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Inside The Cage #733: WWE Elimination Chamber 2014

Kolumne

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Published on:
25.02.2014, 21:29 
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Series:


Elimination Chamber – inzwischen traditionell der letzte Stopp auf der Road To WrestleMania. Und in diesem Jahr gab es auch wieder ein "Ausscheidungskammer"-Match um den wichtigsten Titel dieser Liga, in dem Randy Orton sein Gold gegen fünf Herausforderer aufs Spiel setzen musste. Ob ihm die Verteidigung seines wichtigsten Besitzes gelang und wie dieses und die anderen Ergebnisse bei Franjise und Steini angekommen sind? Lest selbst!

Intercontinental Title Match: Big E (c) vs. Jack Swagger (w/Zeb Colter

Franjise: Meine Hoffnungen in dieses Match waren vor der Veranstaltung ja nicht allzu hoch. Das lag weniger daran, dass ich Big E und Swagger keinen guten Kampf zugetraut habe, sondern war viel mehr der Tatsache geschuldet, dass ich nicht gedacht habe, dass die beiden mehr als sechs Minuten bekommen. Umso erfreuter war ich dann über die Performance, die im IC Title Match gezeigt wurde bzw. gezeigt werden durfte. Es gab einen hübschen Schwergewichts-Clash, welcher zum Ende hin sogar schon fast spannend wurde, auch wenn ich nie ein abklopfen des Champions geglaubt habe. Dennoch ein wirklich sehenswerter Start in die Veranstaltung, nämlich gleich mit dem drittbesten Match des Abends.

Steini: Ich habe mir schon einiges von diesem Match erwartet, und ich muss sagen, dass ich genau das bekommen habe, was ich wollte: einen schönen Fight zwischen zwei großen Männern. Überraschend war, dass sie über zehn Minuten Zeit bekommen haben. Das spielte vor allem Jack Swagger in die Karten, der hier endlich mal wieder zeigen konnte, dass er doch einiges draufhat. Das Gleiche gilt natürlich auch für Big E, dessen bestes Match man in meinen Augen hier gesehen hat. Der Sieg Big E's geht auf jeden Fall in Ordnung und ich hoffe, dass man in Zukunft den Intercontinental Title weiterhin so darstellt. Es war definitiv ein gutes Match.

WWE Tag Team Title Match: The New Age Outlaws (Billy Gunn & Road Dogg) (c) vs. The Usos (Jey Uso & Jimmy Uso)

Franjise: Das Tag Team Title Match hatte ich eigentlich eher im Opener gesehen, aufgrund der starken Leistung von Langston und Swagger war ich über die gewählte Kampfreihenfolge aber ganz glücklich. Dabei boten Champions und Herausforderer an dieser Stelle keinesfalls ein schlechtes Match, allerdings blieb es wrestlerisch doch um Welten hinter Big E vs. Swagger zurück. Nichtsdestotrotz sorgten die Outlaws und die Usos hier für kurzweilige Action, welche dann mit der befürchteten Titelverteidigung endete. Ich hoffe allerdings nach wie vor, dass man Jey und Jimmy endlich einmal das Gold gönnt. Verdient hätten sie es sich allemal.

Steini: Insgeheim habe ich erahnt, dass man den Usos hier noch nicht die Titel gibt, und so kam es dann ja auch. Es ist schade, denn ich würde es den beiden Söhnen von Rikishi so sehr gönnen. Wie Franjise schon erwähnt hat, war das Match sicherlich nicht schlecht, aber es war auch nicht wirklich gut, sondern normaler Standard. Ich hoffe trotzdem, dass man den Outlaws spätestens bei WrestleMania die Titel abnimmt. Dort könnten sie ein vorerst letztes Mal ihre Routine vor dem Match vor einer großen Crowd durchziehen und dann clean die Titel an die Usos oder die Rhodes' abgeben.

Singles Match: Titus O'Neil vs. Darren Young

Franjise: Das Duell der ehemaligen Prime Time Players litt wie befürchtet unter der fehlenden Resonanz der Fans. Dabei ist der ach so schlauen Crowd diesen Abend doch immer was eingefallen. Titus O'Neil vs. Darren Young war jedoch so belanglos, dass sie nicht einmal "CM Punk" oder etwas ähnlich smarkiges chanten wollten. Und so richtig verübeln kann man es ihnen auch nicht, denn die beiden boten wirklich nichts, an was man sich nachhaltig erinnern wird. Mit dem Sieg von O'Neil war zu rechnen und er zeigt ganz deutlich an, in wen die WWE zukünftig mehr Energie investieren wird.

