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Inside The Cage #724: WWE Royal Rumble 2014

Kolumne

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Published on:
28.01.2014, 23:16 
Category:
Series:


Mit dem Royal Rumble 2014 begann am vergangenen Sonntag traditionell die Road To WrestleMania. Und wie so oft in den letzten Jahren sollten die Ergebnisse des Events unterschiedliche Fanreaktionen hervorrufen. Wie der Event bei unseren Mainstream-Leuten Franjise und Steini ankam? Lest selbst!

Singles Match: Bray Wyatt vs. Daniel Bryan

Franjise: Im Vorfeld herrschte über die Qualität des Matches ja einige Skepsis. Könnte Daniel Bryan Bray Wyatt wirklich zu einem starken Kampf ziehen? Die klare Antwort darauf lautet: Ja, er konnte es. Obwohl man darüber diskutieren kann, dass der Opener vielleicht die ein oder andere Minute zu lang war, boten beide Akteure einen wirklich sehenswerten Start in die Veranstaltung und rückblickend betrachtet auch das Match of the Night. Es gab trotz der verschiedenen Style und trotz der langen Dauer eigentlich keinen Leerlauf, im Gegenteil, es war richtig Tempo und auch einiges an Stiffness drin. So auch beim entscheidenden Spot im Match, als Wyatt Bryan außerhalb den Sister Abigail verpassen konnte. Der Sieg des ehemaligen Husky Harris darf an dieser Stelle als durchaus dicke Überraschung gewertet werden, mit der man rückblickend betrachtet aber alles richtig gemacht hat. Daniel Bryan hätte diesen Sieg einfach nicht gebraucht. Den kann man morgen wieder ohne Probleme in den Main Event stecken. Bray Wyatt hingegen tut der Erfolg, gepaart mit der starken Performance richtig gut. Besonders, da es für ihn wohl nun in ein Programm mit einem noch größeren Kaliber geht. Ganz klar, der Pay Per View begann mit diesem Opener nahezu perfekt, weil das Zusammenspiel aus Matchqualität, Matchausgang und Publikumsreaktionen einfach perfekt harmonierte.

Steini: Dem ist eigentlich nicht mehr viel hinzuzufügen. Ich hätte nie gedacht, dass Wyatt so eine Performance abliefern könnte, auch wenn er natürlich mit Daniel Bryan den perfekten Gegenpart in so einem Fall hat. Das Match war wirklich stark und kann man durchaus behaupten, dass es die Breakout-Performance des Bray Wyatt gewesen ist, zumindest In-Ring-technisch gesehen. War es als Opener vielleicht etwas zu lang? Vielleicht hätte es wirklich die eine oder andere Minute kürzer sein können, allerdings kam es mir beim live schauen nicht so vor, dass das Match tatsächlich über 20 Minuten ging. Dafür war das Dargebotene einfach zu gut. Mit dem Tornado DDT von Bryan vom Apron auf den Hallenboden und dem Sister Abigail gegen die Ringabsperrung hatte man zwei sehr heftige Momente in einem auch sonst ziemlich intensiven Match. Zugegeben, live stieß es mir etwas bitter auf, dass Daniel Bryan nicht gewonnen hat, allerdings ist in der Retrospektive der Sieg Wyatts vollkommen in Ordnung, denn wie Franjise schon geschrieben hat, kann Daniel Bryan den Sieg mehr als verkraften. Außerdem schürte diese Niederlage Bryans noch die kleine Hoffnung, die ich hatte, dass er noch am Royal Rumble Match teilnehmen würde.

Singles Match: Brock Lesnar (w/Paul Heyman) vs. The Big Show

Franjise: Diesen Brawl als Singles Match zu deklarieren ist zugegebenermaßen nur der Form halber. Denn Big Show und besonders Lesnar ging es nicht ums Wrestling, sondern um einen Fight. Ein Fight, der von vornherein so abzusehen war und der seinen Zweck perfekt erfüllte. Brock Lesnar wurde als unaufhaltbares Monster weiter gestärkt, alleine schon dadurch, dass er nach dem WMD nicht wie jeder andere vor ihm liegen geblieben ist. Allerdings sollte man dem ehemaligen UFCler noch einmal erklären, dass Pro Wrestling nicht real ist, denn mit seinen Stuhlschlägen auf den Riesen nahm er wirklich keinerlei Rücksicht auf Verluste. Dabei war auch schön zu beobachten, wie Heyman, der sein Biest sonst immer aufhält, genüsslich dabei zusah, wie der Big Show misshandelte. Perfekt inszeniert.

