster Champion absolut in Ordnung.

Das fragwürdige Debüt von Rick Rude

JoMo: Da gelingt es der WCW einen der interessantesten Heels der 90er Jahre zu verpflichten und man kommt auf die grandiose Idee ihn als Halloween Phantom debütieren zu lassen. Hilfe, war das schlecht gemacht. Immerhin wurde Rick Rude später am Ende noch demaskiert und als neuer Schützling von Paul E. Dangerously vorgestellt, welcher Rude als seinen ersten Mitstreiter im Kampf gegen die WCW vorstellte. Der spätere Run in der WCW von Rick Rude war durchaus erfolgreich, aber das Debüt hätte doch etwas mehr Impact verdient gehabt. Einen überraschenden Angriff gegen einen WCW-Topstar hätte ich besser gefunden.

WCWler: Ja, das war grauenvoll. Erst finden Eric Bischoff, übrigens als Vampir verkleidet, und Missy Hyatt, als Showgirl verkleidet, das Phantom nicht. Dann besiegt das Phantom schnell den Z-Man mit Rudes Finisher und vor dem Main Event stellt der spätere Paul Heyman das Phantom als seinen Schützling vor und will mit Rude die WCW ruinieren. Eigentlich ein schöner Angle, aber nicht für einen PPV. Wenn man so etwas bei einem PPV macht, dann muss da mehr passieren. Eine Backstageattacke auf Sting zum Beispiel. Oder die Zerstörung vom Z-Man. Aber nicht so.

Und sonst so?

JoMo: Ansonsten fand ich das Match um den WCW World Television Title zwischen Steve Austin und Dustin Rhodes sehr nett. Etwas schade, dass es nach 15 Minuten mit einem Time Limit Draw endete. Ein weiteres ansehnliches Match legten Beautiful Bobby und Terrance Taylor aufs Parket. Konnte man sich wirklich anschauen. Die sonstigen PPV-Debütanten Bill Kazmaier, Johnny B. Badd oder Van Hammer bekamen ihre Siege, aber das war nichts Besonderes. Der Sieg von Arn Anderson und Larry Zbyszko gegen die WCW Patriots bestehend aus Firebreaker Chip und Todd Champion ging auch in Ordnung. Die beiden Herausforderer hatten nicht wirklich die Qualität um ein sehenswertes Match zu gewährleisten.

WCWler: Das TV Title Match war großartig. Ich war immer ein Freund des WCW World TV Titles. Das Zeitlimit von 15 Minuten hat viele Heelchampions den Titel gerettet. Und so baute man die Heels auf. Das Match hier war technisch klasse und zeigte gut auf, warum der eine mit Glatze und der andere in Gold gehüllt eine wichtige Rolle im Wrestling spielen sollten. Bobby Eaton hat hingegen auch in unserem vierten PPV der WCW ein klasse Match gezeigt. Dieses Mal mit Terrance Taylor. Beide Matches sollte man gesehen haben. Vom Rest hat mir noch das Tag Team Match zwischen PN News und Big Josh, einem beweglichen Big Man, gegen die Creatures gefallen. Letztere sogar mit ihrem WCW-Debüt. Bei den anderen Matches war Arn Anderson klar der beste Mann. Schade, dass er seine Karriere nicht mit einem World Title krönen durfte.

Fazit

JoMo: Es gab mal wieder 4-5 Kämpfe, welche als reine Filler dienten, bzw. neue Wrestler aufbauen sollten. Ansonsten gab es 2-3 sehr ansehnliche Kämpfe. Das Chamber of Horrors Match war dagegen natürlich eine vollkommene Katastrophe. Der PPV begeisterte mich jetzt nicht wirklich, aber ich werde ihn auch nicht negativ in Erinnerung behalten. Somit komme ich auf durchschnittliche 5 Punkte.

WCWler: Bei diesem PPV, im übrigen dem PPV-Debüt von Tony Schiavone unter dem Banner der WCW, gab es für mich zwei richtig gute Matches und drei weitere Matches, die man sich ansehen konnte. Dann gab es aber auch den Trash im Opener mit der Chamber of Horrors und 4 Matches, die recht nutzlos waren. Erwähnenswert war für mich übrigens auch, dass es beim Opener und beim Phantom zum ersten Mal ein anderes Set auf der Stage gab. Die Wrestler kamen aus einem Haus und vor dem WCW-Schriftzug standen Grabsteine. Das macht zwar das Setting der Veranstaltung besser, ändert aber nichts an der Punktzahl. Ich gebe 6 Punkte.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
WrestleMania VII: 8.0 (Eddie: 8.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 2:
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)
WrestleWar 1991: 7.5 (JoMo: 7.0, WCWler: 8.0)

Platz 4:
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 7:
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 8:
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 11:
Halloween Havoc 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
SummerSlam 1991: 5.5 (Eddie: 6.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SuperBrawl 1991: 5.5 (JoMo: 5.0, WCWler: 6.0)
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 16:
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 19:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)

Platz 20:
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 21:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 22:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Platz 23:
Great American Bash 1991: 1.0 (JoMo: 1.0, WCWler: 1.0)