Steini: Neben dem Batista/Del Rio-Match war dieses Match das einzige Match, was mich nicht wirklich interessiert hat. Und auch die Crowd war nicht wirklich dabei. Verdenken kann ich es ihnen nicht, allerdings sei gesagt, dass auch dieses Match nicht schlecht war, es ist einfach nur nichts großartiges passiert. Titus O'Neil wird wohl mit diesem Sieg weiter in die Midcard vorstoßen, doch was man mit Darren Young nun macht, das bleibt noch offen. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man ihn ruhig ein bis zweimal zu NXT schicken könnte, um dort einige Matches zu bestreiten.

Six Man Tag Team Match: The Wyatt Family (Bray Wyatt, Erick Rowan & Luke Harper) vs. The Shield (Dean Ambrose, Roman Reigns & Seth Rollins)

Franjise: Nachdem es nach dem Opener immer weiter bergab gingen, kehrten wir nun schlagartig an die Spitze des Wrestlingberges zurück. Schon vor dem Ringgong war die Halle wieder wach, was besonders deutlich an den "This is awesome"-Rufen noch vor Beginn des Matches zu merken war. Und die hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Dabei teilte sich dieser Kampf in zwei Phasen. Die ersten Minuten gab es gutes Team-Wrestling zu sehen, in dem beide Trios zeigten, wie sehr sie als Einheit funktionieren. Und mit Einläuten der Schlussphase brach dann alles nieder, alle sechs Männer gaben es sich richtig, wobei besonders Luke Harper, Roman Reigns und Seth Rollins auf sich aufmerksam machten. Das hat richtig gerockt, zumal die ganze Finish-Sequenz dann auch noch einmal richtig stark inszeniert war. So wird die Abwesenheit von Dean Ambrose in den kommenden Wochen bestimmt noch für das ein oder andere Gespräch bei The Shield sorgen, während Roman Reigns sich auf sich alleine gestellt gleich noch einmal beweisen konnte. Da tat der eingesteckte Pinfall nicht wirklich weh, der dann aber gleichzeitig Bray Wyatt gestärkt in dessen Fehde mit John Cena gehen lässt. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass wir hier ein perfektes Booking in einem super unterhaltsamen Match gesehen haben. Beide Daumen nach oben dafür!

Steini: Dieses. Match. War. Fantastisch. Die hohen Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Nicht nur, dass die Crowd unglaublich gut dabei war, auch die Wrestler haben ihr Übriges getan, um dieses Match auf ein ganz hohes Level zu hieven. Vor allem möchte ich hier Seth Rollins lobend erwähnen, der richtig starke Sequenzen und damit einen ganz großen Abend hatte. Natürlich müssen sich die anderen Teilnehmer nicht hinter ihm verstecken, denn alle haben sehr gute Leistungen erbracht, um ein solches Match auf die Matte zu zaubern. Im Vorfeld hätte ich nicht gedacht, dass beide Teams fast gleichwertig vom Publikum unterstützt würden, doch das zeigt einfach nur die Vorfreude auf das Match und vor allem das Standing der beiden Gruppierungen. Das Finish war sehr stark gemacht, nachdem man Dean Ambrose von seinen beiden Mitstreitern abgekapselt hat und Rollins den Slam durch den Tisch einstecken musste. So konnte man Roman Reigns als Einzelner gegen die gesamte Wyatt Family stellen, hat aber gleichzeitig Material für die kommenden Wochen, in denen Ambrose sicherlich beantworten muss, wo er denn die ganze Zeit gewesen sei. Reigns konnte dann hier zeigen, warum er der zukünftige Star der WWE sein wird. Seine Superman-Punches und der Spear ziehen unglaubliche Reaktionen vom Publikum, und auch dass er schlussendlich hier verloren hat, weil er sich nicht mehr gegen die Übermacht zur Wehr setzen konnte, ist nicht weiter schlimm. Wie Franjise schon geschrieben hat, braucht Bray Wyatt diesen großen Sieg für seine Fehde gegen John Cena. Reigns hingegen bleibt trotzdem das stärkte Mitglied des Shields, da er ja nur dadurch verloren hat, dass er dieses Mal nicht den taktischen Vorteil hatte. Alles in allem ein rundum fantastisches Matches, bei dem ich jetzt nicht wüsste, was man hätte besser machen können.