Steini: Eigentlich hätte es klar sein sollen, dass einen kein technisches Match erwarten konnte, sondern eher ein Squash eines angepissten Brock Lesnars an Big Shows. Und was haben wir bekommen? Genau das und noch ein bisschen mehr. Es diente perfekt dazu, Lesnar als Biest aufzubauen, der sogar den Knockout Punch wegstecken kann, nur um dann Big Show einfach noch mal kurz einen F-5 zu verpassen. Die einzigen Mankos, die ich gesehen habe, waren zum einen die Zeit und zum anderen, dass Big Show danach noch quasi "unbeschwert" und nur mit einigen kleinen Blessuren aufstehen und aus der Halle laufen konnte. Da kann mir auch keiner erzählen, dass Big Show ja selbst auch ein Tier ist und die Stuhlschläge ab kann. Nein, Lesnar hat an Big Show Stühle zerbrochen, und das kann man eigentlich dann auch ein wenig mehr sellen. Das andere Manko war das, dass es für meinen Geschmack etwas zu lang gedauert hat, zumindest die Stuhlschlagsegmente. Die wurden etwas in die Länge gezogen. Ansonsten war es perfekt für, das was es sein sollte, nämlich eine Demonstration von Brock Lesnars Zerstörungswut.

WWE World Heavyweight Title Match: Randy Orton (c) vs. John Cena

Franjise: Ich glaube, ich nehme nicht zu viel vorweg, wenn ich sage, dass es nach der starken ersten Stunde nun rasch bergab ging. Zugegeben, "awful", wie die Fans es nannten, war die tausendste Auflage von Orton vs. Cena nicht. Allerdings schafften die beiden über Großteile des Matches auch nicht, den Fan für dieses Match zu begeistern. Erst beim gegenseitigen Klauen der Finisher klappte das so ein bisschen, obwohl das letzten Endes ebenfalls nur ein kurzes Aufflammen war. Unterm Strich war das nicht mehr als ein stinknormales Cena/Orton-Match, das weit davon entfernt war, das "am spannendsten erwartete Rematch der Geschichte" zu sein. Das Interessanteste daran war wohl das Finish, welches in Richtung WrestleMania eine ganz klare Richtung vorgibt. Als ich die ersten Meldungen über John Cena vs. Bray Wyatt las, wollte ich daran einfach nicht glauben, weil zwischen den beiden noch die ein oder andere Klasse Unterschied liegt. Allerdings scheint es nun tatsächlich so zu kommen, dass Cena zum ersten Mal seit zehn Jahren weder in einem Titelmatch, noch im Main Event von WrestleMania steht. Und nach dem Aufbau, den Bray Wyatt in den letzten Wochen und besonders beim Rumble erlebt hat, kann ich damit sogar ganz gut leben.

Steini: Das "am spannendsten erwartete Rematch din der Geschichte der WWE" war es wohl kaum. Dafür war ja auch das bei TLC das Match zwischen Orton und Cena nicht "das größte Match in der Geschichte". Allerdings weiß ich nicht, warum sich so viele Menschen über dieses Match echauffieren. Es war Orton vs. Cena #237489 und dafür war es mehr als ordentlich, und auch die Chants der Fans waren in meinen Augen überzogen. Klar holte man mit der Paarung niemand mehr hinterm Ofen hervor, doch das Geleistete war eigentlich durchaus solide. Die Finisherklau-Sequenz holte die Fans dann zurück ins Match. Das ging wohl ganz in Ordnung, ist aber auch nichts Neues mehr. Dafür war jedoch der Angriff der Wyatt Family etwas Neues, der dann auch zum Sieg von Randy Orton führte. Ich weiß noch nicht recht, wie ich diese potenzielle Paarung Cena vs. Wyatt einordnen soll, deshalb lasse ich mich erstmal von den nächsten Wochen überraschen. Allerdings verspricht diese Paarung Frische und sehr gutes Promo-Potenzial, sodass ich mich damit durchaus anfreunden könnte.

Royal Rumble Match

Franjise: Achja, das Royal Rumble Match. Jedes Jahr aufs Neue freut man sich drauf und jedes Jahr aufs Neue werden die Hoffnungen vermeintlich enttäuscht. Entweder, weil es zu wenig Überraschungen gibt bzw. alles zu vorhersehbar war oder weil der falsche Mann gewinnt. Nun gibt besonders der letzte Punkt den Ausschlag für viele Unkenrufe über den Rumble 2014. Sind diese unberechtigt? Sicherlich nicht in ihrer Gänze. Für die Zukunft der WWE war der Sieg von Batista alles andere als die cleverste Lösung. So gerne ich Batze auch sehe, einen WrestleMania Main Event, vor allem gegen Randy Orton, sollte er einfach nicht mehr bestreiten. Erstens verspricht der wrestlerisch alles andere als ein Highlight und zweitens setzt dies einfach ein falsches Zeichen, dass man einem Rückkehrer den Vorzug vor beispielsweise einem Daniel Bryan gibt. Die Reaktionen der Fans in der Halle sprachen eine deutliche Sprache: "Wir wollen etwas Neues sehen!" Besonders schön waren da natürlich die Buhrufe, die kamen, als Rey Mysterio in Halle kam und die den Rest des Matches noch begleiten sollen. Die Leute in Pittsburgh wollten keinen der Männer, die zu diesem Zeitpunkt noch im Ring standen, so richtig als Sieger sehen. Am ehesten noch Roman Reigns, weil dieser eben auch etwas neues verkörpert. DENNOCH kann ich die allgemeine Empörung nur bedingt nachvollziehen. Batista war als Sieger vorhersehbar. Genauso vorhersehbar wie die Tatsache, dass Daniel Bryan nicht an der Battle Royal teilnehmen würde. Womit wir wieder bei dem Punkt wären, dass die Beurteilung des Rumbles immer davon abhängt, mit welcher Erwartungshaltung man herangeht. Habe auch ich gehofft, dass Danielson als #1 Contender zu WrestleMania XXX reist? Sicherlich. Habe ich damit gerechnet? Nein, und deshalb fällt ein Urteil über den Royal Rumble bei weitem nicht so vernichtend aus. Das Match war natürlich nicht das beste seiner Art, aber auch nicht das schlechteste. Mit "The Animal" als Sieger kann ich leben, sofern er und die WWE mir in den kommenden Wochen beweisen, dass er diesen Spot zurecht erhalten hat. Deshalb warte ich erst einmal gespannt die Road To WrestleMania ab, wo uns die Ergebnisse des vergangenen Sonntags noch hinführen werden. Ein Grund, die WWE zu verteufeln, wurde mir persönlich an diesem Abend nicht geliefert.

