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Inside The Cage Classics #17: Royal Rumble 1991 – America The Beautiful

Kolumne

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Published on:
22.01.2014, 10:20 
Category:
Series:
Inside The Cage Classics (All entries of this article series)
Inside The Cage Classics #17: Royal Rumble 1991 – America The Beautiful

Bevor mit dem Jahr 1991 auch World Championship Wrestling Einzug in die Inside The Cage Classics hält, haben sich Eddie und Mathias Rekasch den Royal Rumble 1991 angeschaut und ihre Gedanken zu dieser Show in dieser Kolumne verarbeitet.

Der Warrior muss das Gold ans Feindbild der USA abgeben

Mathias Rekasch: Übergeordnet stand bei diesem Duell natürlich fest, dass man für WrestleMania VII einen Titelträger brauchte, der als Opfer für Hulk Hogan dienen konnte und was bot sich da mehr an als der zum Irak übergelaufenen Sgt. Slaughter an?! Und dennoch: Zur damaligen Zeit was dies für die patriotischen Amerikaner natürlich der Schlag ins Gesicht und Slaughter trotz seiner stark eingeschränkten Möglichkeiten der verhasste Champion, den man brauchte. Außerdem war der Run des Warriors nicht so erfolgreich, wie man sich nach dem Titelgewinn erhofft hatte. Mit den Eingriffen von Randy Savage löste man all diese Probleme dann wirklich geschickt und ließ den Warrior nicht schwach aussehen und gab diesem auch noch eine super Fehde mit auf den Weg zu WrestleMania, wo er eines seiner besten Matches in seiner gesamten Karriere zeigen sollte. Neuere Fans werden sich also irgendwie zu Recht fragen, wie man Slaughter den Titel geben konnte, doch die Art und Weise und der Zeitpunkt waren absolut perfekt.

Eddie: Das Match an sich war vielleicht etwas Käse, da es von der Matchqualität nicht großartig ist. Aber, und das ist ein dickes Plus, die Überleitung aus diesem einen Match zur wichtigsten Veranstaltung des Jahres, WrestleMania, wird einfach so clever gelöst, das muss man erst mal schaffen. Man wusste zwar in der Tat, spätestens nach dem Rumble-Sieg von Hogan, dass Slaughter bei Mania untergehen wird (aber immerhin wird dort der Feelgood-Moment noch größer sein), aber an einen Titelwechsel zu Slaughter hin hatte hier wohl auch kaum einer auf dem Schirm. Dass Randy eingreift und so gleich ein zweites Mania Match aufgebaut wird, ist einfach nur stark. In Summe ist das dann doch noch wirklich ein gelungenes Match/Segment. Und es waren auch nicht einmal 13 Minuten, von dem her passte das schon.

Der Hulkster bereitet seinen nächsten Run vor

Mathias Rekasch: Teil zwei des großen Plans zur Rettung der Vereinigten Staaten fand dann dementsprechend am Ende des Abends statt und bildete den zu erwartenden Abschluss der großen Zurschaustellung der amerikanischen Stärke. Hogan kommt recht spät in den Rumble und dominiert diesen dann dementsprechend mit vielen Eliminierungen und dem großen Abschlusserfolg über den Giganten Earthquake. Die Fans nehmen dies dementsprechend positiv auf und feiern Hogan, der am Ende des Abends mit der US-Flagge feiert. Was ich heutzutage kaum noch ertragen kann, weil es zum einem extrem vorhersehbar ist und zum anderen die Selbstverliebtheit der USA übertrieben zur Schau stellt, traf damals wie oben schon beschrieben den Zahn der Zeit und wurde von den Fans entsprechend herbei gesehnt. Am Ende weiß Vince McMahon eben doch, was die Fans wollen - und zur Not hätte er die Pläne halt geändert.

Eddie: Das mit der amerikanischen Flagge am Ende finde ich nicht so schlimm, wie mein Kollege. Immerhin wollen die Fans das haben. Und zum Thema/Motto des Abends passt das natürlich gut dazu. Dass Hogan am Ende dann auch noch Earthquake eliminieren konnte, passt zu deren Fehde auch noch super dazu. Damals konnte man noch so simpel eine Geschichte erzählen, wie es heute einfach keiner mehr akzeptieren würde. Was mich allerdings wundert, ist die Tatsache, dass Earthquake gerade mal zwei Leute alleine eliminieren durfte, den Bulldog dann noch mit Knobbs zusammen. Ansonsten durfte außer Hogan keiner recht viele Leute eliminieren. Es war aber ein wirklich guter Rumble mit einiger Starpower.

Ein Tag Team Match ist wieder der Showstealer

Mathias Rekasch: The Rockers liefern im Opener mal wieder ein weltklasse Match ab und vor allem die Duelle gegen den The Orient Express sind einfach Highlights dieser Division und wären heute noch ein Must-See bei Großveranstaltungen. Was Shawn Michaels und Marty Jannetty Ende der 80er und Anfang der 90er im Ring zu bieten hatten - egal gegen welche Gegner - verdient den höchsten Respekt. An dieser Stelle wiederhole ich mich auch gerne, wenn ich sage, dass die beiden viel mehr im Titelgeschehen hätten stecken müssen. Doch auch Pat Tanaka und Paul Diamond waren Könner in ihrem Fach und machen den Fight, garniert mit dem tollen Mr. Fuji, dann zum Match of the Night in meinen Augen.