WWE Divas Title Match: AJ Lee (w/Tamina Snuka) (c) vs. Cameron

Franjise: Wäre man sich nicht eh schon bewusst gewesen, wie gut das Six Man Tag eigentlich war, wäre es einem mit diesem Divas Title Match noch einmal vor Augen geführt worden. AJ Lee ist an sich keine schlechte Wrestlerin. Allerdings brauch sie auch einen Konterpart, der mit ihr mithalten kann. Doch mit Cameron bekam sie das genaue Gegenteil, diese Frau ist im Ring noch so grün hinter den Ohren, dass hier nix gutes bei rum kommen konnte. AJ hat verteidigt, das nehme ich positiv mit und hoffe, dass wir sie künftig wieder mit besseren Diven im Ring stehen sehen. Wer weiß, vielleicht sogar mit der Frau, der sie die Titelverteidigung hier letztlich zu verdanken hatte.

Steini: Ganz im Ernst, dieses Match hätte es nun wirklich nicht gebraucht. Ja, es ist schön, AJ Lee zu sehen, aber muss man das denn trotzdem dadurch noch verwässern, indem man ihr so eine Stümperin wie Cameron an die Seite stellt? AJ hat Gott sei Dank verteidigt, auch dank Tamina, die vielleicht ja selber bald Ambitionen auf den Titel hat. Vorerst denke ich jedoch, dass Naomi ihre Chance auf den Titel erhalten wird.

Singles Match: Batista vs. Alberto Del Rio

Franjise: "Es war ja eigentlich nicht schlecht, aber..." Dieser Satz beschreibt Batista vs. Alberto Del Rio von Elimination Chamber doch ziemlich gut. So boten die beiden grundsätzlich eine einfache, solide Matchstory, welche unterm Strich ja ihren Zweck erfüllte, nämlich den Babyface-Contender vor WrestleMania noch einmal in seiner Rolle zu stärken. Allerdings hat so gut wie kein WWE-Fan weltweit darauf Bock gehabt. Wieso sonst wäre Del Rio, der hier als Ober-Heel aufgetreten ist, von den Fans frenetisch bejubelt worden? "Ah, so that's how you get Del Rio over" war ein sehr lustiger, aber passender Spruch, den ich gestern dazu gelesen habe. Denn keiner will Batista im Main Event sehen. Das liegt weniger, obwohl sicherlich auch an Batze selbst, als viel mehr daran, dass er eben nicht Daniel Bryan ist. So hat sich "The Animal" seine Rückkehr ganz sicher nicht vorgestellt. Und prinzipiell kann er ja auch wenig dafür, dass die WWE ihn uns so ins Gesicht drücken muss. Allerdings hat er eben bisher auch nicht viel getan, um uns davon zu überzeugen, dass er den Titleshot mehr verdient hat als Bryan. Da sind Reaktionen wie an diesem Abend in Minneapolis die harte, aber logische Konsequenz.

Steini: Und vor allem werden die Reaktionen in New Orleans noch um ein vielfaches größer sein, denn die WrestleMania-Crowd wird sich sicherlich nicht gefallen lassen, dass man ihnen Batista vs. Randy Orton vorsetzt, anstatt Daniel Bryan vs. X um den Titel. Ansonsten hat mein Kollege schon alles gesagt. Es kam wirklich nicht überraschend, dass Del Rio Batista mit seiner Krücke malträtiert hat, und auch, dass sich Batista schlussendlich gegen den Mexikaner durchsetzen konnte, sollte niemanden überraschen. Ich möchte nicht behaupten, dass das ganze Match schlecht war, es hat mich einfach nur nicht interessiert und hätte deshalb kürzer sein dürfen. Trotz alledem hat Batista hier seinen Sieg bekommen und damit "Momentum", um zu WrestleMania zu fahren. Bleibt also zu hoffen, dass man es irgendwie schafft, den Fans den WM Main Event einigermaßen schmackhaft zu machen.

WWE World Heavyweight Title Elimination Chamber Match: Randy Orton (c) vs. Daniel Bryan vs. John Cena vs. Cesaro vs. Christian vs. Sheamus

Franjise: Der Main Event bot für meinen Geschmack dann noch einmal richtig gute Unterhaltung. Es gab während der rund 38 Minuten Matchzeit keinerlei Langeweile. Das liegt vor allem daran, dass, ganz im Gegensatz zu Lethal Lockdown, eigentlich immer etwas passieren kann. Und so gab es zwischendurch wirklich viele nette Aktionen, bei denen man schon einmal über eine mögliche Eliminierung nachdenken konnte. Außerdem gab es auch die ein oder andere schöne Sequenz, beispielsweise als Randy Orton allen Gegnern gegenüberstand, nur um sich dann wieder in seiner Kammer zu verbarrikadieren. So nette kleine Details gefallen mir immer ganz gut. Überraschend war letztlich, dass Cesaro doch keinen Gegner eliminieren durfte und eigentlich eher sang- und klanglos im STF abklopfte. Darin sehe ich aber noch keinen Beinbruch, denn der Schweizer durfte lange mit den großen Tieren mithalten. Dass die ganz großen, nämlich Daniel Bryan und John Cena schließlich durch äußere Einflüsse eliminiert wurden ist zwar nicht unbedingt schön, aber logisch und konsequent gebookt. Zumal die Schlussphase tatsächlich noch einmal kurz so etwas wie Spannung generierte, als sich Bryan lange gegen Randy Orton wehren konnte. So richtig an einen Titelwechsel geglaubt habe ich aber eh nie, weswegen der Ausgang bei mir wenig bis gar keinen neuen Frust auf die WWE generiert hat. Entscheidend ist nun, wie man die Story hin zu WrestleMania weiterfährt. Denn dort kann und darf es einfach nicht Randy Orton vs. Batista im Main Event um die WWE World Heavyweight Championship geben.