Steini: Franjise hat meine Meinung schon quasi niedergeschrieben. Habe auch ich gehofft, dass Daniel Bryan doch noch überraschend am Royal Rumble Match teilnehmen würde? Natürlich, wie jeder andere auch. Konnte man trotzdem erahnen, dass es natürlich Batista machen würde? Natürlich. Hier stellt sich mir die Frage: wäre es für die Fans besser gewesen, Daniel Bryan im Rumble zu sehen und er wäre dann, von sagen wir Batista selbst, eliminiert worden, oder war die hier dargebotene Alternative die bessere? Meiner Meinung hätte man die Fans mit einer nicht erfolgreichen Teilnahme am Rumble nur noch umso mehr wütender gemacht. Nach einer gewissen Anzahl an Wrestlern hatte ich mich dann auch abgefunden, dass Bryan nicht mehr kommen würde. Ich habe nichts gegen den Sieg Batistas zu sagen, denn er war vorhersehbar und man ht ihn uns quasi ins Gesicht gedrückt. Gefällt mir das im Hinblick auf den WrestleMania Main Event? Nicht wirklich, denn wenn die Leistung ausschlaggebend ist, die er beim Rumble gezeigt hat, dann erwartet uns ein schlimmeres Match als Orton vs. Cena, und die Reaktionen von 70.000 Menschen, die den Main Event von WM hassen, möchte ich mir noch nicht vorstellen. Den Rumble an sich fand ich eigentlich ganz ordentlich. Die Überraschungsentrants fand ich hingegen nicht so überraschend bzw. nicht wirklich prickelnd, vielleicht mit Ausnahme Alexander Rusevs. Es gab den typischnen Kofi Kingston Memorial Spot, es gab mit Roman Reigns ein unaufhaltbares Monster, aber ansonsten war es das dann auch mit Geschichten. Kane hat CM Punk eliminiert, nachdem dieser Kane eliminiert hat und man hat eventuell einen Split der Gebrüder Rhodes angeteast. Kann man alles so machen, gab es in der Geschichte des Rumbles alles jedoch schon in weitaus besserer Form. Von daher gibt es keinen Grund, diesen Rumble abgrundtief zu verachten, nur weil Daniel Bryan ihn nicht gewonnen hat.

Fazit:

Franjise: Unterm Strich bot mir der Royal Rumble 2014 sogar ein Stück mehr, als ich mir erwartet hatte. Der Opener war klasse, sowohl was die Matchführung als auch was den Ausgang angeht. Mit Lesnar vs. Big Show gab es den zu erwartenden Squash, der sein Ziel genau getroffen hat. Das große Titelmatch war wie zu erwarten nicht der große Kracher, aber meiner Ansicht nach auch keine Graupe. Und die große Battle Royal blieb zwar ohne großes Highlight (abgesehen von der Crowd, die den ganzen Abend awesome war), konnte aber wie fast jedes Jahr live ziemlich gut weggeguckt werden. Daher bin ich nicht, wie viele andere, an meiner Erwartungshaltung gescheitert und kann den PPV mit 6-7 Punkten bewerten

Steini: Subjektiv betrachtet war ich nach dem Rumble leicht enttäuscht, da ich mir ja auch Hoffnungen auf Daniel Bryan gemacht hatte. Objektiv und mit ein paar Tagen Abstand betrachtet war der Event bei weitem nicht so schlecht, wie er hier wegkommt. Wyatt/Bryan war grandios, Lesnar/Big Show war der erwartete Squash, das Titelmatch war Cena/Orton-Standardkost und der Rumble war auch in Ordnung. Die Crowd war wirklich gut, wenn auch in einen Teilen viel zu übertrieben und dem Event nicht gerecht werdend. Deswegen teile ich Franjises Einschätzung und vergebe auch 6-7 Punkte.

Franjise und Steini stößt der Royal Rumble bei weitem nicht so sauer auf wie bei vielen anderen. Teilt Ihr unsere Meinung oder seht Ihr das komplett anders?