Eddie: Und was für ein Showstealer. Für mich ist das einer der besten Opener aller Zeiten. Ich könnte mir das Match jeden Tag ansehen und hätte meinen Spaß daran. Man merkt tatsächlich, dass die Rockers eines der besten Teams überhaupt waren. Merkt dabei aber auch, dass Shawn seinen Partner Jannetty etwas überstrahlt. Mr. Fuji gehört tatsächlich auch sein Anteil daran. Denn einfach nur Manager sein ist gar nicht so einfach. Fuji ist im Hintergrund, greift hier und da mal ein, so wie es sich gehört. Must-See in der Tat und einfach nur ein dicker, ganz dicker Daumen nach oben.

Der mehr oder weniger belanglose Rest

Mathias Rekasch: Natürlich kann neben einem Titlematch, dem Royal Rumble Match und einem genialen Opener der Rest kein absolutes Feuerwerk mehr sein und so sind es zwei eher uninspirierte Singles Match und ein weiteres Tag Team Match, welche die Card komplettieren. Während The Mountie vs. Koko B. Ware direkt nach dem Gong am Ende schon wieder aus meinem Gedächtnis gelöscht war, konnte The Big Boss Man vs. The Barbarian mich zum Teil zumindest als Match zweier beweglicher Big Men phasenweise überzeugen. Auch das Tag Team Match war für mich alles andere als ein Highlight und so wird die Erinnerung daran eher der Turn von Virgil gegen Ted DiBiase sein, der lange fällig war und der in der Folge selbstredend auch zu einer Fehde der beiden Männer führte.

Eddie: Boss Man und Barbarian zeigen in meinen Augen hier ein sehr annehmbares Big Man Match, das einem gar nicht so lange vorkommt. Der Rest war dann eher so die Schublade "vergessen". Nicht das irgendetwas schlecht gewesen war, aber auch einfach nichts besonderes. Vom Turn von Virgil natürlich abgesehen, wie Mathias schon festgestellt hat.

Fazit:

Mathias Rekasch: Der Opener reißt bei dieser Show natürlich einiges heraus, aber eben nicht alles. Der Titelwechsel und der Rumble-Sieg von Hogan waren logisch und konsequent aufgebaut, doch wrestlerisch war dies in meinen Augen kein Highlight. Da der Rest rückblickend auch nicht nachhaltig in die Geschichtsbücher eingegangen ist, gebe ich dieser Show mehr als freundliche sechs Punkte, weil das Booking stringent und der Opener hervorragend war.

Eddie: Ich bin ja auch jemand, dem die wrestlerische Qualität sehr wichtig ist, allerdings kann ich durchaus auch das mal ausblenden und mich einfach unterhalten lassen, was die damalige WWF mit diesem PPV sicherlich geschafft hat. Das Warrior-Slaughter drumherum, der Rumble, der einfach immer ein Highlight ist, egal wie groß die Starpower effektiv ist (da freue ich mich schon auf 1992). Das Rahmenprogramm war auch immer gegeben, aber stört nicht weiter, 7 Punkte von mir für den ersten PPV aus 1991.

Die PPV-Gesamtwertung

Platz 1:
WrestleMania VI: 7.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 8.0)

Platz 2:
Survivor Series 1990: 7.0 (Eddie: 8.0, JoMo 6.0)
Survivor Series 1987: 7.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 7.0)
WrestleMania III 7.0 (JoMo: 7.0, Mathias Rekasch 7.0)

Platz 5:
Royal Rumble 1991: 6.5 (Eddie: 7.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 6:
SummerSlam 1990: 6.0 (JoMo: 6.0, Eddie: 6.0)
Royal Rumble 1990: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania I: 6.0 (Eddie: 7.0, JoMo: 5.0)

Platz 9:
Royal Rumble 1989: 5.5 (Eddie: 6.0, JoMo: 5.0)
WrestleMania IV: 5.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 6.0)

Platz 11:
WrestleMania V: 5.0 (Eddie: 5.0, JoMo: 5.0)
Survivor Series 1988: 5.0 (JoMo: 5.0, Mathias Rekasch: 5.0)
SummerSlam 1988: 5.0 (Eddie: 6.0, JoMo: 4.0)

Platz 14:
SummerSlam 1989 4.5 (Eddie: 5.0, Mathias Rekasch: 4.0)

Platz 15:
WrestleMania II: 4.0 (Eddie: 4.0, JoMo: 4.0)

Platz 16:
Survivor Series 1989: 3.5 (Mathias Rekasch: 3.0, Eddie: 4.0)

Platz 17:
The Wrestling Classic: 1.5 (JoMo: 1.0, Mathias Rekasch 2.0)

Nachdem der Rumble 1991 nun Geschichte ist, steht als nächste Ausgabe zum ersten Mal WCW im Rampenlicht. Freut Euch also auf die nächste Ausgabe der Inside The Cage Classics.