Steini: Mir hat das Elimination Chamber Match ziemlich gut gefallen, denn es war durch die Bank weg actiongeladen. Jeder Teilnehmer wurde auf seine eigene Weise stark dargestellt und somit hatten alle Anteil an diesem starken Match. Cesaro hatte einige schöne Sequenzen wie den German Suplex gegen Cena, der Sheamus den Attitude Adjustment verpssen wollte. Nett war auch der schon angesprochene Brogue Kick von Sheamus gegen den sich im Vorteil wähnenden Randy Orton, der sich in seiner Kammer verbarrikadierte, nur um dann die Plexiglasscheibe ins Gesicht zu bekommen. Insgesamt wurde die Stahlkonstruktion einige Male sehr innovativ und auch heftig eingesetzt, wenn es auch den ganz großen Spot, z.B. vom Dach des ganzen Gebildes nun nicht gab. Die Eliminierungen gingen soweit in Ordnung. Die ersten drei wurden normal durchgezogen, während die letzten beiden dem Fortgang von Storylines geschuldet waren. Da liegt dann auch mein einziges Problem an diesem und generell allen Matches, die Stahlkäfig um den Ring besitzen. Man sollte den leuten nicht dauernd verkaufen, dass es in solchen Matches keine Eingriffe von außen gibt, wenn es sie in jedem Match gibt. Wie auch immer. Orton als Sieger, der zusammen mit Kane erneut Daniel Bryans zunichte gemacht hat, scheint wohl in Ordnung zu gehen, aber da ich eh kaum Hoffnungen auf Bryan gesetzt habe, wurde ich auch nicht enttäuscht. Ich werde mich weiterhin daran klammern, dass die WWE irgendwann den Zeitpunkt findet, an dem es den großen Moment gibt, bei dem Daniel Bryan endlich den Titel holt. Ich erwarte mir von keinem der kommenden PPVs diesen Moment, sondern lasse mich einfach überraschen. Da es ja nun anscheinend wirklich Batista gegen Orton geben wird, ist das Thema sowieso erledigt, und die WWE muss anfangen, den Karren davor zu bewahren, nicht vollkommen gegen die Wand zu fahren. Soll heißen, selbst wenn man mit der Idee geht, Daniel Bryan nicht in das Match einzubinden, so muss zumindest der Aufbau des Titelmatches einiges wieder wettmachen. Ob das aber so kommen wird, das sei mal dahingestellt, und große Hoffnungen darauf mache ich mir erst einmal nicht.

Fazit:

Franjise: Unterm Strich bleibt mit diesem Pay Per View ein guter letzter Zwischenstopp auf der Road To WrestleMania stehen. Es gab ein richtig, richtig starkes Match, einen sehr guten Kampf und einen für mich doch überraschend unterhaltsamen Opener. Die dazwischen servierten Nebengänge waren keine allzu schwere Kost, wobei das schlechteste Match des Abends noch nicht einmal vier Minuten dauerte. Das alles macht bei mir summa summarum 7 Punkte für Elimination Chamber 2014.

Steini: Elimination Chamber war eindeutig eine Zwei-Match-Show, sowohl im Vorhinein als auch im Nachhinein. Beide Main Events konnten das halten, was sie versprachen, wenn nicht sogar übertreffen und mit dem Opener hatte man ein überraschend starkes IC Title Match. Der Rest war dann nur Rumgeplänkel, da es kaum jemadnen interessiert hat, wobei auch hier wieder gilt, dass es außer dem Divas Title Match keinen ganz großen Stinker gab. Macht für mich alles in allem auch 7 Punkte.

Unsere Schreiber hatten durchaus Spaß an der Veranstaltung, was vor allem am bärenstarken Six Man Tag Team Match und der Elimination Chamber lag. Wie seht Ihr das? Hattet ihr euch mehr erwartet oder hat Elimination Chamber 2014 eure Erwartungen erfüllt?